Das begrünte Dach des Anbaus zeigt sich in dieser Jahreszeit immer von seiner besten Seite, finde ich jedenfalls. Die Blütenstände der Gräserbüschel sind abgestorben und leuchten golden in der Abendsonne und die Fetthenne 'Hylotelephium telephium subsp. maximum' steht in voller gelbgrüner Blüte, am späten Abend immer noch eifrig besucht von den Hummeln. Vor Jahren hatte ich mal ein paar Hände Samen dieser Art auf das Dach geworfen, die Ansiedlung dieser Art ist gelungen, ebenso die der dort wachsenden Gräser.
Im Hintergrund sieht man die Hagebutten einer meiner Wildrosen rot leuchten, alles sieht schon sehr herbstlich aus....leider..
Fette Hennen gibt es ja etliche im Pflanzenreich ,neben vielen Sedumgewächse , die so getauft wurden, gibt es Pilze, die diesen Namen tragen...und zu meinem Erstaunen ist eine Brunnenplastik vor dem Britzer Garten so getauft worden. Diese Plastik ist seit vielen Jahren Treffpunkt aller Neuköllner Schüler für den herbstlichen Crosslauf durch den Garten. Ich habe sie immer nur als unförmigen Trumm wahrgenommen, und nie richtig hingeschaut. Das werde ich dann bei Gelegenheit nachholen müssen. Schmunzelnd lese ich auch bei Wikipedia: "Da sich die Symbolik der Figur nur schwer erschließt, hat der Künstler in den Granitsaum des Beckens ein graviertes Messingschild mit seinen Gedanken eingelassen. Danach erinnert die Figur an die Form des Blütenstempels mit Griffel und Narben der Fetten Henne." Okay....weissde Bescheid...
Dabei fällt mir eine Beobachtung ein, die ich als Neuberlinerin vor inzwischen über dreißig Jahren hatte: In meinem Elternhaus und Umgebung hatte ich stets im Frühjahr eine neue Bepflanzung der Balkonkästen und Vorgärten mit Geranien, Petunien, Leberbalsam, Lobelien und dergleichen erlebt. In Berlin traf ich dann auf die Permanentbepflanzung mit den obligatorischen rosablühenden, steif wie preußische Soldaten in ihren Balkonkästen stehenden fetten Hennen. Ich erinnere mich noch an ein Gespräch darüber mit einer netten Nachbarin in unserer Etagenwohnung in Berlin-Brunnenstraße...als wir dort noch sehr ruhig zu Mauerzeiten wohnten.Sie ließ sich dann von mir dazu bewegen, ihre Balkonkästen mal bunter zu gestalten.
Vielleicht hattte der Berliner Künstler genau auch das wahrgenommen und der Fetthenne als Berliner Pflanze ein Denkmal setzen wollen?
Montag, August 24, 2009
Nachtrag zum 'Parkrondell'
Jetzt weiß ich endlich, wieso ich mich an diesen Stockrosen X Eibischmix des Namens 'Parkrondell' erinnern konnte: Seit zwei Jahren habe die Gartenzeitschrift 'Gartenpraxis' abonniert, die u.a. stets sehr informativ über Stauden berichtet, so hatte sie im Heft 5/2008 auch über neue Malvenhybriden ( Artikel von von Herrn Dr. K. Näser) sehr ausführlich berichtet.
Gewundert hatte ich mich in meinem letzten letzten Beitrag über die Entstehung dieses Gattungsmix, jetzt konnte ich noch einmal nachlesen, " Ihre Geschichte ist spannend und nicht bis in alles Einzelheiten geklärt."
Aber immerhin weiß man inzwischen,dass die Züchtungsarbeit in Ungarn geleistet wurde durch Prof. Zoltan Kovats am Entwicklungsunternehmen für Obst- und Zierpflanzenbau. Die arbeiteten dann in den Achtzigern mit der VEG Saatzucht Zierpflanzen in Erfurt zusammen, "deren Ziel es war, die damals bereits als Haros-Serie vorhandenen Hybriden durch Meristemvermehrung in großen Stückzahlen zu klonen'. Man wollte rostwiderstandsfähige Sorten, zu denen nicht nur 'Parkrondell' gehört, sondern außerdem die Sorten ' Parkallee' und 'Parkfrieden' und 'Parktraum' in den DDR Handel geben, was dann 1987 geschah.
Leider steht nichts über die Winterfestigkeit dieser Hybriden im Artikel, allerdings weiß ich, dass es in Ungarn strenge kontinentalklimatische Winter gibt, so dass hoffentlich bei der Züchtungsarbeit dieser Staude nicht nur die Rostresistenz eine Rolle gespielt haben wird...
Da es mir eigentlich auch wichtig ist, dass Pflanzen in einem Garten eine Nektar-und Pollenquelle für Hautflügler sind, stört mich an 'Parkrondell' etwas, dass sie gefüllte Blüten hat, also keine Staubgefäße vorhanden sind. Wenn ich mir die normalen ungefüllten Stockrosenblüten im Sommer ansehe, sind diese immer gut besucht vor allem von Hummeln wegen des reichen Pollenangebots. Die anderen Sorten der sog. 'Haros-Serie' zeigen teilweise ihre Staubfäden noch : die cremegelbe 'Parkallee' ist nur halb gefüllt, etwas stärker die aprikosenfarbene 'Parkfrieden'; ich werde mich mal nach denen umsehen. Vielleicht stehen dann ja endlich auch in meinem Garten diese wunderschönen Sommerstauden und mickern nicht wegen Rosts vor sich hin. Gerne würde ich sie cottagegartenmäßig vor den Zaun setzen, wo sie dann ungestört von anderen Stauden auf ihr Gardemaß von 2,00 bis 2,50 m (so steht´s in der Gartenpraxis) heranwachsen könnten.(Auf den Schaubeeten in der Königlichen Akademie waren sie aber unter 2m, ich schätze so 1,70m. )
Freitag, August 21, 2009
Zu Besuch bei einer Silbermedaillengewinnerin
In Berlin gibt es nicht nur aktuell bei den Leichtathletik-Meisterschaften Medaillen zu gewinnen, es werden auch bei britischen Flower-Shows gewonnene zurück nach Berlin getragen. In der Stadt hat eine Silbermedaillengewinnerin der britischen Chelsea-Flowershow des Jahres 2007 ihr Quartier im Jahre 2008 aufgeschlagen. Ich spreche von Gabriella Pape. Hier gibt es ein interessantes Portrait der deutschen Gartenarchitektin u. -designerin, die sich in Großbritanniens Gartendesignerwelt durchsetzen konnte.
Heute haben mein GG und ich dieser neuen Stätte für Gartenkultur einen Besuch abgestattet
Auf dem Gelände befindet sich in einem der Gewächshäuser eine Außenstelle der Firma 'Manufactum' , die hier Gartengeräte und alle schönen Dinge, die mit Garten zu tun haben verkauft.
In einem anderen ist BlueGray untergebracht, Inhaber ist ein Designer und Filmarchitekt, der u. a. Stockist für exklusive englische "Papers and Paint' von Farrow und Ball ist, also Tapeten und Farben von denen mein GG als alter 'Interior Decorator' hin und her gerissen ist/war. Wer Räume renovieren möchte, sollte sich unbedingt unbedingt mal diese einzigartigen Farbtöne und ihre RaumWirkung anschauen......leider sind sie sehr teuer.
Erwartet hatte ich ein abgehobenes,hochnäsiges 'posh' Ambiente und ebensolches Personal, das auf britischen Spuren wandelt. Ich wurde jedoch angenehm überrascht über eine sehr klare,eher "preußische" Gestaltung des Geländes und seiner Gewächshäuser und Bauten, über die Darbietung der Pflanzen und das sehr zuvorkommende Personal. Manches -wie zum Beispiel ein Café auf dem Gelände- ist als Idee von der Insel übernommen worden, wo in fast jeder größeren Gärtnerei so ein Café zu finden ist. Aber ich bin froh, dass ich in der Königlichen Gartenakademie nicht wieder auf die obligatorischen Sissinghurst-Bänke gestoßen bin oder den üblichen Ornamenteschnickschnack.
Es gab Bänke dort zu sehen, aber eher in einem Design, das ich bisher nirgends gesehen habe....einfach und schön, wie ich finde.
Die "Rhubarb-Forcers" im Hintergrund waren übrigens saumäßig teuer.... fast 300 €, das war nicht gerade meine Preiskategorie..
Schön fand ich auch die Wegegestaltung, die Anregungen bot, alles sehr geschmackvoll, aber sicher nicht unsere Preisklasse...aber schön anzusehen!
Süß waren drei kleine Kätzchen, die sich in einem Beet herumbalgten, leider aber ganz schnell wieder verschwanden als ich meine Linse auf sie richtete.
Die angebotenen Pflanzen sind in Schaubeeten ausgepflanzt, um ihre Wuchseigenschaften und Farben besser beurteilen zu können. Die Gehölze stammten von der Firma Lorberg, die man dort auch kaufen kann.
Toll fand ich beispielsweise die Varianten der verschiedenen Spaliere, hier eines aus Zieräpfeln, die voller Früchte hingen.
Die Beetbepflanzungen der Stauden, Gräser und dergleichen sind ebenfalls...superschön...... Da ist wohl eine Gärtnerei mit dem Namen 'Mohn und mehr' verantwortlich, jedenfalls stand dieser Name auf den Pflanzenetiketten.
Besonders ist mir u.a. dann diese "Stockrose" dort aufgefallen, die Ende August noch in voller Blüte stand.
Ausgeschildert war sie als Alcea Rosea 'Parkrondell" im Sichtungsbeet. Mein immer miserabler werdendes Namensgedächtnis hatte vage abgespeichert, das dies eine Züchtung ist, die relativ rostresistent ist...aber das war eben nur eine vage Erinnerung. Also befragte ich eines der jungen Mädchen, die dort am Gießen war, ob sie die auch im Verkauf haben.....sie brachte mir eine Lavatera...aha...keine Fachkraft, dachte ich.Eine, die zwar keine Ahnung hatte, aber dafür immerhin wusste, wie man Kunden zufriedenstellt, wenn man keine Ahnung hatte. Sie befragte jemanden, der ebenfalls keine Ahnung hatte *grins* Meine andere Frage lautete nämlich, ob das eine Staude wäre. Ich bekam dann die Antwort übermittelt, dass sie zwar keine Staude wäre, aber sich aussäen würde..naja......da musste ich dann zuhause Tante Google befragen, was es denn mit 'Parkrondell' auf sich hat. Mit 7,60 € für eine zweijährige Pflanze hätte ich mich auch ein wenig besch...n gefühlt. 'Parkrondell ' ist eine Staude und auf mein vages Gedächtnis ist doch noch Verlass. Und bei der Weihenstephener Staudensichtung von 2007 bekommt man auch eine Bewertung für sie. Wer also Stockrosen liebt und ebenso ständig Probleme mit Malvenrost hat, sollte es mal mit dieser Kreuzung zwischen Alcea rosea und Althaea officinalis probieren. Da ist es Züchtern gelungen zwei Pflanzen verschiedener Gattungen nämlich Eibisch und Stockrose zu 'verheiraten' und dabei sind offenbar Nachkommen herausgekommen, die wie der Eibisch resistenter gegen Malvenrost sind.
Allerdings habe ich heute abend in einem Forum gelesen, dass sie nicht die volle Winterhärte haben und offenbar einen geschützten Platz brauchen.
Hier noch der Link, der Auskunft gibt über die verschiedenen Veranstaltungen und Seminare der Gabriella Pape und ihrer Partnerin , aber wie ich gelesen habe, gibt es für die bereits Wartelisten.
Offenbar gab es einen Beitrag in der ARD über G. Pape in der Sendung Heim und Garten, kann man sich hier noch einmal anschauen. Interessant ist dort für alle Rasenliebhaber zu hören, was sie uns dort über Rasen und die Deutschen mitteilt....
In Berlin-Dahlem hat sie das Gelände der ehemaligen „Königlichen Gärtnerlehranstalt“ mit seinen alten Gewächshäusern übernommen und renoviert, restauriert und englische Gartenkultur nach Berlin gebracht. Was ist ihr Anliegen mit einer neuen "Königlichen Gartenakademie" ?: "Ihr Ziel ist es, ein hochklassiges Zentrum zur Förderung der Gartenkultur und der Gartenkunst in Deutschland zu schaffen: hierzu zählen sowohl die Bemühungen um ein besseres Verständnis der Gartenkunst bei Laien, Fachleuten und Gartenliebhabern, als auch und vor allem die Vermittlung von Kenntnissen über Pflanzen, Natur und Gestaltung sowie geschichtliche Zusammenhänge."
Heute haben mein GG und ich dieser neuen Stätte für Gartenkultur einen Besuch abgestattet
Auf dem Gelände befindet sich in einem der Gewächshäuser eine Außenstelle der Firma 'Manufactum' , die hier Gartengeräte und alle schönen Dinge, die mit Garten zu tun haben verkauft.
In einem anderen ist BlueGray untergebracht, Inhaber ist ein Designer und Filmarchitekt, der u. a. Stockist für exklusive englische "Papers and Paint' von Farrow und Ball ist, also Tapeten und Farben von denen mein GG als alter 'Interior Decorator' hin und her gerissen ist/war. Wer Räume renovieren möchte, sollte sich unbedingt unbedingt mal diese einzigartigen Farbtöne und ihre RaumWirkung anschauen......leider sind sie sehr teuer.
Erwartet hatte ich ein abgehobenes,hochnäsiges 'posh' Ambiente und ebensolches Personal, das auf britischen Spuren wandelt. Ich wurde jedoch angenehm überrascht über eine sehr klare,eher "preußische" Gestaltung des Geländes und seiner Gewächshäuser und Bauten, über die Darbietung der Pflanzen und das sehr zuvorkommende Personal. Manches -wie zum Beispiel ein Café auf dem Gelände- ist als Idee von der Insel übernommen worden, wo in fast jeder größeren Gärtnerei so ein Café zu finden ist. Aber ich bin froh, dass ich in der Königlichen Gartenakademie nicht wieder auf die obligatorischen Sissinghurst-Bänke gestoßen bin oder den üblichen Ornamenteschnickschnack.
Es gab Bänke dort zu sehen, aber eher in einem Design, das ich bisher nirgends gesehen habe....einfach und schön, wie ich finde.
Die "Rhubarb-Forcers" im Hintergrund waren übrigens saumäßig teuer.... fast 300 €, das war nicht gerade meine Preiskategorie..
Schön fand ich auch die Wegegestaltung, die Anregungen bot, alles sehr geschmackvoll, aber sicher nicht unsere Preisklasse...aber schön anzusehen!
Süß waren drei kleine Kätzchen, die sich in einem Beet herumbalgten, leider aber ganz schnell wieder verschwanden als ich meine Linse auf sie richtete.
Die angebotenen Pflanzen sind in Schaubeeten ausgepflanzt, um ihre Wuchseigenschaften und Farben besser beurteilen zu können. Die Gehölze stammten von der Firma Lorberg, die man dort auch kaufen kann.
Toll fand ich beispielsweise die Varianten der verschiedenen Spaliere, hier eines aus Zieräpfeln, die voller Früchte hingen.
Oder dieses superniedrige Apfelspalier, das auf Kniehöhe ein Beet umgrenzte!
Die Beetbepflanzungen der Stauden, Gräser und dergleichen sind ebenfalls...superschön...... Da ist wohl eine Gärtnerei mit dem Namen 'Mohn und mehr' verantwortlich, jedenfalls stand dieser Name auf den Pflanzenetiketten.
Besonders ist mir u.a. dann diese "Stockrose" dort aufgefallen, die Ende August noch in voller Blüte stand.
Ausgeschildert war sie als Alcea Rosea 'Parkrondell" im Sichtungsbeet. Mein immer miserabler werdendes Namensgedächtnis hatte vage abgespeichert, das dies eine Züchtung ist, die relativ rostresistent ist...aber das war eben nur eine vage Erinnerung. Also befragte ich eines der jungen Mädchen, die dort am Gießen war, ob sie die auch im Verkauf haben.....sie brachte mir eine Lavatera...aha...keine Fachkraft, dachte ich.Eine, die zwar keine Ahnung hatte, aber dafür immerhin wusste, wie man Kunden zufriedenstellt, wenn man keine Ahnung hatte. Sie befragte jemanden, der ebenfalls keine Ahnung hatte *grins* Meine andere Frage lautete nämlich, ob das eine Staude wäre. Ich bekam dann die Antwort übermittelt, dass sie zwar keine Staude wäre, aber sich aussäen würde..naja......da musste ich dann zuhause Tante Google befragen, was es denn mit 'Parkrondell' auf sich hat. Mit 7,60 € für eine zweijährige Pflanze hätte ich mich auch ein wenig besch...n gefühlt. 'Parkrondell ' ist eine Staude und auf mein vages Gedächtnis ist doch noch Verlass. Und bei der Weihenstephener Staudensichtung von 2007 bekommt man auch eine Bewertung für sie. Wer also Stockrosen liebt und ebenso ständig Probleme mit Malvenrost hat, sollte es mal mit dieser Kreuzung zwischen Alcea rosea und Althaea officinalis probieren. Da ist es Züchtern gelungen zwei Pflanzen verschiedener Gattungen nämlich Eibisch und Stockrose zu 'verheiraten' und dabei sind offenbar Nachkommen herausgekommen, die wie der Eibisch resistenter gegen Malvenrost sind.
Allerdings habe ich heute abend in einem Forum gelesen, dass sie nicht die volle Winterhärte haben und offenbar einen geschützten Platz brauchen.
Hier noch der Link, der Auskunft gibt über die verschiedenen Veranstaltungen und Seminare der Gabriella Pape und ihrer Partnerin , aber wie ich gelesen habe, gibt es für die bereits Wartelisten.
Offenbar gab es einen Beitrag in der ARD über G. Pape in der Sendung Heim und Garten, kann man sich hier noch einmal anschauen. Interessant ist dort für alle Rasenliebhaber zu hören, was sie uns dort über Rasen und die Deutschen mitteilt....
Donnerstag, August 20, 2009
Abendschönheit
Begonia grandis ssp. evansiana,die momentan anfängt zu blühen, steht auf ziemlich trockenem Terrain unter der Kiefer , und ist, was kaum zu glauben ist für eine Begonie, voll winterhart. Ich habe sie noch nie abgedeckt, auszutreiben beginnt sie allerdings auch erst sehr spät im Vegetationsjahr, ich meine erst im Juni .... Trotz eines eigentlich miserablen Standorts vermehrt sie sich hervorragend, um sie herum findet man jede Menge Sämlinge.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese durch Samen entstanden sind, oder durch Brutknospen, die sie auch ausbilden soll. Mir ist gar nicht bewusst, wie diese Brutknospen aussehen sollten, dieses Jahr muss ich mal genauer hinschauen. Die Japanbegonie hat mittlerweile vier Winter mitgemacht, beim letzten fielen die Temperaturen kurzfristig hier auch auf minus 10° bis 15°C, sie hat ihre Winterhärte ohne Abdeckung also inzwischen beweisen können. Ich könnte mir vorstellen, dass sie üppiger wüchse, wenn ich ihr etwas frischeren Boden böte, meine regelmäßigen Kompostgaben reichen wohl nicht, um das Wachstum anzuregen.
Abends fallen immer die letzten Sonnenstrahlen auf ihre Laubblätter, tagsüber ist sie ja eher unscheinbar, aber das Abendlicht verwandelt sie in eine Schönheit.
Mittwoch, August 19, 2009
Da kann unser Design doch glatt mithalten
Wenn ich mir die Fotos des Fenland Alchemist' Garden auf der Website der britischen Chelsea Flower Show ansehe, stelle ich fest, dass das aktuelle Ambiente des Fließtal- Eklektiker-Courtyards-Gartens ähnlich charmant ausschaut....Dieser Garten hat eine Medaille gewonnen für den Best Courtyard Garden.
Ich praktiziere zwar keine alchemistischen Künste, aber die Idee, die der Gestaltung dieses Gartens zugrunde liegt, entspricht durchaus meinen Vorstellungen eines Gartens. Ich zitiere mal:"The planting includes species that have been used throughout the ages in plant alchemy along with many native and wild plants with cultivars and hybrids from the same genus to demonstrate human intervention and our quest for ever more perfect plants." Zwar gibt/gab es in meinem Garten sicher einige Kräuter, die in der Alchemistenküche eine Rolle spielten - meine Versuche Bilsenkraut hier anzusiedeln haben leider nicht funktioniert, aber Stechapfel gab´s schon und in spagyrischen Tinkturen habe ich mich auch schon versucht- mit dem Nebensatz kann ich mich viel mehr identifizieren: Neben einheimischen und wilden Pflanzen, sind Hybriden und Kultivare der selben Gattung gesetzt, um die menschlichen Eingriffe ( in die Natur) zu demonstrieren und unserem Streben nach immer perfekterenPflanzen. Das gibt es in meinem Garten ebenso: Wildpäonien neben Zuchtformen, Wildobst, neben Zuchtformen...allerdings will ich nichts demonstrieren...ich war schon immer ein Freund von Wildpflanzen und Zuchtformen, letztere sehe ich als einzigartige Kulturleistungen des Menschen.
Und auch diese Idee findet sich in unserem Garten wieder:"This garden has been created using only reclaimed, recycled and discarded materials so demonstrating a garden that is not only cost effective but environmentally sound, while promoting the use of native plants in domestic gardens." . So werden die alten Wegeplatten zusammen mit den Granitsteinen, die hier vom Vorbesitzer herumlagen, neu in einer Terasse verlegt, das alte Gewächshaus mit alten Backsteinen repariert. Allerdings muss das Dach mit neuen Dachziegeln Marke 'Frankfurter Pfanne' gedeckt werden, weil die schönen alten Biberschwänze brüchig und wasserdurchlässig waren. Neue Biberschwänze waren einfach nicht drin in unserem Etat. ( Anregungen zur Wiederverwendung alter brüchiger Biberschwänze nehme ich gerne entgegen!)
Der Zustand vor unserem Anbau erinnert ein wenig an das Foto des prämierten Chelsea Gartens....naja...fast. Ich müsste noch ein altes Fahrrad davor stellen.....Unsere gigantisch groß gewordene 'Bobby James' musste dran glauben und wurde stark zurückgeschnitten, sie soll jetzt disziplinierter wachsen, mit einem Gerüst werden wir ihr Wachstum in die gewünschten Wege leiten.
Die Designer des Fenland Gartens haben sich wohl-wenn ich das richtig verstanden habe- vom "The Fenland Tiger" inspirieren lassen. Ist das nun eine Person aus diesem Buch hier oder oder ist das eine bestimmte Person aus den Mythen und Sagen des Fenlands? Fen steht für Sumpfland und die Fenlands sind eine Gegend im Osten Englands.
Allerdings ist unser Garten nicht nur ein Abbild eines Sumpfgartens wie der in Chelsea, sondern tatsächlich auf Sumpfland angelegt, das durch Drainage des Grundstückes und Regulierung des Tegeler Fließes irgendwann mal Bauland und Garten wurde....
Samstag, August 15, 2009
LaGa Oranienburg
Mein Weihnachtsgeschenk war eine Dauerkarte für die Landesgartenschau, die dieses Mal in Oranienburg stattfindet. Berichtet habe ich noch gar nicht darüber, obwohl ich schon etliche Male dort war. Jetzt will ich endlich mal ein paar Bilder zeigen, zumal es mir beim aktuellen Besuch mit meiner ebenfalls pflanzenverrückten Schwester bisher am besten gefallen hat. Besonders schön fand ich die kreative Farbgestaltung einiger Beete.. Da hat jemand ein Händchen für ausgefallene Farbkombinationen und das dazugehörige Wissen um bestimmte Sorten. Außerdem begeisterten mich die Potagers, wo u.a. auch gezeigt wird, was für ausgefallene Gemüsesorten man in Töpfen heranziehen kann, und dass die Kombination aus Gemüse und Blumen sehr reizvoll sein kann.
Die Landesgartenschau in Oranienburg soll an Louise Henriette, die Frau des Großen Kurfürsten erinnern. Louise Henriette war eine geborene Gräfin von Oranien-Nassau, die älteste Tochter des niederländischen Prinzen Friedrich-Heinrich von Oranien, die neunzehnjährig den Kurfürsten heiratete. Wikipedia schreibt:"
1650 hatte Friedrich Wilhelm seiner Gemahlin das Amt Bötzow nördlich von Berlin geschenkt. Dort ließ Luise Henriette an die Stelle eines vorhandenen alten askanischen Jagdschlosses des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. „Hektor“ durch den Architekten Johann Gregor Memhardt ein neues Schloss im holländischen Stil erbauen und gab ihm 1652 den Namen Oranienburg. Kurz darauf schloss sich ganz Bützow der neuen Namensgebung an und nannte sich fortan Oranienburg."
So wurden dann als Reminiszenz an Louise Henriette "Traumlandschaften einer Kurfürstin" gestaltet und als Landesgartenschau im April 2009 eröffnet.. Was die Planer sich ausgedacht und umgesetzt haben, kann man am besten hier nachlesen. Ich kenne das Gelände noch aus der Nachwendezeit, wo der Schlosspark an wildes Dickicht war, das Schloss unansehnlich und vernachlässigt war, die Orangerie im Park verlotterte. Schloss und Gelände , hatten -wie die Stadt auch- nach der Kurfürstin eine wechselvolle Geschichte: Baumwollmanufaktur, Schwefelsäurefabrik, Lehrerseminar, SS-Kaserne und Polizeischule, zuletzt diente das immer wieder umgebaute Barockschloß bis 1990 als Kaserne der Grenztruppen der DDR.
Hier ein paar Eindrücke aus den verscheidenen Gartenräumen des Geländes. Natürlich haben wir dieses Riesenbett genutzt, um eine paar neckische Fotos zu machen, wie die vielen Besucher vor uns.
Für Unterhaltung wird dort ebenfalls gesorgt, letztes Mal hatte ich mich über die köstliche Schauspieler- und Artistengruppe amüsiert, die regelmäßig über das Gelände zieht, diesmal waren es die Sandskulpturenkünstler, die meine Interesse weckten.
Die Landesgartenschau in Oranienburg soll an Louise Henriette, die Frau des Großen Kurfürsten erinnern. Louise Henriette war eine geborene Gräfin von Oranien-Nassau, die älteste Tochter des niederländischen Prinzen Friedrich-Heinrich von Oranien, die neunzehnjährig den Kurfürsten heiratete. Wikipedia schreibt:"
1650 hatte Friedrich Wilhelm seiner Gemahlin das Amt Bötzow nördlich von Berlin geschenkt. Dort ließ Luise Henriette an die Stelle eines vorhandenen alten askanischen Jagdschlosses des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. „Hektor“ durch den Architekten Johann Gregor Memhardt ein neues Schloss im holländischen Stil erbauen und gab ihm 1652 den Namen Oranienburg. Kurz darauf schloss sich ganz Bützow der neuen Namensgebung an und nannte sich fortan Oranienburg."
So wurden dann als Reminiszenz an Louise Henriette "Traumlandschaften einer Kurfürstin" gestaltet und als Landesgartenschau im April 2009 eröffnet.. Was die Planer sich ausgedacht und umgesetzt haben, kann man am besten hier nachlesen. Ich kenne das Gelände noch aus der Nachwendezeit, wo der Schlosspark an wildes Dickicht war, das Schloss unansehnlich und vernachlässigt war, die Orangerie im Park verlotterte. Schloss und Gelände , hatten -wie die Stadt auch- nach der Kurfürstin eine wechselvolle Geschichte: Baumwollmanufaktur, Schwefelsäurefabrik, Lehrerseminar, SS-Kaserne und Polizeischule, zuletzt diente das immer wieder umgebaute Barockschloß bis 1990 als Kaserne der Grenztruppen der DDR.
Hier ein paar Eindrücke aus den verscheidenen Gartenräumen des Geländes. Natürlich haben wir dieses Riesenbett genutzt, um eine paar neckische Fotos zu machen, wie die vielen Besucher vor uns.
Für Unterhaltung wird dort ebenfalls gesorgt, letztes Mal hatte ich mich über die köstliche Schauspieler- und Artistengruppe amüsiert, die regelmäßig über das Gelände zieht, diesmal waren es die Sandskulpturenkünstler, die meine Interesse weckten.
...obwohl gerade die Zinnienbeete eine Pracht sind. Und wie ich beobachten konnte, Zinnien Schmetterlingsmagneten waren.
Wieso heißen die eigentlich Zinnien? Sie sind nach dem Göttinger Professor der Medizin Johann Gottlieb Zinn benannt worden.Dieser Mediziner war aber auch gleichzeitig Botaniker
Carl von Linné hat dann ihm zu Ehren eine aus Mexiko stammende Gattung der Korbblütler (Asteraceae, früher Compositae) „Zinnia“ benannt.
Wieso heißen die eigentlich Zinnien? Sie sind nach dem Göttinger Professor der Medizin Johann Gottlieb Zinn benannt worden.Dieser Mediziner war aber auch gleichzeitig Botaniker
Carl von Linné hat dann ihm zu Ehren eine aus Mexiko stammende Gattung der Korbblütler (Asteraceae, früher Compositae) „Zinnia“ benannt.
Nächstes Jahr werde ich wieder mal Zinnien vorziehen müssen, unbedingt auch um Schmetterlingen eine weitere Nahrungsquelle zu bieten!
Aber nicht nur bei den Zinnien gibt es eine große Vielfalt an Sorten, auch die Rudbeckien bieten ein breites Spektrum an Zuchtformen, auch auf der LaGa zu bewundern!
Aber nicht nur bei den Zinnien gibt es eine große Vielfalt an Sorten, auch die Rudbeckien bieten ein breites Spektrum an Zuchtformen, auch auf der LaGa zu bewundern!
Sonntag, August 09, 2009
Arachnophil
Wenn der Sommer fortschreitet, fallen im Garten auch zunehmend die Spinnen wieder ins Auge, die jetzt reichlich Insektennahrung finden. Allerorten sitzen sie in den Winkeln des Gartens spinnen ihre Netze, lauern auf Blüten und rennen an den Wänden des Hause entlang oder ziehen gleich ins Haus ein, wo ich dann regelmäßig ihre Spinnweben aus den Zimmerecken wegfegen darf. Zitterspinnen haben sich als ursprüngliche Höhlenbewohner hervorragend an das Zusammenleben mit Menschen angepasst. Bei mir sind sie jedenfalls schon fast 'Haustiere' *grins*.....
Als wir noch in Berlin wohnten, habe ich nie eine dieser Spinnen in der Wohnung entdeckt, vermutlich, weil es dort auch keine Nahrung für sie gab. Die Zitterspinnen leben von Mücken, Fliegen und Asseln. Eigentlich sind sie wie alle Spinnen das natürlichste Insektenbekämpfungsmittel der Welt, aber da ich mit meiner Gelassenheit gegenüber Spinnen relativ alleine dastehe...füge ich mich dem sozialen Druck und fege regelmäßig meine Zimmerecken....und wehre mich gegen die eindringenden Fliegen und Mücken selbstverständlich nur mit Mückengaze an den Fenstern, Fliegenvorhängen an der im Sommer immer offenstehenden Haustür.
Um mich herum bemerke ich aber auch zunehmend, wie insbesondere meine jungen Mitmenschen ( Schüler) auf alles 'Krabbelgetier' regelrecht hysterisch reagieren, da wird gekreischt, um sich geschlagen und Unterricht ist nicht mehr möglich, weil sie gerade mit einer eingedrungenen Wespe oder Spinne zu tun haben. Eine Nachbarin hatte immer eine Dose Insektenspray parat, mit der sie sofort herumnebelte, wenn ein Insekt in ihren wunderschönen Wintergarten eindrang, so dass ich gleich mit vertrieben wurde.....meine englische Schwägerin, wollte nicht in einen Wald mit uns gehen, weil dort zu viele Insekten herumflogen. Mir fällt die Naturentfremdung mancher meiner Mitmenschen zunehmend auf, und ich bin immer ganz ratlos, wie man dem begegnet.
Ich freu mich jedenfalls an den noch relativ kleinen Gartenkreuzspinnen, deren Netze ich morgens in einigen Gartenwinkeln vorfinde, die dabei helfen, dass sie Mücken in meiner wasserreichen Umgebung nicht überhand nehmen. Die Kreuzspinne oben halte ich für ein Männchen, das auf meiner Fensterbank auf Weibchensuche ging. Allerdings irritiert mich etwas der dicke Hinterleib, den eigentlich nur Weibchen haben.Männlich sind jedoch die "Boxhandschuhe" die er erträgt, Begattungsorgane, die Pedipalpen genannt werden.
Oder die hübschen Krabbenspinnen, die auf den Blüten sitzen und auf anfliegende Insekten warten. Die dezimieren allerdings nicht unbedingt die Mücken, sondern wagen sich sogar an Schmetterlinge als Beute heran, die sich auf Blüten niederlassen.'Misumena vatia' auf dem Foto ist ein unser größten heimischen Krabbenspinnen, das Foto zeigt ein weibliches Tier, das bis über 10 mm groß werden kann, während das Männchen meist unscheinbar braun nur 4 mm groß wird.
Auf der Hauswand entdeckte ich dann dieses Exemplar
ebenfalls noch ziemlich klein, aber im Macro doch dann ziemlich bedrohlich aussehend.Es fiel mir auf, weil es auf der Mauer merkwürdig ruckartig lief, kurze Strecken regelrecht langraste um dann ganz plötzlich wieder abzustoppen. Als ich die Spinne durch das Macro beäugte, richtete sie sich sogar auf und starrte mich an...jedenfalls war das mein Gefühl. Leider verwackelte ich das Foto ...vermutlich vor Schreck. " Hat die Spinne , meist mit den Seitenaugen, eine Bewegung wahrgenommen, dreht sie sich frontal ihrem Opfer zu und fixiert es." Genau wie in meinem Bestimmungsbuch (Welche Spinne ist das?)beschrieben verhielt sie sich...in diesem Fall war ich das vermeintliche Opfer: " Ist die Distanz noch zu groß, schleicht sie sich näher heran und erbeutet es dann mit einem weiten Sprung" Nun in diesem Fall war ich ihr wohl zu groß, als ich einmal vor ihr mit den Fingern auftippte, machte sie einen großen Satz und landete auf dem Boden und entschwand: Das war eindeutig eine Springspinne 'Sitticus pubescens'. Sie leben vorzugsweise an Mauern, Zäunen und auch an Hauswänden und in Gärten.
Als wir noch in Berlin wohnten, habe ich nie eine dieser Spinnen in der Wohnung entdeckt, vermutlich, weil es dort auch keine Nahrung für sie gab. Die Zitterspinnen leben von Mücken, Fliegen und Asseln. Eigentlich sind sie wie alle Spinnen das natürlichste Insektenbekämpfungsmittel der Welt, aber da ich mit meiner Gelassenheit gegenüber Spinnen relativ alleine dastehe...füge ich mich dem sozialen Druck und fege regelmäßig meine Zimmerecken....und wehre mich gegen die eindringenden Fliegen und Mücken selbstverständlich nur mit Mückengaze an den Fenstern, Fliegenvorhängen an der im Sommer immer offenstehenden Haustür.
Um mich herum bemerke ich aber auch zunehmend, wie insbesondere meine jungen Mitmenschen ( Schüler) auf alles 'Krabbelgetier' regelrecht hysterisch reagieren, da wird gekreischt, um sich geschlagen und Unterricht ist nicht mehr möglich, weil sie gerade mit einer eingedrungenen Wespe oder Spinne zu tun haben. Eine Nachbarin hatte immer eine Dose Insektenspray parat, mit der sie sofort herumnebelte, wenn ein Insekt in ihren wunderschönen Wintergarten eindrang, so dass ich gleich mit vertrieben wurde.....meine englische Schwägerin, wollte nicht in einen Wald mit uns gehen, weil dort zu viele Insekten herumflogen. Mir fällt die Naturentfremdung mancher meiner Mitmenschen zunehmend auf, und ich bin immer ganz ratlos, wie man dem begegnet.
Ich freu mich jedenfalls an den noch relativ kleinen Gartenkreuzspinnen, deren Netze ich morgens in einigen Gartenwinkeln vorfinde, die dabei helfen, dass sie Mücken in meiner wasserreichen Umgebung nicht überhand nehmen. Die Kreuzspinne oben halte ich für ein Männchen, das auf meiner Fensterbank auf Weibchensuche ging. Allerdings irritiert mich etwas der dicke Hinterleib, den eigentlich nur Weibchen haben.Männlich sind jedoch die "Boxhandschuhe" die er erträgt, Begattungsorgane, die Pedipalpen genannt werden.
Oder die hübschen Krabbenspinnen, die auf den Blüten sitzen und auf anfliegende Insekten warten. Die dezimieren allerdings nicht unbedingt die Mücken, sondern wagen sich sogar an Schmetterlinge als Beute heran, die sich auf Blüten niederlassen.'Misumena vatia' auf dem Foto ist ein unser größten heimischen Krabbenspinnen, das Foto zeigt ein weibliches Tier, das bis über 10 mm groß werden kann, während das Männchen meist unscheinbar braun nur 4 mm groß wird.
Auf der Hauswand entdeckte ich dann dieses Exemplar
ebenfalls noch ziemlich klein, aber im Macro doch dann ziemlich bedrohlich aussehend.Es fiel mir auf, weil es auf der Mauer merkwürdig ruckartig lief, kurze Strecken regelrecht langraste um dann ganz plötzlich wieder abzustoppen. Als ich die Spinne durch das Macro beäugte, richtete sie sich sogar auf und starrte mich an...jedenfalls war das mein Gefühl. Leider verwackelte ich das Foto ...vermutlich vor Schreck. " Hat die Spinne , meist mit den Seitenaugen, eine Bewegung wahrgenommen, dreht sie sich frontal ihrem Opfer zu und fixiert es." Genau wie in meinem Bestimmungsbuch (Welche Spinne ist das?)beschrieben verhielt sie sich...in diesem Fall war ich das vermeintliche Opfer: " Ist die Distanz noch zu groß, schleicht sie sich näher heran und erbeutet es dann mit einem weiten Sprung" Nun in diesem Fall war ich ihr wohl zu groß, als ich einmal vor ihr mit den Fingern auftippte, machte sie einen großen Satz und landete auf dem Boden und entschwand: Das war eindeutig eine Springspinne 'Sitticus pubescens'. Sie leben vorzugsweise an Mauern, Zäunen und auch an Hauswänden und in Gärten.
Samstag, August 08, 2009
Neuer Blog
Hier geht´s zum neuen Hundeblog:
Es wird spannend, gelingt es uns einen Hund...,..den sanften Schäferhundriesen... aus dem Bernauer Tierheim zu lotsen. Sind wir vertrauenswürdig, welche Prüfungen müssen wir noch auf uns nehmen, um einem Tier dieses Heims gerecht zu werden? Wer wissen möchte, wie es weitergehen wird, muss hier schauen.
Es wird spannend, gelingt es uns einen Hund...,..den sanften Schäferhundriesen... aus dem Bernauer Tierheim zu lotsen. Sind wir vertrauenswürdig, welche Prüfungen müssen wir noch auf uns nehmen, um einem Tier dieses Heims gerecht zu werden? Wer wissen möchte, wie es weitergehen wird, muss hier schauen.
Freitag, August 07, 2009
Ein neues Familienmitglied
Er nimmt Konturen an: der "neue" Hund, der in unsere Familie aufgenommen werden soll. Die Trauer über unsere geliebten Zweibeiner Max und Dina ist nicht mehr ganz so extrem, so dass wir uns seit geraumer Zeit damit befassen, wieder einen neuen Hund aufzunehmen. Und da im Tierheim so viele Hunde auf ein neues Heim warten, bin ich schon mehrmals in das benachbarte Tierbheim bei Bernau gefahren, um mich mal umzusehen. Eigentlich wollten wir einen älteren Hund aufnehmen, aber der achtjährige Hund, den wir uns zuerst angeschaut hatten, wäre zu problematisch gewesen. Gespräche mit dem Hundetrainer vor Ort ließen uns von ihm abrücken, so dass GöGa und ich eine neue Wahl treffen mussten. Heute sind wir noch einmal gemeinsam hingefahren und haben einen weiteren Hund kennengelernt, sind mit ihm im anliegenden Waldstück spazierengegangen und waren beide sehr angetan von seinem Wesen.
Mich in einem Tierheim umzusehen ging mir schon extrem an die Nieren. Man geht an den vergitterten Zwingern entlang, Gestank der gestressten Tiere wabert überall, einige der Hunde bellen sich die Seele aus dem Hals , anderen Tieren sieht man an, dass sie nach Zuwendung hungern. Wie soll man da eine vernünftige Wahl treffen? Die Gespräche mit den Mitarbeitern, die wir geführt haben, waren ebenfalls gewöhnungsbedürftig. Bei einigen hatte ich den Eindruck, dass sie uns als Klienten (wie nennt man die Bewerber um einen Hund?) grundsätzlich erst mal jede Hunde-Kompetenz abgesprechen. Gesprächsführung war nicht unbedingt die Sache einiger der Mitarbeiter, andere dagegen sehr kompetent und ein wenig sehr sendungsbewusst um es höflich zu formulieren..
Morgen fahren wir noch einmal hin, und gehen mit unserem Auserwählten noch einmal eine Runde und werden ihn dann ziemlich sicher anschließend mitnehmen, wenn nicht doch noch sein Herrchen auftauchen sollte. Dieser stolze Schäferhundmischling wurde nämlich vor vierzehn Tagen ausgesetzt vor einem Gasthaus gefunden....
Montag, August 03, 2009
Nährgehölz Apfelbeere
Den Abhang zum Fließ haben wir vor Jahren mit verschiedenen Gehölzen bepflanzt. Dabei war nicht nur Tierschutz eines unser Anliegen, sondern die gepflanzten Sträucher sollten das Erdreich festhalten, so dass der ziemlich steile Abhang, der von den Vorbesitzern des Hauses durch Anschüttung unseres Grundstückes geschaffen worden war, nicht abrutscht. Außerdem wählte ich damals durchaus auch Gehölze, die mir ästhetisch gefielen und zu jeder Jahreszeit für Mensch und Tier etwas bieten sollten.
Also wachsen dort nun von West nach Ost:
Wie ich nachgelesen habe, liegt das an der ungewöhnlichen Geschichte dieser Beere:
"Denn der Weg der Aronia ist äußerst interessant: Er startet in Nordamerika, führt über Deutschland nach Russland und zurück. Diese “Wanderung” fand um 1900 statt. Ab 1946 wurde die Aronia dann in der damaligen UDSSR zur anerkannten Kulturpflanze. Aber erst in den 1970ern setzte sich die Apfelbeere als “Heilpflanze unter den Obstarten” durch - und kam 1972 wieder zurück nach (Ost)Deutschland." Nachzulesen ist das auf dieser Seite in einer Buchrezension über die Beere.
"2006 hat die Uni in Potsdam sogar ein Forschungsprojekt gestartet: "Das Gesamtziel des Projektes ist es, die physiologische Wirkung von Procyanidinen zu verstehen und auf dieser Grundlage funktionelle Lebensmittel mit einem optimierten Gehalt an Procyanidinen zu entwickeln."
Proanthocyanidine sind Flavonoide ,ihnen wird neben den Anthocyanen, die ebenfalls in den Beeren enthalten sind, antioxidative Wirkung nachgesagt. Aroniabeeren enthalten im Vergleich zu anderen Früchten sehr viel davon, mehr als rote Weintrauben und Johannisbeeren, diese Substanz ist verantwortlich für den von mir bemerkten sehr herben Geschmack.
Hier gibt es einen Blogger der die raffinierte Werbestrategie für eine Vermarktung dieser Beere beleuchtet, denn die in vielen Links beschworene Heilwirkung dieser unscheinbaren und nicht eben geschmackvollen Frucht hatte mich schon ein wenig misstrauisch gemacht, da ich u.a. keine Hinweise zu den Ergebnissen der Studie und auch auch nichts zu irgendwelchen wissenschaftlichen Ergebnissen aus den USA, wo die Beere ja schon viel länger bekannt ist.
Die Reife der Beeren an den Sträuchern in unserem Garten ist schlecht abzuschätzen. Aber wenn die Drosseln sie heimzusuchen beginnen, ist das für mich ein gutes Zeichen um sie zu ernten! Die wussten auch schon an meiner leider aus unerfindlichen Gründen eingegangenen Felsenbirne, wann die Früchte am besten schmecken. (Hat eigentlich jemand an denen schon einmal den Anthocyan- und Proanthocyanidingehalt gemessen, die sind nämlich viel leckerer als Aroniabeeren !
Wie dem auch sei, ich habe die Beeren zusammen mit einigen Klaräpfeln dampfentsaftet und trinke das jetzt zusammen mit Mineralwasser als sehr erfischendes Sommergetränk. Die Farbe ist bemerkenswert, wie man sieht, der Farbstoff wirkt sehr intensiv....ich habe beim Entsaften den Küchenboden betropft und musste feststellen, dass Wasser allein die Flecke nicht entfernte.....
Also wachsen dort nun von West nach Ost:
- Corylus maxima 'Purpurea' ( Haselnuss, purpurblättrig)
- Salix sachalinensis 'Sekka' ( Drachenweide)
- Rosa pendulina (Alpenrose)
- Euonymus europaea (Pfaffenhütchen)
- Sambucus racemosa 'Guincho Purple' ( rotblättriger Schwarzer Holunder)
- Aronia melanocarpa ( Apfelbeere)
- Syringa vulgaris 'Charles Joli' ( Flieder)
- Salix matsudana (Korkenzieherweide)
Wie ich nachgelesen habe, liegt das an der ungewöhnlichen Geschichte dieser Beere:
"Denn der Weg der Aronia ist äußerst interessant: Er startet in Nordamerika, führt über Deutschland nach Russland und zurück. Diese “Wanderung” fand um 1900 statt. Ab 1946 wurde die Aronia dann in der damaligen UDSSR zur anerkannten Kulturpflanze. Aber erst in den 1970ern setzte sich die Apfelbeere als “Heilpflanze unter den Obstarten” durch - und kam 1972 wieder zurück nach (Ost)Deutschland." Nachzulesen ist das auf dieser Seite in einer Buchrezension über die Beere.
"2006 hat die Uni in Potsdam sogar ein Forschungsprojekt gestartet: "Das Gesamtziel des Projektes ist es, die physiologische Wirkung von Procyanidinen zu verstehen und auf dieser Grundlage funktionelle Lebensmittel mit einem optimierten Gehalt an Procyanidinen zu entwickeln."
Proanthocyanidine sind Flavonoide ,ihnen wird neben den Anthocyanen, die ebenfalls in den Beeren enthalten sind, antioxidative Wirkung nachgesagt. Aroniabeeren enthalten im Vergleich zu anderen Früchten sehr viel davon, mehr als rote Weintrauben und Johannisbeeren, diese Substanz ist verantwortlich für den von mir bemerkten sehr herben Geschmack.
Hier gibt es einen Blogger der die raffinierte Werbestrategie für eine Vermarktung dieser Beere beleuchtet, denn die in vielen Links beschworene Heilwirkung dieser unscheinbaren und nicht eben geschmackvollen Frucht hatte mich schon ein wenig misstrauisch gemacht, da ich u.a. keine Hinweise zu den Ergebnissen der Studie und auch auch nichts zu irgendwelchen wissenschaftlichen Ergebnissen aus den USA, wo die Beere ja schon viel länger bekannt ist.
Die Reife der Beeren an den Sträuchern in unserem Garten ist schlecht abzuschätzen. Aber wenn die Drosseln sie heimzusuchen beginnen, ist das für mich ein gutes Zeichen um sie zu ernten! Die wussten auch schon an meiner leider aus unerfindlichen Gründen eingegangenen Felsenbirne, wann die Früchte am besten schmecken. (Hat eigentlich jemand an denen schon einmal den Anthocyan- und Proanthocyanidingehalt gemessen, die sind nämlich viel leckerer als Aroniabeeren !
Wie dem auch sei, ich habe die Beeren zusammen mit einigen Klaräpfeln dampfentsaftet und trinke das jetzt zusammen mit Mineralwasser als sehr erfischendes Sommergetränk. Die Farbe ist bemerkenswert, wie man sieht, der Farbstoff wirkt sehr intensiv....ich habe beim Entsaften den Küchenboden betropft und musste feststellen, dass Wasser allein die Flecke nicht entfernte.....
Samstag, August 01, 2009
Schon wieder Besuch
Heute morgen machte mein Sohn mich darauf aufmerksam, dass im "Unterholz" des Ostbeetes ein Igel säße und ziemlich asthmatisch klänge. Ich guckte mir die Sache an, soweit ich das im dichten Blattwerk aus Ziermandel, Pfeifenputzergras und Hemerocallis konnte. Es klang wirklich sehr ungesund und mir kam in den Sinn, dass Igel häufig von Innenparasiten , beispielsweise Lungenwürmern ,betroffen sind , die ihn dann durchaus auch husten lassen. Wir haben ihn dann einfach in Ruhe gelassen.
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Am Nachmittag machte ich mich dann ans Fugenkratzen und Fegen des Weges. Als ich in die Höhe des morgendlichen Zusammentreffens kam, war das Schnaufen wieder nicht zu überhören, genau an der selben Stelle wie ein paar Stunden vorher. Jetzt wollte ich es genau wissen, ob der Igel nicht doch vielleicht verletzt wäre und kroch ins Beet..
Ich traute meinen Augen nicht: Statt eines asthmatischen Igels traf ich zwei wohlgenährt aussehende Igel an, die sofort erstarrten als sie mich (samt Kamera, die ich im Garten immer dabei habe) bemerkten. Mir wurde aber klar, dass ich die beiden wohl beim Techtelmechtel gestört hatte.
Eigentlich hatte ich angenommen, dass die Paarungszeit von Igeln bereits vorüber ist, es gibt Quellen im Netz, die diese Zeit zwischen April und Juli angeben. Ein paar Nachzügler, die sich jetzt erst gefunden haben?
Andere Quellen geben aber auch die Zeit zwischen Mai und Ende August an, wie in diesem Link hier. Dort wird beschrieben, wie so eine Paarungszeremonie unter Igeln abläuft: Das Männchen umkreist die Igelin stundenlang, bis das Weibchen endlich nachgibt. Man nennt das "Igelkarussell" und dabei sollen laut schnaufende Geräusche durchaus dazu gehören.
Da hatte die beiden Liebenden ja ziemlich unsanft in ihrem Liebesrausch gestört, ganz schnell habe ich mich wieder aus dem Beet zurückgezogen und mich dem Fugenkratzen gewidmet.
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