Donnerstag, August 27, 2009

Heißer August

Wenn ich die Wetternachrichten höre, denke ich immer, dass unser Eckchen Erde irgendwie von Petrus vergessen worden ist. Wenn es regnet und gewittert in der Republik, dann nur sehr verhalten und viel zu wenig hier, so dass es inzwischen knochentrocken im Garten ist und das Fließ, das an unserem Garten vorbeifließt, nur noch ein lächerliches Rinnsal ist. Auf dem Foto sieht das zwar nach mehr aus, aber an der Stelle, wo das Foto entstand, kommen Mühlenfließ und Tegeler Fließ zusammen und bleiben erst mal stehen: Strömung ist dort so gut wie nicht vorhanden.
Tegeler Fließ

Alles meckert über einen Sommer mit vielen Unwettern, hier war es sonnig und heiß, ich muss es wissen, denn mein Urlaub spielte sich weitgehend im Garten ab. Es war wie auch heute zu heiß für mich, so dass ich nichts von dem geschafft hatte, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte.


Buchsbaumhecken
Die Buchsbaumhecken müssen unbedingt geschnitten werden, nach dem Frühjahrsschnitt sehen sie jetzt wieder genauso wild aus wie vorher. Immerhin habe ich geschafft die langen Sommertriebe der Wisteria im Hintergrund auf 15 cm zurückzuschneiden, wie empfohlen!
An der Ostseite des Hauses ist mein Kies- und Schotterbeet a la Chatto ;-), allerdings fühlen sich einige Pflanzen so wohl darin, dass sie zu groß geworden sind. Cistus laurifolius ist so groß wie ich geworden, und wächst sehr unorthodox. Darunter steht ein weißer Lavendel, der inzwischen überwuchert wird und zu wenig Licht bekommt. Baptisia australis hat eine perfekte ordentliche Buschform , ist aber im Laufe der Jahre auch schon zu groß für das eigentlich recht kleine Beet . Weinraute und Hypericum sind ebenfalls riesig geworden, dann gibt es da noch einen weiteren Lavendelbusch aus der Toscana importiert...ebenfalls zu groß... Was tun?
Zu wild

An der Beetgrenze zum Weg wuchern Kaskadenthymian, Walzenwolfsmilch , ein Leimkraut und eine Nelke, wobei der Thymian sich anlässt die anderen zu besiegen. Ich muss da unbedingt dazwischenfunken, was bei diesen Pflanzen kein Problem ist. Aber was mache ich mit meiner aus Samen herangezogenen Zistrose?? Abwarten bis sie sich entschließt von selbst abzusterben? Wie ich gelesen habe ist die Lebenserwartung von Zistrosen nicht sehr hoch.
Vorne steht ein Ableger der wunderschönen Geranie 'Apple Blossom' im Topf auf der Leerstelle vom dort im Frühjahr blühendem Mohn. Vielen Dank liebe Kollegin für deinen Ableger, er hat sich prächtig entwickelt! Was dort kümmert, ist der Salbei, ich hatte eigentlich angenommen, dass der auch mit diesem knochentrockenen Boden zurechtkommt, veilleicht steht er aber auch zu eng am Buchsbaum?


Apple Blossom

Was außerdem wunderschön blüht, ist die Staudenclematis C. Heracleifolia-Hybr.'Cote d'Azur', die Farbe der Blüten ist einmalig, gepflanzt an der Westseite des Hauses, wo eigentlich bis Mittag keine Sonne hinfällt.
Clematisblüte

Das Gesamtbild dieser Staude sieht jedoch dieses Jahr etwas krank aus. Die Blätter haben sich gelblich verfärbt, muss mal nachgoogeln, was das zu bedeuten hat. Vielleicht scheint ja dieses Jahr doch zuviel Sonne auf sie ein, könnte natürlich auch ein Nährstoffmangel sein.
Nicht normal

Habe ich nicht immer über die Austin Rosen in meinem Garten gemeckert? Viele von ihnen sind nicht übrig geblieben, 'Charles Austin' ist eine , die bleiben durfte und dieses Jahr ein besonderes Lob verdient. Sie hat im Juni kräftig geblüht, geduftet und setzt ebenso kräftig jetzt zu einer zweiten Blüte an. Klasse! Außer den vermaledeiten Rosenblatteinwickelwesen ( wie heißen sie rasch) hat sie keine Krankheiten, wie sonst viele andere Austin Rosen. Perfekt!
Zwiete Blüte

Im Hintergrund ist eine weitere sehr zuverlässige ADR-Rose -Namen vergessen- die ebenfalls wieder in Fahrt kommt! Aber 'Charles' Austin toppt sie durch ihren wunderbaren intensiven fruchtigen Duft.
Charles Austin

Ich hatte nachgelesen, dass man sie immer gut zurückschneiden soll, denn sie wird wirklich sehr hoch , letztes Jahr waren einige Triebe auf 1, 80 m herangewachsen. Der Rückschnitt im Frühjahr hat ihr gut getan!

Zweite Blüte

Am Fließ steht noch so ein Riesenrosenteil, eine ebenfalls äußerst gesunde Meilland Rose, die auch wieder Blüten treibt, die gerade im Herbst ihre volle Schönheit entwickeln, vermutlich als Reaktion auf die doch schon relativ kalten Nächte und Sonneneinstrahlung.
Rosig

Sieht ein bißchen aus wie 'Gloria Dei', ist aber wesentlich größerund eine wachsende Rose.
Meilland Rose

Auf dem Gründach, dem man auch die Hitze ansieht,übersommern einige meiner Kakteen, und auch da gibt es Blüten. Die hier besticht in einfachem Weiß und ziemlicher Größe. Sie wird vergeblich auf passnede Bestäuber warten, ich schätze, das sind in ihrem Heimatland Kolibris?
Dachgarten
Im Hintergrund eine weitere tolle remontierende , und vor allem gesunde Rose: 'Ghislaine de Feligonde'.
Unerwartet für mich ist der Apfelbehang an unserem Apfelbäumchen. Da er im letzten Jahr sehr viel getragen hatte, vermutete ich, dass wir dieses Jahr keine haben werden.
Rotbäckchen

Und hier (Foto unten) habe ich wohl mal wieder bei meinen Experimentchen nicht resolut genug eingegriffen, was Gärtnerinnen hin und wieder tun müssen. Ich hatte noch Samentüten der GDS und eigene Absaat, die schon recht lange herumlagen, so dass ich vermutete die Keimfähigkeit der Samen nicht mehr stark genug wäre. So schüttete ich sie einfach auf das Beet ...und siehe da , es (was?) keimte wie wild. Allerdings berücksichtigte ich nicht die Empfindlichkeit der weißen Echinacea, die vorletztes Jahr dort gepflanzt hatte. Echinaceae mögen freien Wuchs und dürfen nicht von irgendwelchen Nachbarn eingeschränkt werden.Anstatt jetzt meine Sämlinge zugunsten Ihro Hoheit der weißen Echinacea zu entfernen, beobachtete ich meine Sämlinge und konnte mich nicht von ihnen trennen.
Beengt

Neben etlichen Fingerhüten, die ich bei besserem Pflanzwetter versetzen werde, entdeckte ich Sämlinge Dicentra torulosa wieder, die ihr feines Tentakelgespinst um Buchsbaum und Sonnenhut wob....verpflanzen lässt sie sich nicht, außerdem liebe ich dieses Gewirr ihrer Ranktentakel. Ich hoffe, dass sie dieses Jahr wieder zur Blüte kommt!
Verschlungen

Zwischen allem diesem wildem Kraut blüht ein verlassnes Löwenmäulchen, auch das durfte natürlich stehenbleiben!
Geschlossen

Dienstag, August 25, 2009

Verschlafen



Kaum zu glauben, ich blogge jetzt schon das dritte Jahr, und habe doch glatt meinen 3. Bloggeburtstag verpennt, Mein erstes Posting stammt vom 19.August 2006 und war einer gigantisch großen einjährigen Sommerblume gewidmet, wie man ja auch nachlesen kann.
Eigentlich sollte jetzt hier ein GIF-Maulwurf zum Bloggergeburtstag auftauchen, aber selbst nach drei Jahren Bloggen kapiere ich nicht, wieso das nicht funktioniert.... ich habe es doch als GIF heruntergeladen. Manche technischen Dinge funktionieren wie bei meinem Bloggerstart im August 2006 immer noch nicht.
Vielen Dank, Elke für dein Maulwurfsgeschenk....mal sehen, ob es klappt, es hier einzustellen.

Montag, August 24, 2009

Was hat die Große Fette Henne mit der vor dem Britzer Garten zu tun?

Dachbegrünung
Das begrünte Dach des Anbaus zeigt sich in dieser Jahreszeit immer von seiner besten Seite, finde ich jedenfalls. Die Blütenstände der Gräserbüschel sind abgestorben und leuchten golden in der Abendsonne und die Fetthenne 'Hylotelephium telephium subsp. maximum' steht in voller gelbgrüner Blüte, am späten Abend immer noch eifrig besucht von den Hummeln. Vor Jahren hatte ich mal ein paar Hände Samen dieser Art auf das Dach geworfen, die Ansiedlung dieser Art ist gelungen, ebenso die der dort wachsenden Gräser.
Im Hintergrund sieht man die Hagebutten einer meiner Wildrosen rot leuchten, alles sieht schon sehr herbstlich aus....leider..
Fette Hennen gibt es ja etliche im Pflanzenreich ,neben vielen Sedumgewächse , die so getauft wurden, gibt es Pilze, die diesen Namen tragen...und zu meinem Erstaunen ist eine Brunnenplastik vor dem Britzer Garten so getauft worden. Diese Plastik ist seit vielen Jahren Treffpunkt aller Neuköllner Schüler für den herbstlichen Crosslauf durch den Garten. Ich habe sie immer nur als unförmigen Trumm wahrgenommen, und nie richtig hingeschaut. Das werde ich dann bei Gelegenheit nachholen müssen. Schmunzelnd lese ich auch bei Wikipedia: "Da sich die Symbolik der Figur nur schwer erschließt, hat der Künstler in den Granitsaum des Beckens ein graviertes Messingschild mit seinen Gedanken eingelassen. Danach erinnert die Figur an die Form des Blütenstempels mit Griffel und Narben der Fetten Henne." Okay....weissde Bescheid...
Dabei fällt mir eine Beobachtung ein, die ich als Neuberlinerin vor inzwischen über dreißig Jahren hatte: In meinem Elternhaus und Umgebung hatte ich stets im Frühjahr eine neue Bepflanzung der Balkonkästen und Vorgärten mit Geranien, Petunien, Leberbalsam, Lobelien und dergleichen erlebt. In Berlin traf ich dann auf die Permanentbepflanzung mit den obligatorischen rosablühenden, steif wie preußische Soldaten in ihren Balkonkästen stehenden fetten Hennen. Ich erinnere mich noch an ein Gespräch darüber mit einer netten Nachbarin in unserer Etagenwohnung in Berlin-Brunnenstraße...als wir dort noch sehr ruhig zu Mauerzeiten wohnten.Sie ließ sich dann von mir dazu bewegen, ihre Balkonkästen mal bunter zu gestalten.
Vielleicht hattte der Berliner Künstler genau auch das wahrgenommen und der Fetthenne als Berliner Pflanze ein Denkmal setzen wollen?


Nachtrag zum 'Parkrondell'


Jetzt weiß ich endlich, wieso ich mich an diesen Stockrosen X Eibischmix des Namens 'Parkrondell' erinnern konnte: Seit zwei Jahren habe die Gartenzeitschrift 'Gartenpraxis' abonniert, die u.a. stets sehr informativ über Stauden berichtet, so hatte sie im Heft 5/2008 auch über neue Malvenhybriden ( Artikel von von Herrn Dr. K. Näser) sehr ausführlich berichtet.
Gewundert hatte ich mich in meinem letzten letzten Beitrag über die Entstehung dieses Gattungsmix, jetzt konnte ich noch einmal nachlesen, " Ihre Geschichte ist spannend und nicht bis in alles Einzelheiten geklärt."
Aber immerhin weiß man inzwischen,dass die Züchtungsarbeit in Ungarn geleistet wurde durch Prof. Zoltan Kovats am Entwicklungsunternehmen für Obst- und Zierpflanzenbau. Die arbeiteten dann in den Achtzigern mit der VEG Saatzucht Zierpflanzen in Erfurt zusammen, "deren Ziel es war, die damals bereits als Haros-Serie vorhandenen Hybriden durch Meristemvermehrung in großen Stückzahlen zu klonen'. Man wollte rostwiderstandsfähige Sorten, zu denen nicht nur 'Parkrondell' gehört, sondern außerdem die Sorten ' Parkallee' und 'Parkfrieden' und 'Parktraum' in den DDR Handel geben, was dann 1987 geschah.

Leider steht nichts über die Winterfestigkeit dieser Hybriden im Artikel, allerdings weiß ich, dass es in Ungarn strenge kontinentalklimatische Winter gibt, so dass hoffentlich bei der Züchtungsarbeit dieser Staude nicht nur die Rostresistenz eine Rolle gespielt haben wird...
Da es mir eigentlich auch wichtig ist, dass Pflanzen in einem Garten eine Nektar-und Pollenquelle für Hautflügler sind, stört mich an 'Parkrondell' etwas, dass sie gefüllte Blüten hat, also keine Staubgefäße vorhanden sind. Wenn ich mir die normalen ungefüllten Stockrosenblüten im Sommer ansehe, sind diese immer gut besucht vor allem von Hummeln wegen des reichen Pollenangebots. Die anderen Sorten der sog. 'Haros-Serie' zeigen teilweise ihre Staubfäden noch : die cremegelbe 'Parkallee' ist nur halb gefüllt, etwas stärker die aprikosenfarbene 'Parkfrieden'; ich werde mich mal nach denen umsehen. Vielleicht stehen dann ja endlich auch in meinem Garten diese wunderschönen Sommerstauden und mickern nicht wegen Rosts vor sich hin. Gerne würde ich sie cottagegartenmäßig vor den Zaun setzen, wo sie dann ungestört von anderen Stauden auf ihr Gardemaß von 2,00 bis 2,50 m (so steht´s in der Gartenpraxis) heranwachsen könnten.(Auf den Schaubeeten in der Königlichen Akademie waren sie aber unter 2m, ich schätze so 1,70m. )

Freitag, August 21, 2009

Zu Besuch bei einer Silbermedaillengewinnerin

Dahlem Gärtnerei
In Berlin gibt es nicht nur aktuell bei den Leichtathletik-Meisterschaften Medaillen zu gewinnen, es werden auch bei britischen Flower-Shows gewonnene zurück nach Berlin getragen. In der Stadt hat eine Silbermedaillengewinnerin der britischen Chelsea-Flowershow des Jahres 2007 ihr Quartier im Jahre 2008 aufgeschlagen. Ich spreche von Gabriella Pape. Hier gibt es ein interessantes Portrait der deutschen Gartenarchitektin u. -designerin, die sich in Großbritanniens Gartendesignerwelt durchsetzen konnte.
Großbritannien lässt grüßen
Frau Papes Auto ( I suppose so)
In Berlin-Dahlem hat sie das Gelände der ehemaligen „Königlichen Gärtnerlehranstalt“ mit seinen alten Gewächshäusern übernommen und renoviert, restauriert und englische Gartenkultur nach Berlin gebracht. Was ist ihr Anliegen mit einer neuen "Königlichen Gartenakademie" ?: "Ihr Ziel ist es, ein hochklassiges Zentrum zur Förderung der Gartenkultur und der Gartenkunst in Deutschland zu schaffen: hierzu zählen sowohl die Bemühungen um ein besseres Verständnis der Gartenkunst bei Laien, Fachleuten und Gartenliebhabern, als auch und vor allem die Vermittlung von Kenntnissen über Pflanzen, Natur und Gestaltung sowie geschichtliche Zusammenhänge."Gewächshäuser

Heute haben mein GG und ich dieser neuen Stätte für Gartenkultur einen Besuch abgestattet
Auf dem Gelände befindet sich in einem der Gewächshäuser eine Außenstelle der Firma 'Manufactum' , die hier Gartengeräte und alle schönen Dinge, die mit Garten zu tun haben verkauft.
In einem anderen ist BlueGray untergebracht, Inhaber ist ein Designer und Filmarchitekt, der u. a. Stockist für exklusive englische "Papers and Paint' von Farrow und Ball ist, also Tapeten und Farben von denen mein GG als alter 'Interior Decorator' hin und her gerissen ist/war. Wer Räume renovieren möchte, sollte sich unbedingt unbedingt mal diese einzigartigen Farbtöne und ihre RaumWirkung anschauen......leider sind sie sehr teuer.
Erwartet hatte ich ein abgehobenes,hochnäsiges 'posh' Ambiente und ebensolches Personal, das auf britischen Spuren wandelt. Ich wurde jedoch angenehm überrascht über eine sehr klare,eher "preußische" Gestaltung des Geländes und seiner Gewächshäuser und Bauten, über die Darbietung der Pflanzen und das sehr zuvorkommende Personal. Manches -wie zum Beispiel ein Café auf dem Gelände- ist als Idee von der Insel übernommen worden, wo in fast jeder größeren Gärtnerei so ein Café zu finden ist. Aber ich bin froh, dass ich in der Königlichen Gartenakademie nicht wieder auf die obligatorischen Sissinghurst-Bänke gestoßen bin oder den üblichen Ornamenteschnickschnack.
Cafe
Es gab Bänke dort zu sehen, aber eher in einem Design, das ich bisher nirgends gesehen habe....einfach und schön, wie ich finde.
Bank

Die "Rhubarb-Forcers" im Hintergrund waren übrigens saumäßig teuer.... fast 300 €, das war nicht gerade meine Preiskategorie..
Schön fand ich auch die Wegegestaltung, die Anregungen bot, alles sehr geschmackvoll, aber sicher nicht unsere Preisklasse...aber schön anzusehen!
Pflaster
GepflastertPflaster

Süß waren drei kleine Kätzchen, die sich in einem Beet herumbalgten, leider aber ganz schnell wieder verschwanden als ich meine Linse auf sie richtete.
Kätzchen

Kleines Kätzchen
Die angebotenen Pflanzen sind in Schaubeeten ausgepflanzt, um ihre Wuchseigenschaften und Farben besser beurteilen zu können. Die Gehölze stammten von der Firma Lorberg, die man dort auch kaufen kann.
Toll fand ich beispielsweise die Varianten der verschiedenen Spaliere, hier eines aus Zieräpfeln, die voller Früchte hingen.
Zierapfelspalier

Oder dieses superniedrige Apfelspalier, das auf Kniehöhe ein Beet umgrenzte!
Umrandung

Die Beetbepflanzungen der Stauden, Gräser und dergleichen sind ebenfalls...superschön...... Da ist wohl eine Gärtnerei mit dem Namen 'Mohn und mehr' verantwortlich, jedenfalls stand dieser Name auf den Pflanzenetiketten.
Besonders ist mir u.a. dann diese "Stockrose" dort aufgefallen, die Ende August noch in voller Blüte stand.
Alcalthaea suffrutescens 'Parkrondell'

Ausgeschildert war sie als Alcea Rosea 'Parkrondell" im Sichtungsbeet. Mein immer miserabler werdendes Namensgedächtnis hatte vage abgespeichert, das dies eine Züchtung ist, die relativ rostresistent ist...aber das war eben nur eine vage Erinnerung. Also befragte ich eines der jungen Mädchen, die dort am Gießen war, ob sie die auch im Verkauf haben.....sie brachte mir eine Lavatera...aha...keine Fachkraft, dachte ich.Eine, die zwar keine Ahnung hatte, aber dafür immerhin wusste, wie man Kunden zufriedenstellt, wenn man keine Ahnung hatte. Sie befragte jemanden, der ebenfalls keine Ahnung hatte *grins* Meine andere Frage lautete nämlich, ob das eine Staude wäre. Ich bekam dann die Antwort übermittelt, dass sie zwar keine Staude wäre, aber sich aussäen würde..naja......da musste ich dann zuhause Tante Google befragen, was es denn mit 'Parkrondell' auf sich hat. Mit 7,60 € für eine zweijährige Pflanze hätte ich mich auch ein wenig besch...n gefühlt. 'Parkrondell ' ist eine Staude und auf mein vages Gedächtnis ist doch noch Verlass. Und bei der Weihenstephener Staudensichtung von 2007 bekommt man auch eine Bewertung für sie. Wer also Stockrosen liebt und ebenso ständig Probleme mit Malvenrost hat, sollte es mal mit dieser Kreuzung zwischen Alcea rosea und Althaea officinalis probieren. Da ist es Züchtern gelungen zwei Pflanzen verschiedener Gattungen nämlich Eibisch und Stockrose zu 'verheiraten' und dabei sind offenbar Nachkommen herausgekommen, die wie der Eibisch resistenter gegen Malvenrost sind.
Allerdings habe ich heute abend in einem Forum gelesen, dass sie nicht die volle Winterhärte haben und offenbar einen geschützten Platz brauchen.
Hier noch der Link, der Auskunft gibt über die verschiedenen Veranstaltungen und Seminare der Gabriella Pape und ihrer Partnerin , aber wie ich gelesen habe, gibt es für die bereits Wartelisten.
Im Gewächshaus

Offenbar gab es einen Beitrag in der ARD über G. Pape in der Sendung Heim und Garten, kann man sich hier noch einmal anschauen. Interessant ist dort für alle Rasenliebhaber zu hören, was sie uns dort über Rasen und die Deutschen mitteilt....

Donnerstag, August 20, 2009

Abendschönheit


Begonia grandis ssp. evansiana,die momentan anfängt zu blühen, steht auf ziemlich trockenem Terrain unter der Kiefer , und ist, was kaum zu glauben ist für eine Begonie, voll winterhart. Ich habe sie noch nie abgedeckt, auszutreiben beginnt sie allerdings auch erst sehr spät im Vegetationsjahr, ich meine erst im Juni .... Trotz eines eigentlich miserablen Standorts vermehrt sie sich hervorragend, um sie herum findet man jede Menge Sämlinge.


Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese durch Samen entstanden sind, oder durch Brutknospen, die sie auch ausbilden soll. Mir ist gar nicht bewusst, wie diese Brutknospen aussehen sollten, dieses Jahr muss ich mal genauer hinschauen. Die Japanbegonie hat mittlerweile vier Winter mitgemacht, beim letzten fielen die Temperaturen kurzfristig hier auch auf minus 10° bis 15°C, sie hat ihre Winterhärte ohne Abdeckung also inzwischen beweisen können. Ich könnte mir vorstellen, dass sie üppiger wüchse, wenn ich ihr etwas frischeren Boden böte, meine regelmäßigen Kompostgaben reichen wohl nicht, um das Wachstum anzuregen.
Abends fallen immer die letzten Sonnenstrahlen auf ihre Laubblätter, tagsüber ist sie ja eher unscheinbar, aber das Abendlicht verwandelt sie in eine Schönheit.
Begonie

Mittwoch, August 19, 2009

Da kann unser Design doch glatt mithalten


Wenn ich mir die Fotos des Fenland Alchemist' Garden auf der Website der britischen Chelsea Flower Show ansehe, stelle ich fest, dass das aktuelle Ambiente des Fließtal- Eklektiker-Courtyards-Gartens ähnlich charmant ausschaut....Dieser Garten hat eine Medaille gewonnen für den Best Courtyard Garden.
Ich praktiziere zwar keine alchemistischen Künste, aber die Idee, die der Gestaltung dieses Gartens zugrunde liegt, entspricht durchaus meinen Vorstellungen eines Gartens. Ich zitiere mal:"The planting includes species that have been used throughout the ages in plant alchemy along with many native and wild plants with cultivars and hybrids from the same genus to demonstrate human intervention and our quest for ever more perfect plants." Zwar gibt/gab es in meinem Garten sicher einige Kräuter, die in der Alchemistenküche eine Rolle spielten - meine Versuche Bilsenkraut hier anzusiedeln haben leider nicht funktioniert, aber Stechapfel gab´s schon und in spagyrischen Tinkturen habe ich mich auch schon versucht- mit dem Nebensatz kann ich mich viel mehr identifizieren: Neben einheimischen und wilden Pflanzen, sind Hybriden und Kultivare der selben Gattung gesetzt, um die menschlichen Eingriffe ( in die Natur) zu demonstrieren und unserem Streben nach immer perfekterenPflanzen. Das gibt es in meinem Garten ebenso: Wildpäonien neben Zuchtformen, Wildobst, neben Zuchtformen...allerdings will ich nichts demonstrieren...ich war schon immer ein Freund von Wildpflanzen und Zuchtformen, letztere sehe ich als einzigartige Kulturleistungen des Menschen.
Und auch diese Idee findet sich in unserem Garten wieder:"This garden has been created using only reclaimed, recycled and discarded materials so demonstrating a garden that is not only cost effective but environmentally sound, while promoting the use of native plants in domestic gardens." . So werden die alten Wegeplatten zusammen mit den Granitsteinen, die hier vom Vorbesitzer herumlagen, neu in einer Terasse verlegt, das alte Gewächshaus mit alten Backsteinen repariert. Allerdings muss das Dach mit neuen Dachziegeln Marke 'Frankfurter Pfanne' gedeckt werden, weil die schönen alten Biberschwänze brüchig und wasserdurchlässig waren. Neue Biberschwänze waren einfach nicht drin in unserem Etat. ( Anregungen zur Wiederverwendung alter brüchiger Biberschwänze nehme ich gerne entgegen!)
Der Zustand vor unserem Anbau erinnert ein wenig an das Foto des prämierten Chelsea Gartens....naja...fast. Ich müsste noch ein altes Fahrrad davor stellen.....Unsere gigantisch groß gewordene 'Bobby James' musste dran glauben und wurde stark zurückgeschnitten, sie soll jetzt disziplinierter wachsen, mit einem Gerüst werden wir ihr Wachstum in die gewünschten Wege leiten.


Die Designer des Fenland Gartens haben sich wohl-wenn ich das richtig verstanden habe- vom "The Fenland Tiger" inspirieren lassen. Ist das nun eine Person aus diesem Buch hier oder oder ist das eine bestimmte Person aus den Mythen und Sagen des Fenlands? Fen steht für Sumpfland und die Fenlands sind eine Gegend im Osten Englands.
Allerdings ist unser Garten nicht nur ein Abbild eines Sumpfgartens wie der in Chelsea, sondern tatsächlich auf Sumpfland angelegt, das durch Drainage des Grundstückes und Regulierung des Tegeler Fließes irgendwann mal Bauland und Garten wurde....

Samstag, August 15, 2009

LaGa Oranienburg

Luise Henriette
Mein Weihnachtsgeschenk war eine Dauerkarte für die Landesgartenschau, die dieses Mal in Oranienburg stattfindet. Berichtet habe ich noch gar nicht darüber, obwohl ich schon etliche Male dort war. Jetzt will ich endlich mal ein paar Bilder zeigen, zumal es mir beim aktuellen Besuch mit meiner ebenfalls pflanzenverrückten Schwester bisher am besten gefallen hat. Besonders schön fand ich die kreative Farbgestaltung einiger Beete.. Da hat jemand ein Händchen für ausgefallene Farbkombinationen und das dazugehörige Wissen um bestimmte Sorten. Außerdem begeisterten mich die Potagers, wo u.a. auch gezeigt wird, was für ausgefallene Gemüsesorten man in Töpfen heranziehen kann, und dass die Kombination aus Gemüse und Blumen sehr reizvoll sein kann.

Farbspektakel
Die Landesgartenschau in Oranienburg soll an Louise Henriette, die Frau des Großen Kurfürsten erinnern. Louise Henriette war eine geborene Gräfin von Oranien-Nassau, die älteste Tochter des niederländischen Prinzen Friedrich-Heinrich von Oranien, die neunzehnjährig den Kurfürsten heiratete. Wikipedia schreibt:"
1650 hatte Friedrich Wilhelm seiner Gemahlin das Amt Bötzow nördlich von Berlin geschenkt. Dort ließ Luise Henriette an die Stelle eines vorhandenen alten askanischen Jagdschlosses des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. „Hektor“ durch den Architekten Johann Gregor Memhardt ein neues Schloss im holländischen Stil erbauen und gab ihm 1652 den Namen Oranienburg. Kurz darauf schloss sich ganz Bützow der neuen Namensgebung an und nannte sich fortan Oranienburg."
Schloss Oranienburg samt Louise
So wurden dann als Reminiszenz an Louise Henriette "Traumlandschaften einer Kurfürstin" gestaltet und als Landesgartenschau im April 2009 eröffnet.. Was die Planer sich ausgedacht und umgesetzt haben, kann man am besten hier nachlesen. Ich kenne das Gelände noch aus der Nachwendezeit, wo der Schlosspark an wildes Dickicht war, das Schloss unansehnlich und vernachlässigt war, die Orangerie im Park verlotterte. Schloss und Gelände , hatten -wie die Stadt auch- nach der Kurfürstin eine wechselvolle Geschichte: Baumwollmanufaktur, Schwefelsäurefabrik, Lehrerseminar, SS-Kaserne und Polizeischule, zuletzt diente das immer wieder umgebaute Barockschloß bis 1990 als Kaserne der Grenztruppen der DDR.
Oranienburger Silhouette

Hier ein paar Eindrücke aus den verscheidenen Gartenräumen des Geländes. Natürlich haben wir dieses Riesenbett genutzt, um eine paar neckische Fotos zu machen, wie die vielen Besucher vor uns.
Gemachtes Bett
Für Unterhaltung wird dort ebenfalls gesorgt, letztes Mal hatte ich mich über die köstliche Schauspieler- und Artistengruppe amüsiert, die regelmäßig über das Gelände zieht, diesmal waren es die Sandskulpturenkünstler, die meine Interesse weckten.

Sandskulpturen

Der Gartenschaubesucher von heute ist ja anspruchsvoll und will nicht nur Blumen gucken...Oberschwester

...obwohl gerade die Zinnienbeete eine Pracht sind. Und wie ich beobachten konnte, Zinnien Schmetterlingsmagneten waren.

Distelfalter an Zinnie

Wieso heißen die eigentlich Zinnien? Sie sind nach dem Göttinger Professor der Medizin Johann Gottlieb Zinn benannt worden.Dieser Mediziner war aber auch gleichzeitig Botaniker

Znnienparade

Carl von Linné hat dann ihm zu Ehren eine aus Mexiko stammende Gattung der Korbblütler (Asteraceae, früher Compositae) „Zinnia“ benannt.

Zinnienparade

Nächstes Jahr werde ich wieder mal Zinnien vorziehen müssen, unbedingt auch um Schmetterlingen eine weitere Nahrungsquelle zu bieten!

Zinnie
Aber nicht nur bei den Zinnien gibt es eine große Vielfalt an Sorten, auch die Rudbeckien bieten ein breites Spektrum an Zuchtformen, auch auf der LaGa zu bewundern!


Rudbeckia

Und Rudbeckien sind ja Stauden, vielleicht sollte ich da mal gezielt auf dem Berliner Staudenmarkt im September nach neuen Sorten Ausschau halten.
Fortsetzung folgt

Sonntag, August 09, 2009

Arachnophil

SpinnenzeitZentriert
Wenn der Sommer fortschreitet, fallen im Garten auch zunehmend die Spinnen wieder ins Auge, die jetzt reichlich Insektennahrung finden. Allerorten sitzen sie in den Winkeln des Gartens spinnen ihre Netze, lauern auf Blüten und rennen an den Wänden des Hause entlang oder ziehen gleich ins Haus ein, wo ich dann regelmäßig ihre Spinnweben aus den Zimmerecken wegfegen darf. Zitterspinnen haben sich als ursprüngliche Höhlenbewohner hervorragend an das Zusammenleben mit Menschen angepasst. Bei mir sind sie jedenfalls schon fast 'Haustiere' *grins*.....
Als wir noch in Berlin wohnten, habe ich nie eine dieser Spinnen in der Wohnung entdeckt, vermutlich, weil es dort auch keine Nahrung für sie gab. Die Zitterspinnen leben von Mücken, Fliegen und Asseln. Eigentlich sind sie wie alle Spinnen das natürlichste Insektenbekämpfungsmittel der Welt, aber da ich mit meiner Gelassenheit gegenüber Spinnen relativ alleine dastehe...füge ich mich dem sozialen Druck und fege regelmäßig meine Zimmerecken....und wehre mich gegen die eindringenden Fliegen und Mücken selbstverständlich nur mit Mückengaze an den Fenstern, Fliegenvorhängen an der im Sommer immer offenstehenden Haustür.
Um mich herum bemerke ich aber auch zunehmend, wie insbesondere meine jungen Mitmenschen ( Schüler) auf alles 'Krabbelgetier' regelrecht hysterisch reagieren, da wird gekreischt, um sich geschlagen und Unterricht ist nicht mehr möglich, weil sie gerade mit einer eingedrungenen Wespe oder Spinne zu tun haben. Eine Nachbarin hatte immer eine Dose Insektenspray parat, mit der sie sofort herumnebelte, wenn ein Insekt in ihren wunderschönen Wintergarten eindrang, so dass ich gleich mit vertrieben wurde.....meine englische Schwägerin, wollte nicht in einen Wald mit uns gehen, weil dort zu viele Insekten herumflogen. Mir fällt die Naturentfremdung mancher meiner Mitmenschen zunehmend auf, und ich bin immer ganz ratlos, wie man dem begegnet.
Auf der Suche
Ich freu mich jedenfalls an den noch relativ kleinen Gartenkreuzspinnen, deren Netze ich morgens in einigen Gartenwinkeln vorfinde, die dabei helfen, dass sie Mücken in meiner wasserreichen Umgebung nicht überhand nehmen. Die Kreuzspinne oben halte ich für ein Männchen, das auf meiner Fensterbank auf Weibchensuche ging. Allerdings irritiert mich etwas der dicke Hinterleib, den eigentlich nur Weibchen haben.Männlich sind jedoch die "Boxhandschuhe" die er erträgt, Begattungsorgane, die Pedipalpen genannt werden.


Krabbenspinne
Oder die hübschen Krabbenspinnen, die auf den Blüten sitzen und auf anfliegende Insekten warten. Die dezimieren allerdings nicht unbedingt die Mücken, sondern wagen sich sogar an Schmetterlinge als Beute heran, die sich auf Blüten niederlassen.'Misumena vatia' auf dem Foto ist ein unser größten heimischen Krabbenspinnen, das Foto zeigt ein weibliches Tier, das bis über 10 mm groß werden kann, während das Männchen meist unscheinbar braun nur 4 mm groß wird.
Auf der Hauswand entdeckte ich dann dieses Exemplar
Spinne
ebenfalls noch ziemlich klein, aber im Macro doch dann ziemlich bedrohlich aussehend.Es fiel mir auf, weil es auf der Mauer merkwürdig ruckartig lief, kurze Strecken regelrecht langraste um dann ganz plötzlich wieder abzustoppen. Als ich die Spinne durch das Macro beäugte, richtete sie sich sogar auf und starrte mich an...jedenfalls war das mein Gefühl. Leider verwackelte ich das Foto ...vermutlich vor Schreck. " Hat die Spinne , meist mit den Seitenaugen, eine Bewegung wahrgenommen, dreht sie sich frontal ihrem Opfer zu und fixiert es." Genau wie in meinem Bestimmungsbuch (Welche Spinne ist das?)beschrieben verhielt sie sich...in diesem Fall war ich das vermeintliche Opfer: " Ist die Distanz noch zu groß, schleicht sie sich näher heran und erbeutet es dann mit einem weiten Sprung" Nun in diesem Fall war ich ihr wohl zu groß, als ich einmal vor ihr mit den Fingern auftippte, machte sie einen großen Satz und landete auf dem Boden und entschwand: Das war eindeutig eine Springspinne 'Sitticus pubescens'. Sie leben vorzugsweise an Mauern, Zäunen und auch an Hauswänden und in Gärten.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...