Samstag, April 17, 2010

Staudenmarkt

Berliner Staudenmarkt war gestern wieder angesagt, bei kühlen 7,5 ° C und einem leichten Wind, der alles noch unangenehmer gestaltete, warteten wir Punkt 9 Uhr am Haupteingang des Botanischen Gartens auf seine Eröffnung und auf eine Kollegin, die uns begleiten wollte. Am Einlass standen wir dann eine Viertelstunde und diskutierten, ob der Berliner Botanische Garten einen Haupteingang hat.  Hat er nicht, denn die Kollegin trafen wir dann auf dem Weg zum gegenüberliegenden zweiten            " Haupteingang", wo sie bereits schon seit einer halben Stunde stand...und uns im Vorfeld sogar einen Parkplatz freigehalten hatte.
Das ging ja gut los, entwickelte sich dann aber so,abgesehen von meinen kalten Händen, wie ich mir den Staudenmarkt vorstelle: ich finde Neues, ich habe die Möglichkeit mit den Anbietern ein wenig zu plaudern und Tipps zu bekommen, ohne von hektischen Dränglern zur Seite gestoßen zu werden.

Diese Damein der Warteschlange hatte größeres vor..
Am Vorabend hatten sie in der Berliner Abendschau vom Massenansturm berichtet, so dass ich eigentlich wieder ähnliches  erwartete, meine Erwartungen sich wunderbarerweise nicht erfüllten.




....So weit war ich am Sonntag mit dem Schreiben diese Postings gekommen...dann kam so viel dazwischen , dass ich gar nicht mehr zum Bloggen kam. Jetzt also am Ende der Woche die Fortsetzung des Postings.:

Blüten eines zum Spalier gezogenem Aprikosenbaums für den stolzen Preis von 360 € 

Mein Hauptaugenmerk widmete ich dieses Mal den Kräutern, zumal ich solche ordinären Küchenkräuter wie Schnittlauch und Bohnenkraut brauchte. Sehr erstaunt war ich dann über das Angebot der Kräutergärtnerei Christian Herb,  die gerade bei der Gattung Allium gut sortiert waren. In meinen Kräuterbeeten stehen also inzwischen:
  • Schnittlauch Forescate
  • Schnittlauch ELBE .......weißblühende Rarität
  • Riesenschnittlauch...soll bis 100cm hoch werden
  • Winterheckezwiebel
  • Racombole...mit 'spektakulären Blütenständen'
  • Rakkyo , eine japanische Schnittlauchvariante 
  •  
    Auf dem Staudenmarkt gab es dann noch eine weiteren Kräutergärtnerei namens Herb's. Warum diese Kräutergärtnerei sich so nennt, kann man erraten, aber wieso sie bei ihrer Namensgebung den sächsischen Genitiv verwendet, der seit 1901 nicht mehr in der deutschen Sprache verwendet werden darf, will sich mir nicht erschließen. Ich hätte ja noch Verständnis für diese Namensgebung, wenn 'Herb' der Name des Inhabers wäre, aber da -siehe oben- gibt es ja bereits einen Kräutergärtner dieses Namens, dessen Gärtnerei sich BioGärtnerei Christian Herb nennt. Verwirrend....

    Die Bioland-Gärtnerei herb's mit Apostroph verkaufte in Kistchen verschiedene Kräuter, damit auch die Berliner  in den Genuss einer 'jrünen Soße' kommen .
    Für das multikulturelle Berlin -als ob Frankfurt nicht ebenfalls ebenso multikulti wäre- wurde vorgeschlagen das klassische Frankfurter-Sauce-Rezept zu verändern : die Gärtnerei lud dazu ein die Kräuter individuell für eine Sauce zusammenzustellen: so könnte dann für eine PrenzlauerBerg-Sauce Koriander eine empfehlenswerte Zutat  und für Dahlem sicher Kerbel unverzichtbar sein, war auf ihrem Flyer zur Berliner 'Jrünen Sauce' zu lesen. Der Zeitgeist lässt grüßen.
    Multikulti war Berlin ja eigentlich schon immer...Kochtraditionen der Einwanderer aus Böhmen, Schlesien, Ostpreußen, Mecklenburg und Pommern oder  auch der Hugenotten aus Frankreich sind eingemeindet worden.
    Vielleicht hätten die Kräutergärtner mal in die Kräuterküche der neuen Einwanderer Berlins gucken sollen...und daraus neue Zutaten für eine Berliner Sauce kreieren sollen. Das bringt mich auf die Idee mal nachzufragen, ob in der Türkei frische Kräuter in DönerSaucen überhaupt verwendet werden...die Berliner Döner-Budenbetreiber bevorzugen ja eher die industriell gefertigten im Verkauf.

     

    Samstag, April 10, 2010

    Nestbau


    Heute ist einer der Distelfinken schon wieder da. Seit drei oder vier Tagen kann ich ihn dabei beobachten, wie er sich an den Fäden der leeren Meisenknödelnetze zu schaffen macht. Zuerst hielt ich das für eine Art Übersprungshandlung, da ja kein Futter mehr zu holen ist, weiß Distelfink nicht genau, was er dann am Futterplatz tun kann... Aber da sein Bemühen um den Faden dann doch sehr ernsthaft ist - er versucht den Faden kleinzuquetschen, wie Distelfinken das auch mit Nahrung tun-er versucht den Faden im Flug wegzuziehen-meine ich doch, dass er auf der Suche nach Nistmaterial ist.

    In den Vortagen kamen sie immer als Pärchen heute ist nur einer alleine da. Stieglitze oder auch Distelfinken führen eine monogame Brutehe,  Eier legen sie wohl erst im Mai, also müssen sie jetzt wohl gerade beim Nestbau sein.
    So kann man es auch bei Wikipedia nachlesen: "Oft wählt er einen Nistplatz hoch in den Baumkronen oder in hohen Sträuchern. Häufig befindet sich der Nistplatz in der Nähe von Astgabeln, oft auf Astenden. Das kleine napfförmige Nest wird vom Weibchen sorgfältig aus feinen Stängeln, Halmen, kleinen Wurzeln, grünem Moos, Flechten und Pflanzenfasern gebaut. Die dickwandige Nestmulde wird mit feinen Wurzeln, Halmen, Fasern sowie Federn und Wolle gepolstert. Der Nestbau beginnt in der Regel Mitte April und dauert etwa vier bis sechs Tage. Während der Brutzeit bewacht das Männchen das Weibchen und den Brutbaum oder -busch gegen Artgenossen."
    Ich muss mich beeilen, um die kleinen Finken zu unterstützen , sie müssten  demnach fast fertig sein mit ihrem Nest. Da sie offenbar ihr Nestchen besonders weich gestalten , habe ich jetzt mal probeweise die leeren Meisenknödelnetze mit Schafwolle aufgefüllt und weitere Fäden locker um die Äste ausgelegt.
    In den Vorjahren hatte ich so etwas bereits mit Max (RIP) wolligem Unterfell getan, da waren es dann immer die Meisen, die ganz  dieses Angebot annahmen. Mal sehen, wie die Stieglitze reagieren.

    Eine halbe Stunde später: Kaum hatte ich die Wolle angehängt, war schon eine Blaumeise da und inspizierte die Angelegenheit...von den Stieglitzen keine Spur.

    Donnerstag, April 08, 2010

    Muntere Besucher im Garten

    Seit Tagen kommen immer wieder zwei Distelfinken an meinen Meisenknödelwinterfütterungsbaum. Sie müssten eigentlich allmählich begriffen haben, dass es keinen Nachschub mehr gibt, aber die Bänder, an denen die Knödel aufgehängt waren, scheinen höchst interessant für  sie zu sein. Ich habe sie jetzt in 'Häkelfinken' umgetauft: Ausdauernd spielen diese Vögelchen mit diesen Bändchen, bis Meisen oder Stare kommen, die sie dann vertreiben.


    RotkehlchenAuch das Rotkehlchen streicht morgens noch um die letzten Reste des Fettfutters herum. Heute saß es auf meinem vom Hummelkasten abgefallenen Röhreneingang und inspizierte von unten diese Reste, um dann immer wieder hochzuflattern, um wie ein Kolibri im Flug Nahrung aufzunehmen.




    Das meiste haben ja inzwischen die Stare vernichtet, dieser klägliche Rest im Käfigkasten oben, war dann auch heute abend verschwunden. Das heißt ,ihr Piepmätze...jetzt beginnt für Euch der Ernst des Lebens. Es gibt keinen Nachschub mehr.

    Dachhörnchen
    Frühlingsluft und -licht scheinen hungrig zu machen, auch die Eichhörnchen sind immer noch lebhaft unterwegs und suchen vermutlich die im letzten Herbst versteckten Walnüsse. Auf der Insel gegenüber steht ein großer Baum von dem die Nüsse stammen müssen. Heute war wieder eins der Hörnchen in der Dachrinne, und das bereits zum wiederholten Mal. Da scheint noch einiges gebunkert zu sein.
    Dachrinnenreiniger

    Mittwoch, April 07, 2010

    Ein sonniger Frühlingstag....

    Drachenweide....wie man ihn sich wünscht. Die Sonne strahlte den ganzen Tag vom Himmel und lockte jede Mengen Insekten heraus, und natürlich auch mich. In der Drachenweide Salix sachalinensis "Sekka" am Fließ summte es unaufhörlich, jede Menge Honigbienen sind unterwegs, aber auch Wildbienen und Hummeln. Weiden sind ja bekanntlich zweihäusig, das Exemplar in unserem Garten ist männlichen Geschlechts, eine einzige männliche Blüte soll bis zu 5 Millionen Pollenkörner bringen.Kein Wunder, dass momentan dort so viel los ist und die Bienen eingepudert sind im Blütenstaub.Eingepudertl
    Und dann habe ich heute auch die ersten Schmetterlinge sehen können: Zitronenfalter flatterten hastig durch den Garten, Tagpfauenaugen ließen sich mehr Zeit und standen für Fotos zur Verfügung. Sie labten sich an der Weide, die neben Pollen offenbar auch Nektar in den männlichen Blüten haben muss ....

    Pfauenauge
    Nahrungsaufnahme
    Die Wildtulpen öffneten zur Mittagszeit ihre Blüten ; Tulipa polychroma ist wirklich eine dankbare kleinblütige Tulpe. Während alle großblumigen Zuchtexemplare der Tulpenzüchtungen  von Mal zu Mal kleiner werden oder nicht mehr blühen , bildet diese Tulpe immer größere Horste.Ich glaube, ich werde im kommenden Herbst noch weitere Zwiebeln dieser netten kleinen Tulpe stecken.
    Tulipa polychroma
    Kater Dooley räkelt sich im Staub des Gartenbodens und setzt sich anschließend auf den Mühlstein im Buchsbaumgärtchen um sich zu sonnen.
    Dooley sonnt sich

    Dienstag, April 06, 2010

    Ausflug in das Oderbruch

    Osterzeit ist Ausflugszeit bei uns. Es ging wieder in das Oderbruch , laut Wikipedia 'ein Binnendelta der Oder im Landkreis Märkisch-Oderland des Bundeslandes Brandenburg und Polen.' Ein Bruch ist ja bekanntlich ein Sumpf bzw. Moor, aber Eindeichung und Trockenlegung zwischen 1747 und 1762 unter dem preußischen König Friedrich II. haben das Land urbar gemacht. Ihm zu Ehren steht in Letschin ein Denkmal als Dank für die veranlasste Trockenlegung des Oderbruchs.
    An diesem ehrenvollen Ort waren wir auch, aber zunächst zog es uns direkt an die Oder in der Nähe von Güstebieser Loose. Es war schauriges Spaziergänger- und Fotografenwetter , der Wind pfiff über den Deich, der Himmel dräute...

    Die Oder
    Die Oder führte ihr Frühlingshochwasser, das fast bis an die Deiche heranreichte.Massen von Kormoranen hielten sich an umgestürzten Weiden auf, aber viel zu weit weg, um sie zu fotografieren.
    Körperpflege
    Während Vorstädter wie ich sich über ein Meisennest im Garten freuen, hatte der Bauernhof direkt hinter dem Deich ein Storchennest im Garten .
    Güsterbieser Loose
    Während eines Deichspaziergangs stellte mein GG dann fest, dass er das falsche Pulloverchen angezogen hatte, diesmal war er der Frostköttel...meine neue winddichte Wanderjacke hielt, was sie versprach.


    Also traten wir den Rückzug an und fuhren nach Letschin , um den Ort anzusehen und zum zweiten Frühstückskaffee.
    Letschin kannten wir bereits aus Nachwendezeiten, aber erkannten es fast nicht wieder. Der Ort war während des zweiten Weltkriegs in der Hauptkampffrontlinie zur Eroberung von Berlin und wurde er im April 1945 stark zerstört, dann kam die DDR , und es sah bei unserem ersten Besuch zu Wendezeiten entsprechend aus...und nun hat Letschin die Bundesrepublik, und es ist endlich 'eine blühende Landschaft' entstanden. Ich weiß nicht, welche Berater die Letschiner hatten, aber das müssen Menschen gewesen sein, die ihr Hauptaugenmerk dem Autoverkehr widmeten. Das Ergebnis ist für meine Augen grauenhaft.
    Immerhin war 'Der alte Fritz', das Gasthaus , in das wir einkehrten, von anheimelnder Gemütlichkeit und die Gastwirtin nicht so kühl wie das Ambiente der kleinen Stadt. Die Gasträume glichen einem Museum, an den Wänden hingen reichlich Informationen über die wechselreiche Geschichte des Ortes und der Gaststätte. Sehenswert! Der Milchkaffee war lecker, das Rührei auf Brot ebenfalls!

    Meine Empfehlung an die Letschiner....etwas mehr Gefühl für's Detail, weniger Flaggen und Friedrich....ein paar Kübelpflanzen und Gehölze wären sicher hilfreich, dann bleiben Touris wie ich auch sicher länger.
    Theodor Fontane hat hier ebenfalls mal gerastet und der Aufenthalt in der Gaststätte soll ihn damals zum Roman 'Unter'm Birnbaum' inspiriert haben, den ich (noch) nicht kenne. Soll aber ein Kriminalroman sein.
    Inspirierend fand ich  die Devotionalienecke für den alten Fritz direkt neben unserem Sitzplatz im Lokal. Mich hat sie jedenfalls ganz schnell wieder flott gemacht: also nichts wie hinaus in die Natur , ins Chaos von Kälte, grauem Himmel und keimenden Grün .

    Die Salweidenkätzchen blühten, der typische Baum für diese Gegend, Scharbockskraut traute sich auch schon aus der Erde, ebenso wie der Wiesenkerbel, und hin und wieder ein paar Veilchen, sonst war die Natur leider noch weiter zurück als in meinem Garten.
    Neuhardenberg Kirche
    NeuhardenbergNach Autostehenlassen und Wandern war uns nicht zumute, wir fuhren durch das Bruch und schauten uns um, was sich, wo, verändert hatte. So sind wir in Neu-Hardenberg gelandet, dem ehemaligen Marxwalde zu DDR-Zeiten. Hier steht das einzigartige Schinkel-Ensemble aus Schloss, Kirche samt Park ( hier waren Fürst Pückler und Lenné beteiligt) Auch hier alles frisch renoviert und zurecht gemacht und dank Deutschem Sparkassen- und Giroverband zu einem Zentrum für Kunst und Kultur, Wissenschaft und Wirtschaftsethik mit einem Fünf-Sterne-Hotel und zwei Restaurants umgestaltet worden. Und was ich sah, fand Gnade unter meinen Augen...sehr edel anzuschauen...Neuhardenberg

    Wer weitere Fotos des Ausflugs anschauen möchte, kann einfach nur auf eines der Fotosklicken und wird dann in die wundersame Welt von Ipernity geleitet und sich meine Fotogalerie anschauen.
    Höhepunkt unseres Ausflugs für mich war ein Fleckchen Oderland mit Adonisröschen (Adonis vernalis). Es gibt etliche Stätten in der Frankfurter/O. Ecke, wo schon ganz Busladungen (im Link für 53 € hinchauffiert werden. Selbst die Berliner Abendschau berichtet darüber und hatte zu Ostern eigentlich abgeraten danach zu schauen, weil Adonis noch nicht so weit ist.
    Aber ich kenne da ein Fleckchen, das ich unbedingt aufsuchen musste und das zu überprüfen. 

    Und der Weg zu Fuß hat sich gelohnt, einige wenige blühten. Adonisröschen

    Donnerstag, April 01, 2010

    Frühlingsarbeiten und Bestandsaufnahme

    Für einige Geschöpfe meines Gartens war der Schneewinter dann doch zu viel. Verabschiedet haben sich auf Nimmerwiedersehen:
    • Buddleia davidii (Sommerflieder)
    • ein weißer Lavendel
    • ein aus der Toscana mitgebrachter Lavendel
    • ein Osmanthus im Kübel ( stand im ungeheizten Gewächshaus)
    • Euphorbia characias
    • Choisya ternata im Kübel...die Trauer darüber ist groß (Gewächshaus)

    Stark gelitten haben einige der mehrmals blühenden Rosen, ich habe sie jetzt ganz runtergeschnitten, in der Hoffnung, dass sie sich erholen werden. Der Bronzefenchel  hat merkwürdigerweise unter dem Schnee überlebt, ebenso wie die anderen zwei Lavendelbüsche. Die Blätter des Cistus laurifolius sehen verdorrt aus, vielleicht sollte ich sie zurückschneiden. Das hatte ich im letzten Jahr bereits sehr vorsichtig getan, um zu sehen, wie das Gehölz reagiert. Es ist danach willig wieder ausgetrieben.
    Einige meiner Helleborus haben auffallend weniger Blüten als im Vorjahr.  Diese gefüllt blühende hat gerade mal sechs Blütchen entwickelt.Eine weitere rote gefüllte hat ebenfalls wesentlich weniger Blüten als letztes Jahr.


     Andere Sorten der Lenzrosen sind dagegen üppig wie immer. Unter der Korkenzieherhasel stehen etliche Varianten, vielleicht blühen sie deshalb wie immer, weil sie hier vom Schnee unbehelligt blieben.
    Frühlingsecke


     Ebenfalls völlig ungerührt von der Schneedecke zeigt sich die Strauchpäonie 'High Noon',
     sie geht von Jahr zu Jahr immer mehr in die Breite. Die Knospen sind schon emsig am Austrieb.
    Päonienaustrieb



    Nachzügler unter den Krokussen sind diese zarten winzigen. Diese gehören zu den im letzten Frühjahr gesetzten ,und mein Gedächtnis macht  mal wieder einen Streik , und ich nicht mehr weiß um welche Art es sich handelt.

    Lieblingskrokusse

    Fast alle Vögel sind schon wieder da: Die Bachstelze wippt über unsere Dächer . Der Zilp-Zalp gibt die Begleitmusik zu meinen Wühlarbeiten, auch die Rotschwänzchen sind unterwegs. Morgen muss ich unbedingt denvon der Kiefer gefallenen Brutkasten wieder aufhängen, damit die reichlich vorhandenen Blaumeisen noch ein Wohnangebot bekommen.
    Frisch frisiert

    Mittwoch, März 31, 2010

    Dies Jahr wird scharf

    Der Chili-Hype geht ja schon seit einiger Zeit durch die Gartenwelt, bisher hatte ich nur hin und wieder mal ein oder zwei Pflänzchen im Kübel gezogen -meistens die sibirische Hauspaprika- dieses Jahr wurde ich durch eine Kochsendung animiert mich mal ausführlicher mit der Welt der Gattung Capsicum ( Chili, Paprika und Peperoni) zu befassen. Das Netz ist voll mit Regieanweisungen zur Kultur der verschiedenen Arten und Sorten, so dass man reichlich Informationen findet.  Die Gattung Capsicum umfasst zwanzig verschiedene Arten, von denen fünf kultiviert werden.
    • Capsicum annuum : Annuum bedeutet zwar einjährig, doch sie ist tatsächlich mehrjährig und kann frostgeschützt auch so gezogen werden können. Hierzu gehören die meisten der scharfen Sorten und die Gemüsepaprika.
    • Capsicum baccatum : "Baccatum" bedeutet beerenähnlich, aber auch dieser Name ist irreführend, hier gibt es durchaus auch Sorten mit länglichen Schoten. Das wichtigste Merkmal dieser Art sind die grünlichen oder gelblichen Punkte auf den Blütenblättern. (Sortenbeispiele: Glockenchili, Peri-Peri)
    • Capsicum pubescens: 'Pubescens' heißt behaart , denn die Blätter sind behaart Die Blüten sind violett und sie haben große Früchte mit schwarzen Samen. Diese Art soll sogar Temperaturen bis minus 5°C aushalten.  ( Sortenbeispiele: Mexikanischer Manzano- Chili, peruanischer Rocoto-Chili)
    • Capsicum frutescens: Sie wächst strauchartig, was der Name 'frutescens' auch bedeutet.Die Blüten sind hier grünlich und sind ebenso wie die die Früchte aufrecht. (Sortenbeispiele: Zierpaprika, Tabasco)
    • Capsicum chinense: Der Name führt ebenfalls wieder in die Irre, denn die Art stammt wie alle anderen ebenfalls aus Süd- und Mittelamerika. Wikipedia schreibt' Wie auch bei anderen kultivierten Capsicum-Arten ist innerhalb der Art Capsicum chinense durch Domestizierung und die damit verbundene lange Selektion eine große Variabilität entstanden' Was wohl eine Erklärung lliefert, dass hier keine typischen botanischen Merkmale genannt werden können...naja vielleicht ist das eines: 'Die Blätter wirken oftmals zerknittert, was durch ein schnelleres Wachstum der Blattfläche im Vergleich zu den Blattadern hervorgerufen wird. Sowohl Blätter als auch Spross sind überwiegend unbehaart, nur selten ist eine kurze, dichte Behaarung zu finden.'(Wikipedia) Sortenbeispiele( Habanero, berüchtigt wegen seiner enormen Schärfe.) .
    •  
    Anfang März kamen dann meine bei der Firma Semillas La Palma bestellten Samen von der kanarischen Insel La Palma , die ich dann in meinem selbst hergestellten nachhaltigen, ressourcenschonenden Substrat  ;-) aussäte.  Es besteht aus gesiebter Komposterde, in der Mikrowelle sterilisiert, plus Sand. Die im Link genannte Firma beschreibt in wunderbaren Videosquenzen, wie sie dabei vorgeht. Unbedingt kritikwürdig finde ich hier aber die Verwendung von Torfsubstraten für die Anzucht.


    Inzwischen sind meine Samen aufgegangen, wobei die Sorte 'Picon' erst in den letzten Tagen sehr zögerlich aufgegangen ist, Mal sehen, wie die sich in unseren Breiten entwickeln wird. Ich glaube, die lasse ich im Gewächshaus, da sie als lokale Sorte der Kanarischen Inseln beschrieben wird, aus der übrigens Mojo hergestellt wird.
    Die anderen Sorten waren ohne die Samen vorzuquellen- wie in den Videos beschrieben- auf der Küchenfensterbank ruck-zuck aufgegangen und müssten jetzt pikiert werden,vor allem brauchen alle Sämlinge mehr Licht. Bei diesen Sorten handelt es sich um:
      Außerdem auf den Fotos zu sehen sind eine hoffentlich relativ braunfäuleresistente Tomatensorte 'Schwärzels Tomate' , bei Vern erstanden, und ein weiteres Nachtschattengewächs namens 'Solanum aethiopicum', ebenfalls von der bereits oben erwähnten Firma. Diese wie eine Tomate aussehende Aubergine hatte ich letztes Jahr auf der Landesgartenschau in Oranienburg im Topf bewundern können.



      Turkish Orange Aubergine

                                                                 Solanum aethiopicum

      Sonntag, März 28, 2010

      Star-Catering

      Star-CateringDie letzten Meisenknödel müssen verbraucht werden, dieses Jahr hatten wir viel zu viele davon auf Vorrat gekauft. Die letzten wurden jetzt alle mit einem Mal aufgehängt und werden dankbar von einem Trupp Staren angenommen, die jeden Tag erscheinen und an den Bällen hängen. Sie kommen jedes Jahr ins Fließtal und nisten in den Baumhöhlen der vielen alten Bäume in der Umgebung. So wie sie 'reinhauen', werden sie die Knödel bald erledigt haben.





      Knödelmahlzeit

      Sonntag, März 21, 2010

      Undeutlicher Frühlingsanfang



      So wie meine Fotos , war der Frühlingsanfang gestern, ebenso wie die Ergebnisse meiner Aktivitäten im Garten: Undeutlich, verschwommen, lauwarm, unentschieden, verwaschen,angedeutet....
      Am frühen Morgen hatte ich mich trotz leichten Regens daran gemacht, den Apfelbaum zuende zu beschneiden und die Glyzine bekam ihren Spätwinterschnitt. Dann verstärkte sich der Regen, ich unterbrach meine Arbeit. Erst am Nachmittag hörte es auf zu regnen, es waren angenehme laue Temperaturen von 16°C, von Sonne allerdings keine Spur.
      Ich machte mich dann an den Staudenschnitt, begann mit meinem kalifornischen Baummohn, wobei mir dann einfiel, dass im Februar/März -wenn überhaupt- Wurzelschnittlinge gemacht werden könnten. Diesen Winter sind die überirdischen Triebe der Spiegeleipflanze im Vergleich zum Vorjahr ganz zurückgefroren, wie es unter der Erde aussah, ergaben dann meine 'Ausgrabungen'-alles in bester Ordnung.
      Romneya hat jetzt bereits den zehnten Geburtstag in meinem Brandenburger Garten überlebt: als ich mir sie kaufte gab es noch ganz wenige Informationen über sie in der Literatur, das ist inzwischen dank Internet inzwischen besser geworden.Über Romneya coulteri gibt es 11200 Einträge, noch mehr findet man dann unter dem Begriff Matilija Poppy, Spiegeleipflanze, Kalifornischer Baummohn oder Strauchmohn. Auch mit dem Zusatz- Wurzelschnittlinge- habe ich allerdings nicht einen Erfahrungsbericht zum Thema Vermehrung speziell dieser Pflanze gefunden, sondern nur sich ständig wiederholendes Wischi-Waschi über die Technik der Vermehrung über Wurzelschnittlinge.

      Also habe ich mir noch einmal mein altes GdS-Heft aus dem Jahre 1994 herausgekramt, in dem ein Herr Winkler in wunderbarer Ausführlichkeit über seine Versuche mit dem Kalifornischen Baummohn berichtet; er schreibt: " Ich buddle einen Seitentrieb nur an einem frostfreien Januartag an einer Stelle, wo zuvor ein Seitentrieb gestanden hatte, ein Loch und stoße zwangsläufig auf ein Stück der Wurzel. Diese schneide ich mit einem scharfen Messer in einer länge von ca. 5-7 cm ab und pflanze es sofort in einen kleinen Container mit sehr durchlässigem Substrat."
      Das habe ich ebenfalls getan, als Substrat habe ich schlichten Sand genommen, dem ich etwas von der Erde beimischte, in dem meine Romneya stand. In einem amerikanischen Webeintrag- leider ohne Fotos wird betont, wie schwierig die Vermehrung dieser Pflanze für Laien ist. Hilfreich fand ich den Hinweis "Indeed, much of the loss that occurs inhome propagation comes from this needless fussing."
      Also werde ich die Töpfe jetzt einfach nach leichtem Gießen unter dem Dachvorsprung abstellen und sich selbst überlassen...entweder es funktioniert, oder auch nicht!
      Bei Youtube habe ich noch diese fantastischen Aufnahmen gefunden. Hoffentlich werden die Blüten meines kalifornischen Traums auch wieder so schön werden. Wie macht man eigentlich solche Aufnahmen?

      Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

      Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...