Meine Spülmaschine hat ihren Geist aufgegeben, dabei war sie für meine Begriffe mit acht Jahren gar nicht alt. Wie ich gelesen habe, gibt es für dieses Phänomen die Bezeichnung ' geplante Obsoleszenz'(von lat. obsolescere‚ sich abnutzen, alt werden, aus der Mode kommen, an Ansehen, an Wert verlieren)
Man lässt ein Gerät bewusst vorzeitig altern, indem man Teile einbaut, die vorzeitig 'sterben'. Gesättigte Märkte sollen schuld daran sein. Elektroschrott wird also absichtlich produziert...von Nachhaltigkeit keine Spur.
Dabei kann Altern und sich abnutzen so nachhaltig sein...und so schööön! Die Natur macht's momentan vor, auch hier ist das Phänomen (genetisch und nicht marktwirtschaftlich) vorprogrammiert und endogen rythmisiert. Die Tage werden deutlich kürzer und die Blätter fallen reichlich. Dabei ist es durchaus noch angenehm warm, so dass ich heute im Garten kurzärmelig Blätter zusammenfegen konnte.
Die abnehmende Tageslänge, niedere Nachttemperaturen und die noch relativ hohen Tagestemperaturen sind die Auslöser für die Alterungsprozesse der Blätter und ihre schöne Herbstfärbung, Seneszenz wird's bei den Biologen genannt.(von lateinisch senescere = „alt werden, altern“) Lateiner müssten mir allerdings mal erklären, wieso Waschmaschinen obsoleszent werden , Blätter jedoch nicht, sondern seneszent, beide aber endogen programmiert verschleißen und mehr oder minder elegant absterben.
Celastrus scandens |
Baptisia australis |
Polygonum odoratum |
Mespilus germanica |
Immergrüner Efeu und Hydrangea petiolaris |
Manche Pflanzen halten sich noch tapfer,.besonders das uns im Frühjahr geschenkte Fuchsienbäumchen scheint geradezu in Höchstform zu kommen. Trotz erster Nachtfröste steht das Bäumchen noch draußen Von Seneszenz fast gar keine Spur.
Wenn ich nur einen vernünftigen Weg fände, Fuchsien zu überwintern. Bisher sind mir alle eingegangen. Dabei wäre die feuchte Fließtalluft ideal für Fuchsien.
Auch die Malvenhybriden Parkallee und Co. blühen noch um die Wette, obwohl die Blätter ziemlich angefressen aussehen. Einen der Übeltäter habe ich auch auf frischer Tat erwischen können. Die Blüten- und Laubblätter scheinen sehr beliebt bei irgendwelchen kleinen Rüsselkäfern zu sein.
Herbstkrokusse sind meine Lieblingsherbstblüten. Leider sind das sehr zarte Geschöpfe, die Regen und Fröste gar nicht gut leiden können. Und trotz der eigentlich sehr milden herbstlichen Temperaturen, waren die Blüten diese Jahr sehr kurzlebig.
Manche Blüten gaben mir noch nicht einmal Zeit sie abzulichten.
Unerwartet widerstandfähig ist auch die 'Schwarze Susanne' im Kübel, die sich in Gesellschaft von Wein und Jelängerjelieber in die Höhe rankt und immer noch blüht.
Dabei empfiehlt die Gartendatenbank sie schon bei Temperaturen von 7°C einzuräumen. Auch die könnte ich überwintern- wenn ich denn einen hellen ungeheizten Raum hätte.