Dienstag, Juni 12, 2012

Fürstlich


Die Gärten, die im Raum Cottbus am letzten Wochenende ihre Pforten geöffnet hatten, verfügen über Flächen von denen ich nur träumen kann. Wahrlich fürstliche Ausmaße, auf denen sich die Gärtner und Gärtnerinnen dort austoben  Da gehörte Annettes Wandelgarten - die das ganze offenbar ( Hast du Annette?) organisiert und eingeladen hatte- mit 1250 m ² zu den kleineren. War hier der Parkomane Fürst Pückler mit seinen Landschaftsgärten bei Bad Muskau und Branitz Vorbild ?
R. russeliana in Annettes Garten
So dachte ich zunächst als ich die Beschreibungen der Gärten las! Mein Ehemann und ich sind dann am Sonntagmorgen  aufgebrochen das Gartenparadies der Rosenfürstin und Gartenbloggerin Annette vom Gartenblog 'Gartenglück' zu inspizieren und den Landschaftspark und das Schloss des Gartenfürsten in Branitz - dichte bei, letzterer hat seine Parkpforten im Jahr natürlich durchgehend geöffnet.
So viel schon vorne weg: Der Tag war viel zu kurz, um alles anzuschauen, was dort geboten wurde. Wir haben uns vorgenommen in der Ecke mal ein Kurzurlaub zu verbringen, es lohnt sich!

Annette war bestens vorbereitet auf das Ereignis, das Vestibül des fürstlichen Anwesens geschmückt mit einer wunderschönen Bildergalerie , Sitzgelegenheiten und einem gedeckten Tisch für das gelehrte Fachpublikum;-) Ich glaube die Gärtnerin nennt diesen Teil des Gartens 'Herrengarten'.




Der Zaubergarten
Wir wandelten auf kurz geschorenem Rasen, makellos und beikrautfrei- durch den rechteckigen großen Garten mit seinen unterschiedlich gestalteten Gartenräumen. Der Paradiesgarten ist der einzige formal gestaltete 'eckige' Teil des Gartens, sieht man von den Randbeeten am Zaun ab, alle anderen Teile haben schön geschwungene Formen , alles ist in angenehm zurückgenommenen Farben bepflanzt.
Der vordere Teil wird durch ein Weinspalier mit einer Unterpflanzung aus Erdbeeren vom hinteren Zaubergarten abgegrenzt. Dieser Teil hat mir mit seinen dynamischen Beetformen, die ineinandergreifen, am besten gefallen. Very British fand ich die abgestochenen Rasenkanten, ich bewundere die Akkuratesse der Gärtnerin. Das macht schon etwas her!
Originell fand ich die Relikte aus der Vergangenheit dieses ehemaligen Kleingartens , wie eine alte Garage oder die Wasserstelle , die sich harmonisch in die gesamte Gestaltung des Gartens einfügten. Mögen sie noch recht lange erhalten bleiben und nicht dem Einheits-Zeitgeschmack Typ Baumarkt weichen...
Gerne hätte ich fachliche Gespräche mit der Gärtnerin geführt, aber es blieb kaum Zeit, so viele Besucher stellten sich im Laufe des Vormittags ein, die Annette belagerten. Die Gärtnerin hat einen erlesenen Rosengeschmack, ich hätte gern mehr erfahren über den endgültigen Habitus bestimmter historischer Sorten, da die Rosenpflanzung noch relativ jung ist und die Rosen noch nicht die endgültige Größe erreicht haben.
Louise Odier
Herzlichen Dank, Annette, dass wir dein Gartenreich kennenlernen durften. Ich bin gespannt auf deine neuen Einfälle und Projekte!
Was mich interessieren würde ist, ob die Ideen eines Fürst Pücklers in irgendeiner Form dein Schaffen inspiriert haben?


Bei mir heißt es nicht, Was werden die Leute sagen? Sondern: Werden die Leute etwas davon sagen?
Der Fürst-Pückler Park und das Schloss des Edelmannes liegen ja nur einen Katzensprung entfernt, die dann das anschließende Ziel unser Besichtigungstour waren.

.......................und  'die Leute' sagen immer noch etwas davon, Durchlaucht, auch wenn Ihr schon lange nicht mehr als Dandy um Aufmerksamkeit heischend mit einer Hirschkutsche bei Kaffee Kranzler in Berlin vorfahrt!

Fürst Pückler liegt seit 141 Jahren in seinem nach englischen Vorbild gestalteten Branitzer Landschaftspark zusammen mit seiner geschiedenen Frau im Tumulus ( einer Pyramide) im Parksee. Sein Schloss und sein Park werden weiter gepflegt und gehegt. Seit  1995 gibt es die von der Stadt Cottbus errichtete Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM),  die sich der Aufgabe angenommen hat, das Park- und SchlossBranitz des Fürsten zu pflegen und zu erhalten und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Übrigens gehört die Anlage seit 2004 zum Unesco Weltkulturerbe.
Was war eigentlich zu DDR Zeit in diesem Schloss ? Weder auf der Webseite des Pückler-Museums noch im Netz finde ich Angaben dazu.

Mein britischer Ehemann wunderte sich darüber, dass so wenig Menschen den wunderschönen Park als Picknick-Area nutzen....und die Wiesen Wiesen sein dürfen und nicht kurz geschoren werden wie in manchen englischen Landschaftsparks. Wir sahen tatsächlich bei unseren Gang über das 600 Hektar große Gelände  nur zwei auf den Rasenflächen lagernde Picknickgesellschaften, stattdessen trotz Fahrradverbots jede Menge Fahrrad fahrender Gruppen. Und ...als wir um einen der Tumuli herumwanderten einen Storch, der sich nur unwesentlich von unser Anwesenheit stören ließ.



Interessant war es auch im Schloss, fasziniert war ich von seinem Arbeitszimmer...oder sagen wir mal davon, wie es ausgestellt wurde. So als ob der Fürst jeden Moment wieder hereinkommen würde, um sich seinen Planungen zu widmen.

Ob Durchlaucht wohl an diesem Schreibtisch einfiel sich für seine kostspieligen Park-Planungen von seiner Ehefrau scheiden zu lassen und sich in England auf die Suche nach einer reichen Erbin zu machen?
Wir halten uns bei unseren Garten-Planungen lieber an einen seiner Ratschläge, der eigentlich so gar nicht zu seinem etwas größenwahnsinnigen Wesen passen will:
'Um sein Haus begnüge man sich mit einem reizenden Garten von geringem Umfange, in dessen engem Raum dann nicht mehr landschaftliche Mannigfaltigkeit, sondern Bequemlichkeit, Anmut bezweckt wird.'
....an der Anmut werden wir allerdings noch arbeiten müssen.

Samstag, Juni 09, 2012

Blütenfreude und Sorgen

'Bowl of Beauty'
Während die ersten Pfingstrosen bereits verblüht sind, fangen die anderen gerade erst an. Im Laufe der Jahre habe ich einige Sorten  auf den diversen Pflanzenmärkten zusammengesammelt ohne irgendwas über ihre Blühzeiten zu wissen, es ist also eher ein Zufall gewesen, dass die einzelnen Sorten sich beim Blühen ablösen. Ich bewundere immer die Gärtnerkönner, die das ganz bewusst planen , die ihre gesetzten Stauden dann wie ein Blütenfeuerwerk abbrennen lassen.
 'Bowl of Beauty' gerade in voller Blüte, während die weiße ungefüllte Sorte bereits dabei ist ihre Blütenblätter abzuwerfen.

Eine andere Päonie, die ich irgendwann mal von einem alten Gärtner bekommen habe, gefällt mir wegen ihrer eigenwilligen Blütenform...jede sieht anders aus. Sie sehn immer ein bißchen zerzaust aus und erinnern mich an die Päonien auf chinesischen Aquarellen.

Eine andere Schönheit hat gerade eine einzige Blüte geöffnet, die Sorte' Mikado' ist japanischen Typs, Magentarosa mit golden schimmernden Petaloiden. Heute war es recht böig hier, so dass kein wirklich scharfes Foto gelang.
Die Rosenblüte hat begonnen, naja wenigstens von denen , die gut über den letzten Winter gekommen sind. Dazu gehört diese prächtig blühende alte Strauchrose, deren Namen ich trotz diverser hilfreicher Hinweise einiger Leser immer noch nicht gefunden habe.  Sie wächst eigentlich an einem unmöglichen Platz , eingequetscht zwischen Mispel und dem Anbau, über den sie auf dem Foto lässig drüber hinaus reicht.
Von der würde ich gerne wieder Rosenmarmelade herstellen, genauso wie ich meinen Wildwuchs im Garten etwas bändigen müsste. Ich verstehe jetzt, weshalb es durchaus Menschen gibt, die sich Giersch als Rosenbegleitstaude vorstellen könnten, sieht die Blüte doch sehr filigran aus.
Aber meine ganze Sorge und freie Zeit gilt momentan meinem Sammyhund, bei dem ein Melanom im Auge festgestellt wurde. Er wird sein linkes Auge verlieren. Ich bin sehr traurig.




Sonntag, Juni 03, 2012

Vier-Blüten-Seelchen


Bei bester Sammelzeit -nämlich bei trockenem sonnigem Wetter- vor der Schafskälte hatte ich die Hundespaziergänge immer dazu genutzt Holunderblüten und Robinienblüten zu sammeln, (wie man auf dem Foto erkennen kann, hatte ich vorher schon Weißdornblüten am Wickel.) Am Berliner Stadtrand gibt es ja glücklicherweise noch reichlich Ruderalflächen, ein idealer Standort für Robinien und Holunder sich auszubreiten.
Die Robinie wird bei Daisie ( Delivering Alien Invasive Species Inventories for Europe) zu den 100 schlimmsten Eindringlingen Europas gezählt. "Ursprünglich Aufgrund ihrer attraktiven Blütenstände und ihrer gefiederten Blätter wurde die gewöhnliche Robinie zuerst als exotisches Ziergehölz in Parks angepflanzt. 1640 gelangte sie nach England, und erste Nachweise für einen Anbau in Deutschland liegen für das Jahr 1670 vor, wo man sie im Berliner Lustgarten anpflanzte. " ( Auf dieser interessanten Webseite konnte ich allerdings lesen, dass die erste Robinie im Park Britz zu Beginn des 18. Jahrhunderts angepflanzt unweit meiner Arbeitsstelle gepflanzt wurde und bis 1952 dort stand.)
Und hier am Stadtrand fühlt die Migrantin sich seit dieser Zeit sehr wohl und wächst in schönster Harmonie mit dem guten alten Hollerbusch Sambucus nigra.  Die Robinie blüht etwas früher als der Holunder, und die Schmetterlingsblüten geben einen frischen süßen Duft ab, den auch die Berliner Bienen schätzen, denn sie gehören zu den nektar- und zuckerreichsten Bienentrachtpflanzen. Der wird als Akazienhonig hier verkauft und gehört zu einer meiner Lieblingssorten. Warum sollte ich also nicht die Blüten mal selbst nutzen?

Ein Rezept hatte ich auch bereits gefunden mit dem treffenden Namen 'Vier-Blüten-Seelchen' :
Es handelt sich dabei um einen alkoholischen Extrakt, in dem die Seelen vier verschiedenen Blütenarten eingefangen werden. Wundervoller Gedanke. Man sichichtet abwechselnd duftende Blüten und Kristallzucker in ein Glas und gibt anschließend 75%igen Alkohol darüber. Der Extrakt kann dann in kleinen Mengen zum Aromatisieren von Desserts oder dergleichen verwendet werden.
Als erste Blüten standen mir also die Blüten der Robinien zur Verfügung, glücklicherweise ( für mich) blühen und fruchten Robinien bereits im sechsten Lebensjahr, wenn sie auch noch nicht allzu hoch gewachsen sind, so dass ich Bäume fand, an die ich heranreichen konnte. Natürlich hatte ich mich über den Status der Giftigkeit der Blüten informiert, denn ich kannte die Geschichten, dass Pferde nach dem Knabbern an Robinienrinde kläglich eingegangen sind. Aber wenn ich Robinienhonig überlebt habe, wird ein alkoholischer Auszug in homöopathischen Dosen mich auch nicht umbringen. Und wie ich in meinem Lexikon der Arzneipflanzen lese, muss man sich nur vor den Samen in Acht nehmen, wenn man sie ungekocht verzehrt. Wurzeln und Rinde sind anscheinend auch nicht ganz ohne, vor allem für Tiere, und auch der Holzstaub, der bei der Verarbeitung der Stämme anfällt, wirkt beim Einatmen giftig.
Ähnlich wie bei den Bohnen werden die Giftstoffe durch Kochen zerstört. Die frische Rinde der junge Zweige  wird in der Homoöpathie gegen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes eingesetzt.
Die Holundersträucher in der Umgebung werden offenbar auch von anderen Sammlern heimgesucht, um manche Büsche fand ich regelrechte Trampelpfade vor. Es wundert mich überhaupt nicht, dass die Zahl der Sammler(innen) steigt, wenn ich auf manchen Märkten sehe, was für so einen Holunderblütensirup verlangt wird oder als Ratafia  für den sagenhaften Preis von 19,90 € für 100 Millimeterchen hier angepriesen . Mein Seelensirup besteht momentan nur aus diesen beiden Blütensorten, ich werde aber sicher noch ein paar Rosenblüten und Lindenblüten dazufügen.
Meine Holundersorten  'Guincho Purple' und ' Black Lace' fangen gerade an zu blühen. Wenn ich die rosa überhauchten Blüten so sehe , sollte ich eigentlich mal versuchen daraus einen Sirup herzustellen: Mal sehen.... ich könnte den dann ebenfalls in der Verkauf bringen. Es fehlt allerdings noch ein hochgestochener Name...


Montag, Mai 28, 2012

Pfingsten im Garten


Diese Pfingsttage ließen hier schon erste Sommerferiengefühle aufkommen, kaum zu glauben, wie schön das Wetter war. Mein Pfingstfest war eine gute Mischung aus Gartenarbeit und Seele-Baumeln lassen, von mir aus könnte es so weiter gehen. Schließlich gibt es da noch jede Menge im Garten zu tun , die Buchsbäume warten regelrecht darauf gebändigt zu werden. Allerdings ist das sonnige Wetter sowieso sehr ungünstig für einen Schnitt, will man nicht einen Sonnenbrand verursachen. Aber irgendwie haben wir im Mai hier immer zu viel Sonne.


Baptisia australis
Die Indigolupine blüht zuverlässig wie jedes Jahr, ich kann es kaum glauben, dass sie so anspruchslos ist. Der Boden unter ihr ist der reinste Schotter und momentan mehr als rocken. Leider hat die weiße Zistrose, die zur gleichen Zeit blühte diesen Winter nicht überlebt.
Der Mohn fängt ebenfalls an zu blühen, 'Carines' Blüte war nicht von langer Dauer, der war es entschieden zu heiß auf dem Schotterbeet , das direkt an der Hauswand steht und die heiße Mittagssonne dann auch noch reflektiert.


 'Perry's White' steht etwas günstiger, die Blüten werden wohl auch morgen noch überstehen.

Die Kletterhortensie berstet vor Blüten, sie wird jedes Jahr üppiger. Mal sehen, wie lange der Holzzaun darunter das aushält.
Die erste alte Rose hat ein paar Blüten geöffnet, und prompt hatte sich zum Fototermin auch ein Pinselkäfer eingefunden, der es allerdings sehr eilig hatte wegzufliegen, als ich die Blüte ein wenig besser ins Bild rücken wollte.

Einige Lilienblüten haben dunkle bräunliche Flecken; ob wohl wieder die Liliengallmücke unterwegs
ist ? Sie fliegt im Mai/Juni, sticht in die Blüten um dort ein Ei hinein zu legen, aus der dann die Larve die Knospe von innen heraus auffrisst. Letztes Jahr war das bereits der Fall, momentan sehen die Knospen noch sehr prall aus, wenn nur nicht diese braunen Schatten wären. Wenn ich mir die Sache auf dem Makro genauer anschaue ist nicht nur ein Schatten zu erkennen, sondern auch das Einstichloch. Merde...

Ein spät blühender Flieder Syringa prestoniae 'Minuet' wird hoffentlich noch so lange blühen bis die karmesinfarbenen alte Strauchrose ihre Blüten öffenen wird. 'Minuet' ist durchaus nicht mini und kommt sich inzwischen ins Gehege mit der Korkenzieherhasel. Ich glaube letztere werde ich mal ein wenig 'formatieren'. Habe ich auch schon in anderen Gärten gesehen, was mir auch recht gut gefallen hatte.
Von den drei Varianten des Holunders blüht bisher nur 'Guincho Purple' die geschlitztblättrige Sorte und 'Black Lace' brauchen noch ein bißchen Zeit. Ich bin ganz erstaunt,  wie viele Varianten Sambucus nigra
man  inzwischen im Handel findet, z. B. hier





Auch auf dem Hochbeet ist ordentlich was los: Die von Gartenfreundin E. für mich vorgezogenen Zuckererbsen' Graue Buntblühende' sind fast zu hübsch für das Gemüsebeet mit ihren violetten Schmetterlingsblüten.

Der Kohlrabi macht mir allerdings Sorgen, setzt er doch keine Knollen an, ich befürchte, dass ich den zu früh aufs Beet gesetzt habe, der stand nämlich schon während der Eisheiligen drauf. Ob der Kältereiz zu lang war  und ein 'Schießen' verursachte? ' Die Blütenbildung kann bereits im Zweiblattstadium durch längere Kältereize ausgelöst werden Vernalisation'. (Wikipedia)

Samstag, Mai 26, 2012

Rosen und Akeleien

Wilder Rosenbusch

Wie steht er da vor den Verdunkelungen
des Regenabends, jung und rein;
in seinen Ranken schenkend ausgeschwungen
und doch versunken in sein Rose-sein;

die flachen Blüten, da und dort schon offen,
jegliche ungewollt und ungepflegt:
so, von sich selbst unendlich übertroffen
und unbeschreiblich aus sich selbst erregt
......
 ... ( Rilke, 1924) 

Die Wildnis im hinteren Teil des Gartens am Fließ wurde mittels einer Kletterrose und einem Holunder inszeniert, beide Gehölze ebenso wie die Korkenzieherweide im Hintergrund sind durch züchterische Hände gegangen. also absolut nichts Wildes , sondern von Menschenhand ausgelesen: Sambucus nigra 'Guincho Purple' und Rosa X ? Beide blühen, sehen aber dieses Jahr etwas angegriffen aus, 'Guincho Purple' hat zum ersten Mal seit er hier steht massenweise Blattläuse und die
als 'Rarität für Rosenfreunde' vor Jahren bei Ahornblatt (  in Zusammenarbeit mit dem Sangerhausener Rosarium vermehrt und in den Verkauf gebracht) zeigt etwas chlorotisch aussehende  Laubblätter. Die geradezu tropischen Temperaturen von bis zu 30° C scheinen die Massenvermehrung geradezu anzuheizen, Insekten mögen den Treibhausefekt !
Wieso gehen die Eltern unser kleine Kohlmeischen eigentlich nicht an die ekligen schwarzen Blattläuse ran, ich sehe sie statt dessen immer nur mit irgendwelchen grünlichen Räupchen im Schnabel zum Nistkasten fliegen.
Sambucus nigra' Guincho Puple' 
Rosa X therebinthinacea, eine andere Arthybride  , ebenfalls von Ahornblatt, hatte ich vor zwei Jahren einfach radikal zurückgeschnitten,blüht jetzt wieder mit ihren einzigartig rosenrot schattierten Blütenblättern . Die Dame macht sich unterirdisch selbständig und hat einen zweiten Busch über Ausläufer gebildet....wehe, wenn sie losgelassen, das ist das wahre Wilde in diesen  Pflanzen. Die Gärtnerin muss ständig eingreifen um sie in Zaum zu halten. 

Rosa X therebinthinacea,
Rosa glauca
Als weitere wilde Rose in meinem Garte blüht 'Rosa glauca' , die Hechtrose.Die wird ebenfalls regelmäßig 'aufs Holz' gesetzt, wenn sie mir mal wieder zu wild wächst. Weiß jemand, wieso die Hechtrose geannt wird?
 


Akeleien gehören natürlich ebenfalls in eine gepflegte Wildnis , Aquilegia vagabundiert durch die Beete und mendelt so vor sich hin. So gibt es gespornte und ungespornte, gefüllte und ungefüllte Exemplare.
Rosa moyesii
Der Vollständigkeit halber darf ich Rosa moyesii, die Mandarinrose  und Rosa roxburghii, die Kastanienrose nicht vergessen . Beide Rosen gehören zu meinen etwas unüberlegten Anschaffungen, können diese Rosen doch auf 2 bis 3 m heranwachsen. 
Rosa roxburghii
Die Mandarinrose ist schon sehr lange in meinem Garten, und hat auch schon meine Schnittkünste genossen, um sie in Zaum zu halten. Die Kastanienrose wächst erst drei Jahre hier, allerdings sehr langsam, sie blüht dieses Jahr zum ersten Mal. Ich bin gespannt auf die Hagebutten, die wegen  ihrer kastanienähnlichen Außenhülle, der Rose den deutschen Namen gab. Auch das Laub ist sehr dekorativ, die Laubblätter sind fiederblättrig und erinnern ein bißchen an Farne.

Freitag, Mai 25, 2012

Nachtrag

Mir ist jetzt wieder eingefallen, dass die Päonie sehr wohl einen Namen hat. Mein Exemplar hatte ich vor drei Jahren auf dem Berliner Staudenmarkt bei einer sehr freundlichen japanischen Dame gekauft und trägt den Namen RENKAKU  連鶴 (Origami - Kranichkette). 
Das deutsch-japanische Ehepaar, das aus Hamburg  in den letzten Jahren regelmäßig zum Berliner Staudenmarkt  kommt, um Strauchpäonien zu verkaufen hat auch eine Webseite, wie ich bei meiner Suche nach dem 'verlorenen Namen' der Strauchpäonie herausgefunden habe.

Samstag, Mai 19, 2012

Meine kleine japanischeTaschentuchpäonie

Strauchpfingstrosen stammen ja ursprünglich aus China, die dann aber auch bereits vor Jahrhunderten nach Japan importiert wurden, die dann ihre eigenen Zuchtziele ( Blüten über dem Laub stehend, halbgefüllt)setzten. Später -im 19 Jahrhundert-gerieten sie dann auch in europäische Hände.
Vor drei Jahren habe ich ein japanisches Modell auf dem Berliner Staudenmarkt erstanden,  eine weiße großblütige, halbgefüllt Sorte unbekannten Namens. Die übertrifft sich dieses Jahr mit reicher Blütenfülle . Die Blüten haben Regen  und Wind der Eisheiligen überstanden und auch die letzten sehr kalten Nächte hier.
Ihre Blüten sind riesig, und da sie momentan fast die einzigen Blüten im grünen Blättmeer des Vorgartens sind ein echter Hingucker....mehr Blüte als Strauch!


Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...