Montag, Mai 06, 2013

Ein Sonntag im Garten


Et jrünt, so jrün im Berliner Umland, und damit auch im Garten im Fließtal. Der Sonntag fing sonnig an...und endete auch so.


Der lebende Sonnenschirm, unser kleiner Apfelbaum hat sich belaubt , so dass wir die Stühle aufbauten und draußen frühstückten und zu Mittag aßen. 


Nach dem Frühstück dann der übliche Inspektionsgang durch den Garten, beim Frühjahrsaustrieb gibt es immer etwas zu entdecken.


Die Zwergmandel fängt an zu blühen und treibt unterirdische Ausläufer, die an Stellen wieder auftauchen, wo man gar nicht damit rechnet.
Der Waldmeister fängt schon an zu blühen, und wir haben noch nicht einmal eine Bowle zu Ehren meiner Mutter angesetzt, die zu ihren Lebzeiten an ihrem Geburtstag im April traditionsgemäß unter dem blühenden Kirschbaum getrunken wurde.


Der Teppich ist unterwandert von Austrieben der Weinbergstulpe, die in dem Beet anfängt zu nerven! Dieses Jahr gab's immerhin zwei Blüten als Zugabe zu den nervigen Laublättern.



'Molly The Witch' scheint den richtigen Standort gefunden zu haben, sie belohnt das mit mehr Knospen als im Vorjahr.



  Baptisia australis treibt zuverlässig aus wie jedes Jahr im Geröllbeet, aber mitten drin ebenfalls ein wilder Hopfen, der sich da irgendwie angesiedelt hat. Wie bekomme ich den nun wieder raus?


Diese extrem langsam wachsende Apiaceae -ebenfalls im Geröllbeet- schießt  in einem frischen Hellgrün. Ich habe sie vor Jahren in der Staudengalerie des Olaf Grabner gekauft, wenn ich mich nicht irre, war das Seseli gracile. Geblüht hat sie allerdings noch nie.
Daneben habe ich einen Sämling einer weiteren unbekannte Apiacea gesetzt, die vom mitgenommenen Saatgut aus Cortona in der Toskana letztes Jahr aufgegangen ist. Mal sehen, ob das etwas wird , und wases dann wird ;-)


Auch mein Adonisröschen kommt zuverlässig wieder, und erinnert mich daran, dass ich dieses Jahr gar nicht die pontischen Hänge an der Oder aufgesucht habe um die Blüte dort zu erleben.


Statt dessen gibt es einen wunderschönen Taraxacum- Rasen vor meinem Arbeitszimmerfenster, wenn ich meine Brille absetze, könnte ich sie auch für Adonisröschen halten.


Die zwischen der Kiefer und Zierapfel aufgehängte Wimpelleine von DaWanda flattert zwar noch, die Herstellerin hatte zwar an Wetterfestigkeit gedacht, aber nicht an Lichtechtheit. Derart ausgeblichen gefallen sie mir nicht mehr...

Jedes Jahr ein Traum ist diese P. subhirtella Sorte mit dem rötlichen Blütenschlund, direkt nach der Wende bei Garten-Späth gekauft.









Unverwüstlich und jedes Jahr mehr werden die Frühlingsplatterbsen, die sich zuverlässig aussäen. Und immer noch schön auch ohne Blüten : der kleine Tuff der Jeffersonia dubia.




Die inzwischen auf zwei Meter herangewachsene Bitterorange will ihre ersten Blüten öffnen. Am späten Nachmittag war es dann an den Ästen, die in Richtung Fenster streben, so weit. Ich sehe am Strauch allerdings nicht so viele Knospen wie im letzten Jahr. Dafür ist dieser extrem dornige Strauch viel zu groß geworden , und muss durch Schnitt gebändigt werden.


Gut , dass ich den Winterschnitt an der Wisteria sinensis nicht gemacht habe, die wird demnächst der Hit des Gartens....die dicken Blütenknospen hängen wieder reichlich! Wie lange es wohl noch dauert, letztes Jahr blühte sie zu Pfingsten?!


Bei den Tulpen gibt es Ausfälle, wie meine geliebten lilienblütigen weißen, von denen nur eine den Winter überstanden hat. Dafür sind die vielblütigen, einfachen weißen in voller Blüte, aber viel zu früh. Schließlich hatte ich sie als Begleiter der weißen P. rockii gesetzt.



Die Baumpäonie hat zwar Knospen, aber ich bezwiefle, dass sie es schaffen werden in der nächsten Woche aufzublühen um in das Tulpen-Blühkonzert einzustimmen.


 Aber die Idee an der Stelle weiße Tulpen zu setzen, war ja immerhin nicht schlecht. Da werden im Herbst noch weitere dazukommen, wenn der Giersch erst mal gründlich entfernt ist.


Die alte Sorte "Schonoord" ist auch wieder da, klein, fein und duftend! Davon müsste ich mir eigentlich noch mehr besorgen.


Die zarten Damentulpen fangen gerade erst an aufzublühen, aber ich meine, an der Stelle mal mehr gepflanzt zu haben. Schade, die mag ich nämlich sehr. Auch die wunderschönen T. whitallii sind bis auf eine verschwunden, wirklich schade.
Die u.a. gebildete Tulpe ist eine sogenannte 'historische'', die stark gefüllt war, so stark, dass die Köpfe hingen. Davon ist nichts mehr zu sehen, sie steht aufrecht da, immer noch ein bißchen gefüllt, aber viel schöner als derartig 'top heavy'.




Der absolute Dauerbrenner ist die seit 2006 an derselben Stelle stehende Sorte 'Apricot Parrot'. Allerdings sind zwei zurückgeschlagen in eine weiße Farbe, wieso weiß ich auch nicht, oder sollten das Tochterzwiebeln sein?



Aber dann war auch gut mit Gucken..das Wühlen kann beginnen...Giersch entfernen, das mesotone Wuchsverhalten der inzwischen bombastischen Forsythie mit der Säge abändern, den Giersch eindämmen, die blöden Nadeln unter der Kiefer samt Zapfen einsammeln...... es gibt viel zu tun.




Samstag, Mai 04, 2013

Frühlingskonzert 2013

Frühlingskonzert 2013  (hier anklicken)
 Hey, ich hab's geschafft...eine Audio-Datei einzustellen.
Blick zur 'Insel' hinter dem Beet
 Dieses Jahr haben wir wieder den vollen Sound von der kleinen Insel. Da gibt es noch Wildnis mit hohen Bäumen und nach einer 'Aufräumaktion' wohlmeinender Bürger wieder viel Unterwuchs, ein Paradies für viele Vögel. Jetzt sind sie alle da, nur den Pirol habe ich hier noch nicht gehört, wohl aber den 'Sprosser', der auf dem geposteten Soundtrack zu hören ist, aber deutlich übertroffen  von einer Mönchsgrasmücke, die aus voller Brust ihren Gesang herausschmettert.
Fließ hinter dem Beet

Montag, April 29, 2013

Bärlauch, Ziegenkäse und Sumpfdotter


Höchste Zeit für die Bärlauchsuche. Auch wenn ich inzwischen ein kleines, eignes Eckchen mit Bärlauch im Garten habe, wollte ich raus 'ins Jrüne'.


 Suchen müssen wir den Bärlauch ja sowieso nich mehr. Wir fuhren also durch blühende Ahornalleen  und gerade ergrünende Lindenalleen zum  'Ländchen Glien' in das vor ein paar Jahren entdeckte Eckchen Frühlingswald, das nicht nur Bärlauch bietet, sondern mein botanisches Herz immer wieder höher schlagen lässt.


Gelbes Buschwindröschen und Einbeere mit Blütenknospe
Salomonssiegel
 Hier finde ich noch unter alten Hainbuchen , Eichen und Haselnussbüschen eine wunderschöne Frühlingsblühergesellschaft aus gelben und weißen Buschwindröschen, aus Lungenkraut , Leberblümchen , Salomonssiegel, Einbeeren , Veilchen ..

Salomonsiegel zwischen Bärlauchblättern

Frühlingsteppich unter Hainbuchen und Eichen
alte Hainbuche
Blüte der Hainbuche



Die Leberblümchen waren bereits verblüht, auffallend bei unserem diesjährigem Besuch waren die blühenden Schuppenwurze , die wir unter den Haselnussbüschen reichlich entdeckten. Die Pflanze ist ein Vollparasit und zapft die Wurzeln ihrer Wirtspflanzen an.

Gemeinser Schuppenwurz

 Suchen muss man den Bärlauch hier wirklich nicht, es gibt in diesem Wald eine Stelle, wo er einen ausgedehnten Teppich bildet.

Bärlauchteppich
Bärlauch satt

Mein GG befürchtete Maiglöckchen mitzupflücken, aber die hatten sich nicht miteinander vermischt, sondern wuchsen in gebührendem Abstand , so dass keine Gefahr bestand.

Maiglöckchen-Austrieb
Sammy setzte sich zunächst an den Rand dieses Geländes und schaute etwas irritiert drein. Offenbar war ihm der Geruch nicht angenehm, der ihn mehrmals heftig niesen ließ.


Anschließend sollte es dann zu einem zweiten Frühstück gehen zum Wiesencafé des Ziegenhofes Karolinenhof. gehen. Im mit Knoblauchduft geschwängerten Auto fuhren wir weiter durch besonders im Frühling einmalig schöne Alleen der Brandenburger Landstraßen .



Sumpfdotterblumen



An der vom Winter reichlich mitgenommenen  Straße zum Karolinenhof  musste wir noch unbedingt halten, schließlich musste ich Sumpfdotterblumen fotografieren. GG war schon leicht genervt, schließlich hatte er erst kurz vorher für Pferd und Fohlen anhalten müssen. 






Die Ziegenkäserei  Karolinenhof gibt es seit 1991, im Link kann man ihre Geschichte nachlesen. Seit wann es das Wiesencafe dort gibt allerdings nicht.


 Mein erstes Glas Ziegenmilch habe ich übrigens bei einem unserer ersten Besuche dort in den neunziger Jahren bei einer Besichtigung der Käserei getrunken. Ich weiß noch, wie überrascht ich war, dass sie überhaupt nicht nach 'Ziege' schmeckte.


Bei unserem spätmorgendlichen Besuch gestern probierte ich ZitronenZiegenRicottaTorte, die dann allerdings sehr deutlich nach Ziege schmeckte.Das war dann nicht so unbedingt meine Geschmacksrichtung. Dann doch lieber etwas Deftiges mit Ziegenkäse, wie auf der Speisekarte zu sehen. Aber um halb elf am Morgen war mir eigentlich mehr nach etwas Süßem...

Samstag, April 27, 2013

Vorher- Nachher


Gestern kam ich bei sommerlich schwülen Temperaturen von 24 °C nach Hause, mein Gefühl sagte mir...es wird Regen geben. Also ganz schnell noch meine Herzblattschalen fotografieren, die aktuell als zart-violetter Tuff am Weg zum Ausgang gerade erblüht sind . Meine Erfahrung mit ihnen sagt Jeffersonia dubia hat nur eine kurze Blütezeit , so dass sie nach dem zu erwartenden Regen hinüber sein werden.


Das Pflänzchen kommt in der Mandschurei und bei Wladiwostok in Wäldern und Gehölzen vor, sind also dementsprechend winterhart. Bei mir steht sie am Osthang...hat also eigentlich relativ viel Sonne, wenn sie denn mal da ist.


Gestern am späten Nachmittag  war sie noch da, alle Blüten standen weit offen.


Also rasch von allen Seiten fotografieren, Jeffersons Herzblattschale wirft schon ihre ersten Blütenblätter ab.

In der Nacht regnete es dann, die Temperaturen fielen um 14 °c auf nur 10 °C. Die Gärtnerin freute sich natürlich über den Regen, schließlich brauchte sie ihre Radieschen auf dem Hochbeet nicht zu gießen. Jeffersonia dubia schloss einfach ihre Blüten für den gesamten folgenden Tag.



Immerhin kann man jetzt besser ihre eigenartig geformten Laubblätter erkennen.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...