Chiesa
Ein Wanderurlaub mit Hund war unsere Absicht, als wir die wilde Garfagnana als Ziel aussuchten. Und mit einem Hund kann man Kulturelles nur am Rande aufnehmen, dazu gehörten dann durchaus einige Kirchen, an denen man auch mit Hund nicht vorbeikommt.
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San Cassiano |
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Zugegeben, der Pisaner Romantik-Bau des Doms
ist wesentlich eindrucksvoller- den haben wir selbst mit Hund nicht ausgelassen- aber diese kleine
romanische Kirche 'San Cassiano di Controne' auf unserem Weg nach San Pellegrino in Alpe hat mich mit seiner teilweise skurilen Ornamentik beeindruckt. Und außerdem waren wir hier im Unterschied zu Pisa einzigen Touristen, die hier am frühen Morgen um die kleine Kirche mit ihren Kameras herumflanierten.
Die Kirche war leider verschlossen, und wie meistens bei unseren Touren in die Bergwelt, kaum ein Mensch unterwegs. Die Kirche ist seit Mitte des 8. Jahrhundert dort und im Laufe der Jahrhunderte baulich erweitert und verändert ???
Was haben wohl die Figuren auf den Fassaden zu bedeuten? Kindlich wirkende Menschenreliefs mit erhobenen Armen, nicht zu einzuordnende wild aussehende Tiere stehen über den Fenstern und Eingangsportalen.
Gegenüber auf einem weiteren Gebäude ein Glöckchenturm mit weiteren 'witzigen' Figuren. Sind das Hunde, die sich in den Schwanz beißen ..oder Jagdhunde, die gerade einen Fuchs im Bau erwischen?
Es gibt auch eine
FaceBookseite über das Örtchen, aber weitere Infos über dieses uralte Kirchlein habe ich auch hier nicht gefunden.
Dolce
Na klar haben wir in italienischen Restaurants gegessen, allerdings nicht sehr häufig. Wir stellten fest, dass in der ländlichen Gegend der Nordtoskana im Unterschied zu den typischen Toskanaorten der Mitte kaum Touristen unterwegs waren und die gastlichen Stätten oft noch geschlossen.
Wer Ruhe sucht- wie wir- kann sie in der Garfagnana finden.
Wie schon erwähnt, wegen Hund Sammy (der sich in Restaurants aber fantastisch benehmen kann und sich nicht rührt , wenn eine mutige Bedienung über ihn hinwegsteigt) sind wir eher selten eingekehrt.
Wir finden Italien ausgesprochen hundefreundlich, selbst in den botanischen Garten durften wir Sammy mitnehmen...wenn da nur nicht so viel andere Hunde wären ... die groß und böse sind. Dann mutiert auch Sammy zum bösen Schäferhund. In Lucca gab's glücklicherweise hauptsächlich kleine, die Sammy grundsätzlich nicht ernst nimmt.
Also nahmen wir eines schönen Frühlingstages im hübschen Lucca mitten auf der Piazza Anfitheatro in Lucca ein (Touristen-) Menü ein. Das Eis -italienisch bunt, der Rest nicht erwähnenswert, höchstens, dass mein GG mal wieder vergessen hatte, dass der gemischte Salat in Italien meistens langweilig daherkommt.
Extra
Während in den sonnigen Tälern der Frühling mit Riesenschritten einzog, konnten wir weiter oben noch einmal -extra- einen zweiten Vorfrühling erleben.
So schraubten wir uns an einem der Urlaubstage auf der serpentinenreichen Straße von Castelnouvo di Garfagnana zum Passo delle Radici über San Pellegrino in Alpe hoch. Je höher wir kamen, desto weniger Frühling, aber umso mehr Panorama.
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Blick Richtung Westen auf die Apuanischen Alpen |
Beim Dörfchen Sassorosso machte wir ein erstes Päuschen, um die Aussicht und das Örtchen Massa Sassarosso anzusehen, die Aussicht zu genießen und die Natur zu bewundern. Hier blühten noch die Himmelschlüsselchen , die sowieso wie überall in der Garfagnana vorkommenden wilden Lenzrosen hatten allerdings schon Früchte.
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Blick von Sassarosso nach esten auf den Pania di Corfino? |
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Sassarosso im Hintergrund Apuanische Alpen nach Osten |
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Blick Richtung Westen |
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Blick von Sassarossa auf die Berge im Westen |
Dann ging's höher bis zum Passo delle Radici, der laut Reiseführer, der wichtigstes Skiort des Gebietes sein soll mit drei Liftanlagen. Gut, die Skisaison war glücklicherweise vorüber, die Schneeschmelze ging voran, Vorfrühlingsblüher wie der Crocus vernus und Scilla bifolia zeigten sich überall.
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Crocus vernus |
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Kurz vor San Pellegrino hielten wir und sonnten uns auf den fast
schneefreien Abhängen. Während Sammy von Schnee und Freilauf berauscht
war und gar auf dem Rücken im Restschnee herumrutschte, rutschte ich auf
den Knie umher und fotografierte Krokusse und Co.
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Mein Schuh, mein Hund und mein Rucksack |
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Scilla bifolia
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Dann die 1500 m höher in den Ort San Pellegrino hinein, dort fanden wir tatsächlich ein geöffnetes Restaurant, speisten unter Beobachtung einer Video Kamera, so dass die Chefin genau wusste, wann sie uns den nächstens Gang servieren durfte.
San Pellegrino liegt zur Hälfte in der Provinz Modena und mit der anderen in der Provinz Lucca, ist berühmt wegen seiner Wallfahrtskirche, die einen Schrein besitzt, der die sterblichen Überrreste des Hl. Pellegrino und des Hl. Bianco aufbewahrt. Im alten Hospital direkt daneben hätte man- wenn's denn geöffnet gewesen wäre- ein Bauernkulturmuseum besuchen können.
Das gleichnamige Mineralwasser stammt übrigens aus San Pellegrino aus der Provinz Bergamo und nicht aus dem beschriebenen Ort. Und der Heilige Pellegrino war einer der vielen nach ihrem Tode heilig gesprochenen Bischöffe. Aber nach wem wurde der denn nun wiederum benannt???