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Sonntag, September 15, 2013

Sonnenaufgänge satt

Die Zeit vorm Aufstehen meiner Klientel habe ich in der letzten Woche genutzt um den Sonnenaufgang  ( und die Stille) am Müritzsee zu genießen. Um sechs Uhr war die nämlich im Tiefschlaf, während meine innere Uhr trotz gestörter Nachrtruhe erstklassig funktionierte.



Tag eins kündigte sich in einem einzigartigen Traum in Rosé an, endete aber leider mit 
Gewitterwolken und einer leider sehr nassen  Segeltour.  Gegenüber unser Herberge war ein kleines Naturschutzgebiet und ich hatte das Glück jeden Morgen von einem Kranichpaar, velen Wildgänsen und -enten, Bläßrallen begrüßt zu werden.  Die Kraniche tröteten laut als sie mich entdeckten und die dort ruhenden Wildgänse suchten das Weite.


Am nächsten Morgen stiebten die Bläßrallen an ihrem Nachtruheplatz nicht sofort auseinnander wie am Vortag, vermutlich lag's am herbstlichen Nebel, aber sicher auch daran , dass ich mich bemühte vorsichtig über den Steg zu laufen.


Es dauerte seine Zeit bis sich das Licht der Sonne bemerkbar machte und  die Landschaft verzauberte.



Der letzte Tag an und auf der Müritz war dann auch der ruhigste...wir wurden mehr geschleppt als dass der Wind uns vorwärts trieb.



Montag, April 29, 2013

Bärlauch, Ziegenkäse und Sumpfdotter


Höchste Zeit für die Bärlauchsuche. Auch wenn ich inzwischen ein kleines, eignes Eckchen mit Bärlauch im Garten habe, wollte ich raus 'ins Jrüne'.


 Suchen müssen wir den Bärlauch ja sowieso nich mehr. Wir fuhren also durch blühende Ahornalleen  und gerade ergrünende Lindenalleen zum  'Ländchen Glien' in das vor ein paar Jahren entdeckte Eckchen Frühlingswald, das nicht nur Bärlauch bietet, sondern mein botanisches Herz immer wieder höher schlagen lässt.


Gelbes Buschwindröschen und Einbeere mit Blütenknospe
Salomonssiegel
 Hier finde ich noch unter alten Hainbuchen , Eichen und Haselnussbüschen eine wunderschöne Frühlingsblühergesellschaft aus gelben und weißen Buschwindröschen, aus Lungenkraut , Leberblümchen , Salomonssiegel, Einbeeren , Veilchen ..

Salomonsiegel zwischen Bärlauchblättern

Frühlingsteppich unter Hainbuchen und Eichen
alte Hainbuche
Blüte der Hainbuche



Die Leberblümchen waren bereits verblüht, auffallend bei unserem diesjährigem Besuch waren die blühenden Schuppenwurze , die wir unter den Haselnussbüschen reichlich entdeckten. Die Pflanze ist ein Vollparasit und zapft die Wurzeln ihrer Wirtspflanzen an.

Gemeinser Schuppenwurz

 Suchen muss man den Bärlauch hier wirklich nicht, es gibt in diesem Wald eine Stelle, wo er einen ausgedehnten Teppich bildet.

Bärlauchteppich
Bärlauch satt

Mein GG befürchtete Maiglöckchen mitzupflücken, aber die hatten sich nicht miteinander vermischt, sondern wuchsen in gebührendem Abstand , so dass keine Gefahr bestand.

Maiglöckchen-Austrieb
Sammy setzte sich zunächst an den Rand dieses Geländes und schaute etwas irritiert drein. Offenbar war ihm der Geruch nicht angenehm, der ihn mehrmals heftig niesen ließ.


Anschließend sollte es dann zu einem zweiten Frühstück gehen zum Wiesencafé des Ziegenhofes Karolinenhof. gehen. Im mit Knoblauchduft geschwängerten Auto fuhren wir weiter durch besonders im Frühling einmalig schöne Alleen der Brandenburger Landstraßen .



Sumpfdotterblumen



An der vom Winter reichlich mitgenommenen  Straße zum Karolinenhof  musste wir noch unbedingt halten, schließlich musste ich Sumpfdotterblumen fotografieren. GG war schon leicht genervt, schließlich hatte er erst kurz vorher für Pferd und Fohlen anhalten müssen. 






Die Ziegenkäserei  Karolinenhof gibt es seit 1991, im Link kann man ihre Geschichte nachlesen. Seit wann es das Wiesencafe dort gibt allerdings nicht.


 Mein erstes Glas Ziegenmilch habe ich übrigens bei einem unserer ersten Besuche dort in den neunziger Jahren bei einer Besichtigung der Käserei getrunken. Ich weiß noch, wie überrascht ich war, dass sie überhaupt nicht nach 'Ziege' schmeckte.


Bei unserem spätmorgendlichen Besuch gestern probierte ich ZitronenZiegenRicottaTorte, die dann allerdings sehr deutlich nach Ziege schmeckte.Das war dann nicht so unbedingt meine Geschmacksrichtung. Dann doch lieber etwas Deftiges mit Ziegenkäse, wie auf der Speisekarte zu sehen. Aber um halb elf am Morgen war mir eigentlich mehr nach etwas Süßem...

Dienstag, März 03, 2009

Frau (en) von Friedland

Kunersdorf liegt ebenfalls wie Lüdersdorf im nördlichen Oderbruch. Es ist nicht das Kunersdorf, wo Friedrich der Große in der Schlacht bei Kunersdorf seinen Siebenjährigen Krieg mit einer Niederlage beendete; das liegt im heutigen Polen östlich der Oder.
Eigentlich wollte ich mir auf dem Weg nach Hause nur mal kurz die Säulenkolonnaden von Kunersdorf auf dem dortigen Friedhof ansehen, von denen ich gelesen hatte, dass sie zu den bedeutendsten und wertvollsten Kulturdenkmälern in Brandenburg gehören. Warum? Bedeutende Bildhauer wie Johann Gottfried von Schadow, Christian Daniel Rauch, Christian Friedrich Tieck, Karl-Friedrich Schinkel haben dort Grabmale für die Familie von Itzenplitz geschaffen.
Beim Betrachten fiel mir besonders die Symbolik des Grabmals von Henriette Charlotte von Itzenplitz auf. Ein schönes Grabmal für eine Frau, die die Natur und die Landwirtschaft auf ihrem Gut, die Botanik liebte. Wenn man Grabstätten besucht, wird einem die eigene Sterblichkeit bewusst und man fängt sich Gedanken über den eigenen Tod zu machen. In diesem Fall war das weniger der Fall, eher wurde ich neugierig auf Frau von Friedland,wie die Adlige genannt werden wollte. Sie muss für ihre Zeit eine erstaunliche Frau gewesen sein, , wie ich durch meine flüchtige Recherche im Netz herausfand und das Grabmal auch illustrierte.

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Geschieden,alleinerziehend, Gutshof- und Schlossbesitzerin , Botanikerin, Landwirtin mit Reformideen. Die Bewirtschaftung des Gutes übernahm sie als ihr Vater, General von Lestwitz, 1778 verstarb.
Theodor Fontane hat über diese Frau geschrieben, das hatte ich auch irgendwie in meiner Hirnabteilung Halbwissen abgespeichert. Ich muss unbedingt mehr über sie lesen, oder sollte eigentlich noch einmal mit mehr Zeit ins Oderbruch fahren...es gibt so viel zu entdecken. Und in Kunersdorf wird übrigens ein neuer Musenhof entstehen, wie er zu Zeiten der Frauen von Friedland existiert hat, die einen Salon für die aufgeklärte Berliner Gesellschaft geführt haben.

Grabmal

In einer Quelle im Netz, die sich mit Frauen und Gartenkultur befasst, fand ich einen Aufsatz über ihre ungewöhnliches Wirken im Oderbruch. Hier kann man es nachlesen. Es gibt Saat- und Erntetabellen über den Anbau auf ihrem Gut, "Kartoffelbau und der Klee fingen um diese Zeit schon im Oderbruch eingeführt zu werden, die Stallfütterung und der Raps waren aber etwas so Neues, dass man glaubte ich sey toll geworden; man hielt den gelb blühenden Raps für Hederich". Sie hatte dann allerdings Schwierigkeiten ihren Raps zu verkaufen, deshalb musste sie ihn nach Belzig in Sachsen verfahren lassen. Eine Frau, die landwirtschaftlich experimentierte, sehr spannend.

On our visit in the "Oderbruch" about an hour´s drive away from Berlin, we spent a visit to the village Kunersdorf, as I wanted to see the famous Kunersdorf Tomb Colonnade. It is famous because the tombstones are made by excellent artists of the 18th century, such as Johann Gottfried von Schadow, Christian Daniel Rauch, Christian Friedrich Tieck, Karl-Friedrich Schinkel.
The one of Countess Frau v. Friedland attracted a great deal of my attention. This woman was extraordinary for her era: She was a divorced woman, owner of an estate with farmland , gardener and botanist, experimenting with new farming methods.

"By the end of the eighteenth century Frau von Friedland had assembled a remarkable plant collection in Kunersdorf, near by Wriezen (Oder). The work was continuied by her daughter. The collection was documented in the ‚Verzeichniss der auf den Friedländischen Gütern cultivirten Gewächse. Nebst einem Beitrage zur Flora der Mittelmark‘."
aus: click here

Montag, März 02, 2009

Ein Ausflug voller Eindrücke

Es war Wochenende, und wie immer war ich auf Entdeckungsreise im Brandenburger Land. Es gibt viel zu sehen in diesem geschichtsträchtigen Gebiet. Nicht nur die Kulturgeschichte hat etwas zu bieten, auch die Natur ermöglicht schon in dieser Jahreszeit Erlebnisse für den Hortophilen. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
In Telegrammform das Programm des Ausflugs:
  • Atombunker Hardekop
  • Eranthis zum Abwinken
  • Säulenkolonnaden von Kunersdorf


Den DDR Bunker wollte ich mein GG unbedingt anschauen, aber nach dem, was der Neubesitzer des Geländes von sich gab, traue ich mich gar nicht Fotos einzusetzen.
Also fang ich lieber an mit den Winterlingen der Parks in Lüdersdorf und Schulzendorf.

In diesem Dorf wurde Albrecht Conrad Thaer am 6. August 1828 geboren, der berühmte (?) Professor der Landwirtschaft in Berlin und ordentlicher Professor in Gießen.
Aber deshalb habe ich mir nicht dieses Dörfchen im nördlichen Oderbruch angesehen, sondern, weil ich gelesen hatte, dass im Park des inzwischen veränderten Herrenhauses sich "schöne fremdländische Gehölze" befänden und im Februar "prächtige gelbe Winterlinge" blühen.
Die besonderen Gehölze habe ich nicht ausmachen können, wohl aber einen Park ,in dem die gelben Winterlinge einen gelben Teppich gewoben haben. Wunderwunderschön...an diesem trübem ersten März!


Eranthis hyemalis stammt ursprünglich aus Südosteuropa und der Türkei, ist also ein so genannter Neophyt, ist demnach eine Pflanze, die nach 1500 bei uns eingebürgert wurde.Der Winterling wird aber bei uns schon lange in Parkanlagen und Gärten kultiviert und hat sich von dort ausgewildert.Ich frage mich, wann der Winterling den Weg nach Lüdersdorf gefunden hat.


Der Park ist voll mit Winterlingen, wo man hintritt sind sie!
Der Name Eranthis kommt aus dem Griechischen, éar = 'Frühling' und ánthe = 'Blüte'. Und der Kontrast aus dem sich langsam zersetzendem Laub der Gehölze mit dem ersten Grün der Winterlinge samt gelber Blüten ist faszinierend.
Frühlingserwachen



Ich kroch also mit meiner Kamera auf dem Laubboden herum auf der Suche nach der besten Perspektive,leider fehlte die Sonne und Insekten für das perfekte Frühlingsbild!
Vorfrühling


Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...