Mittwoch, März 11, 2015

Ein Tag für die Krokusse


Am Sonntag war auch der Tag für die Krokusblüte. Crocus tommasianus ist wirklich ein Knaller in meinem vom Winter etwas mitgenommen ausehenden braunfahlen Garten .
Die Sonne strahlte vom Himmel, und endlich konnte ich die Blüten  wieder weit geöffnet erleben. Sie sind wirklich überall. An den Stellen, wo ich sie gesetzt hatte inzwischen in üppigen Tuffs, an anderer Stelle als Werk der Ameisen nur einzeln stehend.  Sogar zwischen den Pflasterritzen der Auffahrtsteine tauchte einer auf oder auf dem Gehweg vor Nachbars Haus, wie er mir berichtete.
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Irgendwann werden das hoffentlich auch solche Tuffs...zumindest, wenn ich sie nicht beim Jäten nach der Blüte versehentlich eliminiere.

Und  da die Temperaturen wirklich auf angenehme 12° C steigen waren auch Insekten unterwegs. Auffällig war die Menge der Honibienen, die inzwischen hier unterwegs sind.
Seit ein paar Jahren gibt es hier eine Imkerin in der Straße. Das macht sich wirklich bemerkbar. Anfangs waren es in meinem Garten hauptsächlich Hummeln und Schwebflieeigen, die ich im Frühjahr als erste bemerkte.
Die Tauruskrokusse sind schon fast verblüht, dafür sind weiße und gelbe Frühlingskrokusse  
C. vernus jetzt auch so weit.

Sonntag, März 08, 2015

Morgenspaziergang

Aus einem Fenster eines dieser Häuser konnte ich seit unserem Einzug 1991 verfolgen, wie ein Berg von Jahr zu Jahr immer höher wuchs. Ein Berg, der wächst? Ja, von  Großstadtmenschen geschaffen, die den Berliner Schutt auf diese Weise entsorgen. Der Teufelsberg ist so entstanden, die Lübarser Höhe und , und ..... Hier gibt es eine Zusammenstellung aller natürlichen und unnatürlicher Erhebungen Berlins.
Der Schuttberg Arkenberge soll inzwischen mit 122m die höchste Erhebung Berlins sein, wird aber in den nächsten Jahren als Schuttdeponie geschlossen und soll dann dem Volk übergeben werden...Es gibt bereits ehrgeizige Pläne, die auch schon in sämtlichen regionalen Medien verbreitet werden, z. B. hier


Die Deponie liegt direkt neben einem Naturgeschutzgebiet, das für niemand zugänglich ist und am Fuß befindet sich ebenfalls eine Dauer-Kleingartenkolonie und ein Landschaftsschutzgebiet mit Teichen, an denen regelmäßig Wildgänse und andere Wasservögel brüten.



Wir waren heute oben drauf, an einigen Zäunen gibt es Löcher und an den Wochenenden sieht man inzwischen Völkerwanderungen zum Berg hinauf, also wollten wir auch mal von oben heruntergucken. Das Wetter war ja bestens, noch schöner wäre es sicherlich bei Sonnenaufgang gewesen, aber das war mir dann doch ein bißchen früh.


Und wir hatten wirklich eine brilliante Fernsicht, im Dunst des Morgens konnte man im Norden das Märkische Viertel erkennen, im Osten den Fernsehturm, in Richtung Westen sah man auf das Naturschutzgebiet Tegeler Tuffsteingelände herunter und auf unsere Wohnstraße ,
im Süden auf die Schönfließer Teiche mit seinen Koniks. 





Märkisches Viertel

Schönerlinder Teiche
Koniks an den Schönerlinder Teichen
Der Berg ist fast schon ein Gebirge ;-), er hat zwei Gipfel . Während der erste noch sehr roh aussieht und  man noch sieht, dass hier noch gearbeitet wird, ist der zweite schon begrünt und wird im Sommer auch schon von Schafen beweidet.


Auf dem höheren Gipfel hat man oben bereits auf einem Feldstein verewigt, dass es sich bei ihm mit 122 m um den höchsten Punkt Berlins handelt.



Samstag, März 07, 2015

Es hat geklappt...


An anderer Stelle hatte ich schon berichtet, dass ich mich trotz spätwinterlichen Wetters nicht zurückhalten konnte und bei Kölle Pflänzchen für meine Balkonkastenbepflanzung am Treppenaufgang kaufen musste.

Meine Absicht war den Frühling herbeizuzwingen.;-)..........und es scheint gelungen zu sein.:
Heute sollen die Temperaturen in den zweistelligen Bereich steigen, die Sonne scheint auch schon, und meine Balkonpflänzchen habe ich auch bereits von ihrer nächtlichen Vliesdecke befreit. Sie haben bisher überlebt !


Eigentlich sind es Hornveilchen, die ich in diesen Vorfrühlingstagen des Gärtnerinnenjahres immer kaufe.... und zwar nur! 
Aber diesmal fiel mein Frühlingseinkauf etwas umfangreicher aus, denn Kölles Angebot wird von Jahr zu Jahr arten- und sortenreicher, so dass ich ganz erstaunt war, Jungpflanzen von Erysimum vorzufinden.  Keine Ahnung welche Sorte das ist, ich benenne sie jetzt einfach mal  'Winter Sorbet', beim Vergleich der Fotos im Netz, kamen sie aber sie  dieser am nächsten, außerdem war der Sortenname passend...und mir war einfach nach einem Wintersorbet!



Ich liebe Goldlack und Schotendotter, so heißen sie in deutscher Sprache, meine Sorte geht wohl mehr in die Richtung Schotendotter. In England heißen sie 'Wallflower'. In Italien durfte ich letzten Frühling sehen, weshalb. Sie blüten dort entweder direkt an den Mauern in den Dörfern der Garfagnana, umflattert von Schmetterlingen oder auf Ruinen.
Auf der Webseite der Staudengärtnerei Gaissmeyer gibt es einen interessanten Artikel zu diesen Duftblühern der  Familie der Kreuzblütler,zu der ja auch die ordinären Kohlgewächse gehören, deren Blüten aber durchaus duften.


Leider sind sie nicht ganz winterhart hier, aber da die Winter der letzten Zeit offenbar nur alle paar Jahrzehnte 'kontinental' zu werden scheinen, besteht ja Hoffnung, dass sie vielleicht mal länger leben. 
Letztes Jahr hatte ich schon einige in den Garten ausgepflanzt , die überlebt und sich ausgesät haben.  Der Standort meines Winter Sorbets im Balkonkasten ist sicher nicht angemessen, ich werde sie anschließend an die Hauswand auspflanzen, in der Hoffnung, dass sie auf kargem Boden im Schutz des Hauses überleben.


Mittwoch, März 04, 2015

Spinnennetz-Effekt


Kalt ist's und Graupelregen macht den Tag heute auch nicht besser. Am Futterplatz haben sich noch mehr Zeisige aus der Umgebung eingefunden und  fressen um die Wette, und auch die Meisenknödel sind regelmäßig besetzt. Diese Vögel sind alle sehr schreckhaft und auf der Hut. Der Futterplatz liegt ca. 10 m von den Küchenfenstern entfernt, die Scheiben sind schmutzig, es gibt  Fensterschmuck, Aufkleber, allerdings keine Gardinen.  Und leider wird diese Tatsache häufiger zum Schicksal einiger der Vögel. Sie fliegen gegen die Scheiben. 

Bergfink( männl.vorne, weibl. dahinter) und Birkenzeisig ( männlich)
Dabei hatte ich angenommen, ausreichend dagegen zu tun. Und unsere Fensterflächen sind eigentlich eher klein im Vergleich zu den Fenstern der Nachbarn. Die schützen ihre Scheiben mit Hilfe von Windspielzeug in Massen. Muss mal nachfragen, ob das hilft.
 
Birkenzeisig( weibl.)

Das Problem ist bekannt ...auch  Wissenschaftler beschäftigen sich damit. Firmen ( z.B.Ornilux) entwickeln das passende, für Vogelaugen sichtbare Fensterglas.
Das klingt sehr gut, aber ich werde jetzt sicher nicht mein Fensterglas austauschen. Mir war auch der Tipp mit den ungewaschenen Fensterscheiben bekannt, aber offenbar reicht das nicht. Auf dem Foto ist deutlich zu sehen, dass unsere Scheiben schmutzig sind.  Der Aufkleber haftet allerdings von innen, das müsste ich dann wohl ändern. Vielleicht besprühe ich den dann zusätzlich mit dem Haarspray mit UV-Schutz, dass die Haare so schön fettig macht *grins* .
Nabu gibt entsprechende Tipps https: //www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/01079.html , einer davon: 'Erfahrungen haben gezeigt, dass ein Einsprühen der Aufkleber mit wasserunlöslichem Sonnenschutzmittel, das einen hohen Lichtschutzfaktor aufweist, die Sichtbarkeit der Silhouetten und damit deren Wirkung stark erhöht. Durch das Sonnenschutzmittel werden kurzwellige Sonnenstrahlen reflektiert, die von Vögeln sehr gut wahrgenommen werden. So erkennen die Vögel das Hindernis. Dies funktioniert auch bei bewölkten Tagen. 
 

Interessant finde ich die Lösung, die hier beschreiben wird, der sogenannte Spinnennetzeffekt.
Spinnen schützen ihre Netze, und zwar nur die Radnetzspinnen,vor Vogelkollisionen , indem sie ihre Spinnennetze durch UV-Reflexion schützen.Vögel haben eine höher entwickelte Sehphysiologie als wir Menschen, weil sie einen vierten Zapfentyp in der Netzhaut haben, der sie UV-Licht wahrnehmen lässt. 
Es wurde also von dieser Fa. hier ein sogenannter 'Birdpen' entwickelt mit dem man den Spinnennetz-Effekt auf den Fensterscheiben nachahmen kann. Den werde ich mir mal besorgen. 

Dienstag, März 03, 2015

Wintergäste

Im Spätwinter ist es im Fließtal die Vogelwelt ziemlich turbulent...noch. Hier gibt es einen alten Erlenbestand, der auch im Nachwendebauwahn des Berliner Umlandes noch nicht angetastet wurde. Der niedrige Grundwasserspiegel hier schreckt aber den Bauherrn von heute aber nicht mehr ab, wenn man im Grünen wohnen will.

Erlen mit ihren Zapfen bieten auch im Winter Nahrung für die umherziehenden Trupps der Erlenzeisige , die hier wirklich immer im Spätwinter in Massen unterwegs sind. Hin und wieder verirren sich diese aber auch an die Meisenknödel oder an die Futtersäule.
Allerdings habe ich dieses Jahr Probleme sie vernünftig zu fotografieren.
Erlenzeisige sind also Teilzieher, wenn die Erlenzapfen leergefressen sind, ziehen sie weiter in ihre Brutgebiete, wo sie sich von Fichten- und Kiefernsamen ernähren. Ich frage mich, wo genau diese für sind, denn auch Kiefernforsten gibt es hier in Reichweite. Fallen sie dann nur nicht mehr auf, weil sie paarweise unterwegs sind und hoch in den Bäumen ihre Nester bauen?
Erlenzeisig (Weibchen)
























Die Zeisige sind häufig mit anderen Arten unterwegs, und da ist es schon interessant mal genauer hinschaut. Und auch dieses Jahr fanden sich wieder die für diese Gegend sehr ungewähnlichen Bergfinken, eine Art, die in Skandinavien heimisch ist.


Meine Lieblingspiepmätze -die Stieglitze- waren auch da und der Kernbeißer ließ sich ebenfalls herab.

Und dann ist da noch mein treues Buchfinkenweibchen, das sich als Kolibri versuchte. Wo sind die Männchen? Wenn ich Buchfinken sehe, dann sind es weibliche.

...und dann kam er (oder sie?) und schwupps waren alle wieder weg.








Montag, März 02, 2015

Myrmekochorie


Mal sehen, wie lange es dauern wird, bis der Schneeglöckchenteppich unter der Kiefer sich geschlossen hat. Alle dort wachsenden Schneeglöckchen- Galanthus nivalis- stammen von einem Mühlenbecker Klon ab, den ich ich vor über zwanzig Jahren mit Hilfe meines Sohnes auf einem verwilderten Grundstück ausgegraben habe. Ich erinnere mich noch, wie erstaunt ich war, wie tief das Schneeglöckchen seine Zwiebeln im Boden 'eingegraben'  hatte. Erste Versuche meines damals zehnjährigen Sohnes seiner Mama was mitzubringen, scheiterten nämlich.
Schneeglöckchen vermehren sich über Brutzwiebeln und Samen. Brutzwiebelvermehrung geht schneller, aber die Arbeit der Ameisen bei der Verbreitung der Samen über Elaiosomen ist auch nicht zu unterschätzen. Einzelne Schneeglöckchenexemplare kommen regelmäßig an den verschiedenensten Stellen des Gartens wieder zum Vorschein, und die sind garantiert nicht von mir dort hingetragen worden.
Direkte Anzucht aus Samen ist wohl auch möglich, aber da muss man schon sehr geduldig sein. Das dauert drei bis vier Jahre. Also ist die Kombination von Selbstaussat mit freundlicher Unterstützung der Ameisen und  Brutzwiebelbildung wohl die beste Methode sich zu vermehren....zumindest für das schwierige Gelände unter der Kiefer.
Seit den Neunziger Jahren habe ich Galanthus nur noch einmal in seiner gefüllten Form aus dem Garten meiner Mutter mitgenommen. Die sind leider im Laufe der Jahre wieder verschwunden. Schneeglöckchenwiesen entwickeln sich also nur bei 'schlampigen' Gärtnern, die weder zu tief hacken und den Ameisen auch ihre Daseinsberechtigung zugestehen.
Auch die  Samenanhängsel der Elfenkrokusse und Blausterne werden so in meinem Garten verbreitet, wenn man geduldig ist und nicht zu wild hackt und gräbt. Hier im sogenannten Ameisenwiki *grins*
 kann man nachlesen, welche anderen Pflanzen sich auch von Ameisen weiterschleppen lassen. Man nennt das Myrmekochorie.( von griechisch μύρμηξ, μύρμηκος, (mýrmēx, Genitiv: mýrmēkos) „Ameise“ und χωρεῖν (chōrein) „sich verbreiten“),

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...