Sie ist da, die Bachstelze. Mein persönlicher Frühlingskünder. Und die Sonne ist auch da, der richtige Auftritt für unsere Bachstelze. Keine Ahnung, ob es immer dieselbe ist. Jedenfalls ist sie oder einer ihrer Nachfahren zum Frühlingsbeginn oben auf unserem Dachfirst und gibt mit 'tdschiwid-' allen Anwesenden bekannt, dass sie wieder da ist. "Bachstelzen aus Mitteleuropa überwintern in einem Gebiet, das von Südwesteuropa bis Algerien und Marokko reicht:"
Übrigens handelt es sich bei ihr - der Bachstelze- offenbar um ein Männchen, das Mitte März vor den Weibchen zurückkehrt und ein Revier besetzt.
Ich beeilte mich zwar mit der Kamera, aber mit seinem dritten dschiwid war er schon wieder weg, wohin auch immer. Er wird uns wieder beehren, denn Lautgeben von Gebäudekanten aus gelten dem Revierrivalen ...ich bilde mir nicht wirklich ein, dass Herr Bachstelze dort meinetwegen sitzt.
Anschließend habe ich kurz nach meinen Pflänzchen geschaut, das gehört schließlich im Frühling zu den schönsten morgendlichen Ritualen, zumal ich ja auch Urlaub habe.
Helleborus niger, die sich vor Jahren selbst ausgesät hat, wirft sich noch einmal ins Zeug. Ich glaube, das Pflänzchen hatte noch nie so nagespurenfreie Blüten wie dieses Jahr.Eranthis hyemalis geht schon in die Samenproduktion über, möge es sich sich reichlich versäen.
Im Herbst hatte ich noch räsonniert, die Korkenzieherhasel rauszuwerfen. Nachdem ich aber sehe, wie prächtig die Lenzrosen dort verwildern, Arum italicum sich per Selbstaussaat vermehrt, Lerchensporn und Cylcamen coum ebenfalls.... muss ich mich umbesinnen. Ich erinnere mich noch an Herr Dr. Näsers Aussage, dass Haselnusslaub etwas Besonders ist. Er hat so recht.
Da muss ich mich wohl weiter resolut die blöden Wildtriebe des Strauches eliminieren....meine nächste Anschaffung ist eine vernünftige Handsäge. Kann jemand eine empfehlen?
Auch in einer Schattenecke, die ich nicht oft mit meinen Pflegemaßnahmen behellige, funktioniert die Selbstaussaat: 'Leucojum vernum' hat klammheimlich ein paar Nachkommen direkt neben der erst vor drei Jahren bei einem Ratewettbewerb gewonnenen Hortensie getrieben Ist das nun per Aussaat geschehen oder treibt die wie die vermaledeiten Weinbergstulpen auch unterirdische Ausleger? Nein, die Garten-Datenbank sagt sogar, dass eine Selbst-Aussaat leicht sei. Nun ja, meine Exemplare haben sich erst nach über zwanzig Jahren dazu entschlossen. Vielleicht sollte ich den Standort ebenfalls nicht 'kratzen', und stattdessen ernsthafter 'Unordnung' zelebrieren.
Bemerkenswert finde ich auch, dass Hydrangea macrophylla in meinem Garten einen Winter überlebt, oder in diesem Fall sogar zwei.
Alle Päonien treiben kräftig aus. Jetzt darf kein scharfer Frost mehr kommen!