Samstag, März 26, 2016

"dschiwid"


Sie ist da, die Bachstelze. Mein persönlicher Frühlingskünder. Und die Sonne ist auch da, der richtige Auftritt für unsere Bachstelze. Keine Ahnung, ob es immer dieselbe ist. Jedenfalls ist sie oder einer ihrer Nachfahren zum Frühlingsbeginn oben auf unserem Dachfirst und gibt mit 'tdschiwid-' allen Anwesenden bekannt, dass sie wieder da ist. "Bachstelzen aus Mitteleuropa überwintern in einem Gebiet, das von Südwesteuropa bis Algerien und Marokko reicht:"
Übrigens handelt es sich bei ihr - der Bachstelze- offenbar um ein Männchen, das Mitte März vor den Weibchen zurückkehrt und ein Revier besetzt.
Ich beeilte mich zwar mit der Kamera, aber mit seinem dritten dschiwid war er schon wieder weg, wohin auch immer. Er wird uns wieder beehren, denn Lautgeben von Gebäudekanten aus gelten dem Revierrivalen ...ich bilde mir nicht wirklich ein, dass Herr Bachstelze dort meinetwegen sitzt.
Anschließend habe ich kurz nach meinen Pflänzchen geschaut, das gehört schließlich im Frühling zu den schönsten morgendlichen Ritualen, zumal ich ja auch Urlaub habe.
 Helleborus niger, die sich vor Jahren selbst ausgesät hat, wirft sich noch einmal ins Zeug. Ich glaube, das Pflänzchen hatte noch nie so nagespurenfreie Blüten wie dieses Jahr.
Eranthis hyemalis geht schon in die Samenproduktion über, möge es sich sich reichlich versäen.
Im Herbst hatte ich noch räsonniert, die Korkenzieherhasel rauszuwerfen. Nachdem ich aber sehe, wie prächtig die Lenzrosen dort verwildern, Arum italicum sich per Selbstaussaat vermehrt, Lerchensporn und Cylcamen coum ebenfalls.... muss ich mich umbesinnen. Ich erinnere mich noch an Herr Dr. Näsers Aussage, dass Haselnusslaub etwas Besonders ist.  Er hat so recht.
Da muss ich mich wohl weiter resolut die blöden Wildtriebe des Strauches eliminieren....meine nächste Anschaffung ist eine vernünftige Handsäge. Kann jemand eine empfehlen?

Auch in einer Schattenecke, die ich nicht oft mit meinen Pflegemaßnahmen behellige, funktioniert die Selbstaussaat: 'Leucojum vernum' hat klammheimlich ein paar Nachkommen direkt neben der erst vor drei Jahren bei einem Ratewettbewerb gewonnenen Hortensie getrieben Ist das nun per Aussaat geschehen oder treibt die wie die vermaledeiten Weinbergstulpen auch unterirdische Ausleger? Nein, die Garten-Datenbank sagt sogar, dass eine Selbst-Aussaat leicht sei. Nun ja, meine Exemplare haben sich erst nach über zwanzig Jahren dazu entschlossen. Vielleicht sollte ich den Standort ebenfalls nicht 'kratzen', und stattdessen ernsthafter 'Unordnung' zelebrieren.


Bemerkenswert finde ich auch, dass Hydrangea  macrophylla in meinem Garten einen Winter überlebt, oder in diesem Fall sogar zwei.
Alle Päonien treiben kräftig aus. Jetzt darf kein scharfer Frost mehr kommen!


12 Kommentare:

  1. Mit wunderschönen Fotos hast Du den Frühling eingefangen.

    Schönes Osterfest!

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  2. Na siehst Du, da ist sie die Sonne. Und morgen am Ostersonntag wird ein ganz toller Frühlingstag. Habe ich extra für Dich (ja auch für uns) bestellt.
    Ich glaube (schmunzel) "ernsthafte Unterordnung" ist manchmal das Beste. Wunderschöne Aufnahmen zeigst Du wieder. Und das kleine Federvolk ist wohl viel zu sehr beschäftigt mit Vorbereitungen für die Vortpflanzung, als das sie sich um Dich scheren. Aber wir können ihren Gesang trotzdem genießen.
    Ganz liebe Ostergrüße an Dich und Deine Lieben. Mein Schatz und ich wollen morgen eine 1.000 jährigen Eiche besuchen in einem schönen alten Park. Nur wir zwei.
    LG lykka

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    1. Vielen Dank für die prompte Lieferung des wunderschönen Osterwetters!
      Beste Grüße
      Sisah

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  3. Meine Leucojum haben bis jetzt nur Blätter getrieben, ich glaube ich muss sie ein wenig sonniger setzen. Manche Blümchen geben sich ja mit dem Platz zufrieden den man ihnen zuweist, aber halt nicht Alle!
    Meine Strauchpaeonie hat schon richtig dicke Knospen, aber ich denke nicht dass nochmal ein strenger Frost kommt. Den ganzen Winter war es mild, warum soll es jetzt nochmal eisig werden?!

    Schöne Ostern und liebe Grüße Lis

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    1. Ich habe drei Trupps Märzenbecher, wobei zwei sehr viel Schatten haben.Die Sonnenstrahlen fallen nur kurz am Morgen auf eines der Exemplare. Vielleicht ist es wichtiger, dass sie dort im Frühjahr genügend Feuchtigkeit bekommen, außerdem sind sie bis März immer vom Laub der Ranker über ihnen bedeckt, die den Boden dort den Winter über 'mulchen'.
      Mit Frost meinet ich die Nachtfröste, die es hier gibt. Auf diese Art und Weise ist mir schon einmal eine Strauchpäonie eingegangen, die meinte schon im Februar austreiben zu müssen. Die hat sich nicht wieder davon erholt. momentan sieht es nicht danach aus, die Temperaturen nachts bewegen sich zwar um den Nullpunkt, aber nicht mehr extrem.
      LG und verspätete Ostergrüße
      Sisah

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  4. Liebe Sisah,

    ich nochmal. Der Hund heißt Chamandi. Sie ist ein Tibet-Terrier und daher der ungewöhnliche Name.

    Viele Grüße!

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  5. about your twisted willow?
    http://theanxiousgardener.com/2016/03/13/pollarding-and-the-zest-for-life/

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    1. Hi Diana, many thanks for that link...I am surprised you remembering my willows. I am afraid they are both gone:Salix matsudana Tortuosa killed by a fungus (the one you mean) and also Salix secca...killed by a moth called 'Weidenbohrer'. It's a pity they were planted to fasten the slope. May be they did't have enough light and were prone to fungus and insects.
      Vielen Dank, Diana! beste Grüße
      Sisah

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  6. Liebe Sisah,
    jetzt will der Frühling wirklich kommen! Deine Lenzrosen im Sonnenlicht sehen hübsch aus!
    Ich mag sie auch sehr gerne, weil sie so eine lange Blütezeit im Frühling haben.
    Leider ist heute erstmal wieder schmuddelwetter
    Eine schöne Woche wünscht Dir Christine

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    1. Hallo Christine,
      wir hatten wunderbares Osterwetter, aber damit ist es jetzt vorbei. Es regnet 'Strippen' wie der Berliner sagt, deshalb sitze ich auch wieder am Schreibtisch.
      Viele Grüße,eine schöne Woche auch dir!
      Sisah

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