Die ersten Aufräumarbeiten wurden gestern in Angriff genommen. Immerhin konnte ich meinen Mit- gärtner motivieren mich zu unterstützen, obwohl seine Aktivitäten zunächst hauptsächlich der neuen überdachten Terrasse galten.
Der Himmel war hoch und blau und Kraniche zogen über unseren Garten hinweg, hin und wieder kam die Sonne raus.
Womit fangen wir an mit unseren Aufräumaktivitäten?
Die wichtigste Stelle des Gartens, der Kompostplatz am Fließ, ist aktuell nicht begehbar, weil der sowieso zu steile Hang am Fließ abgerutscht ist und erst wieder stabilisiert werden muss. Das (häßliche) Stützmaterial steht schon da, das Projekt kann aber noch nicht angegangen werden, weil der Boden noch viel zu nass ist.
Aber wenn wir jetzt den Staudenschnitt beginnen, wohin mit der Biomasse?
Bisher wurde der alte Komposthaufen immer abgetragen und auf den Beeten verteilt, mit dem geschredderten Staudenschnitt wurde anschließend der neue Komposthaufen eröffnet. Das funktioniert dieses Jahr nicht. Merde.
'Schneiden, wenn's nicht mehr gefällt' war in der Gartenpraxis 2/15 ein Artikel betitelt, der ein paar nützliche Hinweise gab. Ja, lieber Herr Hofmann, der Zeitpunkt zum Aufräumen Im Garten ist auch bei mir erreicht: Die Begehung des Gartens weckt jedoch ein Grauen in mir: Blätter, vermischt mit Nadeln und Ästchen der blöden Kiefer, liegen breit verstreut im Garten, von den Zapfen ganz zu schweigen, der Staudenschnitt des zwanzig Jahre alten Monstrummiscanthus lässt meine Sehnen schon vorher schmerzhaft aufkreischen, dann ist da noch der Apfelbaumschnitt....Glycinenschnitt die Helleborusblätter....und ...und ...Wo soll das alles hin?
Unser Garten ist zu klein, als irgendwo alles erst einmal zur Osterfeuerstapelung zwischenzulagern.
Ich glaube, ich werde die im Artikel vorgeschlagene Flächenkompostierung verstärken. Das hatte ich zwar bisher schon teilweise mit den Kiefernnadeln am Gartenrand getan, aber diesmal werde ich wohl auch den Staudenschnitt als Mulch verwenden.
'Das organische Material bleibt, wo es ist und wird den fleißigen Bodenlebewesen zum Fraß vorgeworfen. Auf dass sich Humus bilde und den Pflanzen ein Wohlgefallen sei!'
Eine andere Idee wäre eine Art 'Terra Preta' herzustellen,
den Staudenschnitt zu pyrolisieren, dann mit Frischgut zu fermentieren und in die Beete zu verbringen. Tolle Idee, aber viel zu zeitaufwändig. Habe ich be der letzten Schulgarten-Fortbildungs kennengelernt. Fand ich sehr spannend...aber mehr ein Projekt für die pensionierte Gärtnerin. Aber vielleicht sollte ich zumindest die Zapfen pyrolisieren...und geht das auch mit Kiefernnadeln?
Aber eins nach dem anderen, da wäre zunächst mal die ramponierte Korkenzieherweide zu fällen. Der letzte Sturm hatte ihr die Krone abgerissen. Dass sie von Weißfäule zerfressen wird, hatte ich schon in den Vorjahren zur Kenntnis genommen. Mein Obergärtner machte sich an die Arbeit, mit Stichsäge und Axt.
Aber so morsch war sie dann doch nicht, es dauerte etwas, bis sie fiel. Sammy saß bedeppert dabei und staunte, was da wohl mit seinem Revierbegrenzungsmal geschah.
Ich bin derweil durch den Garten und habe inspiziert, wo was wie wächst.
Helleborus orientalis- Hybriden gehören zu meinem Lieblingsstauden und sind im Laufe der Jahre überall im Garten im Halbschastten angesiedelt worden. Zu dieser Jahreszeit legen sie ihre Laubblätter in einem Kranz um die sprießenden Blüten am Boden und warten darauf abgeschnitten zu werden.
Die Blüten der Lenzrosen an den einzelnen Standorten sind unterschiedlich weit entwickelt. Manche sind schon in Blüte, manche treiben gerade erst aus.
Und leider gibt es einige, die wachsen lange nicht mehr so üppig wie in den ersten Jahren, leider. Aber die stehen meist unter der Kiefer. Ich vermute, dass es dort zu trocken ist , wenn sie ihre Blüten anlegen.Vielleicht ist auch der Boden zu mager. Aber eigentlich werden sie jedes Jahr mit Kompost gedüngt. Ich habe ihnen jetzt erst Mal eine extra Portion Wasser gegeben, obwohl ich meine Helleborus bisher nie gewässert habe.
An der schattigen Westwand des Anbaus wachsen sie am besten und samen sich auch reichlich aus, was ich auch dulde, so dass dort schon eine richtige Helleboruskolonie entstanden ist. Die Ecke sieht momentan sehr schlampig aus. Da muss ich ran. Diese rotblühenden Exemplare brauchten noch nie besondere Pflege
Aber die hat sich offenbar ausgesät, viele kleine Sämlinge erscheinen ringsherum. Vielleicht liegt's ja auch daran, dass ich sie habe fruchten lassen. Die Sämlinge werde ich aufnehmen und topfen.
Ausgesät hat sich zu meiner Überrraschung
Arum italicum, unter der aufgeasteten Korkenzieherhasel habe ich etliche Pflänzchen gefunden. Die Sorte '
Spotty Dotty' scheint nicht ganz wetterfest zu sein. Die Stiele derLaubblätter sehen aus wie erforen.
Die Leberblümchen zeigen keine einzige Blüte, kommen die noch? Seine Laubblätter liegen ähnlich wie die des Helleborus im Halbkreis gut getarnt am Boden.
Einge Strauchpäonien fangen an auszutreiben, jetzt darf es keinen starken Frost mehr geben, dann gibt es keine Blüten.
|
Unbenannte Strauchpäoniensorte |
P. delavyi -die Wildart- die auch eine der Muttersorten ist von 'High Noon' ,halten sich sinnvollerwiese zurück. Obwohl der Winter nicht besonders hart war, muss ich einige Äste von 'High Noon' schneiden, weil sie abgestorben sind.
|
High Noon im Frühjahr |
P. delavayi gehört nicht gerade zu den Ordnungshütern, das alte Laub haftet seit dem Frostanbruch am Strauch und muss einzeln abgelesen werden.
|
P. delavayi vorher |
|
P. delavyi hinterher |