Mir ist letzte Woche
ein Zahn gezogen worden, einer abgeschliffen, darüber trage ich jetzt eine provisorische Krone, bis die Wunde verheilt ist.
Der Zahn der Zeit nagt an mir unaufhörlich, jetzt
muss ich die Zähne zusammenbeißen und die sich inzwischen aufgekommenen Schmerzen aushalten, immer schön mit Kamille spülen bis der Schmerz nachlässt.
Den Zahn, dass man verlustlos und schmerzfrei altert, den hatte "man" mir allerdings schon lange
gezogen, obwohl mit
Zähnen und Klauen verteidigt .
Zähneknirschend sehe und fühle ich den Verfall. Momentan
krauche ich auf dem Zahnfleisch, da sich die Wunde ein wenig unter der provisorisch aufgesetzten Krone entzündet hat .
Doppeldeutige Redewendungen , die die Zähne thematisieren gibt es ja etliche in der deutschen Sprache, fällt mir auf und ein fällt mir, was Thorwald Dethlefsen/Rüdiger Dahlke über die Bedeutung der Krankheitsbilder geschrieben hat? "Wer schlechte Zähne hat, dem fehlt die Vitalität und damit die Fähigkeit zuzupacken und sich durchzubeißen." Bei dem momentanen Wetter fühle ich mich tatsächlich wenig vital, auch wenn ich Schwierigkeiten habe mit den beiden o.g. Herren habe, die jede Erkrankung und sogar Unfälle als selbst verantwortet sehen. Mein GG leidet mit einer deftigen Pollenallergie neben und mit mir: "....der Allergiker schreckt vor nichts zurück-, er kämpft zur Not mit allem und jedem, gibt jedoch einigen symbolischen Favoriten ( Blütenpollen, Katzenhaaren, Staub...) den Vorzug" ...und weiter " Blütenpollen sind ein Befruchtungs-und Fortpflanzungssymbol.." ...Oh nein, das wird mir dann doch zu esoterisch.
Gestern fielen nachmittags wenigstens ein paar Sonnenstrahlen in den Garten, die ein wenig die Stimmung aufhellten und mich aufforderten ein paar Frühlingsfotos im Garten aufzunehmen, so dass meine Laune wenigstens ein wenig besser wurde. Heute regnet es, und regnet es, und regnet es...vielleicht helfen die Fotos ja dabei meine Wunden zu heilen, so dass ich morgen wieder kräftig zubeißen kann.
Unruhig ist's in der Natur
Unruhig ist's in der Natur,
Als wie in meinem Herzen;
Doch draußen ist's der Frühling nur,
In mir sind's andre Schmerzen.
Der Frühling ist wohl auch ein Schmerz,
Der draußen wird geboren,
Ich aber hab', o armes Herz,
Die ich gebar, verloren.