Katrin vom Hardy-Geranium-Blog stellt den Gartenbloggern gerade die Frage, wieso sie gärtnern. Ein Kommentator wirft kurz und bündig als Grund das Stichwort 'Eskapismus' 'in die Menge'. Obwohl ich meinen Garten durchaus als Gegenwelt zu meinem alltäglichen Herausforderungen im städtischen Lebensraum sehe, hadere ich aber mit der Vorstellung, dass ich meinen Garten pflege, weil ich zugunsten einer Scheinwirklichkeit vor dem wirklichen Leben flüchten will. Ne, wirklich nicht, im Garten geht es zu wie im echten Leben:
Heute habe ich mich zum ersten Mal nach den strengen Frösten in meinen Garten gewagt, hauptsächlich um die Wasserreiser aus einem Apfelbaum zu schneiden. Beim Gang zu meinem Helleborus- Pflanzen wurden mir die brutalen Folgen des späten Winterbeginns in diesem Jahr vor Augen geführt. Die Lenzrosen hatten im Januar Blütenknospen getrieben. Und obwohl ich sie mit Kiefernnadeln und dem Haselnusslaub etwas abgedeckt hatte, sind sämtliche Blüten erforen. Ein Jammer, was wird denn das für ein Frühling ohne Lenzrosenblüte?
Selbst die Exemplare, die im Schutz auf der Westseite unseres Anbaus stehen, sind dahin. Auch Helleborus foetidus hat braune matschige Blüten und die dekorativen palmwedelartigen Laubblätter sind schwarz, als ob sie irgendeinen Pilz hätten.
So ein Desaster habe ich in den zwanzig Jahren, die wir hier wohnen noch nicht erlebt.
Trentepohlia- Belag
Die Rinde des Apfelbaums ist von Grünalgen befallen, die einen braun- orangeroten Belag bilden
( genau...rote Grünalgen!). Es handelt sich um die aerophytisch lebende Alge der Gattung Trentepohlia, die den Baum nicht schädigt.
Zu Weihnachten habe ich eine Teleskop-Schneidgiraffe bekommen, die hatte heute ihren ersten Einsatz. Die Wasserreiser des letzten Jahres wurden abgeschnitten. Bisher war ich -wenn mein Sohn gerade nicht greifbar war- immer im Baum herumgeturnt, um ihn zu beschneiden. Unfälle im Freizeitbereich an Treppen und Leitern stehen nach den Sportunfällen und denen bei der Fortbewegung an dritter Stelle, daher war ich über dieses Geschenk sehr erfreut.
( aus http://www.verbraucherforum-info.de/unfallstatistik-a.htm)
Außerdem gehe ich mit flotten Schritten auf die sechzig zu, da muss ich nicht unbedingt in Bäumen herumklettern und herunterstürzen, oder?
Teleskopschere
Die Fiskars-Schere ist sehr leicht (1900g ), es lässt sich ganz prima damit arbeiten, trotzdem merke ich nach nur einer Stunde Arbeit meine Muskeln. Gartenarbeit ersetzt eben jede Fitness-Bude! Was mir nicht gefällt, ist die Tatsache, dass ich die Wasserreiser ganz oben im Baum nicht habe sauber abschneiden können. Da stehen immer noch ein paar Zapfen hoch, was ziemlich dilettantisch aussieht.
Baum- und Miscanthusschnitt
Der Boden im Garten ist extrem aufgeweicht und matschig, so dass ich mich anschließend nur noch an den Miscanthus gewagt habe, der durch den heftigen Wind hier sowieso ziemlich zerzaust aussieht. Der Staudenschnitt muss noch warten.
Das ging aber schnell: In einer Woche ist alles weggeschmolzen, was wir so an Schnee hatten, und das fließende Fließ ist schon wieder völlig eisfrei, nur das Eis auf dem der stillgelegten Arm , der von der Mühle herkommt, ist noch nicht geschmolzen.
...sagtMonty Don, von dem ich eigentlich nur weiß, dass er Gartenbücher geschrieben hat, die ich noch nicht kenne. Wieso zitiere ich ihn dann?
Wenn der Garten in Winterruhe liegt, nehme ich mir Zeit über meinen Garten oder den Garten-an-sich nachzudenken , vielleicht auch schon mal etwas zu planen, Zeit um sich Fragen zu stellen oder um durch die Gegend zu googeln.
Momentan beschäftigt mich die Idee, ob und wie es möglich wäre, britische Gartensendungen per Satellit zu empfangen. Die deutschen Gartensendungen finde ich teilweise gähnlangweilig.
Mein Favorit ist immer noch 'Querbeet' vom Bayrischen Fernsehen. Hier gibt es keinen Moderator, die Themenauswahl ist sehr vielfältig , die Themen werden inhaltlich kompetent dargeboten .
Die brandenburgische rbb- Fernsehreihe Gartenzeit ist für meinen Geschmack extrem dröge. Der Moderator flitzt in einem Affentempo von Thema zu Thema , so dass es bei mir so rüberkommt, als ob er irgendwelche von der Redaktion vorgegebenen Themen abhaken muss, teilweise sehr lieblos und oberflächlich dargeboten. Ich habe mir gerade mal den Werdegang dieses moderierenden Journalistenangesehen, und frage mich, wieso der sich ausgerechnet einer Gartensendung widmen muss.
Auch auf dem MDR gibt es eine Gartensendung, die ich hin und wieder schaue, auch die heißt 'Gartenzeit' , hier wird das ganze von einer Journalistin moderiert, die eigentlich Germanistin ist und - noch nie gehört- Sprechwissenschaftlerin. Letzteres bemerkt man , ihre marinierte Art zu sprechen fällt mir manchmal auf den Keks, obwohl sie kompetent Interviews führt und auf die Gartenmenschen, die sie vor dem Mikrofon hat im Vergleich zum männlichen Moderator des rbb eingeht. Die Themenwahl hier gefällt mir auch wesentlich besser als die beim rbb.
Hin und wieder schaue ich auch die Gartensendung des Südwestdeutschen-Rundfunks Grünzeug an, aber auch hier geht mir die Moderatorin mit ihrer aufgesetzten Fröhlichkeit auf die Nerven, und der hektischen Darbietung der Themen. Auch hier ist die Moderatorin nicht unbedingt gärtnerisch vorgebildet, sondern holt sich als Fachmann einen Gärtner zur Seite, mit dem sie dann neckisch flirtet.
Den Gartenratgeber Heim+Garten vom WDR findet dagegen wieder Gnade vor meinen Augen und vor allem den Ohren, wirkt der Moderator doch kompetent und macht den Eindruck, dass er weiß, wovon er redet. Und siehe da, beim Googeln erkenne ich auch, warum. Der Moderatorist Biologe und hat sogar promoviert,
Sein Credo: „Man muss die natürlichen Zusammenhänge verstehen, dann erklärt sich vieles im Garten ganz von selbst" ! Okay, dabei hilft das Studium der Biologie sicher, das allein kann's aber nicht sein, um Zuschauer durch die Themenwelt von Natur und Garten zu führen, der junge Mann verfügt auch über die Gabe seine Begeisterung für die gärtnerischen Themen auf mich als Zuschauerin zu übertragen.
Über den Fernsehgärtner aus meiner Heimat Niedersachsen will ich gar nichts sagen, da ich den Regionalsender gar nicht mehr aufsuche. Und beim Googeln habe ich ihn auch gar nicht mehr gefunden. Hat der überhaupt noch eine Sendung?
Auf der Suche bei youtube nach englischen Gartensendungen landete ich dann bei 'Monty Don' und der ist zu meiner Überraschung ein Berliner ( 1955 als Kind eines 'carreer soldiers (?) hier geboren) und weder Gärtner noch Biologe. sondern, wenn ich alles recht aus seiner Wikipedia- Biografie übersetze, ein 'Selfmade-Man', der sogar mal die Arbeitslosigkeit kennengelernt hat. Don Monty war und ist wieder der Präsentator der BBC Two Sendung 'Gardeners' World'.Interessant, über den muss ich mehr wissen. Die Sendung wäre doch mal eine Alternative und sein Englisch ist so wohlklingend , dass ich ihn verstehe und ihm gerne zuhöre. Gleich bei der ersten Kostprobe bei youtube war ich sehr angetan, besonders über seinen Anspruch als Gartenmoderator nicht nur über den Garten an sich, sondern auch etwas die Menschen zu erfahren, die ihn angelgt haben. Daher sein Zitat im Titel!
Okay, meine ursprüngliche Frage habe ich noch nicht gelöst. Vielleicht kann ja jemand meiner Leser mir sagen, ob und wie man englische Gartensendungen per Satellit empfangen kann. Ich werde mich jetzt erst mal durch die per Internet angebotene Auswahl von Monty Dons Sendungen arbeiten.
Ich habe mal eine kleine Umfrage gestartet, die als 'Gadget' oben rechts erscheint. Ich bin gespannt auf das Ergebnis, also bitte rege daran teilnehmen.
Die in den letzten Wochen sehr hohen
Temperaturunterschiede hinterlassen ihre Spuren an Bäumen. In unserem kleinen Dorf hat es eine etwa hundertjährige Linde erwischt, die zusammen mit der alten Mühle und zwei Platanen direkt am Fließ ein historisches Wahrzeichen ist, bzw. war. Die Platanen wurde in der letzten kommunalen Amtsperiode bereits platt gemacht, weil sie wegen einer Pilzkrankheit angeblich nicht mehr zu retten war. ( Ich habe im Blog hierdavon berichtet) Jetzt hat die Linde einen Frostriss.Als wir am letzten Sonntag dort entlangliefen hatten wir den Riss schon bemerkt, als ich dann am Dienstag nach der Arbeit entlanglief inspizierten zwei Fachleute den Frostriss, der inzwischen mehr als handbreit auseinanderklaffte.
Auf Nachfrage, erzählten die beiden Männer dann, dass die Linde wohl zu retten sei, wenn man etwas Gewicht aus der Krone nimmt, indem man die Äste einkürzt. Sie hatte schon bedenkliche Schräglage zum Fließ hin.
Am nächsten Tag war dann die Straße abgesperrt und die Linde wurde von zwei Feuerwehrzügen umrahmt. Leider hatte ich da meine Kamera nicht dabei. Aber offenbar hat die Feuerwehr dann in einer Notaktion die Kürzung der Äste vorgenommen. Die Märkische Allgemeine berichtete dann am Freitag über diese Baumrettungsaktion.
Im Zeitungsartikel wird die Planung einer weiteren Sanierung der Linde erwähnt. Von der Kur mit Mikrooganismen, die der ehemaliger Landschaftsgärtner Herr Blume- und Baumkümmerer vorhat - habe ich ja schon gehört. Ich nehme an , dass damit die Mykorrhiza -Pilz-Impfung gemeint ist. Aber was ist wohl eine Mistel-Kur für kranke Bäume? Klingt ein bißchen esoterisch /anthroposophisch....
Um die alte Mühle kümmert sich ja seit Jahrzehnten ein Verein, der es inzwischen schon geschafft hat, dass die Mühle ein neues Dach bekommt, und seit Dezember 2011 hat sie auch wieder ein Mühlrad.
Vorgestern musste ich bei minus 21,6° morgens aus dem Haus, inzwischen sind die Temperaturen etwas milder, aber ich muss mich sicher noch auf längere Zeit mit den Blüten des Zimmergartens begnügen. Ein Ritterstern blüht- zweistängelig und grünblütig.
Außerdem habe ich verspätete Barbarazweige im Hundeauslaufgebiet von einer wilden Pflaume gepflückt, deren Blüten sich gerade öffnen. Der Frühling lässt grüßen!
Das Fließ könnte man zu Fuß überqueren, wenn man denn eine Katze wäre. Es ist zugefroren, nur noch wenige Gucklöcher lassen erkennen, das es fließt. Und es scheint tatsächlich von den Katzen der Nachbarschaft als 'Autobahn' benutzt zu werden, es gibt jede Menge Spuren.
...so titelte die Berliner Zeitung seinen Artikel zum Temperatursturz in ganz Europa als Folge des Kältehochs Dieterrrrrrbrrr , das Cooper folgte. Mir ist nicht ganz klar, was Wolfstage sein sollen; vielleicht fürchten die Berliner Zeitungsmacher ja, dass die in der Lausitz angesiedelten Wölfe aus Futtermangel in die Hauptstadt ziehen um Beute zu machen. In meinem Garten sind es eher Tage der Piepmätze, um die ich mich verstärkt kümmere, indem ich sie füttere und sie dafür beobachten und fotografieren kann.
Ich fotografiere grundsätzlich durch die Fensterscheibe, deshalb ist die Qualität auch nicht unbedingt gut. Aber das tolerieren die Vögel einigermaßen, wenn ich still stehe. Für draußen brauchte man eigentlich ein Tarnzelt um von den Vögeln nicht als Störenfried erkannt zu werden.
Inzwischen ist hier sogar ein bißchen Scnnee gefallen, die Temperaturen sind gestern nacht auch schon mal auf -18°C gefallen , tagsüber steigen sie aber auch nur auf -5 °C.
Heute morgen wurde also der Tisch noch einmal gedeckt für die Gartenvögel, im wahrsten Sinnes des Wortes, denn die in Sonnenblumenöl gewälzten Haferflocken streu ich einfach auf den alten Holzgartentisch, der im Winter draußen bleiben muss. Und um elf Uhr brachte der Postbote zu meiner Überraschung die von Vivara bestellten Energieblöcke und Futterknödel.
Bevor ich sie aufhängte warf ich dann auch mal einen kritischen Blick auf die Inhaltsstoffe der sogenannten Energieblöcke, besonders der knallrot gefärbte Maxiblock mit Kirschen und Nüsse machte mich neugierig: Mohrenhirse,weiße Hirse,Kanariensaat, geschroteter Mais, Weizen, Fett und Kirschen-Geschmacksstoff. Welches Fett verwendet wurde ist nicht angegeben, und wieso man einen Kirschengeschmackstoff zugefügt / angegeben hat bleibt ein Rätsel. "Diese Maxiblöcke sind aus pflanzlichen Fetten unter Zusatz von diversen
hochwertigen Bestandteilen hergestellt und in drei Geschmacksrichtungen
erhältlich."
Der Geschmackssinn und auch der Geruchssinn der Vögel soll eigentlich bei der Nahrungsauswahl eher eine untergeordnete Rolle spielen, wie ich irgendwann mal gelernt habe, Sie haben zwar auch Geschmacksknospen , die aber nicht auf ihrer Zunge liegen, sondern am Zungengrund und im Rachen. Die Anzahl der
Geschmacksknospen ist auch deutlich geringer als bei Säugetieren
Mensch = bis zu 10 000
Ratte = bis zu 17 000
Edelsittiche = 300 - 400
Blaumeise = 24
Star = 200
Stockente = 375
Aber-in den WinterFerien hat die Gärtnerin Zeit zum Herumgoogeln- dieser Sinn muss doch von Bedeutung sein, sonst würden Vögel sicherlich keine geschmacklichen Präferenzen ausbilden, wie hier von Wissenschaftlern festgestellt wurde: http://science.orf.at/stories/1648244/ und wie eigentlich jeder aus eigener Anschauung weiß, der schon mal eine Horde Stare genüßlich Kirschen fressen sah.
Offenbar hat dann der Maxiblockhersteller herausgefunden, dass auch Vögel sich wie wir Menschen auch durch künstliches Kirscharoma täuschen lassen. Kritisch anmerken muss ich, dass auf dem Etikett dick gedruckt von Kirschen und Nüssen die Rede ist, in der Zutatenliste davon aber nicht mehr die Rede ist.
Der Block hängt inzwischen im Apfelbaum, bisher hat sich aber noch kein Vogel drangewagt,wohl aber an den dicken Meisenknödel, der sofort von den vorwitzigen Blaumeisen in Besitz genommen wurde.
Auf die Schnelle hatte ich dann noch mit einem Rest von Palmfett und einer Vogelfuttermischung und einigen in Italien gesammelten Pinienzapfen eine Do-it-yourself Futtergelegenheit gefertigt, die ich dann direkt auf die Fensterbank vor meinem PC-Arbeitsplatz aufgestellt habe, und auch hier sind es wieder die vorwitzigen Blaumeisen, die sich direkt vor meine Nase wagten.
Heute morgen zeigte das Thermometer sage und schreibe -16°C. Mein Hundespaziergang fiel entsprechend knapp aus, weil ich meinte keine Thermounterwäsche anziehen zu müssen. Sammy , wir holen das nachher eingemummelt nach!
Die Futterangebote für meine Gartenvögel werden in Windeseile kahlgefressen, inzwischen kommen sogar die Elstern, die hier bisher sehr zurückhaltend waren.
Und wie ich heute morgen beim Nachschub verteilen erlebte, verlieren einige Vögel sogar etwas von ihrer natürlichen Scheu. Während ich in Sonnenblumenöl getränkte Haferflocken auf einem Tisch verteilte, landete eine aufgeplusterte Amsel direkt neben mir und fing an zu fressen. Auch das Rotkehlchen landete am Boden als ich den Futterspender wieder auffüllte, obwohl ich von Sammy begleitet wurde.
Jetzt sitzt eines der Rotkehlchen in der Mispel aufgeplustert und wartet , sieht jedenfalls so aus. Die Frage ist worauf? Ich vermute mal, dass die Meisen Vorarbeit leisten und irgendwelche Samenreste beim Aufpicken der Körner auf den Boden fallen, die die Rotkehlchen dann aufsammeln.
Rotkehlchen sind sogenannte Weichfutterfresser , die ihre sich ihre Nahrung bevorzugt am Boden suchen. Im Sommer fressen sie tierische Kost oder nur sehr feine
Sämereien. Bei NABU lese ich: "Bieten sie
ihnen daher Haferflocken, Mohn, Kleie, Rosinen und Obst ....an. Ein besonderer Leckerbissen sind in heißem Öl getränkte Haferflocken."
Habe ich nicht beobachten können, dass sie Rosinen und Haferflocken bevorzugt fressen. Letztes Jahr hatte ich sogar Mehlwürmer aufgestellt, die sie und auch die andern Vögel verschmähten.
Allerdings- Achtung Werbung-stehen die Rotkehlchen auf die Energieblöcke von Vivara. Da waren sie im letzten Jahr so wild drauf, dass sie wie Kolibris um die Blöcke herumflatterten!
Gestern habe ich -tut mir leid ihr Piepmätze- eine verspätete Bestellung aufgegeben.
Bestimmte Zimmerpflanzen, wie die Clivien, sind geradezu obligatorisch in deutschen Wohnzimmern. In jungen Jahren hätte ich die mir allerdings nie in die Wohnung gestellt, waren sie für mich doch der Gipfel an bürgerlicher Spießigkeit.Inzwischen gehöre ich ja wohl auch zur Kategorie der Spießbürger, wenn ich auch nicht so weit gehen würde meine Heimat mit Spießen verteidigen zu wollen. Der Begriff 'Spießbürger' geht nämlich auf die im Mittelalter in der Stadt wohnenden Bürger zurück, die ihre Heimatstadt mit Spießen zu verteidigen pflegten.Ich will hier statt dessen eine Lanze für die Clivien brechen, deren Qualitäten ich eigentlich erst jetzt entdecke, und ich zu verstehen beginne, warum sie nicht so leicht tot zu kriegen ist.
Die erste Riemenzungenarten wurden 1820 von einem englischen Schulmeister, Botaniker und Pflanzensammler namens William Burchell aus Südafrika nach England gebracht.Dabei handelte es sich u.a.wohl um Clivia nobilis ' collected on 28/9 September 1813 at "Kaffir Drift / Date Tree Station" , in the Bathurst district.' Benannt wurde die Pflanze nach Lady Florentine Clive der Duchess of Northumberland, die viele der mitgebrachten Pflanzen in ihrem Gewächshaus in Großbritannien kultivierte. Clivia miniata, die Art, die wohl am häufigsten in deutschen Wohngebäuden kultivierte Art, wurde 1850 aus dem KwaZulu-Natal aus Südafrika in die englischen Gewächshäuser gebracht. Wie sie ihren Weg nach Deutschland fand, habe ich leider bisher noch nicht herausfinden können, auch auf der deutschen Klivienseite gibt es darüber nichts.
Auf der Seite der Clivia- Websitegibt es ein paar wunderbare Fotos wild wachsender Clivien, wo man erkennen kann, dass sie es schattig mögen. Vermutlich habe ich es in den letzten Jahren alles richtig gemacht: ab Mai steht sie im schattigen Bereich der Kiefer bis zu den ersten Frostnächten. Dieses Jahr musste sie sogar Minustemperaturen aushalten, weil ich sie einfach vergessen hatte ( Sie soll bis -5 °C vorübergehend aushalten) Von November bis jetzt stand sie dann auf einem Fensterbrett im kühlen Kellerraum und wurde erst jetzt wieder hochgeholt, weil sie anfing zu blühen.Und jetzt ist sie ein echter Lichtblick mit ihren BSR-Farben (=Orange, die Farbe der Berliner Stadtreinigung!) in den grauen Tagen des Januars ....ein Stück Südafrika auf einer Fensterbank im Fließtal.....ob Diana welche im Garten hat?