Sonntag, April 10, 2016

Wenn der weiße Flieder wieder blüht


Aktuell kommt es mir so vor als ob die Zeit mir davon fliegt. Am letzten Wochenende war ich Staudenmarkt, den ich nach einem Jahr Abstinenz mal wieder besucht habe, und davon wollte ich ursprünglich brandaktuell berichten. Aber dann ist wieder mal so viel "dazwischen" gekommen, dass mein Beitrag heute schon wieder völlig veraltet ist. ;-.) , und ich hier olle Kamellen auftische.

Auf dem Staudenmarkt wird dagegen die Zeit oft  vorgestellt: Profi-GärtnerInnen sind dazu befähigt,  Maiblüher im Berliner April blühen zu lassen . So empfing uns an einem Stand Fliederduft- und  -Blüte an anderen Maiglöckchen und die Reifrocknarzissen.
Im Botanischen Garten in Dahlem blühte zuverlässig pünklich  wie jedes Jahr der "Stinkende Willie" Lysichiton americanus". Mein GG meinte nur, den fotografierst du doch immer. Genau, auch das hat schon Tradition!
Noch kurz meine fotografische Zusammenfassung des traditionellen Staudenmarkts in Form zweier Collagen.

Preis für  Hepatica nobilis var. japonica 1000 €, Stauden Peters hatte noch teurere im Sortiment ;-)

Um halb zehn sieht es noch wunderbar leer aus....Stau gibt es traditionell dann um die Mittagszeit, wenn wir bereits fliehen.
Stau kenne ich zur Genüge von der Berliner Stadtautobahn, aber den gibt es inzwischen auch regelmäßig auf dem Staudenmarkt, da die HobbygärtnerInnen inzwischen gerne geräderteTransportfahrzeuge hinter sich herziehen und beim Bremsen leider keine Rücklichter aufleuchten, so dass man frühzeitig gewarnt ist.


Was habe ich gekauft: Jede Menge Gräser für das fast gierschbefreite Staudenbeet.  Zwei Fehlkäufe für meine Steinfgarten-Kübelbepflanzung, über die ich mich mal wieder über mich selbst ärgere.

Ich glaube nicht, dass das Bodenseevergissmeinnicht im Topf hier lange überleben wird, aber niedlich ist es. Offenbar unterliege ich dem Kindchenschema auch bei Pflanzen, denn der zweite Spontankauf hat ebenfalls winzige pastellfarbige Blüten, die auch noch duften. Mal sehen, ob es mir gelingt sie nachhaltig (!) uzu kultivieren...und dann auch noch im Kübel.

Mittwoch, März 30, 2016

Mehr als ein blaues Band


Eigentlich wollte ich Ostermontag mal schauen, wie weit der Bärlauch ist. Normalerweise hätte ich das inzwischen auch  im eigenen Garten überprüfen können, aber mein Hund hat ganze Arbeit geleistet. Er neigt  nur ausnahmsweise zum Buddeln, diesmal hat er in einem unbeobachteten Moment ganze Arbeit geleistet und einen tiefen Graben gezogen, wo ich ein paar Bärlauchpflänzchen pämperte. Mal sehen, ob die sich noch erholen. 

Osterspaziergänge gehören zum Jahres-Ritual und sind deshalb  Selbstzweck. Dieser hielt eine Überraschung für uns bereit..
.

Bärlauch hatte tatsächlich den üblichen grünen Teppich am Waldrand unter Buchen und Hainbuchen  vorbereitet, aber bei dem Spaziergang durch das Wäldchen erkannte man an einigen Stellen aus der Ferne über bräunlichen Laub einen hellblauen Schimmer, der sich beim Annähern als ganzer Leberblümchenteppich herausstellte.
Obwohl ich schon seit Jahren diese Gegend aufsuche und jedes Mal das eine oder andere Leberblümchen bewundern konnte, waren mir solche zusammenhängenden Leberblümchenpopulationen bisher nie aufgefallen.  In den Vorjahren war ich immer zur Buschwindröschenblüte dort, die Hauptblüte der Leberblümchen also vorbei, es war schließlich im Ende April!
Nur wenige Buschwindröschen waren Ostermontag in Blüte (siehe Foto unten),meistens nur  Laubblätter sichtbar.


Leberblümchen haben eine interessante Biologie. Ihre Blüten sind vorweiblich oder aber auch homogam, d.h. es gibt eine zeitliche Trennung der Reife von Staubgefäßen bzw. Fruchtknoten ( vorweiblich) oder auch nicht (homogam)...was dann Selbstbefruchtung ermöglichen könnte. Letzteres macht das Leberblümchen durchaus, d.h. es ist auch selbstkompatibel. Aber als "Pollen-Scheibenblume" zieht sie Insekten  an, wozu wohl auch Fliegen gehören. Die konnte ich auch als einzige Insekten im Wald an den Blüten entdecken. Nektar produziert ein Leberblümchen nicht.

Dienstag, März 29, 2016

Rangeklotzt


Ausflug: Brandenburger Frühlingswald mit Leberblümchenteppich
Was für ein sonniges Osterwochenende! Wir haben unser Osterfest im Garten zelebriert und rangeklotzt. Als Belohnung gab es dann gestern noch einen Osterausflug in die Natur, an eine Stelle, wo wir über einen violetten Teppich durch das Unterholz 'stolpern' konnten....allerdings trübte sich der Himmel bereits ein. Heute regnet es in Strömen.

Aber der Reihe nach. Endlich war das Wetter so, dass wir wieder unser unser 'Ostbeet' in Angriff nehmen konnten und auf eine neue Bepflanzung vorbereiten. Das hatten wir schon letztes Jahr machen wollen, aber da hatten dann andere Dinge Priorität.
In dem ca. 3 m breiten Geländestreifenstreifen hatte sich Giersch wieder breit gemacht, ich hatte berichtet. Mein GG war sehr fleißig, er buddelte...,ich versuchte die ausgebuddelten Stauden vom Giersch zu trennen, was bei manchen Stauden funktionierte, bei anderen nicht. Jetzt stehen Astern, Hemerocallis, Rudbeckien in Eimern und warten auf Neupflanzung. Eben gerade ist die Komposterde gekommen, die demnächst dort verteilt werden soll.
Unsere Planung ist dort mehr Gräser zu pflanzen in Kombination mit Rosen und Herbstblühern.  Zwei Rosen habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen, die schon warten ausgepflanzt zu werden. Wer meinen Blog liest, wird sich wundern: Es sind 'Englische Rosen', nämlich 'Darcell Bussel' und 'Munstead Wood'. Ich wollte keine Austin Rosen mehr......
Ich würde gerne  'Achnatherum brachytrichum', das Diamantgras dazwischen pflanzen, aber kommt das Diamantgras mit unseren  Trockenzeiten zurecht? Oder Stipa gigantea - Riesen-Federgras- das soll trockenheitsverträglich sein, aber ist es auch winterfest?
Der Miscanthus auf dem Foto steht dort bereits vom Vorbesitzer des Hauses, ist also schon uralt, 30 Jahre mindestens. An der Grenze zum Nachbarn -von ihm selbst aus Findlingen gestaltet- wachsen  eine alte Rose und  ein Flieder, von denen ich mich nicht trennen will. Auch Rosa woodsii und Prunus tenella dürfen bleiben, obwohl die etwas invasiv sind. Auch die Zierquitte soll bleiben. Die Forsythien und ein alter anderer Flieder wurden bereits von Sohn und GG in Schweiß treibender Arbeit herausgraben.
Ich hatte schon mal beschrieben, dass sich unter diesem Randstreifen die alte Auffahrt (des Vorbesitzers) befindet, die Bodenverhältnisse etwas schwierig sind, weil die Wurzeln einiger Pflanzen irgendwann auf Schutt stoßen. Nicht alle Pflanzen vertragen das....Auf jeden Fall werden dort Teilstücke des Kerzenknöterichs und die Staudensonnenblume 'Helianthus Microcephalus-Hybride 'Lemon Queen' landen, die an allen Stellen meines Gartens zurecht gekommen sind, und regelrecht wuchern. In dem zukünftigen Beet werden sie Sonne satt haben.
Während GG sich weiter mit Giersch und einem wirklich lästigen graulaubigen Gras herumquälte , das ebenfalls zwischen Stauden herumkriecht, beschäftigte ich mich zwischendurch mit dem Beet am Fließ. Dort stehen auch Austin-Rosen als Randbepflanzung, die beschnitten werden mussten. Sie haben - seit mehr als zehn Jahren- jeden Winter hier überstanden. 'Little White Pet' ist wirklich ein treues 'Haustier:' Auch eine Malerrose von Delbard hat diesen Winter bestens überstanden, dabei hatte ich sie noch nicht einmal angehäufel,t wie sonst. 
Davor hatte ich vorletztes Jahr eine panaschierte Euphorbie gepflanzt, damals mit weiß-grüner Belaubung. Die hat sich- aus welchen Gründen auch immer- in ein attraktives Rotgrün-Weiß verändert. Ebenfalls findet sich dort Euphorbia robbiae, die Mandel-Wolfsmilch im Schatten der Strauchpäonie 'High Noon'. Sie ist nicht unbedingt winterhart, aber diesen hat sie überstanden., wenn auch etwas angegriffen.
Euphorbia, Weinbergstulpen, und Strauchpäonie 'High Noon' ...und wenn man genau hinsieht Waldmeister
Auch die Strauchpäonie hält sich wacker, unter ihr hat sich die Weinbergstulpe prächtig ausgebreitet, ihre Laubblätter sehen gesünder als unser mickerlicher Rasen., Ich bin gespannt, wie viele Blüten die diesmal zustande bringt. Wenn ich sie sehe, erinnere ich mich immer an einen Spaziergang mit meiner inzwischen verstorbenen Mutter. Die haben wir nämlich mal gemeinsam an der Fuhse unter einer Eiche ausgebuddelt, wo sie verwildert wuchsen.
Auch das Hochbeet durfte seine Auferstehung feiern. Auf der Fensterbank vorgezogene Puffbohnen wurden ausgepflanzt, nachdem sie einige Tage schon draußen abgehärtet worden waren. Wie man sieh,t haben Kerbelaussaat und drei Knoblauchpflanzen überwintert! Leider konnte ich diese Jahr keinen Kompost aufschütten, da wir vorrübvergehend keine Kompostecke mehr hatte. Die Erde des inzwischen ins fünfte Jahr gehenden Hochbeetes ist ziemlich abgesackt.
Im Schotterbeet haben Lavendel und dieser Doldenblütler den Winter bestens überstanden
Vor lauter Arbeit an allen Ecken des Geländes bin ich kaum dazu gekommen, schöne Fotos zu machen. Aber für ein paar Fotos der letzten Krokusse und des jedes Frühjahr wieder neu zu bestaunenden Austriebs einiger Stauden  hat es dann doch noch gereicht.
Scilla bifolia

Crocus vernus

Leberblümchen und Lerchensporn

Leberblümchen 'Giselle'
Und ja, unter der Korkenzieher-Haselnuss blühen jetzt endlich auch die Leberblümchen. Die paar, die ich habe, in inniger Gesellschaft mit der Knoblauchsrauke, die demnächst im Salat enden wird.
Austrieb 'Lamium orvala', Nesselkönig

Hepatica nobilis mit Knoblauchrauke
Rhodiola rosea

Samstag, März 26, 2016

"dschiwid"


Sie ist da, die Bachstelze. Mein persönlicher Frühlingskünder. Und die Sonne ist auch da, der richtige Auftritt für unsere Bachstelze. Keine Ahnung, ob es immer dieselbe ist. Jedenfalls ist sie oder einer ihrer Nachfahren zum Frühlingsbeginn oben auf unserem Dachfirst und gibt mit 'tdschiwid-' allen Anwesenden bekannt, dass sie wieder da ist. "Bachstelzen aus Mitteleuropa überwintern in einem Gebiet, das von Südwesteuropa bis Algerien und Marokko reicht:"
Übrigens handelt es sich bei ihr - der Bachstelze- offenbar um ein Männchen, das Mitte März vor den Weibchen zurückkehrt und ein Revier besetzt.
Ich beeilte mich zwar mit der Kamera, aber mit seinem dritten dschiwid war er schon wieder weg, wohin auch immer. Er wird uns wieder beehren, denn Lautgeben von Gebäudekanten aus gelten dem Revierrivalen ...ich bilde mir nicht wirklich ein, dass Herr Bachstelze dort meinetwegen sitzt.
Anschließend habe ich kurz nach meinen Pflänzchen geschaut, das gehört schließlich im Frühling zu den schönsten morgendlichen Ritualen, zumal ich ja auch Urlaub habe.
 Helleborus niger, die sich vor Jahren selbst ausgesät hat, wirft sich noch einmal ins Zeug. Ich glaube, das Pflänzchen hatte noch nie so nagespurenfreie Blüten wie dieses Jahr.
Eranthis hyemalis geht schon in die Samenproduktion über, möge es sich sich reichlich versäen.
Im Herbst hatte ich noch räsonniert, die Korkenzieherhasel rauszuwerfen. Nachdem ich aber sehe, wie prächtig die Lenzrosen dort verwildern, Arum italicum sich per Selbstaussaat vermehrt, Lerchensporn und Cylcamen coum ebenfalls.... muss ich mich umbesinnen. Ich erinnere mich noch an Herr Dr. Näsers Aussage, dass Haselnusslaub etwas Besonders ist.  Er hat so recht.
Da muss ich mich wohl weiter resolut die blöden Wildtriebe des Strauches eliminieren....meine nächste Anschaffung ist eine vernünftige Handsäge. Kann jemand eine empfehlen?

Auch in einer Schattenecke, die ich nicht oft mit meinen Pflegemaßnahmen behellige, funktioniert die Selbstaussaat: 'Leucojum vernum' hat klammheimlich ein paar Nachkommen direkt neben der erst vor drei Jahren bei einem Ratewettbewerb gewonnenen Hortensie getrieben Ist das nun per Aussaat geschehen oder treibt die wie die vermaledeiten Weinbergstulpen auch unterirdische Ausleger? Nein, die Garten-Datenbank sagt sogar, dass eine Selbst-Aussaat leicht sei. Nun ja, meine Exemplare haben sich erst nach über zwanzig Jahren dazu entschlossen. Vielleicht sollte ich den Standort ebenfalls nicht 'kratzen', und stattdessen ernsthafter 'Unordnung' zelebrieren.


Bemerkenswert finde ich auch, dass Hydrangea  macrophylla in meinem Garten einen Winter überlebt, oder in diesem Fall sogar zwei.
Alle Päonien treiben kräftig aus. Jetzt darf kein scharfer Frost mehr kommen!


Donnerstag, März 24, 2016

Novemberstimmung im März

Als ich heute Morgen um sechs aus dem Fenster schaute, wähnte ich mich zurückgebeamt in den November...dicker, wattiger Nebel begrüßte mich.
Schnell  zum Briefkasten die Zeitung geholt, mit Handy ein paar Fotos geschossen und zurück mit einer Tasse Tee ins Bett. Was für ein Luxus...ich hab Ferien und kann den Tag kuschlig angehen.

Mittwoch, März 23, 2016

Portugiesische Frühlingsdüfte in der Fließtal-Küche

Die Wettervorhersagen stimmen mich nicht unbedingt fröhlich, auch wenn ich weiß, dass nur die Harten in ihren Gärten eine Daseinsberechtigung haben ;-) Aber immerhin sind wir diese Osterferien präsent und fliehen nicht in die Subtropen wie letztes Jahr um diese Zeit. So lassen wir uns die feuchte nordatlantische Polarluft um die Nasen wehen, und bewältigen bei '"regionalen" Regengüssen die anfallenden Staudenschnittarbeiten.
Vor ein paar Tagen kam dann das ersehnte Paket aus Portugal an. Auf meiner Kurzreise ins östliche Brandenburg hatte ich nämlich von der freundlichen Gärtnerin in "Mugis Garten" eine Bezugsquelle für Pomeranzen (Bitterorangen) erfahren. Vielen Dank dafür.

Denn nur aus der echten Citrus auranticum kann man die typisch britische Orangenmarmelade herstellen. Zwar hatte ich schon durchaus schmackhafte Resultate mit Kumquats produziert...aber echte Marmelade aus den in GB Seville-Orangen genannten Früchten bisher noch nicht.

Mittwoch, März 16, 2016

Gierig


Ich hätte nie gedacht, dass Haferflocken mit Sonnenblumenöl so attraktiv für die Vogelwelt der Umgebung werden könnte. Ich weiß gar nicht, ob es so gut ist die Fütterung jetzt im Frühjahr beizubehalten. Die Tage werden länger, die Sonne ging hier bereits um 6.15 Uhr auf, aber die Temperaturen liegen nachts immer noch um den Nullpunkt. Der Boden wird also nicht all zu viel an Nahrung bereit halten für die Amseln.



Sie scharren auch schon eifrig in den noch von der Gärtnerin weitgehend unberührten Beeten . Wenn ich von der Arbeit zurückkomme, scheuche ich immer ungewollt diverse dieser Amseln auf, ich glaube, die sitzen auch einfach ruhend zwischen den Büschen...und warten  darauf, dass mein Büffet eröffnet wird.
Morgens sind sie immer die ersten an den Haferflocken, dann kommen die Stare , die kein Pardon mit ihnen kennen und mitten im Napf landen. Amseln fressen vornehmer. Die extra für sie gekauften Rosinen verschmähen sowohl Amseln als auch Stare, die werden herausgepickt und gleichmäßig über die noch nicht fertig gestellte Terrasse verteilt.

Neuerdings findet sich auch der Buntspecht ein, aber auch der frisst nur gierig die Haferflocken. 
Wissen Vögel, dass in diesem Getreide mehr Eiweiß und Fett ist als in den anderen Getreidearten?
Es gibt durchaus noch andere natürliche Beerenangebote im Garten, beispielsweise die Efeubeeren. Eine Amsel oder einen Star habe ich dort noch nicht beim Fressen beobachtet, wohl aber die Ringeltauben, die dort zu wohnen scheinen und mich mit ihren Hinterlassenschaften erfreuen.


Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...