Sonntag, April 03, 2011

Was für ein Wetterchen

Die Temperaturen waren mit 23°C sommerlich, ich konnte den letzten Krokussen förmlich dabei zusehen, wie sie bei dieser unerwarteten 'Hitze' verschmorten. Und die Tiere, die ich bislang noch im Winterschlaf vermutet hatte, schienen plötzlich alle gleichzeitig auf der Frühlingsbühne auftreten zu wollen: Die Bachstelze hatte ich zwar schon früher gesehen, aber die Rufe des Zilp-Zalps hörte ich am Wochenende zum ersten Mal, und den ersten Storch sah ich ebenfalls erst heute.
Die Kätzchen an der Drachenweide am Fließ sind voller Pollen und heiß begehrt bei den Honigbienen.
Am späten Nachmittag konnte ich dort dann auch etliche Schmetterlinge beobachten, die als adulte Tiere überwintern. Die Tagpfauenaugen sahen ziemlich zerfleddert aus.
Auch ein C-Falter ließ sich sehen und labte sich a. Weidennektar.Auch sie überwintern als erwachsene Tiere.

In den Gartenzeitungen wird gebetsmühlenhaft gepredigt die Zeit der Forsythienblüte als günstigen Zeitpunkt für den Rosaenschnitt zu wählen. Ich habe mich daran gehalten und meine Rosen beschnitten, bisher allerdings nur die paar mehrfach blühenden, die ich noch habe. Ich bin erschüttert über ihren Zustand, der Winter hat ihnen ganz schön zugesetzt.

Blick in den Vorgarten, der größer ist als das Gründstück hinter dem Haus
Ob 'Blush Noisette' wieder ausschlagen wird, wage ich zu bezweifeln. Bisher kam sie mit den Wintern recht gut zurecht, aber diesen Winter hatte ich vergessen sie anzuhäufeln und habe sie sich selbst überlassen. Das konnte ja nicht gutgehen.

Fortsetzung des Berichts morgen.

Samstag, April 02, 2011

Staudenmarkt Numero 12


Klar war ich wieder auf dem Staudenmarkt, es gab bisher nur wenige dieser Märkte, die ich ausgelassen habe.
Es fing schon gut an: Bereits vor neun Uhr standen zigmeterlange Schlangen vor dem Eingangstor. Die Wetternachrichten versprachen für den heutigen Tag Temperaturen wie im Sommer (24°C) und ganz Berlin schien auf den Beinen zu sein auf der Suche nach Farbe für Garten und Balkon.


Und es hatte sogar Menschen aus der GartenBlogosphäre hierher verschlagen.
Um 10 Uhr hatten wir uns auf einen Kaffee mit ein paar Landeiern verabredet.Wir trafen uns dann auch in Quadrat 125 bei Kaffee und kaltem Hund und plauderten viel zu lange über dies und das, bekamen gute Ratschläge zur Sortenauswahl für unsere diesjährige Kartoffelkultur à la Seymour und erfuhren etwas über das Kleingärtnerdasein in ländlichen Gefilden. Viel zu lang saßen wir da. Als ich mich schließlich durchrang aufzubrechen, war es inzwischen dermaßen voll auf den Wegen, es bildeten sich lange Schlangen vor den Ständen, dass mir die Lust weiter zu schlendern und zu gucken gründlich verging.
Um neun Uhr war's noch leer
Also sind wir dann schnell durchgezogen, haben die von Zwergbaum und JMSanta empfohlenen Spargelkartoffeln beim Biohof Jebel-Stand gekauft und im Schnellverfahren noch ein paar Chilis und  Peperonis für unser Söhnchen erstanden, der demnächst Geburtstag hat.
Die 'Rhubarb-Forcers' sind mir immer noch zu teuer, obwohl schön anzusehen. Der Rhabarber in meinem Garten fängt gerade erst an aus dem Boden zu spitzen. Ich werde einfach ein paar alte Eimer darüber stülpen, das ist zwar nicht besonders attraktiv, aber erfüllt auch seinen Zweck.

Trotz meiner zunehmenden Unruhe wegen des zunehmenden Geschiebes gab es auch diesmal wieder etwas zu entdecken. Glücklicherweise gibt es auf dem Berliner Staudenmarkt nicht nur die Profi-Gärtner , diemöglichst viele Pflanzen verkaufen wollen, sondern auch Organisationen oder auch Hobbygärtner, die ein Anliegen haben.




So stieß ich auf dieses Schild ( Foto oben anklicken) und wurde neugierig. Nach einigem Warten hatte ich dann doch noch Gelegenheit auch ein paar Gurkensamen zu bekommen, die der ältere Gärtner sorgfältig in Briefumschläge packte und diesen sogar zuklebte, mich vorher aber befragte, wieviel Geld ich in die Spendenbox eingeworfen hätte. Auf Nachfragen erzählte er dann, dass diese Gurken nordöstlich von Ungarn kämen , und bezeichnete auch das Gebiet...Maramures.... also Rumänien?. Da ich als Westeuropäer bisher nur Polen und Ungarn bereist habe, sind meine Geografiekenntnisse hier begrenzt.
Er berichtete, dass die Gurken eigenartigerweise ihre Früchte so ausbilden, dass sie am Boden stehen. Man könne sie aber auch an Gerüsten klettern lassen.  Ich bin gespannt!
Vor unserem Mini-Bloggertreffen- als noch wenig Menschen unterwegs waren- hatte ich schon den Vern-Stand entdeckt, diverse Salatsamen gesichtet und gekauft, außerdem eine interessante Dokumentation des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die durch die  Forschungsgruppe Produktqualität/Qualitätssicherung der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität  in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg -uff-  die on-farm-Erhaltung alter Salatsorten hat  erforschen lassen.
"Mit Hilfe von Erhaltungsmaßnahmen wird versucht, einem Verlust an Agrobiodiversität entgegenzuwirken. Man unterscheidet hierbei zwischen "In-situ" (im natürlichen Lebensumfeld), "On-farm" (Erhaltung auf Bauernhöfen, Archehöfen, in Freilichtmuseen u.ä.) und "Ex-situ" - Erhaltungsmaßnahmen (z.B. in Genbanken, Botanischen/Zoologischen Gärten, durch Kryokonserven etc.).  " zitiert aus  der Bundesamt für Naturschutz-Seite
Meine Mini-onfarm-Kultur der Salate:
Berlinskij (ein Kopfsalat,wegen des originellen Namens erstanden) , Cos Bath ( ein Romanasalat, eine alte europäische Sorte, die schon 1864 in Amerika bekannt war) und die Chinesische Keule ( ein Spargelsalat, der sicherlich etwas dickere Stängel hat als mein letzter )
wird auf meinem Hochbeet stattfinden.
Die Dokumentaion über die Vielfalt alter Salatsorten kann man übrigens hier als PDF herunterladen.
Nachtrag: Sehe gerade, dass Annette vom Gartenglück Fotos des Staudenmarkts im Berliner Botanischen Garten aus der selben Perspektive aufgenommen hat wie ich, meine aber ein paar Minütchen eher dort gewesen zu sein ;-)


Morgens auf dem Staudenmarkt um viertel nach neun


Freitag, März 25, 2011

Neubau bevorzugt

Die Brutzeit der Vögel hat begonnen. Zwei Vogelhäuschen älterer Bauart sind noch nicht bezogen, aber als ich mein neues Vogelhaus erst mal so zur Probe aufhängte- Geburtstagsgeschenk meines Sohnes- wurde es -schwups- von einem Meisenpärchen sofort begutachtet und auch bezogen.

Dabei hing es zunächst an einem abgeschnittenen Astkrumpen der Korkenzieherweide, die wir gerade erst 'auf den Kopf' gesetzt hatten. Schnell holte ich ein paar Nägel um das Häuschen zu sichern.


Ich habe meine Zweifel, ob die süd-östliche Ausrichtung des Einflugsloches so ideal ist, und eine Beschattung gibt es auch nicht. Zweifelhaft fand ich auch die Farbgebung des Daches, hatte ich doch irgendwo im Hinterkopf, dass Rot insbesondere in der Kombination rot-schwarz ( aber auch gelb-schwarz)  eine Warnfarbe/Signalfarbe für Vögel ist.
Aber Vögel sind nicht blöd und das Verhalten sich vor solchen Farben in Acht zu nehmen wird gelernt, und bezieht sich sicher nur auf die Beutetiere. So begreifen neben Vögeln auch andere Tiere z. B. Kröten, Eidechsen) nach dem ersten negativen Geschmackserlebnis bestimmte Beutetiere dieser Farbgebung zu meiden.


Das junge Paar Blaumeise war jedenfalls höchst interessiert an diesem Neubau mit seinem knallroten Holzdach und machten sich sofort auf die Suche nach Nistmaterial und war schwer beschäftigt es in das Häuschen einzutragen.


Donnerstag, März 24, 2011

Ein geruhsamer Tag im Vorfühlingsgarten

Es fällt mir sehr schwer Sanspareils Ratschlag (in den Kommentaren zum letzten Beitrag) zu folgen, statt dessen habe ich mich in die Beete begeben und langsam bei strahlendem Sonnenschein gejätet, geschnibbelt, aber vor allem geschaut. Eine unglaublich erholsame Art des Arbeitens von hohem therapeutischen Wert! Selbst Sammy lag völlig entspannt und schaute oder kaute auf irgendwelchen Ästchen herum.
Iris reticulata' Harmony'
Gut, dass ich so in den letzten Jahren so viele Geophyten gesetzt hatte, sind sie doch noch die einzigen Farbtupfer im Garten. Und endlich ist es auch mal gelungen, blühende Iris reticulata zu ziehen, in den Vorjahren kamen zwar die Blätter, aber von Blüten war da keine Spur!

Iris x histroides 'Katherine Hodgkin'
Den Botanischen Krokussen gilt schon seit Jahren mein Herz, und ich bin immer weiter auf der Suche nach anderen Arten und auch Sorten. Sie sind inzwischen überall im Garten verstreut und können heute dank der Sonnenstrahlen in Schönheit glänzen.
C. fleischeri

Besonders unter meiner Kiefer, die in weitem Umkreis ihre (dämlichen) Nadeln und Zapfen verstreut , ist es wohltuend, wenn das Auge auf die gelben Farbtupfer von C. chrysanthus fällt oder auch auf das violette Band, das sich den Weg unter der Kiefer entlangzieht.
'Crocus walk'


Meine etruskischen Krokusse C. etruscus, auch Rosenkrokus genannt, habe ich inzwischen auch 'wiedergefunden' und festgestellt, dass ich mehr davon habe als ich eigentlich dachte.
C, etruscus
Vorsicht!
 Crocus sieberi ssp 'Tricolor'
Und dann gibt es noch diese Farbexplosionen, den Crocus sieberi ssp 'Tricolor' und C. chrysanthus 'Cream Beauty'.
Der einzige großblütige Krokus in meinem ist C. vernus ',Vanguard' .
'This Russian form of Crocus vernus was collected and named in 1934 by Tubergen and has been popular among those in the know for decades. Just recently it's been much easier to acquire.' (more here) Den habe ich auch erst letztes Jahr gekauft, mal sehen, ob er sich so gut vermehrt wie alle anderen, und wie ich gelesen habe.

C. vernus 'Vanguard'


Mittwoch, März 23, 2011

Es verschlägt mir die Sprache

Na... eigentlich hat es meine Sprache schon verschlagen: ich krächze seit Tagen herum, und jetzt ist sie ganz weg, die Stimme. Dabei hatte ich schon vier Wochen eine Grippe, jetzt also wieder eine Infektion, die dann neben Husten und Schnupfen eine Heiserkeit bringt, die meine Stimme nur noch qietschen lässt.
„Die Natur wacht darüber, dass der Mensch im Laufe seines Lebens sich immer tiefer ins Kranksein hineinentwickelt, das durch den Tod seinen krönenden Abschluss findet. Das Ziel des körperlichen Teils ist das mineralische Dasein.“ Zitat Rüdiger Dahlke
Das Buch 'Krankheit als Weg ' des Rüdiger Dahlke habe ich zwar interessiert gelesen, aber seine Auffassung, dass jeder Kranke selbst verantwortlich ist für seine Krankheit ist,geht mir ein wenig zu weit. Allerdings finde dieses letzte Zitat, das ich heute bei Wikipedia gefunden habe (ohne herausgefunden zu haben aus welchem Buch), doch sehr spannend und tröstlich zu gleich....als naturverbundener, gärtnernder Mensch und Agnostikerin,die ich bin ;-)
Wieso komme ich jetzt drauf? Auch wenn ich ´Dahlke gegenüber skeptisch bin, war ich doch neugierig, was er dazu meint, wenn es einem die Stimme verschlägt und schaute sowohl in seinem Buch nach als auch im Netz.
Ich zitiere lieber nicht alles *grins*......'Auch die Sprache als Kommunikationsmittel wird durch den rauhen Hals auf ein Minimum reduziert, für Auseinandersetzungen reicht es auf jeden Fall nicht mehr'  . 
So ganz kann ich Herrn Dahlke auch da nicht zustimmen, immerhin gibt es meinen Garten, mit dem ich mich jetzt stumm auseinandersetzen kann und Kommunikation per Blog geht auch völlig stimmlos, und wenn ich so recht überlege, es gibt so viele Dinge, die ohne Stimme möglich sind. Selbst mein Hund gehorcht auf Zeichen, jedenfalls meistens. *grins*


Montag, März 21, 2011

Es ist noch eisig...

Kernspaltung

....meint der Zeisig und nimmt weiter begierig meine Körnerfütterung an. Inzwischen haben sie sich daran gewöhnt,sie direkt von der Fensterbank vor meinem Arbeitszimmer abzuholen. Und sie lassen sich auch fotografieren .

Berarbeitung
Heute morgen zum offiziellen Frühlingsanfang waren hier immer noch minus 3 °C, da ist IMO Zufüttern noch erlaubt, die Zeisige kommen immer in Trupps in meinen Garten und schauen sich nach Nahrung um.

Ihre Streitigkeiten sind immer nur von kurzer Dauer, meistens bleiben die Streit'hühner' und -'hähne' in gebührendem Abstand sitzen und fressen gemeinsam weiter.
So auch bei diesen beiden Futterneidern, die nachdem sie sich die Meinung gesagt hatten, geruhsam weiterfutterten.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...