Donnerstag, Dezember 27, 2012

Strandspaziergang

Meiningenbrücke

Uns zog es am zweiten Feiertag nach draußen, der Sinn stand nach klarer Luft und Bewegung. Früh morgens sind wir dann aufgebrochen um einen Spaziergang am Strand zu machen und uns richtig durchpusten zu lassen. Anfangs sah es zwar so aus als ob es regnerisch werden könnte, aber glücklicherweise bewahrheitete es sich nicht.
Wir hatten uns Zingst ausgesucht, wo wir bis mittags blieben, und uns am späten Nachmittag dann noch ein wenig im nahe liegenden Stralsund umsahen .
Unser erster Weg galt dem Strand: ......ein Blick nach rechts kein Spaziergänger........ einer nach links nur einer und ein Angler, der mit hüfthohen Gummistiefeln in der Ostsee stand. Endlose Weite, angenehme Temperaturen von 6°C , ein milder Wind, schööön.

Wir wanderten dann in Richtung Zingst Ort , und je näher wir kamen, desto mehr Menschen und Hunde waren unterwegs.

 Sammy war völlig aus dem Häuschen und stürmte ins Wasser, meinte auch davon trinken zu müssen. Offenbar schreckte das Salzwasser nicht, obwohl er damit bereits mehrfach Bekanntschaft gemacht hatte. An einigen Stellen fanden sich am Strand Schneereste in denen er sich voller Wonne wälzte. Ich habe mal ein 'GIF' davon gebastelt :-)



Am Pier des Ostseeheilbads Zingst gab's dann unter 'Ostseepinien'  Sanddornpunsch und Glühwein untermalt von ' What becomes Of The Broken Hearted' (Tamla Motown) u.a. aus meiner Jugendzeit, was mich doch sehr verwunderte..wer spielt denn so etwas jetzt noch?




Die junge Frau, die emsig uns ältere Herrschaften mit Punsch und Glühwein versorgte, erklärte auf meine Nachfrage, dass es sich bei der CD um Chillmusik handelte. Aha, man chillt jetzt bei ollen Kamellen.... Schön war's!


Die Pier entpuppte sich als Freiluftgalerie des Künstlers Roland Lindner mit sehenswerten Objekten.







Leider habe ich die Titel dieser Kunstwerke nicht fotografiert...also selber hinfahren und anschauen!




Montag, Dezember 24, 2012

Frohe Weihnachten

O heiliger Abend


O heiliger Abend,
mit Sternen besät,
wie lieblich und labend
dein Hauch mich umweht!
Vom Kindergetümmel,
vom Lichtergewimmel
auf schau ich zum Himmel
im leisen Gebet.

Da funkelt's von Sternen
am himmlischen Saum,
da jauchzt es vom fernen,
unendlichen Raum.
Es singen mit Schalle
die Engelein alle,
ich lausche dem Halle,
mir klingt's wie ein Traum.

O Erde, du kleine,
du dämmernder Stern,
dir gleichet doch keine
der Welten von fern!
So schmählich verloren,
so selig erkoren,
auf dir ist geboren
die Klarheit des Herrn!

(Karl Gerok)

Sonntag, Dezember 23, 2012

Weltuntergangswetter


Stieglitze holen sich energiereiche Nahrung


Die Welt ist zwar nicht untergegangen, wie der apokalytische Hype in den Medien der letzten Wochen glauben ließ, aber immerhin dreht das Wetter hier momentan einige Kapriolen.
Zunächst fürchtete ich schon, dass wir hier wieder einen Winter mit dem typischen kontinentalen Einschlag bekommen, damit meine ich kalte Ostwinde und wenig pflanzenfreundliche Kahlfröste.  Am Anfang der Woche hatten wir Temperaturen, die den bereits gefallenen Schnee schmelzen ließen, aber gestern abend fing es dann wieder an zu schneien, wenn auch sehr verhalten.

Dieser feine grisslige Schneefall hielt auch noch heute morgen bei Temperaturen von minus 4°C an. Aber die Temperaturen stiegen dann, und der Schnee wandelte sich in Regen um.

 Die Wetterzentrale gibt für Berlin-Brandenburg eine Unwetterwarnung wegen Glatteis heraus: "Es besteht eine UNWETTERWARNUNG.  In den Abendstunden und in der kommenden Nacht gelangt von Westen milde Meeresluft nach Brandenburg und Berlin, so dass dann mit einer allmählichen Entspannung der Glatteissituation zu rechnen ist." 
Es wird empfohlen zuhause zu bleiben.  Das haben wir weitgehend getan, sogar Sammys Hundespaziergänge wurden verkürzt, obwohl wir am Wochenende normalerweise mit ihm immer rausfahren um ihn richtig herumtoben zu lassen.


Von einer Entspannung ist hier im Fließtal noch nichts zu merken, die dünne Schneeschicht ist verharscht, und es ist spiegelglatt, die Äste und Früchte der Mispel tragen einen Mantel aus Eis, was wunderschön glänzt durch die LED-Kette, die im Baum hängt. Leider ist ist inzwischen dunkel, so dass meine Fotokünste nicht reichen, um das zu dokumentieren.
Wir sitzen im Warmen und stecken die vierte Kerze an. Einen fröhlichen vierten Advent aus dem Fließtal!

Sonntag, Dezember 16, 2012

An der Futterbar

 Heute sind wir wieder unser Lieblingssonntagswinterbeschäftigung nachgegangen dem
 'Birding' ( Achtung, Elke...anklicken ;-)) für Stubenhocker, d.h. wir sitzen bei einer Tasse Kaffee am Küchentisch und beobachten unsere geflügelten Wintergäste an den Futtersilos.
Jetzt sind sie wieder da: Die Distelfinken ( auch Stieglitze genannt), die in Trupps die Gärten nach verbliebenen Samenständen unordentlicher Gärtnerinnen absuchen.
Unsere Kardendisteln geben nichts mehr her, dafür hat mein GG ihnen die neue Riesenfuttersäule mit geschälten (!) Sonnenblumen gefüllt, die von allen Finkenvögeln und Meisen dieser Region dankbar angenommen werden. Letztes Jahr hatten wir die Säulen noch mit den Wildvögelmischungen der einschlägigen Supermärkte gefüllt und mussten feststellen, dass sie regelrecht gemieden wurden. Die Vögel hier bevorzugen eindeutig Sonnenblumenkerne...geschält oder ungeschält...

Beachtlich war die Menge der Finken in ihren Trupps, ich habe hier nur vier fotografieren können, aber mein tapferes Schneiderlein kambeim Beobachten auf sieben auf einen Streich*grins*


In anderen Jahrhunderten wurden diese hübschen Vögel gefangen und in Käfigen gehalten, wovon wohl diese Zeilen eines Gedichts Friedrich Rückerts künden:

Blüte der Distel!
Wer fieng dir weg den Distelfink und Zeisig?
Die Ruthe mit dem Vogelleim der Mistel. 

Ich bezweifle allerdings, ob das mit Mistelleim funktionierte , denn so klebrig finde ich den gar nicht. Diese Art Vögel zu fangen wurde wohl schon seit der Steinzeit ausgeübt, ist bei uns verboten, aber in Ländern wie Südfrankreich, Spanien und Italien immer noch erlaubt, das Komitee gegen Vogelmord berichtet anschaulich darüber.


Auch Rotkehlchen gibt es wieder mehrere hier. Die sind allerdings wesentlich aggressiver miteinander als die Distelfinken und verjagen sich sobald sie sich zu nahe kommen. Gerne sitzen sie auf  Vivaras Meisenknödeln, obwohl wir doch extra für sie die sohgenannten Energieblöcke bestellt hatten, die mit Mehlwürmern angereichert sind.




Da sitzen dann die Meisen drauf :-)) 

Samstag, Dezember 15, 2012

Dritter Advent im Schmuddel (wetter-) garten


Schmuddliges Tauwetter lässt Buchse auseinanderbrechen

Margit bewertet kritisch das Hochleistungsbloggen, Claudia zeigt ihre Schmuddelecken, Heiner liebt seinen häßlichen Garten und verlinkt andere häßliche Gärten ..meiner ist auch dabei! Ein wenig 'turmoil' zur Weihnachtszeit entspricht meinem Verständnis von Lebendigkeit, während die Friede-Freude-Eierkuchen-Kultur der Weihnachtsindustrie mir gelegentlich gehörig auf den Keks geht, getoppt wird das ganze dann noch von bestimmten Hochglanz-Gartenzeitschriften, die uns ständig dressiert- perfekte Gärten präsentieren

 Unästhetische Abstellecke
 Mir gefällt das englische Wort 'turmoil' für Trubel viel besser, weil ich mir dann gleich einen kleinen Wirbelwind vorstelle, der sich um sich selbst dreht und dabei jede Menge frische Luft hereinbringt in die Gartenbloggerwelt...hoffentlich...Margit sein Dank :-))

Vom Schnee versteckter Kompost
Als ich vor immerhin schon 6 Jahren die Welt der Gartenblogger entdeckte, war ich sehr angetan von der Möglichkeit 'normale' Gärten in den diversen Gartenblogs kennenzulernen und dann auch noch weltweit. Und diese normalen Bloggergärten gibt es glücklicherweise immer noch, allerdings haben sich die Hochglanzblogs vermehrt. Ich kann da nur Claudia zustimmen man muss den Mut haben ' sich einfach nicht drum zu kümmern, was andere machen!'  

Landart-wanna-be

Man kümmert sich aber dennoch ;-), ich bewundere all die Menschen, die Kraft, Zeit und vor allem Geld haben ihre Gärten in Parks zu verwandeln, ich schau mir das auch durchaus hin und wieder gerne an. Und versuche dann ebenso die Schokoladenseiten meines Gartens fotografisch zu präsentieren, die gärtnerischen Erfolge zu veröffentlichen. Aber genauso erlaube ich mir die sogenannten 'Schmuddelecken' zu zeigen, und bekunde hiermit, dass mich die Problemzonen der anderen Gartenblogger brennend interessieren. Ich könnte ja etwas erfahren, wie sie damit umgehen.

Eine umgekippte blaue Plastiktonne ist schön...

Neulich las ich über in einem englischsprachigen Blog etwas über die japanische Ästhetik des  Wabi-Sabis , der mich sehr inspiriert hat. Leider finde ich den Blog gerade nicht. wieder.
Aber wikipedia hilft hier weiter. 'Wabisabi ist die Ästhetik des Unperfekten, das sich durch Asymmetrie, Rauheit, Unregelmäßigkeit, Einfachheit und Sparsamkeit auszeichnet. Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit beweisen Achtung vor der Eigenheit der Dinge.'
Es lohnt sich diese Art der Wahrnehmung  auch im Garten zu üben und die Schönheit im Unperfekten, Unbeständigen und Unvollständigen zu erkennen...und wie momentan in meinem Garten sogar im Vergänglichen zu sehen:



Ein Habicht hat in meinem Garten ein Amseldesaster angerichtet, ich habe den Jäger leider nicht gesehen, aber das Ergebnis hinterließ auf dem weißen Schneeteppich Spuren. Vielleicht ein bißchen extrem hier von Ästhetik zu sprechen....aber ich versuche die Eigenheit der Dinge zu respektieren.




Montag, Dezember 10, 2012

Zweiter Advent im Schnee


Wer lesen will, wie die Gärtnerin den zweiten Advent mit Hund und GG verbrachte, muss zum Hundeblog durch den Schnee spazieren, und kann sich dort anschauen, wie es auf dem ersten Berliner Hunde-Weihnachtsmarkt zuging.

http://sammyimgarten.blogspot.de/

Sonntag, Dezember 02, 2012

Adventszeit

Fotos vom ersten Schnee gibt es keine, obwohl hier pünktlich zum ersten Advent ein wenig Schnee gefallen ist, sehr spärlich, aber es half ein wenig so etwas wie eine Adventsstimmung aufkommen zu lassen.

Die Plätzchen sind gebacken, ein ressourcenschonender Adventskranz aus Laubblättern, Miniapfeln und Hortensienblüten gesteckt, das erste Licht entzündet. Die Gärtnerin hat es sich mit einem Buch auf der Couch gemütlich gemacht. Im Hintergrund dudelt das Radio, und da höre ich doch, dass die Entnahme von Moos aus dem Wald nicht erlaubt wäre.


Egal wie man's macht....irgendwas ist immer....jetzt habe ich zwar einen 'Ökokranz' , habe aber Waldfrevel begangen? Na, so ganz stimmt es dann doch nicht: Dass Brandenburger Waldgesetz erlaubt die Entnahme geringer Mengen :'Danach darf an wild wachsenden Pflanzen so viel
mitgenommen werden, wie ein einzelner Mensch in seiner Hand tragen kann und an
Pilzen und Waldfrüchten soviel, wie für den eigenen Verzehr benötigt wird.'

Jetzt muss ich nur noch mal schauen, ob das Moos, das ich entnommen habe nicht eventuell unter Naturschutz steht. Und da habe ich dann doch gestaunt, als ich eine Tabelle der Roten Liste der Moose Brandenburgs im Netz fand: Welche Vielfalt mit einer Gesamtliste aller hier vorkommenden Arten! Die gefundene Art 'Polytrichum commune' hat die Gefährdungsstufe 3, ist also gefährdet- heißt das nun, dass meine Entnahme nicht rechtens war?

Dienstag, November 27, 2012

Wattebäusche im Wind

Beim Spaziergang mit Sammy fielen mir am Ufer des Kiessees ein paar Bäumchen auf, die über und über mit weißen Wattebäuschen behängt waren. Bei näherer Begutachtung konnte ich feststellen, dass es die aufgeplatzten  Samenkapseln irgendeiner Weide waren. Leider nicht sehr haltbar....die Samen schweben mit dem Wind davon. Schade... dabei hätte ich sie mir gut als Adventsschmuck vorstellen können.

Sonntag, November 25, 2012

Ewiger Gartensonntag


Heute ist Totensonntag, die evangelische Alternative zum Allerheiligen.. Ein Tag stillen Gedenkens an die Verstorbenen, ein Tag die Gräber zu besuchen.
Meine Mutter ist vor fast drei Jahren gestorben, sie liegt in einem Friedwald 400 km entfernt, sie wollte nicht, dass wir uns um ihr Grab 'kümmern' müssen.
Stattdessen gehe ich heute mit ihr durch meinen Garten, einen kurzen Moment blitzt die Sonne durch den Himmel, vielleicht schaut sie herab.

Samenstände/ Deutscher Knoblauch
Schwarze Edelraute ( lt. Rühlemann 'Chartreuse')

Man könnte meinen hier im Garten ist Schluss , aber es gibt Pflanzen, die meinen im trüben November auftrumpfen zu müssen, wie der Staudenmohn, der seine grünen Blätter unterhalb der Baptisie hervorschiebt oder Arum italicum unter der Korkenzieherhasel, der lästige wilde Triebe herausschiebt. Die habe ich mit Einverständnis meiner Mutter abgeschnitten....trotz heiligen Sonntags.

Baptisia australis


Arum italicum
Meine Mutter war ebenfalls eine leidenschaftliche Gärtnerin,mehrere Ableger einer Lenzrose aus ihrem Garten wachsen immer noch in meinem Garten, ebenso wie ein Rosetten-Steinbrech, der schon ewig als Randbepflanzung gedeiht und mit seinen Porzellanblütchen im Frühsommer seinen Auftritt hat.

Unter der Kiefer stehen einige unverwüstliche Tabakpflanzen, von denen ich viel zu viele aus Samen vorgezogen hatte, die überzähligen Sämlinge nicht wegwerfen wollte und stattdessen unter die Kiefer gepflanzt hatte. Da haben sie zwar nie geblüht, aber stehen tapfer in vollem Grün und haben Nächte von minus 6 °C überstanden. Die herabrieselnden Kiefernnadeln sind aber eher kein Frostschutz, ich nehme eher an, dass die Ecke dort geschützter ist als im Rest des Gartens, denn alle anderen Exemplare sind schon hinüber.


Schau her Mutter, selbst der Sedum auf dem Dach zeigt sich am Ewigkeitssonntag von seiner besten Seite und hat sich durch die Kälte in Kombination mit der Sonneneinstrahlung ( wann war die letzte?) dank der Anthozyane in eine knallrote Wiese verwandelt.


Und dann erst der Buxusreihen alle aus Stecklingen gezogen, eine Partie stammt aus deinem panaschierten Busch, auf den du so stolz warst und unter der Kiefer steht auch noch ein als Solitär gezogenenes Büschlein.  Buchsbaum kann sehr alt werden...und wird noch deine und vielleicht auch meine Urenkel erleben...


In den Bäumen auf der Insel jagen sich Eichhörnchen die Baumstämme hinauf und hinunter, es kommt zu heftigen Kämpfen...die ersten Annäherungsversuche zur Paaarung, die im Spätwinter stattfinden.

Im Pfaffenhütchen beobachtet uns von weitem ein Rotkehlchen, das meinte wohl noch einen Samenkern zu finden. Tut mir leid, da ist nichts mehr.



In englischen Gärten sitzen die ' robins' immer dekorativ auf den Spatengriffen; Google wirft 324000 Bilder dazu aus, der vergessene Spaten in meinem Garten wird hartnäckig verschmäht.


Zum Schluss finden wir  noch ein Osterei auf dem Flachdach im Garten.....welches Häschen hat denn diese Bitterorange so hübsch dort abgelegt?



Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...