Sonntag, Juni 08, 2014

Morgenspaziergang

Als Frühaufsteherin habe ich mich bereits um halb sieben aus dem Bett geschwungen, Fahrrad und Hund geschnappt und habe meine Runde mit Sammy gedreht. An einem strahlendem Pfingstsonntag begegneten uns zwar 7 ( in Worten sieben) Katzen, von denen wegen meiner Unaufmerksamkeit drei von Sammy verjagt werden mussten, aber kein Mensch , kein Auto, kein Fahrrad, kein Pferd, kein Wildschwein, kein Fuchs, kein Reh und noch war es angenehm kühl.
...
Jetzt bin ich wieder zurück und kann noch ungestört von bellenden Nachbarhunden meinen Rundgang durch den Garten machen. Folgt mir...
PHM macht seinem Namen alle Ehre und hat sich trotz wiederholtes gnadenloses Zurückschneiden wieder zu einem Riesentrumm hoch gearbeitet.
Paul's Himalayan Musk Rambler
Sein Blütenvorgang zeigt nach Süden und ist etwas durch die dahinter stehende Kiefer beschattet, bekommt aber in der Mittagszeit die pralle Sonne ab. Neben PHM stehen die Rosen  'Madeleine Seltzer' und 'Veilchenblau'. Madeleines Blüten haben unter der Sonne am meisten gelitten, sie sind schon dahin. 'Veilchenblau' hat sich zu meinem Erstaunen wieder erholt, der vorletzte Winter hatte ihr ziemlich zu schaffen gemacht. Aber so richtig aufgeholt hat sie noch nicht.


Hinter der Eingangspforte führt links eine Einfahrt zu einem Schuppen- Waschhaus genannt- was es ganz früher mal war. Auf dem Weg hat mein GG fein säuberlich den Schutt verteilt, und das alte verbaute Holz aus dem abgerissenen Gewächshaus gestapelt. Aufbinden der pünktlich zu Pfingsten blühenden Pfingstrosen wird zu einem ganz besonderen Erlebnis werden. Ich weiß, ich weiß, die Sache mit dem Aufbinden hätte man ja auch schon vorher erledigen können....
 Aber eigentlich könnte ich mir das auch sparen, die Sonne wird die Blüten sowieso in Kürze erledigen.



... und wer so dämlich ist, solche überzüchteten prall gefüllten Pfingstrosensorten zu kaufen, die 'top heavy' sind, ist sowieso selber schuld.


'Ghislaine de Feligonde' ist auch wieder zu alter Schönheit und Üppigkeit zurückgekehrt, der letzte Winter war mehr nach ihrem Geschmack als der davor. Und zu meinem Erstaunen hat auch die
alte Austin Rose 'Golden Celebration', die hinter dem Schuttberg steht, dieses Jahr zum ersten Mal vier sagenhafte Blüten. Das muss ich unbedingt noch irgendwie fotografieren.


 Unser Haus steht auf unseren Grundstück mittig, so dass ich jetzt wieder zurückgehe und den Pfad zum rückwärtigen Garten einschlage.


Der Weg führt unter der großen Kiefer entlang, ist gesäumt von Farnen und der 'Hydrangea arborea', die dort trotz widriger Bedingungen wuchert. Links sieht man die vier Digitalisexemplare, die ich dort gepflanzt habe. Dahinter an einer Stelle, die noch mehr Sonne abbekommt, die Pfingstrose 'Bowl of Beauty'.



Der morgendliche Sonnenstrahl trifft genau auf diese Stelle.
Es geht weiter ...links war mal der Vorgartenrasen. Der dort aufgeschüttete Gartenbodenhaufen ist zu einem temporärem Gemüsebeet umgewandelt worden. Eigentlich sollte die Erde für das neu zu gestaltende 'Ostbeet' verwendet werden. Aber da sich unsere Prioritäten geändert haben, und wir zunächst das hybride Gewächshaus ( soll auch als Wintergarten genutzt werden) bauen wollen, haben wir kurzerhand den Haufen in ein Beet verwandelt.


Und auch hier klappt nicht alles so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Der sogenannten Bohnenlift ist eine Neuanschaffung . Nur die dort gesetzten Kletterbohnen sind wohl anderes Wetter gewöhnt...es sind italienische... Ob ich da noch mal neu pflanze? Vielleicht setze ich da ja auch meine vorgezogenen Gurkensämlinge. Mal sehen.


Dann geht's geht vorbei am rosa Mohn, der auch schon deutlich Spuren des Sahara-Wetters trägt- in Berlin waren gestern schon 33 °C. 'Baptisia australis'  dahinter macht das nichts aus, und der ebenfalls hitzestabile Lavendel blüht noch gar nicht. Wenn ich das so sehe, müsste ich in dem Beet etwas ändern. Wenn der Lavendel blüht...hat der keinen Blühpartner.
Die Strauchrose- vermutlich 'Celsiana' rechts gefällt mir in ihrem Habitus auch überhaupt nicht. ...zu hoch...unmöglich geformt...aber so schöne Blüten und ein fantastischer Duft.


Jetzt geht's zur Gartenpforte zwei, die den Hund davon abhalten soll, alleine nach vorne zu gehen. Man darf allerdings nicht vergessen den Riegel davor zu schieben, ansonsten öffnet Sammy die Pforte ganz easy. Auf die Idee das Heckchen daneben zu überwinden, ist er bisher noch nicht gekommen.
Rechts hinter dem 'Raumteiler', der mit einer Wisterie, einer Akebie und einer Rose bewachsen ist, steht noch mein Gewinn bei einer Aktion der Berliner Zeitung...eine wunderschöne  Hortensie ( H. macrophylla-Hybride) im Topf. Ich weiß nicht, wo ich die auspflanzen kann, so dass sie in diesem Garten eine Zukunft hat.
Der Platz wäre schon ideal für sie, aber der Boden müsste dann ganz ausgetauscht werden. In meinem Garten ist der pH-Wert einfach nicht adäquat für solche Hortensien.Der Hydrangea petiolaris dagegen, die im Hintergrund auf dem Foto blüht , macht das gar nichts aus. Nur der blöde Efeu, den der Nachbar auf den Bretterzaun gepflanzt hat, bedrängt die Kletterhortensie etwas. Den werde ich kappen :-(

Links geht's ins Haus...am Treppenaufgang wieder Rosen. Wie man sieht auch eine rote, obwohl mein Fotoapparat die Farbe nicht richtig wiedergegeben hat....ist doch mehr pink als rosenrot.
Und nun ein Blick auf unseren Bauabschnitt Nr. 21...Mein Ehemann war fleißig. Das alte Anlehngewächshaus ist verschwunden. Nun buddelt er bis zur Bodenplatte des Hauses. Keine Ahnung, wieso  das nötig ist.
Daneben der gestürzte 'Bobby James'. Wenn das mit dem Aufbau richtig los geht, dann muss ich ihn wohl kappen. Momentan fängt er gerade an zu blühen ,ebenso wie meine Lilien, deren Laub dieses Jahr Opfer von Schnecken und Käfern wurden. Die Blüten bleiben glücklicherweise von der Lilienfliege verschont.


Dienstag, Juni 03, 2014

Rosige Zeiten



"Für mich soll's rote Rosen regnen,
mir sollten ganz neue Wunder begegnen, mich fern vom alten neu entfalten, von dem, was erwartet, das meiste halten.
Ich will, ich will"

 Na ja, so willenstark wie die wilde Hilde(gard Knef) bin ich zwar nicht, und was sie Farbe der Rosen betrifft, mag ich mich schon gar nicht festlegen. Rote Rosen sind für mich der Inbegriff der fünfziger , sechziger Jahre. Ich habe dann immer die Polyantharosenrabatte meines Elternhauses vor Augen. Und als Kind der wilden Sechziger lehnte man natürlich so etwas Spießiges ab. Dabei waren diese damals omnipräsenten Polyantharosen nur halb gefüllt und mit ihren Staubgefäßen wesentlich insektenfreundlicher als die prall gefüllten Duftrosen, die ich heute gerne um mich habe.
Meine Favoritin ist momentan die purpurfarbene, die sich über auf das begrünte Dach lehnt, eine alte Sorte, wie ich sie mag: duftend, perfekte Blütenform, stets gesund und zuverlässig.  Die Rosenmarmelade von ihr schmeckt hervorragend.



Nur ihren Namen habe ich immer noch nicht herausgefunden. Ich weiß , dass das eigentlich unwichtig ist, dennoch suche ich weiter. Ich meine mich zu erinnern, dass ich sie am Sangerhausen Garten gekauft hatte.

Die Austin Rose an der Treppe -wegen Duft und Blütenfarbe- der Liebling meines Mannes- und übrigens die einzige sogenannte englische Rose, die krankheitsfrei über die brandenburgischen Winter kam. Allerdings ist das auch ein Exemplar, dass ich aus einer Deutschen Rosengärtnerei gekauft hatte.
Von den meisten anderen in den Neunzigern angeschafften Austinrosen habe ich mich inzwischen trennen müssen. Viel zu empfindlich. Vielleicht lag es ja auch daran, dass 'Abraham Darby' 'Graham Thomas' ' Pat Austin' ,und wie sie alle hießen, direkt aus England mitgebracht wurden und den Kulturschock nicht verarbeiten konnten. Nur 'Little White Pet' 'Snow Goose' und 'Golden Celebration' (die blühen noch nicht) haben seit 1997 überlebt, leiden aber jeden Winter und freiren zurück.
Chippendale
'Chippendale' ist eine letztes Jahr gekaufte Bioland Rose aus einer Uckermärker Rosengärtnerei, die auch gleich sehr gut loslegt mit gesundem Blattwerk und vielen Knospen. Sie ist offenbar eine Tantau-Züchtung .
Meine Rambler kommen auch in Fahrt, aber da gibt es noch keine vernünftigen Fotos.

Sonntag, Juni 01, 2014

Von wegen zwanzig Prozent !

In jedem Samenkorn schlummert eine Pflanze -hoffentlich immer noch Alltagswissen eines jeden Kindes.  Aber wie man die schlummernde Pflanze zum Leben erweckt ist manchmal eine Kunst und für mich schon immer eine gärtnerische Herausforderung gewesen.
Ist doch langweilig, dass man sich inzwischen alles Gewünschte per Internet bestellen kann, wenn auch sehr bequem.
Samenstand und Laubblätter des Meerkohls
Im letzten Herbsturlaub in Dänemark hatte ich Samen von 'Crambe maritima' eingesackt, den Meerkohl, eine ausdauernde Pflanze, die an der Nordeeküste ( habe ich da noch nie gesehen) und Ostseeküste und am Schwarzen Meer ausdauernd wächst.

Lebensraum von Meerkohl
Nachdem ich in englischen Gartenbüchern oft über die kulinarische Verwendung als zartes Gemüse gelesen hatte, das ähnlich wie Rhabarber in sogenannten 'Forcern' vorgezogen und gebleicht wird,  war ich sehr motiviert, das mal auszuprobieren. Meerkohl ist eine mehrjährige, winterharte Pflanze und somit eigentlich problemlos zu kultivieren. Wieso die in 'Good Old Germany' keine Liebhaber findet, wie in GB, ist noch herauszufinden...
Im Handbuch der Samengärtnerei  (Ulmer Verlag) wird die Kultur, der Samenbau und die Vermehrung dieses wilden Kohls ausführlich behandelt. Erwähnt wird, dass er besser über Wurzelausläufer zu vermehren ist, weil die Samen nur eine geringe Keimfähigkeit haben...angegeben sind 20 % Ausbeute.
Nagut...dachte ich...Versuch macht kluch.. und propfte im zeitigen Frühjahr alle Samen, die ich hatte, in zwei kleine Pötte. Irgendwann im März keimten dann tatsächlich zwei Pflanzen, was der angebenen Keimrate in Etwa entsprach.
Die standen dann relativ unbeachtet, bis mir dann plötzlich im April auffiel, dass inzwischen alle Samen gekeimt waren. Offenbar hat das wechselhafte Wetter sie doch noch so stimuliert, dass die Pflänzchen ihre Keimruhe aufgaben.
Sämlinge Crambe maritima


Super, was mach ich jetzt damit? Schließlich sind sie mehrjährig und könnten mich überleben, wenn ich ihnen die richtigen Bedingungen biete.( in einer Quelle las ich etwas von zwanzigjähriger Lebenszeit)  Jedes Pflänzchen kann 75 cm hoch, und 60 cm in die Breite wachsen...ich brauch ca. 10m² Platz, den ich nicht habe.
Wer Pflänzchen habe möchte, möge sie sich bitte abholen ;-
Hier habe ich schon mal einen Video-Clip für ihre Kultur, und  die Schotten wissen auch, wie man den Kohl zubereiten könnte: http://www.scotsman.com/news/tom-kitchin-recipes-uncover-the-treasures-of-sea-kale-1-1545692





PS. Auf dem Foto der Sämlinge sieht man im Hintergrund die aus Samen gezogenen Wildlilien aus Italien, die jetzt bereits den zweiten brandenburgischen Winter überstanden haben.

Samstag, Mai 31, 2014

Bezaubernder Besuch

Dooley ist jetzt schon seit drei Jahren nicht mehr unter uns, dennoch ist unser Garten nicht katzenlos. Im Gegenteil, als Dooley hier noch seine Runden drehte, hatten wir eher selten anderen Katzenbesuch. Jetzt, wo wir keine Katze mehr haben, streifen hier vier Katzen und Kater umher und checken die Gegend ab, nutzen das Hochbeet als Klo oder auch die gerade entgierschte  Fläche.
Der schwarze Panther ist so scheu, dass er sofort über den Kompost Richtung Insel verschwindet, wenn die Tür aufgeht. Auch die gescheckte und der vornehme weiße Kater verschwinden blitzschnell und hinterlassen höchstens  ein paar sandige Tatzenspuren auf der Windschutzscheibe des draußen parkenden Autos.



Nur eine winzige pechscharze Kätzin, erwies sich als kommunikativ und konnte sogar zum Spielen bewegt werden. Nur fotografieren war nicht so einfach...sie wollte kein Fotomodell sein.
Dabei ist sie mit diesem einzigartigen Silberblick einfach bezaubernd.


Donnerstag, Mai 29, 2014

Rückbau und Rosen im Regen


 Rosa x busseri var. pubescens
Die letzte Woche begann sonnig und rosig, barfuß lief ich durch den Garten und erfreute mich an meinen wilden Rosenblüten.
R. pendulina ist immer die erste, gefolgt von meiner kleinbuschigen R.woodsi, einer amerikanischen Rose, die ich mal aus Samen gezogen habe. Sie kommt zwar klein daher, schickt aber unterirdische Triebe in die Umgebung, die dann völlig unerwartet ..hoppla...ein bis zwei Meter daneben hochschießen. Rosa x busseri var. pubescens macht das ebenso, wird aber über zwei Meter hoch und eigentlich viel zu groß für meinen kleinen Garten. Eigentlich ist diese ebenso wie Rosa X therebinthinacea eine Hybride aus zwei wilden, aber beide Arthybriden haben ihren typischen Wildrosencharakter erhalten.

Rosa X therebinthinacea
Natürlich machen die lange nicht so viel her wie die gefüllten Kulturrosen, aber 'meine' Insekten lieben sie. und so robust wie diese Rosen ist keine kultivierte. Die Vögel tummeln sich in ihnen, ihre Stacheln bieten besten Schutz, und eine Massenvermehrung von Blattläusen habe ich in meinem Garten noch nie erlebt.....da greifen die Meisen wohl sofort ein.

Rosa glauca



In den abendlichen Sonnenstrahlen erschien mein zwar vernachlässigter Garten wie ein Gesamtkunstwerk: Die Iris blühte, der herumvagabundiernde Hesperis matronalis duftete, die Mohnblüten hatten sich weit geöffnet. Die letzten Wildtulpen Tulipa sprengeri blühten. Sie bleiben meinem Garten offenbar treu, meine Aussaatexperimente mit ihnen scheiterten allerdings im Sämlingsstadium, den Winter im kalten Gewächshaus hatten sie im Gegensatz zu den Liliensämlingen nicht überstanden.
Angeblich sollen sie sich ja in manchen Gärten sogar selbst aussäen.
 

Tulipa sprengeri



Auch die Kulturrosen fingen an aufzublühen. 'Louise Odier', die sich in den Vorjahren immer sehr prinzessinenhaft gab, hatte üppig Knospen angesetzt und nutzt die daneben gepflanzten Weigelie gerne als Stütze. Ich hatte schon befürchtet, das würde ihr den Rest geben, Aber es war wohl der letzte milde Winter, der es ihr leichter macht sich wieder zu erholen.Sie hat nämlich jedes Jahr Sternnrußtau...

Tulipa sprenderi


 .... und weil das Wetter viel versprechend war, wagten wir uns endlich an den Abriss unseres alten Anlehngewächshauses heran.


Zwanzig Jahre hat es uns gute Dienste geleistet, es war vom Vorbesitzer unseres Haus noch zu DDR-Zeiten gebaut worden. Nur dad gemauerte Hochbeet ist von meinem GG damals angelegt worden, Nach all den Jahren fingen die Dachbalken an morsch zu werden, die Fensterglasdichtungen hatten sich ebenfalls von Jahr zu Jahr mehr gelöst und bröckelten vor sich hin.
Jetzt soll an seine Stelle ein Wintergarten gebaut werden, derAnschluss an die Küche hat, und davor dann eine Terrasse.
Da wir alles per DIY machen, wird das seine Zeit in Anspruch nehmen, schließlich arbeiten wir noch nebenbei *grins*.
Diese Arbeiten wurden dann aber durch einsetzenden und nicht aufhören wollenden Regen etwas gestört...Sohnemann stemmte zwar bis er pitschnass war, aber irgendwann hatte auch er die Nase voll.
Und nicht nur das. Die Blütenpracht ist dahin, die gerade aufblühenden Alten Rosen wiegen schwer vom Regen,,, so dass sie teilweise am Boden liegen...trotz Stützen


Aber immerhin: Louise Odiers Blüten scheinen nicht sehr regenempfindlich zu sein, ebenso wie die Blüten der schönen alten Rose- von der mir bisher keiner den Namen nennen konnte- die in Richtung Gründach kollabiert.

Auch die üppig blühenden Holunderblüten des 'Guincho Purple' werde ich diese Jahr wohl nicht ernten können, hat es sich doch gezeigt, dass Holunderblütensirup nur von sonnengeküssten Blüten
den richtigen Geschmack bekommt.
Das Eichhörnchen kommt uns wieder besuchen und holt sich die fettreichen Samen der Sonnenblumen. Ihm ist offenbar trotz Fells auch kalt , es braucht einen Zusatz-Energiekick.


Dienstag, Mai 27, 2014

Frustrierend

...finde ich momentan, wie langsam sich meine Bloggerseite aufbaut. Richtig schlimm wird es, wenn ich Kommentare beantworten möchte. Da habe ich mich nun endlich wieder in die Bloggosphäre zurückgemeldet, bekomme nette Kommentare auf meinen letzten Beitrag, die ich umgehend beantworten möchte, und muss minutenlang (gefühlte Stunden) warten bis sich das Pop-Up zur Antwort aufbaut. Das ist mir wirklich zu dämlich.
Hat jemand eine Ahnung, woran es liegt?
Immerhin kann ich einen Beitrag schreiben und mich hier für eure netten Kommentare bedanken, wenn auch nicht wie vorgesehen jedem persönlich.
Früher war alles 'besser'  'einfacher' *grins*. ....ich habe keine Muße stundenlang auf Fehlersuche zu gehen......wahrscheinlich gab's da wieder irgendeine Änderung, die ich mal wieder nicht mitbekommen habe.

Mittwoch, Mai 07, 2014

Auswilderung


Der Giersch muss weg
Wenn die Gärtnerin nachlässig, abwesend ist und in ihrem Eifer nachlässt, läuft die Natur zur Höchstform auf: Die Sukzession in meinem Garten schreitet voran. Da hilft nicht mal schnelles Jäten, um den Boden frei zu machen und den verzärtelten Kulturpflanzen Platz zu machen, man(n) muss mit Grabgabel und Staudenspaten ran, um am ersten Mai seinen Tag der Arbeit zu feiern.
Da stürzen sich irgendwelche hungrigen Insektenlarven -vermute ich- auf meinen kleinen kultivierten Schneeball-Nanus und drohen ihn zu vernichten. Ein Teil des Geästs ist bereits abgestorben.

Viburnum opulus 'Nana'

Zwischen meiner Baptisa australis hat sich der Hopfen breit gemacht, am schlimmsten sieht es aber im Ostbeet aus an der Grenze zum wohlgepflegten japanisch anmutenden Garten unseres Nachbarn: Giersch, Giersch und nochmals Giersch.
Selbst auf unserem so pflegeleichten zwanzigjährigem Gründach finden sich Pflänzchen, die so nicht von mir gewollt waren: Jede Menge Vogelwicken zweier Arten ( eine ist Vicia cracca, die andere müsste ich noch einmal nachschauen.) Vor vier Jahren hatte ich mal das Dach mit ein paar in der freien Natur gefundenen Samen 'angesalbt'.  Vor zwei Jahren bemerkte ich bereits eine Zunahme dieser Wicken, die zwischen der dicht geschlossenen Sedumdecke problemlos keimten, dann war letztes Jahr Ruhe...jetzt sind sie wieder da- die wilden Wicken.


Invasion auf dem Gründach
Die gakelige Wuchsform meiner geliebten Fliederbüsche gefällt mir überhaupt nicht mehr, gärtnerischer Schnitt könnte vielleicht helfen.


Flieder 'Sensation'
Oder sind die beiden Sorten  nur auf Blütenschönheit gezüchtet worden, und der Habitus wurde bei der Zuchtauslese vernachlässigt?
Vom Zwergflieder 'Palibin' stehen in meinem Garten zwei Exemplare: einer in der prallen Sonne, der andere mehr im Halbschatten. Der im Schatten wächst auch gewünscht zwergig, während der im Licht in dieser Jahreszeit immer förmlich explodiert und auch überhaupt nicht zwergig wächst.
Ein schönes Beispiel für die Bedeutung der Standortbedingungen einer Pflanze.

vorne Zwergflieder Nr. 1 im Hintergrund das hochgewachsene zwetie Exemplar
Das Foto des Prachtpalibins ist aktuell...der Wind fegte durch seine Äste. Aber auch in diesem Flieder bemerke ich mit Argusaugen, dass der ursprüngliche schön-kugelige Wuchs verändert ist. Vergreisung? Passend zu Gärtnerin? Ich werde mich wohl mal näher mit Verjüngungsmaßnahmen bei meinen Gehölzen beschäftigen müssen. Bei denen helfen ja einfache Schnittmaßnahmen....


Auf dem zum letzten Mal im Herbst gärtnerisch behandelten Hochbeet ist trotz Nachlässigkeit und dank des schwachen Winters bereits alles grün. Der im Herbst gepflanzte Knoblauch ist zum ersten Mal in meinem Garten durchgekommen, der sich selbst ausgesäte Kerbel blüht und hängt ( Wind und Regen) dekorativ blühend über die Wände. Die noch schnell vor meiner Reise gesetzten Kohlrabi und Zwiebeln haben überlebt. Der 'deutsche'Knoblauch ( namentlich so gekauft) und der Meerkohl hat seinen dritten Winter überstanden, wenn auch etwas mickrig.



In manchen Ecken des Garten herrscht kooperatives Miteinander zwischen Kulturpflanzen und den wilden Mitbürgern...ich genieße die üppige Fülle...aber bei genauem Hinsehen entdecke ich auch hier, wie die wilden Winden sich in Position treiben um alles zu überwuchern.

Lunaria annua, Süßdolde und Sambucus 'Black Lace'
Ganz vorne meine Baumpäonie, die ich vor drei Jahren als Ersatz für meine vorherige 'Taschentuchpäonie' ( mein Name für sie) auf der Staudenbörse in Berlin erstanden habe. Der Name müsste irgendwo im Blog noch zu finden sein.

Japanische BAumpäonie und Steine aus dem Vagali Sotto und dem Serchio-Flußtal
Die Sorte ist sehr kleiwüchsig mit riesigen Blüten. Ich bemerke innen ein Hauch von rosa, liegt das an den Eisheiligen, die wir hier gerade überstanden haben?


Auch im hinteren Teil des Garten beginnt die Päonienblüte: 'High Noon' öffnet sich gerade,die Rockii Hybride ist schon weiter und wird sicher bald -wie immer- mit Hilfe des Windes ihre Bütenblätter abwerfen.

Mein Sohn hat während unserer Reiseabwesenheit immerhin die Schnittmaßnahmen an meinen Buchsbeeten durchgeführt, das gibt der Wildnis einen Hauch von 'Ordnung'. Obwohl er beteuert an einem bewölkten Tag geschnitten zu haben, sieht man, dass Buchs auch sehr schnell einen Sonnenbrand bekommen kann. Aber das ist mir auch schon passiert, es ist eh schwierig im April/ Mai einen  günstigen Zeitpunkt für den Schnitt zu finden.


Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...