Donnerstag, März 24, 2016

Novemberstimmung im März

Als ich heute Morgen um sechs aus dem Fenster schaute, wähnte ich mich zurückgebeamt in den November...dicker, wattiger Nebel begrüßte mich.
Schnell  zum Briefkasten die Zeitung geholt, mit Handy ein paar Fotos geschossen und zurück mit einer Tasse Tee ins Bett. Was für ein Luxus...ich hab Ferien und kann den Tag kuschlig angehen.

Mittwoch, März 23, 2016

Portugiesische Frühlingsdüfte in der Fließtal-Küche

Die Wettervorhersagen stimmen mich nicht unbedingt fröhlich, auch wenn ich weiß, dass nur die Harten in ihren Gärten eine Daseinsberechtigung haben ;-) Aber immerhin sind wir diese Osterferien präsent und fliehen nicht in die Subtropen wie letztes Jahr um diese Zeit. So lassen wir uns die feuchte nordatlantische Polarluft um die Nasen wehen, und bewältigen bei '"regionalen" Regengüssen die anfallenden Staudenschnittarbeiten.
Vor ein paar Tagen kam dann das ersehnte Paket aus Portugal an. Auf meiner Kurzreise ins östliche Brandenburg hatte ich nämlich von der freundlichen Gärtnerin in "Mugis Garten" eine Bezugsquelle für Pomeranzen (Bitterorangen) erfahren. Vielen Dank dafür.

Denn nur aus der echten Citrus auranticum kann man die typisch britische Orangenmarmelade herstellen. Zwar hatte ich schon durchaus schmackhafte Resultate mit Kumquats produziert...aber echte Marmelade aus den in GB Seville-Orangen genannten Früchten bisher noch nicht.

Mittwoch, März 16, 2016

Gierig


Ich hätte nie gedacht, dass Haferflocken mit Sonnenblumenöl so attraktiv für die Vogelwelt der Umgebung werden könnte. Ich weiß gar nicht, ob es so gut ist die Fütterung jetzt im Frühjahr beizubehalten. Die Tage werden länger, die Sonne ging hier bereits um 6.15 Uhr auf, aber die Temperaturen liegen nachts immer noch um den Nullpunkt. Der Boden wird also nicht all zu viel an Nahrung bereit halten für die Amseln.



Sie scharren auch schon eifrig in den noch von der Gärtnerin weitgehend unberührten Beeten . Wenn ich von der Arbeit zurückkomme, scheuche ich immer ungewollt diverse dieser Amseln auf, ich glaube, die sitzen auch einfach ruhend zwischen den Büschen...und warten  darauf, dass mein Büffet eröffnet wird.
Morgens sind sie immer die ersten an den Haferflocken, dann kommen die Stare , die kein Pardon mit ihnen kennen und mitten im Napf landen. Amseln fressen vornehmer. Die extra für sie gekauften Rosinen verschmähen sowohl Amseln als auch Stare, die werden herausgepickt und gleichmäßig über die noch nicht fertig gestellte Terrasse verteilt.

Neuerdings findet sich auch der Buntspecht ein, aber auch der frisst nur gierig die Haferflocken. 
Wissen Vögel, dass in diesem Getreide mehr Eiweiß und Fett ist als in den anderen Getreidearten?
Es gibt durchaus noch andere natürliche Beerenangebote im Garten, beispielsweise die Efeubeeren. Eine Amsel oder einen Star habe ich dort noch nicht beim Fressen beobachtet, wohl aber die Ringeltauben, die dort zu wohnen scheinen und mich mit ihren Hinterlassenschaften erfreuen.


Samstag, März 12, 2016

Inspirierend: Ausflug_3


Die ehemalige Thaersche  Landwirtsschaft-Akademie...jetzt Privatbesitz

Der Vorfrühlingsausflug führte uns anschließend an einen weiteren geschichtsträchtigen Ort in Ost-Brandenburg, nämlich nach Möglin.
Bisher sind wir bei unseren privaten Ausflügen Richtung Oder immer daran vorbeigefahren, so dass ich bereits flüchtig wahrgenommen hatte, dass hier eine der Wirkstätten des 'Begründers der deutschen Landwirtschaft' waren. 
Wenn man in Niedersachsen aufgewachsn ist, kommt man am Namen Albrecht Daniel Thaer nicht vorbei...in jedem Städtchen gibt es eine nach ihm benannte Straße, eine Schule, einen Platz...Und in Celle, wo meine Eltern bis zu ihrem Tod gewohnt haben, ist er geboren. Was ich aber bisher nicht wusste, dass er ursprünglich Mediziner war, sogar der Leibarzt des Kurfürsten von Hannover. Bei Wikipedia wird er 'Polywissenschaftler' genannt. Geschichte gehörte nicht unbedingt zu meinen favorisierten Fächern damals.....

Seit vierzig Jahren lebe ich jetzt in der brandenburgischen Diaspora, und stelle  also fest, dass Herr Thaer im Jahr 1804 nach Möglin in preußische Dienste gewechselt hatte, und dann in Gut Möglin in den Jahren ab 1819 daraus die Königlich Preußische Akademie des Landbaus entwickelte.Dass er Professor an der Berliner Universität war, wusste ich bereits. Er wirkte dann noch 24 Jahre in preußischen Diensten bis er starb. Thaers Grabstätte befindet sich auf dem Parkgelände der ehemaligen Landwirtschaftskakdemie. Das Anwesen ist allerdings seit 1996 in Privatbesitz, den Park und die Grabstätte haben wir besichtigt, die Gebäude konnten/durften wir nicht ansehen .

Gedenkbüste des A.D.  Thaers umgeben von Schneeglöckchen
A.D. Thaers Grabstätte
Das Gelände präsentierte  wieder Agriophyten  at it's best...Massenvorkommen von Schneeglöckchen, Elfenkrokussen und auch einen kleinen Teppich von Winterlingen, die ja der eigentliche Grund dieser Exkursion waren, und nicht A.D.Thaer.

Hat dieses Exemplar nicht ungewöhnlich lange äußere Blütenblätter?
Ganz erstaunlich fand ich diese Zwiebelpflanzen, auf die uns Herr Dr. Näser aufmerksam machte:

Offenbar habe es hier einige Kaiserkronen Fritillaria imperialis unter dem Dach von Robinien fertig gebracht zu verwildern.

Zum Schluss der Kurzreise fuhr uns der Bus in "Mugis Garten", der für uns seine Pforten geöffnet hatte und uns seine Frühblüher präsentiert. Dieser sehenswerte Garten wird naturnah gepflegt, weiteres kann man auf der Webseite nachlesen. 

Farblich sehr gelungene Kombination...finde ich
Ich zitiere die passionierte Gärtnerin: " Hier ist nicht Hochglanz-Landlust. Gemüse und Obst sind keine Dekorationen, sondern decken den größten Teil unseres Eigenbedarfs. Auch die Hühner tragen ihren Teil dazu bei.". 


 
Helleborus niger vesät sich selbständig !!


Im April hätte man wieder Gelegenheit dazu, denn dieser Pfarrgarten ist im Rahmen des Tages der Offenen Gartenpforte zu besichtigen.


Mittwoch, März 09, 2016

Hokuskrokus...und „Bricklebrit!“


Nachtfröste scheinen den Elfenkrokussen nicht viel auszumachen. Frühmorgens noch fest geschlossen, öffnen sie am späten Vormittag ihre Blüten, und da gleichzeitig das Thermometer auf sensationelle 9 °C stieg, waren hungrige Bienen auch gleich zur Stelle. " Auch bei größeren Beständen in Gärten konnte ein Tagesanteil von rund 70 % hochwertigen Pollens in den Krokushöschen der Bienen festgestellt werden . " 

Und Hokuspokus bekommt der Krokus als Gegenleistung eine Fremdbestäubung der vormännlichen Blüten.( schreiben Helmut und Margit Hintermeier in ihrem Buch 'Blütenpflanzen und ihre Gäste')... und 'Bricklebrit' verschenken Elfenkrokusse ihre goldenen Pollen. Für die Bienchen deckt sich der karge Frühlingstisch.
Vormännlich bedeutet, dass die Staubbeutel des Krokus vor den Fruchtblättern reifen und den Pollen freigeben. Der Stempel ist aber noch nicht so weit, so dass eine Selbstbefruchtung vermieden wird.
Ich durfte heute dabei in meinem Garten zuschauen. Wer bestäubt eigentlich Iris reticulata? Hummeln?

Ausflug_2

Nach Kunersdorf  ging es in das nahe gelegene Schulzendorf. Hinter der aus alten sauber geschnittenen Backsteinen erbauten Kirche liegt ein Teich mit einem kleinen Park, unter dessen Laubbäumen sich weitere dichte Winterlingsteppiche befinden. Gab es da auch einen Gutshof? Ich konnte nichts in Erfahrung bringen.
 

Das Wetter war diesig , ein kalter Ostwind pfiff uns um die Nase. Die Winterlinge hatten die beste Zeit schon hinter sich. Das war jetzt schon das dritte Jahr, dass ich diese Pracht besuchte, leider habe ich  Eranthis hyemalis bisher niemals in vollem Sonnenschein erleben können.

Sonntag, März 06, 2016

Lehrreicher Ausflug


Ursprünglich wollte ich als Titel dieses Postings 'Überlebende' nehmen. Aber dann erschien mir das doch etwas düster für meinen Bericht über eine Frühlings-Exkursion nach Ost-Brandenburg. 
Zufällig hatte ich rechtzeitig mitbekommen, dass die Urania in Potsdam eine Tagesreise (mit dem Bus) zu gärtnerisch besonderen Frühlingsblühern anbietet, und zu meiner besonderen Freude auch noch unter der Leitung des bekannten Staudenzüchters Dr. Konrad Näser (und Christa Schmidt.)

Ich hatte bereits vor ein paar Jahren in meinem Blog über dieses Frühlingswunder im östlichen Brandenburg berichtet, und mich damals schon gefragt, wie die Massenvorkommen von Eranthis hyemalis sich dort ansiedeln und entwickeln konnten.
 

Unsere Exkursion führte tatsächlich zu 'Überlebenden'. Wie in GB, dem Traumort aller Gärtnernden, gab es nämlich auch in  Preußen jede Menge Herrenhäuser, Gutshöfe, Schlösser mit Gärten und Parkanlagen. Nur leider haben der Krieg und seine Folgen dazu geführt, dass viele dieser Anwesen nicht mehr existieren, wohl aber als 'Zeugen' ihrer gärtnerisch interessierten Besitzer Pflanzen hinterlassen haben:

Schneeglöckchen, Winterlinge und Elfenkrokusse. Diese Geophyten sind, wie Herr Dr. Näser versicherte, niemals heimisch in Brandenburg i.e. Preußen gewesen, sondern vermutlich über Weltreisende, Plant Hunters und Botaniker nach Mitteleuropa (und GB) gebracht worden. Wie ich gelesen habe, nennt man sie auch Stinsenpflanzen. 'Stins' ist friesisch und bedeutet so viel wie Burg oder Landsitz. Nur die Bewohner einer 'Stins' konnten es sich damals leisten, die weit gereisten Zwiebelpflanzen um ihren Landsitz herum zu pflanzen.
Erste Station unserer Kurzreise am Samstag war Kunersdorf/Bliesdorf. mit einer Geschichte, die bis in die Zeit der Jungsteinzeit zurückgeht... "Von 1769 bis 1777 wurde das Gut umgebaut, so wurde von 1771 bis 1773 das „Schloss“ erbaut."Außerdem entstand damals auch eine Kirche. Davon ist heute nichts mehr übrig. Bis auf zwei Wohnhäuser ließ der 2. Weltkrieg Krieg von diesem Dorf nichts mehr übrig. Nur eine Dependance des Schlosses wurde auch zu DDR Zeiten genutzt, und nach der Wende wieder aufgebaut.
Musenhof Kunersdorf
Es würde zu weit führen, hier ausführlich zu berichten. Erwähnenswert ist allerdings, dass die Berliner Frauen, die dieses Haus nach der Wende wieder mit Leben füllten, hier eine literarische und kulturhistorische Stätte geschaffen haben, die unbedingt mehr als einen Besuch wert ist. 
Mich hat der Besuch des Musenhofs jedenfalls angeregt mehr über A.v. Chamisso als Naturforscher und Reisenden in Erfahrung zu bringen, als nur seine Peter Schlemihl Geschichte irgendwann in der Schule kennengelernt zu haben. Auch über die Geschichte der Frauen von Friedland werde ich ebenfalls mal nachlesen.
Wir besichtigten dort die im Haus befindliche Adelbert-von-Chamisso Ausstellung und die Begräbnisstätte der Familien v. Lestwitz/Itzenplitz...und natürlich den riesigen Park des umgebenden Geländes.
Adelbert von Chamisso als Pappkamerad mit Botanisiertrommel

Wir wurden zunächst durch den 4000 m² Garten geführt und anschließend durch ein Tor über das ehemalige Parkgelände, der vermutlich von Lenné geschaffen worden war. Der Garten schließt mit einer Mauer ab, die noch teilweise ursprünglich ist.

Hinter ihr konnten wir neben posaunenden Kranichen beim Frühstück auf den Feldern auch die ersten Massenvorkommen von Eranthis hyemalis bewundern. 


Ein Stück vom Musenhof entfernt liegt dann der teilweise gärtnerisch gepflegte Park, inmitten drin ein Denkmal für die Frauen von Friedland.
Dort, wo man das weiße Feuerwehrhaus sieht, stand einmal das Schloss Kunersdorf.
Im hinteren Teil , der noch verwildert ist, sahen wir dann tatsächlich weitere Massenvorkommen an Schneeglöckchen und Winterlingen. 
Tja, kein Wunder, dass  Galanthus nivalis unter meiner Kiefer so zaghaft vor sich hinwächst....
Die Schneeglöckchen in Kunersdorf wachsen dort seit Lennés Zeiten unter Laubbäumen in fast anmoorigem Boden. Einen echten nach englischen Vorbild gestalteten 'Woodland Garden' gab es damals vermutlich, mit Sichtachsen und Teich .
Fortsetzung folgt. Wer neugierig ist, darf sich schon mal mein Picasa-Album  anschauen. https://plus.google.com/photos/110297734461396336324/albums/6258821586660387617

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...