Mittwoch, März 31, 2010

Dies Jahr wird scharf

Der Chili-Hype geht ja schon seit einiger Zeit durch die Gartenwelt, bisher hatte ich nur hin und wieder mal ein oder zwei Pflänzchen im Kübel gezogen -meistens die sibirische Hauspaprika- dieses Jahr wurde ich durch eine Kochsendung animiert mich mal ausführlicher mit der Welt der Gattung Capsicum ( Chili, Paprika und Peperoni) zu befassen. Das Netz ist voll mit Regieanweisungen zur Kultur der verschiedenen Arten und Sorten, so dass man reichlich Informationen findet.  Die Gattung Capsicum umfasst zwanzig verschiedene Arten, von denen fünf kultiviert werden.
  • Capsicum annuum : Annuum bedeutet zwar einjährig, doch sie ist tatsächlich mehrjährig und kann frostgeschützt auch so gezogen werden können. Hierzu gehören die meisten der scharfen Sorten und die Gemüsepaprika.
  • Capsicum baccatum : "Baccatum" bedeutet beerenähnlich, aber auch dieser Name ist irreführend, hier gibt es durchaus auch Sorten mit länglichen Schoten. Das wichtigste Merkmal dieser Art sind die grünlichen oder gelblichen Punkte auf den Blütenblättern. (Sortenbeispiele: Glockenchili, Peri-Peri)
  • Capsicum pubescens: 'Pubescens' heißt behaart , denn die Blätter sind behaart Die Blüten sind violett und sie haben große Früchte mit schwarzen Samen. Diese Art soll sogar Temperaturen bis minus 5°C aushalten.  ( Sortenbeispiele: Mexikanischer Manzano- Chili, peruanischer Rocoto-Chili)
  • Capsicum frutescens: Sie wächst strauchartig, was der Name 'frutescens' auch bedeutet.Die Blüten sind hier grünlich und sind ebenso wie die die Früchte aufrecht. (Sortenbeispiele: Zierpaprika, Tabasco)
  • Capsicum chinense: Der Name führt ebenfalls wieder in die Irre, denn die Art stammt wie alle anderen ebenfalls aus Süd- und Mittelamerika. Wikipedia schreibt' Wie auch bei anderen kultivierten Capsicum-Arten ist innerhalb der Art Capsicum chinense durch Domestizierung und die damit verbundene lange Selektion eine große Variabilität entstanden' Was wohl eine Erklärung lliefert, dass hier keine typischen botanischen Merkmale genannt werden können...naja vielleicht ist das eines: 'Die Blätter wirken oftmals zerknittert, was durch ein schnelleres Wachstum der Blattfläche im Vergleich zu den Blattadern hervorgerufen wird. Sowohl Blätter als auch Spross sind überwiegend unbehaart, nur selten ist eine kurze, dichte Behaarung zu finden.'(Wikipedia) Sortenbeispiele( Habanero, berüchtigt wegen seiner enormen Schärfe.) .
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Anfang März kamen dann meine bei der Firma Semillas La Palma bestellten Samen von der kanarischen Insel La Palma , die ich dann in meinem selbst hergestellten nachhaltigen, ressourcenschonenden Substrat  ;-) aussäte.  Es besteht aus gesiebter Komposterde, in der Mikrowelle sterilisiert, plus Sand. Die im Link genannte Firma beschreibt in wunderbaren Videosquenzen, wie sie dabei vorgeht. Unbedingt kritikwürdig finde ich hier aber die Verwendung von Torfsubstraten für die Anzucht.


Inzwischen sind meine Samen aufgegangen, wobei die Sorte 'Picon' erst in den letzten Tagen sehr zögerlich aufgegangen ist, Mal sehen, wie die sich in unseren Breiten entwickeln wird. Ich glaube, die lasse ich im Gewächshaus, da sie als lokale Sorte der Kanarischen Inseln beschrieben wird, aus der übrigens Mojo hergestellt wird.
Die anderen Sorten waren ohne die Samen vorzuquellen- wie in den Videos beschrieben- auf der Küchenfensterbank ruck-zuck aufgegangen und müssten jetzt pikiert werden,vor allem brauchen alle Sämlinge mehr Licht. Bei diesen Sorten handelt es sich um:
    Außerdem auf den Fotos zu sehen sind eine hoffentlich relativ braunfäuleresistente Tomatensorte 'Schwärzels Tomate' , bei Vern erstanden, und ein weiteres Nachtschattengewächs namens 'Solanum aethiopicum', ebenfalls von der bereits oben erwähnten Firma. Diese wie eine Tomate aussehende Aubergine hatte ich letztes Jahr auf der Landesgartenschau in Oranienburg im Topf bewundern können.



    Turkish Orange Aubergine

                                                               Solanum aethiopicum

    5 Kommentare:

    1. Da bin ich ja mal gespannt, was aus den kleinen Scharfen so wird. Mich hat der Hype bislang nicht erfasst, wird wohl auch nicht, weil ich nicht wüsste, was ich hinterher damit anfangen sollte. Ich mag's nicht so scharf. Dafür freue ich mich auf meine Tomaten, Gurken und Zucchini.
      Lieben Gruß
      Elke

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    2. Das ist ja ein sehr interessanter Beitrag zu den kleinen "Scharfen" - ich liebe sie - und esse auch ziemlich gerne scharf!
      Habe aber gar nicht mitbekommen, dass alle Welt "scharf" auf Chilis ist....:o))
      LG
      Birgit

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    3. @eElke: Superscharfe Chilis mag ich auch nicht, aber eine gewisse Schärfe mit dem typischen Paprikageschmack sehr. Vielleicht wären dann die Piemento de Padron etwas für Dich 'unos pican y otros no' ( einige brennen andere nicht), das Rezept aus der Kochsendung hört sich gut an.
      @Akaleia: Gib mal den Begriff 'Chili' ein und Du bekommst 3.130.000 Links, in Gartenforen gibt es regelmäßig Threads zum Thema, Beispiel hier: http://forum.garten-pur.de/index.php?board=20;action=display;threadid=34470
      Ganze Blogs beschäftigen sich nur mit Chili + Co., Beispiel hier: http://www.chili-blog.de/
      Es gibt Bücher , die sich ausschließlich damit beschäftigen, Kochsendungen....
      LG
      Sisah

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    4. Warum Chilis so scharf sind:
      http://www.wildergarten.ch/2010/03/pfefferspray-auf-dem-fensterbrett.html

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    5. Hallo Sisah, ich nehme an, dass "Schwärzels Tomate" doch nicht gegen Braunfäule resistent war? Zu Deinem Kommentar über meine Tomatenpost: die "Paprika"-Tomaten und die Cocktail-Tomaten, die ich aus den selbstgezogenen Samen meiner Freundin gezogen habe, wurden tatsächlich fast nicht von der Braunfäule befallen. Die Cocktails haben mir allerdings nicht so gut geschmeckt. Die ziemlich frühen "Pfirsich"-Tomaten brachten einen guten Ertrag, wurden dann aber doch, wie die "Ochsenherz" Opfer der Braunfäule, aber eben nicht so stark wie die Tomaten der Nachbarn. Ich habe sie alle jetzt nochmals gepflanzt.

      Ich habe dieses Jahr schon "Sweet Banana"-Paprika von Dreschflegel gepflanzt (Capsicum annuum). Sie kommt in mein neues Hochbeet.

      Übrigens habe ich letztes Jahr meine Tomatensamen in ganz normalem Blumenerde (ohne Torf) vorgezogen - problemlos. Ist da was dagegen zu sagen??

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