Leider waren die Gewächshäuser geschlossen, so dass ich nur einen Blick durch die Scheiben auf blühende Kamelien und Orchideen werfen konnte. Schade eigentlich, es ist zwar Geld herbeigeschafft worden für den Neubau, Arbeitslohn für Gewächshausaufsichten war dann wohl nicht mehr drin.
An den Wegen kann man Skulpturen Berliner Künstler bewundern, leider sind sie ohne Titel und Namen des Künstlers ausgestellt. Ich finde sie absolut sehenswert und ungewöhnlich, blühende Krokusse und Schneeglöckchen waren weit und breit nicht zu sehen, mein ganzes Interesse galt dann diesen aus Stein gehauenen Figuren.
Cool... calm.... and collected
ein in Stein gehauener Drachentöter
ein titanischer Himmelsträger?
Die kleine Lise am Brunnen.
(Frei nach dem Dänischen von Andersen)
In den Grund des Brunnens schaut
Lischen gar gedankenvoll;
Was hier dieser Brunnen soll,
Hat die Mutter ihr vertraut.
»Meine Schwester sagte zwar,
Daß der Storch die Kinder bringt;
Wie verständig es auch klingt,
Ist es aber doch nicht wahr.
Nein, das macht sie mir nicht weiß
Mutter, wie ich sie gefragt,
Hat es anders mir gesagt,
Mutter, die es besser weiß.
Aus dem Brunnen holt bei Nacht
Sie die weise Frau allein,
Die hat jüngst das Brüderlein
Aus dem Brunnen uns gebracht.
Vor fünf Jahren schlief ich auch
Hier im Brunnen, wundersam,
Bis sie mich zu holen kam
Nach dem hergebrachten Brauch.
Könnt' ich nur die Kleinen seh'n!
Ach, ich säh' sie gar zu gern!
Doch sie schlafen tief und fern,
Keines läßt sich heut' erspäh'n.
Wüßt' ich, wie die Frau es macht,
Holt' ich eines mir geschwind.
So ein himmlisch kleines Kind,
Ei, das wär' auch eine Pracht!
O was gäb' ich nicht darum!
Seit es durch den Sinn mir fährt,
Bist mir gar nichts, gar nichts wert,
Garst'ge Puppe, stumm und dumm!«
Adelbert von Chamisso
Nachtrag: Die Skulpturen sind- wie Thomas bereits in den Anmerkungen schrieb- das Werk der Künstlerin A. Franziska Schwarzbach. Wer mehr über sie wissen möchte, kann sich hier
auf ihrer Website über sie informieren.
(Frei nach dem Dänischen von Andersen)
In den Grund des Brunnens schaut
Lischen gar gedankenvoll;
Was hier dieser Brunnen soll,
Hat die Mutter ihr vertraut.
»Meine Schwester sagte zwar,
Daß der Storch die Kinder bringt;
Wie verständig es auch klingt,
Ist es aber doch nicht wahr.
Nein, das macht sie mir nicht weiß
Mutter, wie ich sie gefragt,
Hat es anders mir gesagt,
Mutter, die es besser weiß.
Aus dem Brunnen holt bei Nacht
Sie die weise Frau allein,
Die hat jüngst das Brüderlein
Aus dem Brunnen uns gebracht.
Vor fünf Jahren schlief ich auch
Hier im Brunnen, wundersam,
Bis sie mich zu holen kam
Nach dem hergebrachten Brauch.
Könnt' ich nur die Kleinen seh'n!
Ach, ich säh' sie gar zu gern!
Doch sie schlafen tief und fern,
Keines läßt sich heut' erspäh'n.
Wüßt' ich, wie die Frau es macht,
Holt' ich eines mir geschwind.
So ein himmlisch kleines Kind,
Ei, das wär' auch eine Pracht!
O was gäb' ich nicht darum!
Seit es durch den Sinn mir fährt,
Bist mir gar nichts, gar nichts wert,
Garst'ge Puppe, stumm und dumm!«
Adelbert von Chamisso
Nachtrag: Die Skulpturen sind- wie Thomas bereits in den Anmerkungen schrieb- das Werk der Künstlerin A. Franziska Schwarzbach. Wer mehr über sie wissen möchte, kann sich hier
auf ihrer Website über sie informieren.
Hallo Sisah, ich habe gerade deine schönen Fotos aus dem Botanischen Volkspark bewundert und dabei ist mir eingefallen, dass ich da schon mal was geschrieben habe.
AntwortenLöschenhttp://www.tlamp.in-berlin.de/wordpress/?p=293
http://www.tlamp.in-berlin.de/wordpress/?p=289
Die meisten Skulpturen sind von Anna Franziska Schwarzbach.
Liebe Grüße,
Thomas
Wie es scheint, hat sich dein Spaziergang dann doch noch gelohnt. Wer weiß, vielleicht hättest du die Skulpturen sooo nicht betrachtet.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
von Edith
Liebe Sisah,
AntwortenLöschenschön dein Spaziergang "andere Art" vorbei an Neuerungen im Botanischen Garten Berlin.
Sehr interessante Skulpturen!
Nicht minder interessant fand ich deinen letzten Post.
Auch meine Mama ist Jahrgang 1926 und es ist so schön auf Grund ihrer Erzählungen und der mündl. Überlieferugen der Eltern ihrerseits Wetterkapriolen des letzten Jahrhunderts zu erfahren. "Ausreißer" hat es immer gegeben und das wird wohl die Menschheit auch nicht ändern können. Und wenn man mal Berichte aus vergangenen Jahrhunderten liest - dann stösst man auf ähnliche Aufzeichnungen.
LG und ein schönes Wochenende wünscht Dir
Birgit
Eine sehr interessante Kunst-Gartemeile, die Du uns da zeigst. Auch das Wetter hat ja mitgespielt und die Wolken sind wunderschön zusammen mit dem nostalgisch anmutenden Gewächshaus. Meine Nichte wohnt in Nuthetal und ich war schon ab und an mal in der Gegend. Wenn es also einmal mit Pflanzen "bewohnt" ist, sicher ein schöner Ausflug, der sich zu jeder Jahreszeit lohnt. Vielen Dank auch für die freundliche Aufnahme in Deine Blogliste und Deine Kommentare! Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, auch wenn Euch in Brandenburg schon wieder jede Menge Neuschnee droht:-O Liebe Grüße von Luzia.
AntwortenLöschenHallo Sisah!
AntwortenLöschenDanke fürs Zeigen, einen schönen Ausflug hast du gemacht. REcht so. Bei uns ist das Wetter grade andersrum als bei dir.
Hier ist wieder alles weiß, am späten Nachmittag hat es angefangen zu schneien.
VLG und ein schönes WE
wünscht dir Gudi
Ein schöner Beitrag, liebe Sisah. Ich muss mal was loswerden, was für mich sicher ungewöhnlich ist: ich glaube, dass du ein ganz besonderer, weil liebevoller Mensch bist. So wie du deine Beiträge verfasst, muss man einfach zu diesem Schluss kommen. Ich bin ja eher ein Vielschreiber, aber bei dir merkt man immer, dass du da etwas Besonderes verfasst (und vor allem verfassen willst). Übrigens, das allererste Foto oben hat bei mir seltsamerweise eine ganz eigentümliche Assoziation hervorgerufen: Ich dachte, das ist ein Foto aus Afrika.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Elke
@Thomas. vielen Dank für Deine Links, ich werde noch einmal einen Nachtrag zu meinem Beitrag schreiben und den Namen der Künstlerin dieser eindrucksvollen Plastiken noch einmal erwähnen.
AntwortenLöschen@ Birgit: Glücklicherweise kann Mensch das Wetter noch nicht gezielt verändern, wir tun es aber so nebenher sozusagen als Kollateralschaden beim Streben nach Wohlstand und Luxus....Auch wenn bestimmte Wetterlagen historisch betrachtet immer wieder auftauchen, heißt das noch lange nicht, dass mit dem Klima alles in Ordnung ist.
@Luzia: Die Gewächshäuser sind bereits bepflanzt, aber das Publikum darf offenbar nur zu besonderen Zeiten hinein; leider gibt die Berliner Senats-Website zu den Öffnungszeiten nichts preis.
@Gudi: Ich weiß nicht, ob Schnee nicht sogar gärtnerisch gesehen beser gewesen wäre, jetzt haben wir minus 8° und der Boden ist dem Frost preisgegeben.
@Elke. Ach Elke, Du machst mich ganz verlegen. Ist nicht jeder Mensch 'besonders' ?Ich glaube auch, dass jeder Mensch bestimmte Dinge 'besonders' liebevoll betrachtet und manche Blogger auch entsprechend beschreiben. Bei mir ist das halt die Natur, die mir jeden Tag etwas Neues offenbart , und mir nie langweilig wird. Du wunderst Dich ein wenig darüber...ich frage mich gerade, ob Du das vielleicht nicht sogar sonderbar und eher eigenartig empfindest ;-)
Stimmt, das Gesicht der Skulptur hat etwas Afrikanisches, auf den Drachentöter kam ich nur, weil er seine Füße auf einem drachenähnlichen Wesen (?) abgelegt hat. Meine erste Assoziation war ein Bild aus meinem alten Geschichtsbuch, wo ein sumerischer(?) König (Hammurabi?) auf seinem Tron sitzt . Wer weiß, was die Künstlerin wohl zum Ausdruck bringen will. Ich bleibe dran, vielleicht finde ich ja noch weitere Informationen.
Liebe Grüße allen meinem Besuchern und einen sonnigen Sonntag
Sisah
Hallo liebe Sisah,
AntwortenLöschendas muss dich nicht verlegen machen und ich meinte das ganz ernst, überhaupt nicht Seltsames ist da dran. - Nur bei dem Bild haben wir uns missverstanden, aber das ist vielleicht auch kein Wunder. Ich meinte nicht die Skulptur (die in der Tat auch etwas leicht afrikanisches hat), ich meinte oben die Wiese mit dem "Himmel so blau". Es war eine spontane Erinnerung an Bilder aus - was weiß ich - "Jenseits von Afrika" oder sowas, halt Savanne, vereinzelte Bäume, blauer Himmel, eine dicke weiße Wolke. Manchmal habe ich so merkwürdige Assoziationen.
Lieben Gruß
Elke