Anschließend ging es auf die Autobahn, der Schneefall um diese Uhrzeit war noch dezent, die Straßen befahrbar. Aber irgendwann ging es dann so richtig los. Wir beschlossen dann abzufahren, umzudrehen, aber auch das war nicht möglich, weil die Abfahrten schon so zugeschneit waren, dass wir steckengeblieben wären. Unsere Hoffnung war dann bis Greifswald vorzudringen, obwohl auch die Radionachrichten von dort von gesperrten Landstraßen, Schneewehen und dergleichen berichteten.
Räumfahrzeuge fuhren überall und versuchten zu verhindern, dass die Straßen in Nullkommanichts zuwehten, aber der Sturm war rasant, so dass sie gar nicht mehr hinterherkamen. Die Temperaturen schwankten zwischen -2° bis -3°, die Straßen waren glücklicherweise nicht glatt, und so krochen die Autobahn entlang in der Hoffnung irgendwann wenigstens in Greifswald anzukommen.
Bei Jarmen war es dann so weit, wir sahen es schon von weitem: Mehrere LKWs standen dort, die Polizei hatte die Straße abgesperrt und ein etwas genervter Polizist, der sich wohl über unsere unverforene Dummheit ärgerte, wies uns an, jetzt gut zuzuhören und die nächste Einfahrt (!) zu nutzen um abzufahren. Die Autobahn wäre gesperrt. Der Ton erinnerte mich wie so häufig in diesen Breiten an den VoPo-Ton aus DDR Zeiten...manches bleibt sehr lange erhalten!
Diese drehten allerdings genau an der Landesgrenze zu Brandenburg ab.Wir machten dann noch einen Zwischenstopp in Prenzlau, überlegten noch dort zu übernachten, aber die Stadt hatte ein dermaßen uncharmantes Stadtbild-sämtliche Restaurants waren geschlossen,wir kehrten bei MacDoof ein- so dass wir beschlossen wieder zurückzukehren zur heimischen Couch.
Wie ich gelesen habe, wurden 85 % der Bausubstanz im zweiten Weltkrieg zerstört, danach wurden dann die obligatorischen Plattenbauten hochgezogen, kein Wunder, dass die Stadt so kalt und fad wirkte. Das Mitteltor und die Marienkirche sind wohl einige der wenigen historischen Relikte der uralten Geschichte dieser Stadt, die auch im Schneegewirbel sehr eindrucksvoll wirkten.
Zurück im heimatlichen Dorf war die Wetterlage völlig entspannt, so machten wir noch einen Sonnenuntergangsspaziergang mit Sammy, der übrigens die ganze Fahrt völlig enspannt auf der Rückbank lag. Wenn ich da an unseren hyperaktiven Maxe zurückdenke, der Autofahrten immer nur wild hechelnd überstand, ist Sammy die Ruhe in Person!