Vor dem Schlafengehen brauche ich immer eine möglichst entspannende Bettlektüre, dazu zählen bevorzugterweise auch Krimis. Bisher waren immer E. George oder auch Mankell meine bevorzugten Autoren. Den letzten von E. George fand ich jedoch so ermüdend zu lesen, dass ich mal nach anderen Autoren Ausschau hielt. So bin ich an die 'Frucht der Sünde' von Phil Rickman geraten, ein sog. klerikaler Krimi von einem Autor, der es in den vergangenen zehn Jahren immerhin auf zehn Bände um die Pfarrerin Merrily Watkins gebracht hat.
Die im Link angeführte Rezension entspricht voll und ganz meiner Meinung, so dass ich auf den Inhalt des Krimis hier gar nicht weiter eingehen will.
Ein Thema um das sich der Krimi rankt ist ein alter normannischer Brauch, das sogenannte 'Wassailing'. Mein im Hause anwesender Normanne hatte allerdings keine Ahnung, was sich hinter diesem merkwürdigem Wort samt Brauch versteckt, er lebt wahrscheinlich schon zu lange in unserem nordgermanischen Kulturkreis . Selbst im Krimi wird ironisch angemerkt, dass das Wiederaufleben dieses Brauches auf der Insel eher touristischen Interessen dient als traditionelles Kulturgut im ländlichen Raum ist.
Heute am 17. Januar wird also 'Wassailing ' in manchen Gegenden Großbritanniens gefeiert, in anderen Gegenden wohl auch schon früher im Januar.
Vielleicht sollte ich mich auch unter unseren Apfelbaum stellen und anfangen diesen anzusingen:
Here's to thee, old apple tree,
Whence thou mayst bud
And whence thou mayst blow!
And whence thou mayst bear apples enow!
Hats full! Caps full!
Bushel--bushel--sacks full,
And my pockets full too! Huzza! — South Hams of Devon, 1871
Kann ja nicht schaden, oder?
Die Vokabel 'to wassail' war mir bisher auch noch nicht geläufig, lt. Lexikon wird es mit 'auf jemanden trinken' übersetzt....oder ganz genau:"Wassail comes from the Anglo Saxon greeting "wes hal" that means 'be whole' or 'be of good health'."
In Cider (Apfelwein) produzierenden Gebieten Englands wurden Wassailking-Zeremonien mit Gesängen und solchen Merkwürdigkeiten wie auch im Krimi beschrieben abgehalten: "Es galt der Brauch unter denjenigen Mitgliedern der lokalen Freibauernschaft, die über Gewehre verfügten, sich um den größten Apfelbaum des Obstgartens, auch als Apfelbaum-Mann bezeichnet zu versammeln und mit ihren Waffen in die Baumkrone zu schießen, um auf diese Weise böse Geister zu vertreiben und die Fruchtbarkeit zu stimulieren".
Da ich unbewaffnet bin, werde ich es wohl nur beim Singen belassen....
Die spinnen die Briten....
..nein Sisah - sie spinnen nur ein bißchen - der Rest ist Exzentrik......:o)))
AntwortenLöschenSehr interessanter Post, man lernt doch nie aus - ich empfehle dir mal bei der Krimicouch Rezensionen zu lesen - die sind eigentlich immer verläßlich und ich habe auf diese Art schon den ein oder anderen unbekannteren Krimiautor entdeckt....
LG
Birgit
Auch ich brauche wieder mal etwas Abwechslung in meinem "Krimiverzehr" und bin dir dankbar für deinen Tipp (den Autor kenne ich nicht und die Verbindung Kirche - Krimi ist schon spannend!).
AntwortenLöschenLiebe Grüsse, Barbara