Dienstag, Juli 10, 2012

Opfer des Spinats


In der Familie der Fuchsschwanzgewächse finden sich jede Menge Pflanzenarten, die wir Menschen als gartenkulturwürdig einstufen. Angefangen bei den verschiedenen Kulturformen der Rübe wie z. B der Roten Bete, der Futterrübe und der Zuckerrübe bis zu den Zierformen des Fuchsschwanzes. (Iresine, Brandschopf und Garten-Fuchsschwanz)
Vor Urzeiten gehörte der 'Rote Meier' auch dazu; wissenschaftlich heißt er Amaranthus lividus und stand dank Dreschflegel im letzten Jahr auf meinem Hochbeet, wo er auch zur Blüte  und zur Frucht kam. Da ich keine Ahnung hatte, was ich mit den Amaranthfrüchten anfangen sollte, habe ich ihn einfach stehen lassen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, es scheint so als ob jedes Samenkorn in diesem Frühjahr zur Keimung kam. Ich bin beeindruckt.  Massen von jungen Meierpflanzen besiedeln die eine Hälfte des Hochbeetes.
Morgen werde ich sie dann endlich mal ernten und als Blattgemüse verwerten, wie Menschen vor mir das in Mitteleuropa bis in das 17. Jahrhundert getan haben, bis er dann von anderen Kulturpflanzen abgelöst wurde, speziell dem Spinat, ebenfalls ein Amaranthgewächs.
Roter Meier

Eines meiner alten Bücher  aus dem Urania Verlag ' Unkraut oder Wildpflanze' ( Joachim Pötsch, 1991) formuliert  treffend : " So gab es eine ganze Reihe von Pflanzen, die dem Spinat zum Opfer fielen.' " Wieso sich die Essgewohnheiten änderten, und man sich entschloss den Spinat dem Meier  vorzuziehen, beibt ein Geheimnis. Ich hätte es gerne gewusst, aber vielleicht kann ich morgen besser urteilen, wenn ich statt Spinat den 'Roten Meier' als Blattgemüse verarbeite.
Hier entdeckte ich gerade eine hervorragende Zusammenstellung über alte Gemüsesorten,in dieser Power-Point Präsentation finde ich auch Gründe, die eine Rolle spielten bei der Ablösung altbewährter Gemüsepflanzen von neuen Arten und Sorten.



AMARANTHUS LIVIDUS scheint weltweit immer noch genutzt  zu werden, hier scheint der Spinat ihm noch nicht den Rang abgelaufen zu haben:
"This widely distributed species (also known as A. blitum) is well adapted to temperate climates and has a number of weedy forms that come with either red or green leaves. It promises to allow the development of highly palatable crossbred vegetable amaranths. In Madhya Pradesh, India, the edible forms, known as norpa, are especially liked for their tender stems. This is the species widely eaten in Greece under the name vleeta. It is also grown in Taiwan, where it is known as horsetooth amaranth.
 Seed is not the only nutritious product from the versatile amaranth.
The leaves also are rich in protein as well as in vitamins and minerals. They have a mild flavor, and in much of the world young leaves and stems of amaranth are boiled as greens."

4 Kommentare:

  1. In South Africa wild amaranth was traditionally eaten with maize porridge - together a complete protein.

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    1. Maize porridge? I have never heard of it. Is it the same as Polenta?
      I am always pleased about your comments, Diana....it's a bit like scent of the wide world in my blog.
      Liebe Grüße
      Sisah

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  2. Bin gespannt auf deinen Verkostungsbericht. Weiß nämlich auch nicht genau wie ich den Herrn Meier aus meinem Garten verarbeiten soll.
    Grüße aus dem Horrorgarten
    von Anja

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    1. Hallo Anja,
      auf der Suche nach Rezepten im Netz bin ich zum Schluss gekommen ihn wie Spinat zu verarbeiten, Aber mit einem Teil werde ich mal ein sehr merkwürdiges Rezept ausprobieren, worauf ich im Leben nie gekommen wäre. Ich werde berichten. Danke für dein Interesse, deine Gemüserezepte sind sehr inspierend, so dass ich annehme, dass du auch noch etwas ausgraben wirst! Ich bin gespannt!
      Liebe Grüße
      Sisah

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