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Sonntag, September 08, 2013

Konfitüre aus Königin Claudes Früchten... und dann auch noch geklaut!

Im Hundeauslaufgebiet gibt es jede Menge Obstbäume, manche haben sich wild dort angesiedelt,  manche wurden vor Jahren sorgfältig als Wegbegrenzung gepflanzt. Da ich da jeden Tag dort mit Sammyhund unterwegs bin, erfreue ich mich im Frühling über die wunderschöne Baumblüte der Kirsch- Pflaumen- und Apfelbäume und jetzt im beginnenden Herbst über den üppigen Baumbehang.

Baumbehang 2013 ( Handyfoto)

Mir haben es momentan die Pflaumenbäume dort angetan, pralle Früchte warten auf Ernte und fallen bereits ab. Ich habe sie als 'Renecloden ' bestimmt, die Früchte sind fast kugelförmig, haben eine deutliche Bauchnaht und grünlich gelbes Fruchtfleisch, die Schalenfarbe ist in diesem Fall violett rot und nicht so typisch grünlich-gelb wie ich die Reinecloden eigentlich kenne.


(Benannt ist die Frucht übrigens angeblich nach der Königin Claude,(1499–1524), der Gattin des französischen Königs François I. (1494–1547).
Die Pflaumenbäume sind sogar in der Mundraub-Datei eingezeichnet , so dass ich mich entschloss da selbst mal zu 'klauen' für den eigenen Bedarf...Freies Obst für freie Bürger.....

Auslagen in Christine Ferbers Patisserie 'Maison Ferber'

Meine gerade im letzten Urlaub in Niedermorschwihr/ Elsass bei der Marmeladenpäpstin Christine Ferber erstandene Marmeladenbibel kam bei der Rezeptauswahl gerade recht.
Zwei der Rezepte habe ich ausprobiert, und alle die ich bisher die Marmeladen verkosten ließ, waren begeistert.  Das Rezept der Reneclodenkonfitüre habe ich abgewandelt, indem ich statt der empfohlenen Verfeinerung durch getrocknete Zitronen Limetten hinzu gefügt habe ( unbehandelte selbstverständlich) Außerdem habe ich handelsüblichen Gelierzucker verwendet; Christine Ferber verwendet stets nur normalen Haushaltszucker. Ich mag aber meine Marmeladen so, dass sie nicht vom Brot fließen, also mussten zusätzliche Pektine ran. Mein Sohn fand die Variante mit etwas Zimt und Orangenschalen am besten, die mit pulverisiertem Kardamom werde ich auch noch ausprobieren. Aber dazu müsste ich noch mehr Renecloden pflücken....die inzwischen sicherlich schon alle weg sind.



Übrigens..was macht man gegen die bräunlich-schmutzigen Verfärbungen an den Händen und  Fingernägeln nach der Bearbeitung der Früchte. Zitronensäure half da nicht.

Sonntag, November 11, 2012

Cul de Chien

Vielleicht wusste  mein alter Brite von folgender Aussage über die Mispel und beobachtet sie deshalb zeit ihres Lebens in unserem Garten mit Argwohn *grins*

 “A fruit, vulgarly called an open arse; of which it is more truly than delicately said, that it is never ripe till it is as rotten as a turd, and then it is not worth a fart.”

Jump

Hundsarschl, dog's arse fruit, cul de chien.....Bei einer Suche geistert diese Bezeichnung für die Frucht der Mispel in allen mir geläufigen Sprachen  durch das Netz. Mal wird behauptet die Bezeichnung käme aus dem Mittelalter, andere Quellen geben an, dass das viktorianische Zeitalter den Namen erfunden hat. Wenn man im Netz der Sache genauer auf den Grund gehen will, ist man meist verloren. Einer schreibt vom anderen ab, Quellenangaben gibt es selten und es dauert Stunden bis ich einige mich zufriedenstellende Antworten finde. Ich habe es aufgegeben.
Das Zitat oben habe ich in diesem Blog gefunden, es soll aus dem 18. JH. stammen.
Ich weiß nicht...wurden die Hunde damals alle kupiert, oder wieso sah man bei der braunen Frucht mit der sternförmigen Vertiefung Ähnlichkeiten mit einem Hundepopo . Sammy verdeckt jedenfalls meistens sein Hinterteil mit seiner Rute!



Nach dem 'Formschnitt' durch meinen GG habe ich die an den abgeschnitteten Ästen noch anhängenden Früchte der Mispel abgenommen. Die sind noch steinhart trotz diverser Frostnächte, die wir hier bereits hatten.

Ich habe dann einen Teil für sechs Stunden in die Tiefkühtruhe gepackt, den anderen meiner Ernte ließ ich im Korb.



Und beide Teilmengen zeigten die gleichen Reifeprozesse, beide waren noch steinhart als ich sie vom Baum abnahm, erst nach einer Woche Lagerung bzw. Lagerung und Kurzfrosten ( ca. 6 Stunden) zeigte sich das in englischen Quellen so bezeichnete 'Bletting. Auf Einfrieren kann man also verzichten..aber vermutlich hatten die Frostnächte schon diesen Reifeprozess vorbereitet: '
Ideally, the fruit should be harvested from the tree immediately following a hard frost, which starts the bletting process by breaking down cell walls and speeding softening.'

Übersetzungen für das Wort 'bletting' gibt es offenbar nicht,   'nachreifen' trifft es wohl nicht so genau, 'to blet' heißt teigig werden.
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Mispeln sind schon einzigartig, die Genussreife stellt sich erst ein, wenn sie verrotten... Also in diesem überreifen, teigigen Zustand würde ich sie immer noch nicht direkt vom Baum essen wollen, aber in verfeinerter Form beginne ich zu erkennen, dass sie eine  Zimtnote haben: Ich habe zum ersten Mal Gelee davon gemacht, vorher hatte ich mal eine Tarte davon zubereitet, ohne besonders begeistert davon zu sein und daher eher oben zitierter Meinung zu sein.
Das nächste Experiment wird dann Hundsarschl-Likör sein!


Sonntag, August 26, 2012

UFO Invasion , Aliens landen auf....

...Pizza


Es darf wieder geerntet werden. Den Kürbisgewächsen auf dem Hochbeet haben die tropisch-feuchten Temperaturen besonders gut getan, meine Ufos sind endlich gelandet. Ich hatte schon angenommen, dass es ihnen hier im nördlichen Berlin zu kalt ist.


Die Ufos sind F1 Hybriden, heißen Starship, sind wie Patissons geformt, Farbe und Konsistenz sind aber wie bei den bekannten Zucchinis.Wenn man die Früchte länger an der Pflanze lässt, werden sie auch so dunkel wie auf den Fotos der Firma Jensen. Dann sind sie sicher auch zwei Monate haltbar, wie im Link angegeben. Ich bevorzuge Cucurbita pepo- egal ob als UFO oder Glühbirne- eher zart und jung, wie auf dem Foto, daher habe ich sie eher abgenommen.


Auch in anderen Gärten scheint die Zucchinischwemme ausgebrochen, so auch in Dagmars Parzelle. Hier gab man den 'summer squashes' den Namen Mädchengemüse, , wieso....;-), ich vermute wegen des zarten Geschmackes.
Dagmar hat die Zucchini lecker gefüllt, aber da bei uns kein Hackfleisch vorhanden ist, muss ich mit den Angeboten meines Kühlschrankes etwas anderes komponieren. Und ich wurde in Jamie Olivers 'Natürlich Oliver' fündig und ließ mich inspirieren.


Die UFOs landeten heute auf einer Pizza, aus Jamies Pizza Quatro Gusti wurde eine Pizza Due Gusti.  Also bereitete ich einen Hefeteig, eine schnelle Pizzasauce aus Tomaten a la Jamie, leider mit Hilfe von Dosentomaten. In diesem Jahr habe ich mich wirklich nicht mehr darauf eingelassen in meinen mit Phytophterasporen verseuchten Garten Tomaten zu pflanzen.  Immerhin kamen die Kräuter aus eigener Kultur. Dieses Jahr stehen Basilikum und Petersilie vor der Eingangstür des Hauses in Töpfen , da sie dort erstens besser unter Kontrolle sind, und der Weg aus der Küche kurz ist.


Als Belag für die Pizza 2 Gusti gabs's auf der einen Seite ein paar Löffel des eingekochten Tomatensugos, UFOs in sehr dünnen Streifen, Zucchiniblüten, Panchettascheiben , etwas Taleggio-Käse und für die Schärfe in feine Scheiben geschnittene Chilis aus eigner Ernte.
Auf die andere Seite natürlich auch Tomatensugo, darauf Salami , ein wenig Mozzarella und Petersilie.
Und ab in den Ofen mit den Aliens....
Pizza 2 Gusti vorher


...hier nur nicht ausreicnend gebräunt, ich musste sie noch einmal in den Ofen schieben für meinen GG
Viele Patissons braucht man allerdings nicht für den Belag, meine Ernte veringerte sich gerade mal um einen. So werde ich mir wohl noch etwas anderes einfallen lassen müssen.
Gartenblogger zeigt uns eure besten Zucchinirezepte!!
Wie Jamie's Pizza der vier Geschmacksrichtungen vorbereitet wird zeigt er bei youtube:

Donnerstag, Juli 12, 2012

Curry-Meier


Auf der Suche nach dem etwas anderen für meinen 'Roten Meier' bin ich im englischsprachigen Raum bei 'How to Cook Amaranth Leaves' fündig geworden. Die Zutaten für einen fruchtigen Salat sind ungewöhnlich, und das machte mich neugierig . Ob das wohl schmecken würde?

 6 Unzen Amaranth- Blätter, in kleine Stücke gerissen
 1 Tasse voll in Scheiben geschnittener Erdbeeren
 1 Tasse voll Blaubeeren
 1 Tasse in Blättchen geschnittene Mandeln
 1 kleine rote Zwiebel, in dünne Scheibchen geschnitten
  Vinaigrette aus:
 2 Teelöffel Balsamico
 2 Teelöffel Reisessig ( ich habe Apfelessig genommen)
 1 Teelöffel Curry-Pulver
 2 Teelöffel Dijon Senf
4 Teelöffel Honig ( ich nahm nur zwei)
 Pfeffer und Salz

Um Unzen ( amerikanische) in Gramm umzurechnen , muss man mit 28 multipliieren, habe ich hier gelesen, d.h. ich hätte 168 g Roten Meiers vom Hochbeet ernten müssen. Ich habe  statt  dessen lieber π × Daumen gerechnet ;-)


Fazit des geschmacklichen Experiments: Es war lecker, sogar meinem Mann schmeckte dieser fruchtige Salat. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals rohe Zwiebeln mit Blaubeeren und Erdbeeren kombinieren würde...Der Geschmack des Roten Meiesr ging allerdings etwas unter, erinnerte mich aber entfernt ein wenig an den von Roten  Beten.

Sonntag, Juni 03, 2012

Vier-Blüten-Seelchen


Bei bester Sammelzeit -nämlich bei trockenem sonnigem Wetter- vor der Schafskälte hatte ich die Hundespaziergänge immer dazu genutzt Holunderblüten und Robinienblüten zu sammeln, (wie man auf dem Foto erkennen kann, hatte ich vorher schon Weißdornblüten am Wickel.) Am Berliner Stadtrand gibt es ja glücklicherweise noch reichlich Ruderalflächen, ein idealer Standort für Robinien und Holunder sich auszubreiten.
Die Robinie wird bei Daisie ( Delivering Alien Invasive Species Inventories for Europe) zu den 100 schlimmsten Eindringlingen Europas gezählt. "Ursprünglich Aufgrund ihrer attraktiven Blütenstände und ihrer gefiederten Blätter wurde die gewöhnliche Robinie zuerst als exotisches Ziergehölz in Parks angepflanzt. 1640 gelangte sie nach England, und erste Nachweise für einen Anbau in Deutschland liegen für das Jahr 1670 vor, wo man sie im Berliner Lustgarten anpflanzte. " ( Auf dieser interessanten Webseite konnte ich allerdings lesen, dass die erste Robinie im Park Britz zu Beginn des 18. Jahrhunderts angepflanzt unweit meiner Arbeitsstelle gepflanzt wurde und bis 1952 dort stand.)
Und hier am Stadtrand fühlt die Migrantin sich seit dieser Zeit sehr wohl und wächst in schönster Harmonie mit dem guten alten Hollerbusch Sambucus nigra.  Die Robinie blüht etwas früher als der Holunder, und die Schmetterlingsblüten geben einen frischen süßen Duft ab, den auch die Berliner Bienen schätzen, denn sie gehören zu den nektar- und zuckerreichsten Bienentrachtpflanzen. Der wird als Akazienhonig hier verkauft und gehört zu einer meiner Lieblingssorten. Warum sollte ich also nicht die Blüten mal selbst nutzen?

Ein Rezept hatte ich auch bereits gefunden mit dem treffenden Namen 'Vier-Blüten-Seelchen' :
Es handelt sich dabei um einen alkoholischen Extrakt, in dem die Seelen vier verschiedenen Blütenarten eingefangen werden. Wundervoller Gedanke. Man sichichtet abwechselnd duftende Blüten und Kristallzucker in ein Glas und gibt anschließend 75%igen Alkohol darüber. Der Extrakt kann dann in kleinen Mengen zum Aromatisieren von Desserts oder dergleichen verwendet werden.
Als erste Blüten standen mir also die Blüten der Robinien zur Verfügung, glücklicherweise ( für mich) blühen und fruchten Robinien bereits im sechsten Lebensjahr, wenn sie auch noch nicht allzu hoch gewachsen sind, so dass ich Bäume fand, an die ich heranreichen konnte. Natürlich hatte ich mich über den Status der Giftigkeit der Blüten informiert, denn ich kannte die Geschichten, dass Pferde nach dem Knabbern an Robinienrinde kläglich eingegangen sind. Aber wenn ich Robinienhonig überlebt habe, wird ein alkoholischer Auszug in homöopathischen Dosen mich auch nicht umbringen. Und wie ich in meinem Lexikon der Arzneipflanzen lese, muss man sich nur vor den Samen in Acht nehmen, wenn man sie ungekocht verzehrt. Wurzeln und Rinde sind anscheinend auch nicht ganz ohne, vor allem für Tiere, und auch der Holzstaub, der bei der Verarbeitung der Stämme anfällt, wirkt beim Einatmen giftig.
Ähnlich wie bei den Bohnen werden die Giftstoffe durch Kochen zerstört. Die frische Rinde der junge Zweige  wird in der Homoöpathie gegen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes eingesetzt.
Die Holundersträucher in der Umgebung werden offenbar auch von anderen Sammlern heimgesucht, um manche Büsche fand ich regelrechte Trampelpfade vor. Es wundert mich überhaupt nicht, dass die Zahl der Sammler(innen) steigt, wenn ich auf manchen Märkten sehe, was für so einen Holunderblütensirup verlangt wird oder als Ratafia  für den sagenhaften Preis von 19,90 € für 100 Millimeterchen hier angepriesen . Mein Seelensirup besteht momentan nur aus diesen beiden Blütensorten, ich werde aber sicher noch ein paar Rosenblüten und Lindenblüten dazufügen.
Meine Holundersorten  'Guincho Purple' und ' Black Lace' fangen gerade an zu blühen. Wenn ich die rosa überhauchten Blüten so sehe , sollte ich eigentlich mal versuchen daraus einen Sirup herzustellen: Mal sehen.... ich könnte den dann ebenfalls in der Verkauf bringen. Es fehlt allerdings noch ein hochgestochener Name...


Mittwoch, Mai 02, 2012

Buchteln an Rhabarber mit einem Hauch von Myrrhenkerbel

Buchteln mit Süßdolden (anklicken für Rezept)
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Entweder hat sich der Hauch des   (E)-1-Methoxy-4-(1-propenyl)benzen(trans-Anethol)s beim Backen der kleingeschnittenen Süßdolden-, Myrrhenkerbelblätter verflüchtigt, oder ich habe zu wenig Blätter in den Buchtelteig geschnipselt. Jedenfalls schmeckte ich keinen anisähnlichen Geschmack aus den Hefeteigbuchteln heraus. Dabei dachte ich dem Hefeteiggebäck (an Rhabarber) mit den Myrrhenkerbelblättern einen besonderen Touch verleihen zu können.  Nächstes Mal versuche ich es mal mit den Samen der Myrrhis odorata, die sicher auch nicht lange auf sich warten lassen, schließlich fangen die Pflanzen schon an zu blühen. Außerdem haben bereits die grünen Samen  diesen typischen Anisgeschmack, so dass ich die Komposition mit Rhabarber sicherlich noch einmal ausprobieren kann.



Myrrhenkerbel wächst seit einigen Jahren im Beet am Vorbau unseres Hauses und versät sich auch, wird allerdings überhaupt nicht lästig, wie ich bereits mal in einem Gartenforum gelesen habe. Der farnartige Habitus der Pflanze ist wunderschön, sie ist absolut winterhart ,kalktolerant, blütenökologisch gesehen wertvoll , alle Teile der Pflanze sollen verwertbar sein ( sogar die Wurzel)....ein Wunderkraut!

Bei der Formulierung  des Titels für dieses Posting ließ ich mich vom blumig-fantasievollem Speisekartengeschwafel inspirieren....

Freitag, Juni 03, 2011

Nichstun und schauen

Himmelfahrt war Ruhetag, ich habe tatsächlich nichts im Garten getan, das schöne Wetter und die auffallende Ruhe genossen: kein Rasenmähen, kein Vatertagsgegröl. Herrlich...Sohnemann wollte am Nachmittag kommen, so dass ich mich dann doch noch aufgerafft habe und wenigstens noch eine Rhabarbertarte gezaubert habe mit der nagelneu erstandenen Tarteform . Wirklich empfehlenswert so eine Form! Mein letzter Versuch in einer Tuppersilikonform endete mit einem Bruch des Mürbeteigbodens, der notdürftig geflickt werden musste.  So eine starre Form mit herausnehmbaren Boden ist wirklich von Vorteil.
Ich saß unter unserem natürlichen Sonnenschirm, unserem Apfelbäumchen und versuchte dann mal etwas ausdauernder als sonst ein Buch zu lesen über unser 'selbstsüchtiges Hirn', das Haupternergieverbraucher unseres Körpers ist und laut  Professor Dr. Achim Peters von der Universität Lübeck »Egoistisch darüber wacht , dass immer genügend Energie für alle Denkprozesse bereitsteht«
Professor Peters beschreibt anschaulich und durchaus verständlich seine Theorie zur Entwicklung  des sogenannten metabolischen Syndroms.  
Genau die richtige Lektüre für einen Ruhetag *grins*, mag mancher denken.....naja für mich zumindest zeitweise. Es wurde dann doch ein bißchen viel von ineffektiven Brain-Pull und der Bedeutung von ATP-Rezeptoren im Hypothalamus geredet, so dass mein Hirn mich auf Beobachtungstour durch den Garten zog.....( eine sehr entspannende Form des Brain-Pulls)

Die Zistrose, die seit Jahren von einer Pilzkrankheit betroffen ist, öffnete gerade die erste Blüte. Zerknittert, wie ein zerknülltes Papiertaschentuch und schon verblüht am selben Abend!




Die Rosenblüte hat voll eingesetzt: Meine Wildrose-Hybride Rosa X busseri, die ich vorletztes Jahr ' auf den Stock gesetzt hatte, blüht wieder, d.h. inzwischen geht die Blüte schon wieder zuende. Das zweite  Fotos  ist bereits im Mai entstanden.
























Ich habe gewagt eine Rose chinensis 'Mutabilis' zu kaufen, natürlich weiß ich, dass sie  nicht unbedingt für unsere Breiten gemacht ist Es heißt also rechtzeitig an Winterschutz zu denken.

'Die eigentliche Herkunft dieser Rose ist unbekannt; 1934 wurde sie von dem Schweizer Botaniker Correvon auf der Isola Bella im Lago Maggiore in Italien entdeckt. Die leicht duftende, einfache Blüte dieser bis 180 cm hohen (aber eher niedrig bleibenden), sehr ungewöhnlichen Rose besticht durch die 'flatternde' Erscheinung der einfachen Blüten, durch Mehrfarbigkeit - hellgelb, orange-lachsfarben und karminrot - und Haltbarkeit. Der Austrieb der Blätter und die Stacheln sind rötlich, eine Wirkung, die durch Gegenlicht noch hervorgehoben werden kann. Der Strauch hat eine gute Gesundheit, toleriert Schatten und weniger optimalen Boden.'  zitiert aus Naturwuchs
 

Die Staudenclematis bringt mich zur Weißglut, trotz Stützen hat sie geschaftt umzukippen, tröstet mich aber mit einem üppigen Blütenvorhang.
Drei späte Tulpen glühen  regelrecht in der Sonne, keine Ahnung, wann ich die gesetzt habe, auch der Name ist Schall und Rauch.
Die Mohnblüte geht zuende.' Karine ' ist wirklich besonders fotogen, auf 'Perry's White' sonnte sich eine Langfühlerschrecke.


Sonntag, Dezember 12, 2010

Klimarelevanter Plumpudding,psychotroper Zwieback und sternförmige Spitzbuben

Vor Weihnachten widme ich mich immer gerne dem Backen, wie viele andere Gartenblogger auch; so entstand letzte Woche mein obligatorischer Christmas Pudding, der wie immer nur mit kleineren 'Verletzungen' aus seiner Puddingform herausoperiert worden konnte. Und wie jedes Jahr frage ich mich, wieso dieser Pudding-(Christmas Cake) laut meiner Rezeptquelle sage und schreibe (8) Stunden vor sich hindampfen soll. Ich habe dieses Jahr die Zeit auf die Hälfte reduziert, mal sehen,  wie seine Konsistenz ist. Gegessen wird der Plumpudding allerdings erst zu Weihnachten mit einem passenden 'Icing'.
Besonders ressourcenschonenend ist die Zubereitung dieses Puddings wirklich nicht, auch wenn man ihn 'nur' 4 Stunden auf der Gasflamme vor sich hinbrodeln lässt; allerdings frage ich mich schon, was in dieser Zeit chemisch-pysikalisch abläuft, wenn Fett, Trockenfrüchte, Zucker,Brotkrumen, Eier, Gewürze und Alkohol, Mehl, Orangen- und Zitronenschalen, geriebene Möhren oder Äpfel  vor sich hindampfen.

Neben Gewohntem, probiere ich gerne (für mich) 'neue' Rezepte aus. Eins fand ich in einem Heftchen mit Weihnachtsbäckerei, das die 'Märkische Allgemeine' aus Leserrezepten zusammengetragen hat: 'Harter Zwieback' wird das Weihnachtsgebäck von einer Leserin namens
I. Masuhr aus Wittstock/Dosse betitelt.  Endlich mal jemand, der nicht dieses fürchterliche 'Doublespeak' verwendet, sondern geradeheraus benennt, was einen erwarten wird.*grins*
Geriebene Haselnuss, gemahlene Nelken, Zimt und Muskatnuss
Das Gebäck hat Ähnlichkeit mit den italienischen 'Cantuccini', die sich ja bekanntermaßen (wie Zwieback auch) nur genießen lassen, wenn man sie in den Kaffee eintunkt.
Der Brandenburgische 'Harte Zwieback' hat es aber in sich, soll doch eine ganze (!) Muskatnuss hineingerieben werden. Ich liebe den Geschmack Muskatnuss, weiß aber sehr wohl von ihrer psychotropen Wirkung und  weiß auch, dass 'die Dosis das Gift macht.' Bisher verwendete ich Muskatnuss immer nur hauchfein und jetzt gleich eine ganze Nuss?
Harter Zwieback
Die von mir verwendete Nuss wog nicht ganz 2 g, laut meinem Giftpflanzenbuch soll es erst ab 5-30 g halluzinogene Wirkungen geben. Und bei einer Einnahme von 9 Teelöffeln Muskatsamenpulver pro Tag zeigte sich eine atropinartige Wirkung...in den Keksteig rieb ich nur drei Teelöffel voll ....
Das Rezept:

  • 250 g Zucker
  • 250 g Mehl
  • 250 g Haselnüsse
  • 1 geriebene Muskatnuss
  • 1 TL gemahlene Nelken
  • 1 TL Zimt
  • 3 Eier 
Vor ein paar Wochen hatte ich U. Pollmers Buch' Opium fürs Volk' gelesen , also suchte ich mir auch das noch mal aus meinem Bücherschrank und las nach, was die ätherischen Öle der Nuss Elemecin und Myristicin so im Körper bewirken. Diese Öle ( Allybenzole) verwandeln sich erst mit Hilfe der Leber mit Hilfe körpereigner Enzyme in Amphetamine...ähnlich übrigens auch wie das in Gewürznelken enthaltene Allylbenzol Eugenol, die ja auch in meinem harten Zwieback enthalten sind.
Ich zitiere: ' Aus Myristicin bildet sich eine Verbindung namens 3-Methoxy-4,5-methylen-dioxy-Amphetamin, kurz MMDA. Dieses Molekül sieht dem Ecstasy äußerst ähnlich. Elemecin verwandelt sich in das 3,4,5-Trimethoxyamphetamin, kurz TMA. Es gleicht dem Kaktushalluzinogen Meskalin'....

Na, dann fröhliche Weihnachten. Die Kekse schmecken übrigens wirklich gut, mein Mann dippt sie schon fleißig in den Adventskaffee. Ich habe uns für Weihnachten eine Flasche Vin Santo eingekauft, weil ich mir das geschmacklich sehr gut zusammen mit unserem Brandenburgischem Zwieback vorstellen kann. Was passiert aber wohl erst in meiner Leber, wenn MMDA und TMA auf Alkohol treffen..au weia...?
'MMDA has been shown to act as a non-neurotoxic serotonin releasing agent with no effects on dopamine release and probably norepinephrine release as well,[1] and as a 5-HT2A receptor agonist.[2] The latter property is responsible for its psychedelic effects, whereas the former mediates its mood-lifting and empathogenic effects.'
(I prefer the mentionned latter effects *grins*)
Nervenkekse à la Hildegard von Bingensind mit Vorsicht zu genießen!
Die Spitzbuben hatte ich schon letzte Woche zubereitet, auch aus dem Rezeptheft der bereits genannten Zeitung, wo sie auch so genannt werden oder als 'Hildabrötchen'. Beides sind Mürbeteigkekse, bei denen 2 oder 3 Stück mit Marmelade aufeinander geklebt und mit Puderzucker bestreut werden.
Psychotrope Wirkungen sind hierbei wohl nicht zu erwarten, auch wenn die Füllung mit Glühwein gefertigt wurde. Alkohol verdunstet...als Aromastoffe wurden allerdings Sternanis und Zimt verwendet...??? Laut Pollmer ebenfalls 'Opium für's Volk.'
Aber wie kommen die fantasievollen Namen für diese Kekse zustande? Die sehen doch weder nach Spitzbube aus noch haben sie Ähnlichkeit mit Hilda, welcher Hilda überhaupt?
Einen fröhlichen dritten Advent wünsche ich!

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...