Besonders ressourcenschonenend ist die Zubereitung dieses Puddings wirklich nicht, auch wenn man ihn 'nur' 4 Stunden auf der Gasflamme vor sich hinbrodeln lässt; allerdings frage ich mich schon, was in dieser Zeit chemisch-pysikalisch abläuft, wenn Fett, Trockenfrüchte, Zucker,Brotkrumen, Eier, Gewürze und Alkohol, Mehl, Orangen- und Zitronenschalen, geriebene Möhren oder Äpfel vor sich hindampfen.
Neben Gewohntem, probiere ich gerne (für mich) 'neue' Rezepte aus. Eins fand ich in einem Heftchen mit Weihnachtsbäckerei, das die 'Märkische Allgemeine' aus Leserrezepten zusammengetragen hat: 'Harter Zwieback' wird das Weihnachtsgebäck von einer Leserin namens
I. Masuhr aus Wittstock/Dosse betitelt. Endlich mal jemand, der nicht dieses fürchterliche 'Doublespeak' verwendet, sondern geradeheraus benennt, was einen erwarten wird.*grins*
Geriebene Haselnuss, gemahlene Nelken, Zimt und Muskatnuss |
Der Brandenburgische 'Harte Zwieback' hat es aber in sich, soll doch eine ganze (!) Muskatnuss hineingerieben werden. Ich liebe den Geschmack Muskatnuss, weiß aber sehr wohl von ihrer psychotropen Wirkung und weiß auch, dass 'die Dosis das Gift macht.' Bisher verwendete ich Muskatnuss immer nur hauchfein und jetzt gleich eine ganze Nuss?
Harter Zwieback |
Das Rezept:
- 250 g Zucker
- 250 g Mehl
- 250 g Haselnüsse
- 1 geriebene Muskatnuss
- 1 TL gemahlene Nelken
- 1 TL Zimt
- 3 Eier
Ich zitiere: ' Aus Myristicin bildet sich eine Verbindung namens 3-Methoxy-4,5-methylen-dioxy-Amphetamin, kurz MMDA. Dieses Molekül sieht dem Ecstasy äußerst ähnlich. Elemecin verwandelt sich in das 3,4,5-Trimethoxyamphetamin, kurz TMA. Es gleicht dem Kaktushalluzinogen Meskalin'....
Na, dann fröhliche Weihnachten. Die Kekse schmecken übrigens wirklich gut, mein Mann dippt sie schon fleißig in den Adventskaffee. Ich habe uns für Weihnachten eine Flasche Vin Santo eingekauft, weil ich mir das geschmacklich sehr gut zusammen mit unserem Brandenburgischem Zwieback vorstellen kann. Was passiert aber wohl erst in meiner Leber, wenn MMDA und TMA auf Alkohol treffen..au weia...?
'MMDA has been shown to act as a non-neurotoxic serotonin releasing agent with no effects on dopamine release and probably norepinephrine release as well,[1] and as a 5-HT2A receptor agonist.[2] The latter property is responsible for its psychedelic effects, whereas the former mediates its mood-lifting and empathogenic effects.'
(I prefer the mentionned latter effects *grins*)
Nervenkekse à la Hildegard von Bingen | sind mit Vorsicht zu genießen! |
Psychotrope Wirkungen sind hierbei wohl nicht zu erwarten, auch wenn die Füllung mit Glühwein gefertigt wurde. Alkohol verdunstet...als Aromastoffe wurden allerdings Sternanis und Zimt verwendet...??? Laut Pollmer ebenfalls 'Opium für's Volk.'
Aber wie kommen die fantasievollen Namen für diese Kekse zustande? Die sehen doch weder nach Spitzbube aus noch haben sie Ähnlichkeit mit Hilda, welcher Hilda überhaupt?
Einen fröhlichen dritten Advent wünsche ich!
Hallo,
AntwortenLöschendas sind wirklich interessante Rezepte.
Allerdings macht auch mich diese ganze Muskatnuss skeptisch.... Mal unabhängig von irgendwelchen Wirkungen, ist Muskatnuss doch ganz schön geschmacksintensiv!?
Ich wünsche einen entspannten dritten Advent und hinterlasse liebe Grüße! ;-)
Aha, jetzt ist mir klar, warum ich so süchtig nach diesem Zeugs bin! Danke für das Schmunzeln in meinem Gesicht. Toll geschrieben!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Alex
Hallo Sisah, du solltest deine Kekse auf gar keinen Fall ins offene Fenster stellen zum Abkühlen, sonst kommen die Spitzbuben... Sieht doch zu verlockend aus. liebe Grüße Helga
AntwortenLöschenAlso sollte ich dich jemals besuchen kommen, werde ich es mir gut überlegen, ob ich mich von dir auch bewirten lasse *gg*. Wer weiß, was du in deiner Hexenküche noch so alles zusammenbraust ;-)
AntwortenLöschenLieben Gruß und vergifte dich nicht aus Versehen selbst noch -
Elke
Nach der Muskatnuss-Aufklärung kann man sich denken, wieso die Weihnachtszeit "besinnliche" Zeit genannt wird. Wie schmeckt so ein Plumpudding? Ist es die Mühe wert?
AntwortenLöschenBin richtig neugierig geworden.
Sweet Poison also!?
AntwortenLöschenLasst es euch schmecken, hört sich alles sehr lecker an.
Mmmh, Christmas Pudding...mag ich sehr, wenn er flambiert und dann mit einer Custard Cream vernascht wird! Selbst habe ich ihn noch nie gemacht....immer nur geschenkt bekommen :-) !! Verrätst du uns dann ob es einen Unterschied in der Konsistenz gab mit dem kürzeren Garprozess?? Schmecken wird er wohl nicht anders, oder?? Ja, die Spitzbuben, das ist das Weihnachtsguetzli in unserer Familie schlechthin...aber dass es noch Hildabrötchen heisst, wusste ich nicht. Frau lernt ja nie aus ;-) !!
AntwortenLöschenIch wünsche dir frohe und gesegnete Festtage und für das kommende Jahr nur Gutes! Liebe Weihnachtsgrüsse,
Barbara