Sonntag, November 23, 2008
Schnee im Garten
Wieder ein sonntäglicher Blick aus dem Fenster heute morgen: zunnächst ist der Himmel noch relativ klar, aber die Wolken formieren sich ; Schnee bedeckt die Dächer und die Gärten.
Es scheint als ob der Besuch des Wissenschaftspark in Potsdam Spuren hinterlassen hat, denn die Idee sonntägliche Betrachtungen des Himmels regelmäßig mit Fotos zu dokumentieren hatte ich bisher nicht.
Wenn eine Schneedecke den Garten bedeckt, kommen die Strukturen im Garten erst richtig zur Geltung, und meine gärtnerischen Missgriffe ebenso. Als wir eingezogen sind hatte ich einige Beete mit Buchsbaum eingefasst, ohne Kenntnis der unterschiedlichen Wüchsigkeit einzelner Buchsbaumsorten. Ich habe einfach die erste beste genommen, die hier in den ehemaligen DDR-Gärtnerein angeboten wurde. Ich habe keine Ahnung, welche es sein könnte, sie ist jedenfalls sehr vital. Sie wächst für meine kleinen Beete im hinteren Teil des Gartens viel zu sehr in die Breite, wie man auf den Fotos oben sehen kann. Vielleicht muss ich aber auch nur einfach mutiger schneiden, denn wie ich bereits feststellen konnte, ist die Sorte enorm regenerationsfreudig!
Auf den Fotos sieht man vor der meinen Garten teilenden Pergola ebenfalls eine ehemals kleine winzige Buchshecke, die zu dicken Büschen herangewachsen ist. Nächstes Jahr werde ich rigoroser schneiden. Problem ist für mich jedes Jahr nur immer wieder den richtigen Zeitpunkt dafür zu finden. Buchsbäume werden laut schlauer Ratgeber immer im Mai/Juni geschnitten. Nur ist dann hier im Fließtal immer eine Schönwetterperiode meistens mit extremer Sonneneinstrahlung. Vorletztes Jahr hatte ich einen meiner Büsche radikal geschnitten mit dem Ergebnis, dass er einen Sonnenbrand bekam. Ich kenne die Hinweise Buchsbäume nach dem Schnitt vor Sonneneinstrahlung zu schützen, aber das ist etwas schwierig, wenn man etliche Buchsbäume hat...und die Sonnenscheindauer über längere Zeit anhält.
Bei den Wühlarbeiten im Garten sind wir auf einen zerbrochenen Mühlstein gestoßen, den ich dann als Zentrum meines Buchsparterregartens gelegt hatte. Die Idee war ursprünglich, die fehlende Hälfte des Steins durch eine Buchsbaumfläche mit eng an eng gepflanzten Buchsen zu ergänzen. Leider ist inzwischen der Buchs vier Mal so hoch wie der Buchsbaum. Bisher hatte ich noch nicht die rechte Erleuchtung, wie ich diese Beete umgestalten könnte. Zumal seit der Pflanzung nicht nur der Buchs gewachsen ist, sondern auch ein Neubau die halbe Anlage beschattet.
Freitag, November 21, 2008
Wissenschaften in Potsdam
Den ersten Schnee durfte ich in der Mittagspause einer Fortbildungsveranstaltung auf dem Potsdamer Telegrafenberg erleben, wo sich nach der Wende der sogenannte Wissenschaftspark Albert Einstein entwickelt hat. Wissenschaften haben eine lange Geschichte dort oben, es wird hier schon seit Kaiser Wilhelm II geforscht.
Auf der 93 m hohen Erhebung ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs steht heute ein wissenschaftliches Zentrum neben dem anderen: Die Astrophysikalische Gesellschaft residiert im Einsteinturm , der oben in der Abbildung zu sehen ist. Des weiteren finden sich in den historischen und Neubauten dort:
Das GeoForschungszentrum Potsdam, das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK), das Alfred-Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung, die Deutsche Meteorologische Gesellschaft.
Zur Erinnerung: Der Friedensnobelpreis ging neben Al Gore auch an den Weltklimarat IPCC und an dessen jüngstem Bericht haben zahlreiche Potsdamer PIK-Forscher mitgeschrieben. Der Chef des PIK Prof. Schellnhuber ist auch Klimaberater von unserer Bundeskanzlerin.
Und alle diese Einrichtungen haben uns Lehrern in einer sogenannten Herbstschule Informationen zu ihre neuesten Forschungen geboten: 12 namhafte Wissenschaftler- nicht nur aus Potsdam- hielten Vorträge z. B. über "Klimawandel 2100 und danach-was passiert mit den Emissionen bei einem Rückgang der Treibhausgas-Emissionen" "Klima und Windenergie" "Mikrobielles Leben im tiefen Untergrund der Erde", "Methane on The Move" , "CO² Sink-geologische Speicherung von Kohlenstoffdioxid" "Ausbau geothermischer Energiebereitstellung ".
(Das Paläomagnetische Labor (Paläomagnetismus = das erdmagnetische Feld in verschiedenen geologischen Zeitabschnitten) des GFZ, in dem sich früher das magnetische Variationshaus, ein Spezialgebäude zur Messung der Variation des Erdmagnetfeldes, befand. Bei seinem Bau musste auf eisenhaltige Baustoffe wie Nägel, Ziegelsteine und Zement verzichtet werden.)
Während der Vorträge fiel der erste Schnee und der die Veranstaltung moderierende Meteorologe freute sich über die prognostizierte Genauigkeit der Wettervorhersage .
Ich war zum ersten Mal bei dieser interessanten Veranstaltung, die bereits das siebente Mal stattfand, leider war viel zu wenig Zeit sich die historischen Gebäude auf dem Gelände anzuschauen und etwas darüber zu erfahren.
Es gibt einen ausgeschilderten Weg über das Gelände mit einzelen Stationen und Informationstafeln.
Auf der 93 m hohen Erhebung ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs steht heute ein wissenschaftliches Zentrum neben dem anderen: Die Astrophysikalische Gesellschaft residiert im Einsteinturm , der oben in der Abbildung zu sehen ist. Des weiteren finden sich in den historischen und Neubauten dort:
Das GeoForschungszentrum Potsdam, das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK), das Alfred-Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung, die Deutsche Meteorologische Gesellschaft.
Zur Erinnerung: Der Friedensnobelpreis ging neben Al Gore auch an den Weltklimarat IPCC und an dessen jüngstem Bericht haben zahlreiche Potsdamer PIK-Forscher mitgeschrieben. Der Chef des PIK Prof. Schellnhuber ist auch Klimaberater von unserer Bundeskanzlerin.
Und alle diese Einrichtungen haben uns Lehrern in einer sogenannten Herbstschule Informationen zu ihre neuesten Forschungen geboten: 12 namhafte Wissenschaftler- nicht nur aus Potsdam- hielten Vorträge z. B. über "Klimawandel 2100 und danach-was passiert mit den Emissionen bei einem Rückgang der Treibhausgas-Emissionen" "Klima und Windenergie" "Mikrobielles Leben im tiefen Untergrund der Erde", "Methane on The Move" , "CO² Sink-geologische Speicherung von Kohlenstoffdioxid" "Ausbau geothermischer Energiebereitstellung ".
(Das Paläomagnetische Labor (Paläomagnetismus = das erdmagnetische Feld in verschiedenen geologischen Zeitabschnitten) des GFZ, in dem sich früher das magnetische Variationshaus, ein Spezialgebäude zur Messung der Variation des Erdmagnetfeldes, befand. Bei seinem Bau musste auf eisenhaltige Baustoffe wie Nägel, Ziegelsteine und Zement verzichtet werden.)
Während der Vorträge fiel der erste Schnee und der die Veranstaltung moderierende Meteorologe freute sich über die prognostizierte Genauigkeit der Wettervorhersage .
Ich war zum ersten Mal bei dieser interessanten Veranstaltung, die bereits das siebente Mal stattfand, leider war viel zu wenig Zeit sich die historischen Gebäude auf dem Gelände anzuschauen und etwas darüber zu erfahren.
Es gibt einen ausgeschilderten Weg über das Gelände mit einzelen Stationen und Informationstafeln.
Sonntag, November 16, 2008
Morgens um sieben....
...ist die Welt noch in Ordnung?
Ich wache auch am Wochenende morgens immer ziemlich früh auf, meistens lese ich dann oder gehe an den Rechner.Nach dem Zurückziehen der Gardinen, ist es ja eigentlich immer derselbe Blick aus dem Fenster, den man hat. Verändern tun sich Jahreszeit und Wetter, heute morgen war´s der Himmel der mich länger aus dem Fenster schauen ließ: ein spektakulärer Sonnenaufgang in glühenden roten Farben,durchzogen von kalt-grünlichen Streifen. Die Sonne selbst war noch gar nicht am Himmel zu sehen, sie war noch verdeckt von dem stetig anwachsenden Schotterberg in Arkenberge. Aber ich entdeckte etwas Neues: Irgendwann im Sommer müssen da weitere Windräder aufgebaut worden sein, jetzt nach dem Laubfall bemerkte ich es nämlich zum ersten Mal. Auf dem Foto muss man schon sehr genau hinsehen, um es zu entdecken.
Mir fiel auch der passende Filmtitel für diese Fensterperformance,der dann die Überschrift für dieses Posting ist. Wieso ich an den Film selbst überhaupt keine Erinnerung hatte, wurde mir bewusst als ich in youtube mal nachschaute: Roy Black spielte in ihm mit, damals die Personifizierung von Kitsch für mich...Heute muss ich darüber lächeln.
Ich wache auch am Wochenende morgens immer ziemlich früh auf, meistens lese ich dann oder gehe an den Rechner.Nach dem Zurückziehen der Gardinen, ist es ja eigentlich immer derselbe Blick aus dem Fenster, den man hat. Verändern tun sich Jahreszeit und Wetter, heute morgen war´s der Himmel der mich länger aus dem Fenster schauen ließ: ein spektakulärer Sonnenaufgang in glühenden roten Farben,durchzogen von kalt-grünlichen Streifen. Die Sonne selbst war noch gar nicht am Himmel zu sehen, sie war noch verdeckt von dem stetig anwachsenden Schotterberg in Arkenberge. Aber ich entdeckte etwas Neues: Irgendwann im Sommer müssen da weitere Windräder aufgebaut worden sein, jetzt nach dem Laubfall bemerkte ich es nämlich zum ersten Mal. Auf dem Foto muss man schon sehr genau hinsehen, um es zu entdecken.
Mir fiel auch der passende Filmtitel für diese Fensterperformance,der dann die Überschrift für dieses Posting ist. Wieso ich an den Film selbst überhaupt keine Erinnerung hatte, wurde mir bewusst als ich in youtube mal nachschaute: Roy Black spielte in ihm mit, damals die Personifizierung von Kitsch für mich...Heute muss ich darüber lächeln.
Samstag, November 15, 2008
Ordnungssinn (Titel anklicken)
Nadel-und Laubfegen ist wieder angesagt. Im November rieseln in meinem Garten die Nadeln der Kiefer, vermischen sich mit den Blättern der Sträucher des Gartens und bilden eine schützende Schicht für den Boden im Winter.
Auf dem Weg zum Hauseingang wird sie weggefegt, gesammelt und anschließend als dicke Packung um einige zu schützende Stauden ausgebracht. Dieses ökologisch korrekte und sinnvolle Recycling von Biomasse hat sich leider immer noch nicht herumgesprochen: Unser neu hinzugezogene Nachbar meuchelte seine im Vorgarten stehende Eiche, während ich harkte. Ihn stört wohl das abfallende Laub der Eiche in seinem Vorgarten.
Grimmig dachte ich darüber nach, ob ich jetzt Unfrieden produziere und ihn anspreche, oder ob ich ihn machen lasse. Das Ansprechen hat mir dann unserer linksseitiger Nachbar abgenommen, der von der Kettensäge geweckt auf die Terrasse kam,und wir beide dann kopfschüttelnd laut darüber räsonierten, was wohl des neuen Nachbarns Beweggründe sein mögen. Immerhin überschwemmt das von der gegenüberliegenden Seite der Straße ablaufende Regen- und Schichtenwasser regelmäßig des Nachbarn Haus, da es nicht drainiert ist. Wieso er dann so eine Eiche niedermacht, die Wasser verbraucht, ist mir schleierhaft. Oder auch nicht: als Ordnung liebender Mensch, stören ihn sicherlich die Laubblätter der Eiche, die auch in meinen Garten herüberwehen.
Samstag, November 08, 2008
Novemberrosen
Aus meinem "Blogger"zimmerfenster fällt mein Blick auf 'Rose de Resht', die bis vor kurzem noch eine tapfere Blüte in den Himmel streckte. Sie sieht jetzt auch so aus wie eine Rosenblüte im November normalerweise aussieht: bräunlich mumifiziert. Andere Rosen in meinem Garten, die Ergebnisse der Meilland Rosenzüchtung sind, trotzen dem miesen Wetter und treiben dagegen unermüdlich Blüten, die sogar noch hübsch anzusehen sind.'Marie Curie'
Der französische Züchter wusste ganz offensichtlich, was er tat; denn man kann an der Côte d'Azur aufgrund hervorragender Lichtverhältnisse und Bedingungen sicher wunderbar Rosen züchten, die Selektion der Sorten muss jedoch vor Ort im jeweiligen Land erfolgen .Wie ich hier las, übernahm das in Deutschland die Baumschule Strobel & Co. aus Pinneberg. Das Ergebnis sind meine strapazierfähigen Rosen, die immer noch ihr grünes Laub tragen im Gegensatz zu den noch in meinem Garten übrig gebliebenen Austin-Rosen, gar kein ( Marie Curie und die andere unbekannte) Sternrusstau (geschweige denn Mehltau) oder nur wenig haben.
Sonntag, November 02, 2008
Aussaat sofort
Nerinen scheinen (frost)härter zu sein als ich dachte. Bei meiner Recherche im Netz stieß ich auf eine Aussage zu Nerine bowedii, nämlich dass sie ausgepflanzt Temperaturen bis minus 15°C aushielten, wenn man ihnen die richtigen Standortbedingungen schafft. " There are about 30 species, but only a couple are reliably hardy outdoors in the Britain — N. bowdenii and N. undulata.The former can withstand freezing temperatures, as low as -15C. N. bowdenii bulbs were first brought to Britain from South Africa by Cornish Bowden in 1903, hence the name."
Meine Topfnerine habe ich aus Furcht vor den ersten Frösten reingeholt, da sie noch nicht ausgeblüht hatte. In den Vorjahren war die Blüte ja immer spärlich, so dass sie schon frühzeitig in unser Gewächshaus. eingepackt wurde Völlig unnötige Befürchtung also, andererseits.... Pflanzenwurzeln im Topf sind sicherlich anfälliger für Frosttemperaturen.Eine Empfehlung für das Freilassen der Pflanzen in den Garten lautet:"The foot of a south-facing wall is ideal". aber auch meine Entscheidung für Kübelbepflanzung war sicher okay:"... though they also do well in containers, as the bulbs benefit from a degree of congestion." Also je enger sie dort stehen um so besser!
Ein Teil der Blütenstände hat Samen angesetzt. Sie stehen von pergamentähnlichen Häutchen überzogen ähnlich wie bei Allium am Ende der Blütenstiele. Etwas irritiert bin ich über den Aufbau der Samen. Wenn man ihn durchschneidet erkenne ich weder einenPflanzenembryo, noch haben sie so eine harte Samenschale wie die am Schnittlauchknoblauch, deren Samenstände ich auf den Fotos zum Vergleich zeige.
Man soll sie sofort in eine sehr sandige Subtratmischung ausäen, sie sollen ebenfalls sehr schnell keimen, allerdings erst in vier bis fünf Jahren zur Blüte kommen.
Von Nerine Collage |
Samstag, November 01, 2008
Exotisch
Meine Gemüseflächen im Garten sind ja relativ klein,doch mit dem Hochbeet, das vor zwei Jahren angelegt wurde,haben sich die Anbaumöglichkeiten erweitert. Neben dem beschriebenen Kohl hatte ich auch eine Auberginenjungpflanze gesetzt, die anfangs überhaupt nicht in Fahrt kam. Sie steht immer noch im Hochbeet, hält sich trotz des sehr kühlen, regnerischen Wetters wacker. Die Laubblätter zeigen zwar braune Flecken, die Früchte trotzten bisher der Kälte. Ja, "Thai-Long Green" hat tatsächlich mehr als eine Frucht angesetzt, allerdings hat nur eine von ihnen eine Größe erlangt, die es lohnt zu verarbeiten.Früchte werden nur gebildet bei hohen Temperaturen und niedriger Luftfeuchte, wie ich gelesen habe.Für thailändische Auberginen waren die Temperaturen hier offenbar nicht hoch genug. Gelesen habe ich auch, dass man die Pflanze hätte austopfen und die Früchte an der Pflanze im Hause nachreifen lassen.Zu spät, jetzt habe ich sie abgenommen. Fazit meines Versuchs mit dieser exotischen Pflanze: Sie ist nichts für draußen. Immerhin hatte sie aber mit ihren wunderschönen Blüten Zierwert.
Das subtropische Gemüse gibt es in einer Vielfalt an Formen und Farben, hier habe ich einen Link, der sich damit beschäftigt.Auberginenblüte (mutierte Blüte)
Ein andere exotische Pflanze , die ich im Kübel gezogen hatte, wird in meinem Garten auch gerade einem Härtetest unterzogen.)
Obwohl die Temperaturen ja häufig schon gegen Null gehen, hat sie noch keine fauligen Blätter. Sie ist ebenfalls ein Nachtschattengewächs wie die Aubergine, hat ähnlich dekorative Blüten, auch Früchte,die schauderhaft schmecken...mir jedenfalls. Ich würde sagen, wie bittere Tomaten. Dabei werden sie auch "Samtpfirsiche" genannt. Eigentlich kann man sie ja mehrjährig ziehen, aber will ich das wirklich? Sie ist schnellwüchsig und hat sich innerhalb eines Sommers zu einer mannshohen Kübelpflanze entwickelt. Korrekt botanisch heißt sie 'Cyphomandra abutiloides' , in Deutsch auch Zwergbaumtomate.
Freitag, Oktober 31, 2008
Organoleptik
Organoleptik (anklicken, dann wird´s erklärt)
Corinnas Kommentar zum Geschmack des Palmkohls machte mich auf einen interessanten Zusammenhang zwischen dem Angriff der Kohlweißlinge auf meinen Palmkohl und den Folgen für seinen Geschmack aufmerksam. Es ist bekannt, dass Pflanzen sich gegen Parasiten zu wehren versuchen, indem sie ihren Geschmack verändern , bestimmte Stoffe über die Spaltöffnungen der Blätter ausdünsten.Bezogen auf meinen Kohl stelle ich mir folgende Fragen:
- Auf dem Hochbeet stehen ca. Palmbäumchen des Kohls, der Abstand der einzelnen Pflanzen ist gering, sie berühren sich teilweise gegenseitig. Eine Pflanze ist besiedelt von einer ganzen Armada der fressenden Raupen. Wenn diese Pflanze als Fraßschutz Duftstoffe absondert, welchen Einfluss hat das das auf die angrenzenden Pflanzen ?
- Corinna schreibt, ihr Broccoli wurde bitter nach einem ähnlichen Befall von Kohlweißlingsraupen. Der Palmkohl, den ich erntete war nicht bitter, sondern einfach nur flach und fad. Wie soll Palmkohl eigentlich schmecken?
Im Netz wird der Geschmack des Palmkohl sehr unterschiedlich beschrieben: ....wie Wirsing....milder als Grünkohl....leicht bitter...sehr lecker.....
oder die Engländer finden ihn...it's remarkably flavorful- meatier than Swiss chard, sweeter than collards and more mellow than peppery mustard greens.
So viele Geschmacksbeschreibungen wie Namen hat dieser Kohl. Naja, die Schönfärberei und manipulativer Sprachgerauch ist in allen Bereichen unserer Mediengesellschaft inzwischen normal. Der Kohl ist sehr dekorativ und ungewöhnlich, wie könnte der Geschmack da aus der Rolle fallen?
Wenn man sich die Rezepte für diesen Kohl durchliest, fällt allerdings auf, dass er so gut wie nie als reine Beilage wie beispielsweise Wirsing oder Butterkohl verwendet wird.Bei meinem Raviolirezept wird er in der Farce mit Petersilie und Parmesan vermischt. In der toskanischen Ribolllito ist er Beiwerk im Eintopf aus Bohnen und anderem Gemüse und auch im portugiesischem Nationalgericht CALDO VERDE wird er mit Chorizo+Muscheln, gewürzt mit Speck und Lobeerblättern serviert. Er braucht also immer einen Geschmacksverstärker,was darauf hindeutet, dass er offenbar wenig Eigengeschmack hat, und mir außerdem irgendwie abgestanden schmeckt. Ein treffendes Wort finde ich ( noch)nicht.
Die andere Frage bleibt allerdings, ob sich der Geschmack einer einzelnen Kohlpflanze nur durch Nachbarschaft einer mit Raupen befallenen Pflanze negativ verändert?
Zufälligerweise ist mir da gestern nämlich eine Nachricht im idw-Newsletter zugeflattert, in der es genau um "Pflanzenschweiß" und seine Auswirkungen auf die Nachbarn geht. In einer wissenschaftlichen Untersuchung geht es um Funktionen pflanzlicher Ausdünstungen, nämlich einmal darum, dass bestimmte Pflanzen bei Hitzestress Isoprene abgeben, um ihr Fotosynthese- System zu schützen, diese Ausdünstungen aber andere Schutzmechanismen benachbarter Pflanzen beeinträchtigen können. So schützen sich Pflanzen vor Fraßinsekten, indem sie über gasige Lockstoffe Schutzinsekten, etwa bestimmte Wespenarten, zu Hilfe rufen," Diese geflügelten Leibwächter beseitigen Raupen dadurch, dass sie ihre Eier in ihnen ablegen oder sie fressen. " Wissenschaftler haben nun transgene Pflanzen entwickelt, denen das Gen für die Produktion von Isopren eingepflanzt wird, so dass die Schutzinsekten von Isopren abgestoßen werden. Es sollte bewiesen werden, dass "für Pflanzen die Zusammensetzung der Umgebungsluft im Pflanzenbestand eine weit wichtigere Rolle als bisher angenommen spielt, wenn sie sich vor Schädlingen schützen wollen”.
Was hat das mit meinem Kohl zu tun? In meinem Garten gibt es momentan definitiv keinen Hitzestress, sondern nur Frassfeinde des Kohls, die leider von keinem Isopren vertrieben wurden *grins*...aber diese wissenschaftliche Untersuchung zeigt mir, wie fein Pflanzen miteinander kommunizieren. Vielleicht sollte ich nächstes Jahr auf der einen Seite des Hochbeetes Grünkohl anpflanzen, auf der anderen Palmkohl und alles mit Netzen vor den Angriffen der Kohlweißlinge schützen, um dann einwandfreie organoleptische Vergleiche anstellen zu können.
Donnerstag, Oktober 30, 2008
Schwarzkohl
(Das Google- Übersetzungsgadget schafft es noch nicht einmal die Überschrift ins Englische zu übersetzen)
Black Cabbage
Black Cabbage
Gestern habe ich den schwarzen Kohl aus der Toskana verwertet, genauer gesagt seine Nachfahren, die dieses Jahr auf meinem Hochbeet gewachsen waren. Trotz des miserablen kühlen und nassen Wetters hat sich schon die zweite Generation an Kohlweißlingsraupen darauf prächtig entwickelt, so dass ich aufpassen muss, dass der Toskanische Palmkohl 'Cavolo Nero' nicht ganz von ihnen niedergemacht wird. Ewiger Kohl, Radicchio Grumolo, Rattenschwanzradieschen, Palmkohl
Aber der muss jetzt sowieso geerntet werden, da er nicht frostfest ist. Vor einigen Wochen habe ich den Kohl bereits schon einmal verarbeitet, als Ribollita. Das war nicht unbedingt ein Hit, meine beiden Männer rümpften sogar die Nase. Und ich gestehe ebenfalls, dass mich dieser Kohl nicht überzeugen konnte, obwohl ich eigentlich ein Kohlfan bin. Grünkohl, ein Verwandter dieses Kohls, ist mit ihm überhaupt nicht zu vergleichen. Ich glaube, den werde ich nächstes Jahr auch anbauen, es geht nichts über Grünkohl mit Bregenwurst.
Dabei bin ich durchaus offen für neue Geschmackserlebnisse, aber Palmkohl kommt mir höchstens noch als Deko in die Beete.Aber der muss jetzt sowieso geerntet werden, da er nicht frostfest ist. Vor einigen Wochen habe ich den Kohl bereits schon einmal verarbeitet, als Ribollita. Das war nicht unbedingt ein Hit, meine beiden Männer rümpften sogar die Nase. Und ich gestehe ebenfalls, dass mich dieser Kohl nicht überzeugen konnte, obwohl ich eigentlich ein Kohlfan bin. Grünkohl, ein Verwandter dieses Kohls, ist mit ihm überhaupt nicht zu vergleichen. Ich glaube, den werde ich nächstes Jahr auch anbauen, es geht nichts über Grünkohl mit Bregenwurst.
Das Rezept, das ich dieses Mal ausprobierte, ist ebenfalls italienisch, es trägt den prächtigen Namen: Raviolo alla crema di cavolo nero, sind also mit Kohl gefüllt Teigtaschen. Ein zeitaufwändigeres Rezept als ich gedacht hatte und ziemlich fummelig, weil mir ein Ei zum Zusammenkleben der selbstgemachten Ravioli fehlte und unser Nachbar auch keins mehr hatte. Naja, solche Küchenbastelein mache ich zwar ganz gerne, aber sicher nur in den Ferien.
Die Füllung besteht aus in Olivenöl gedünstetem, anschließend ausgewrungenem Schwarzkohl, Petersilie und Parmesan, in Küchenlatein nennt man das eine Farce....auch durchaus doppelsinnig zu verstehen.
Die Ravioli durften dann noch ein paar Minütchen in heißem Wasser garziehen und wurden dann mit einer aus Kohlsaft und Mehlschwitze bereiteten Sauce serviert.Diesmal haben sie meinem Sohn geschmeckt, mein Ehegespons hatte wohl Hunger und ich selbst habe sie zwar gegessen, muss aber sagen, dass mir eine Pilzfüllung doch besser gemundet hätte.
Dienstag, Oktober 28, 2008
Herbstcollagen
Montag, Oktober 27, 2008
Stippvisite in Niedersachsen
Letzte Woche war ich zu einem Verwandtenbesuch in meinem alten Heimatland Niedersachsen.Das Wetter war prächtig, trotz gegenteiliger Ansagen der Wetterberichte. So schien die Sonne strahlend als Schwester samt Hund und ich einen Ausflug in das "Große Moor" bei Gifhorn machten.
Das Moor gehört, wie ich erst durch Nachlesen erfuhr, zu den größten Naturschutzgebieten in Niedersachsen, und hat eine Fläche von 2720 Hektar. Beachtlich...ich hatte keine Ahnung davon.Der größte Teil besteht aus sogenanntem Hochmoor ein Fünftel davon ist Niedermoor. Näheres zur Geschichte dieses Gebiete kann man hier nachlesen
.
Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea)
Bis in die sechziger Jahre hat man dort Torf abgebaut, als Düngetorf und als Brenntorf verwendet, was natürlich zur Folge hatte, dass die moortypische natürliche Fauna und Flora dezimiert bis ausgerottet wurde. Das Birkhuhn, was in den achtziger Jahren dort heimisch war,ist wohl-wenn ich die Quellen richtig lese- inzwischen ausgestorben.Das Moor gehört, wie ich erst durch Nachlesen erfuhr, zu den größten Naturschutzgebieten in Niedersachsen, und hat eine Fläche von 2720 Hektar. Beachtlich...ich hatte keine Ahnung davon.Der größte Teil besteht aus sogenanntem Hochmoor ein Fünftel davon ist Niedermoor. Näheres zur Geschichte dieses Gebiete kann man hier nachlesen
.
Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea)
Bei Wikipedia kann man lesen, dass Hobbygärtner immer noch 2,3 Millionen Kubikmeter Torfwerden jedes Jahr zur Bodenverbesserung ihres Gartenbodens verwenden. Erstaunlich, wie hartnäckig Menschen an konventionellen Methoden des Gärtnerns festhalten, auch wenn es nur hobbymäßig geschieht. Und wenn ich ehrlich bin, beteilige ich mich auch selbst an diesem Raubbau der Natur. Aus Bequemlichkeit habe ich häufig dann doch wider besseren Wissens Anzuchterde für die ersten Aussaaten im Jahr verwendet. Obwohl es natürlich mit in einer in der Mikrowelle sterilisierten Komposterde-Mischungen ebenso funktioniert.
Renaturierungsfläche mit Torfbergen
In diesem naturgeschütztem Moorgebiet gibt es inzwischen kilometerlange Wander- und Fahrradwege mit Lehrtafeln und die Möglichkeit sich mit einer Schmalspurbahn spazierenfahren und sich dabei die Geschichte dieses wohl schon vor 6000 Jahren entstandenen Moors erklären zu lassen.
Das Wandergebiet ist von Entwässerungskanälen durchzogen, die bereits im 19. Jahrhundert von polnischen Wanderarbeitern angelegt worden waren...alles nachzulesen auf den aufgestellten Lehrtafeln.
Man sollte nur auf den Wegen bleiben, wie in allen Naturschutzgebieten, dennoch wagte ich mich ein paar Meter hinein in ein Waldstück mit schwankendem Boden, um mir die Flora näher anzusehen. Als typische Pflanzen entdeckte ich neben dem bereits oben gezeigten Bentgras (Molinia), Preiselbeeren , Glockenheiden.
Aber auch dieses Eckchen Erde wird von Menschen besiedelt, die dann ihre Gartenabfälle hier entsorg(t)en. So entdeckte ich eine Kolonie des vermaledeiten
japanischen Riesenknöterichs, die orangefarbenen Lampionpflanzen leuchteten mir aus dem Gras entgegen und der wilde Wein wucherte im Unterholz...
http://de.wikipedia.org/wiki/Moor
In diesem naturgeschütztem Moorgebiet gibt es inzwischen kilometerlange Wander- und Fahrradwege mit Lehrtafeln und die Möglichkeit sich mit einer Schmalspurbahn spazierenfahren und sich dabei die Geschichte dieses wohl schon vor 6000 Jahren entstandenen Moors erklären zu lassen.
Das Wandergebiet ist von Entwässerungskanälen durchzogen, die bereits im 19. Jahrhundert von polnischen Wanderarbeitern angelegt worden waren...alles nachzulesen auf den aufgestellten Lehrtafeln.
Man sollte nur auf den Wegen bleiben, wie in allen Naturschutzgebieten, dennoch wagte ich mich ein paar Meter hinein in ein Waldstück mit schwankendem Boden, um mir die Flora näher anzusehen. Als typische Pflanzen entdeckte ich neben dem bereits oben gezeigten Bentgras (Molinia), Preiselbeeren , Glockenheiden.
Aber auch dieses Eckchen Erde wird von Menschen besiedelt, die dann ihre Gartenabfälle hier entsorg(t)en. So entdeckte ich eine Kolonie des vermaledeiten
japanischen Riesenknöterichs, die orangefarbenen Lampionpflanzen leuchteten mir aus dem Gras entgegen und der wilde Wein wucherte im Unterholz...
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