Dieses Jahr fällt sie wohl aus. Nichts ist golden, alles ist grau und gräulich ....wobei die neue Rechtschreibung hier wohl nicht als Wortherkunft die Farbe 'Grau' annimmt, sondern das Grauen. Und mir graust's auch bei diesem Wetter. Erst hatten wir mehrere Nächte mit frostigen Temperaturen mit denen ich in der Form noch gar nicht gerechnet hatte, jetzt will sich die dichte Wolkendecke nicht verziehen und lässt Novemberstimmung aufkommen.
Auch die Herbstfärbung im Garten lässt zu wünschen übrig. Der Zwergflieder (Syringa palibin) vor meinem Fenster ( siehe Foto) zeigt zwar eine hübsche Laubfärbung, die aber durch die fehlende Herbstsonne gar nicht zum Leuchten kommt. Auch der Baumwürger (Celastrus scandens), der neben einem Efeu zusammen unsere Kiefer würgt hat sein Laub eigentlich hübsch und botanisch ordnungsgemäß in ein gelbliches Grün verwandelt, könnte aber besseres Licht für seinen Auftritt bekommen.
Und einen ganz miesen Herbstauftritt hat dieses Jahr die Scharlachrebe (Vitis coignetia). In jedem Baumschulkatalog wird die wunderschöne Herbstfärbung dieser aus Korea stammenden Kletterpflanze angepriesen. Verschwiegen wird dabei, dass sie dazu wie viele andere Pflanzen auch, viel Sonne plus kühle, aber keine frostigen Nachtemperaturen braucht. Sonst denkt sie gar nicht daran scharlachrot zu werden, sondern schmeißt einfach beleidigt ihre Laubblätter ab, wie in diesem Jahr.
So schön sah sie im Herbst 2008 aus:
Jedes Jahr bietet neue Überraschungen im Garten. Letztes Jahr war dieser klein und kugelig wachsende Schneeball Viburnum opulus 'Nana' völlig kahlgefressen worden von irgendwelchen nicht bestimmbaren Insektenlarven, dieses Jahr blieb er völlig unbeschadet und seine Blätter haben diesen Herbst eine wunderschöne rötliche Farbtönung eingenommen, die sich sicher noch stärker ausprägen würde, wenn denn die Sonne mal herauskäme.
Ein anderer Lichtblick ist das Japan-Waldgras Hakonechloa macra 'Aureola' in meiner wildgewordenen Vorgartenecke. Allerdings ist das das ganze Jahr so *grins*, weil eine Zuchtform.
Die Päonienblätter -im Hintergrund des Fotos links- färben sich an manchen Stellen des Gartens, wohl ebenfalls abhängig von der Lichteinstrahlung, auch wunderschön rötlich, deshalb habe ich sie dort auch noch nicht abgeschnitten, was ich dann aber sicherlich noch tun werde.
Was tut die Gärtnerin mit ihrem pyromanisch veranlagten Sohn bei so viel trüben Eindrücken im Garten? genau, ein Feuerchen wird entfacht und verrottetes Holz eines Zaunes und eines alten Tisches dazu verwendet ein wenig Lcht und Wärme in den Gärtneralltag zu bringen.
Außerdem amüsierten wir uns über Hund und Katze im Garten, die sich warm spielten. ( siehe Hundeblog)