Samstag, März 19, 2011

Überraschungen

So langsam glaube ich doch, dass ich meine Verabredung mit dem Frühling noch einhalten kann, er hat sich nicht vollständig verflüchtigt, die Temperaturen liegen zwar mit 7°C noch im einstelligen Bereich, aber es hat aufgehört zu regnen. Ich hatte schon befürchtet, dass ich meine geliebten Frühlingskrokusse gar nicht mehr geöffnet sehen kann. Im Herbst hatte ich ja das 'Super-sonder-Krokusknollenpaket' von Kraut und Rüben im Garten versenkt ( ohne Paket natürlich) und siehe da, sie sind fast alle da!
*    30 Crocus ancyrensis- der Ankara-Krokus


   

 * 30 Crocus chrysanthus 'Cream Beauty'- der Kleine Krokus auch Balkan-Krokus  genannt


* 10 Crocus chrysanthus 'Prins Claus'-der Kleine Krokus, auch Balkan-Krokus  genannt...ich sehe vier davon
    




* 30 Crocus etruscus 'Zwanenburg'-der Toskanische Krokus oder Rosen-Krokus  ...nicht gefunden, wo sind sie??
    

* 10 Crocus korolkowii -der Taschkent-Krokus ....5 davon blühen!

    * 10 Crocus sieberi 'Bowles White'-der Sieber-Krokus , Griechischer Zwerg-Krokus genannt 

Die stehen etwas zu schattig und waren nicht aufgeblüht


    * 30 Crocus sieberi ssp. subl. 'Tricolor'- der griechische Dreiband-Krokus



Elfenkrokusse
Die Elfenkrokusse ' Crocus tomasinianus' stehen schon länger in meinem Garten und sind inzwischen mal hier, mal da zu finden; sie verbreiten sich reichlich durch Samen. Sie gehören zu meinen Lieblingskrokussen, sind allerdings doch empfindlich gegen Regen. 
Crocus tomasinianus
C. fleischeri , vor zwei Jahren gesetzt, ist ebenfalls wiedergekommen, obwohl ich so meine Zweifel hatte, stammt er doch aus der Eichen-Pistazien-Macchie der West- und Nordtürkei. Wo finde ich wohl Spezialhinweise für Krokusse? Mein altes Blumenzwiebelbuch von Christian Grunert beschreibt  zwar pingelig genau ihre Morphologie ( 'Der Schlund ist kahl, hellgelb, die Staubfäden werden weiß, die Narben anfangs orangerot, später zimtbraun, mit 20 Köpfchen...was issn ditte?...)
C.fleischeri
Eine weitere Überraschung ist meine Winterblüte '   Chimonanthes praecox', die letztes Jahr ihre erste Blüte zeigte und dieses Jahr reichlich hat, wenn auch nicht so reichlich wie der Strauch im Berliner Botanischen Garten, der mich motivierte mir diesen Strauch in den Garten pflanzen.

 Wieso die Winterblüte (Cheimon bedeutet Winter und anthos die Blüte)  so heißt und dann auch noch C. praecox , ist mir ein Rätsel, da sie hier immer erst im März, also nicht vorzeitig im Winter blüht.
Meine Helleborus in Arten und Hybriden habe ich ja bereits den ganzen kahlfrostigen Spätwinter argwöhnisch betrachtet, aber bevor ich mich den traurigen Überraschungen zuwende, hier mit einem Tusch die Wiederauferstehung meines Helleborus thibetanus:
Laubblätter sind angefressen von kälteresistenten Schnecken
Helleborus thibetanus
Vor vier (?) Jahren bei einer Helleborus Ausstellung in der Orangerie des Belvederes von Weimar gekauft, die jedes Jahr dort stattfindet, blühte sie zwar beim Kauf, aber danach trieb sie nur Laubblätter ohne zu blühen. Ein bißchen Dünger letztes Jahr hat wohl geholfen. Und ich mag es kaum glauben, die Laubblätter, die sich nach den ersten Blüten aus dem Boden schieben, sind doch tatsächlich schon angefressen. Ferramol hilf...
Sämlinge
An der Westseite unseres Anbaus haben die dort gepflanzten Lenzrose fast ohne Schäden überwintert, insbesondere die dunkelrot blühende Hybride sieht gesund und munter aus. Ich hatte dort Sämlinge einfach stehen lassen, die dieses Jahr auch zum ersten Mal mit mehreren Blüten blühen, genauso wie die Mutter.
Helleborus abchasicus
Völlig unbeschadet durch den Winter gekommen ist auch Helleborus abchasicus, die ich mal vor Jahren auf dem Berliner Staudenmarkt gekauft habe, die aber-wie ich finde- nicht so recht voran kommt, gemessen an den Jahren, die sie hier schon steht.

Leider, leider gibt es dann doch ein paar Helleborus-Pflanzen, die so gar nicht mit Standort plus Winter zurecht kamen. Dazu gehört ein Exemplar, mit der eigentlich meine Liebe zur Gattung Helleborus anfing: sie wurde mir von meiner im letzten Jahr verstorbenen Mutter vor zwanzig Jahren mitgegeben, als wir hier eingezogen sind.  Sie trauern vermutlich wie ich , hoffentlich erholen sie sich wieder und folgen nicht meiner Mutter.
Auch H. niger, die Christrose sieht nach diesem Winter sehr ramponiert aus, aber immerhin blüht sie wieder richtig, was sie im letzten Jahr nicht getan hatte.
Das Exemplar H. foetidus, das bereits seit Wochen gramgebeugt im Ostbeet steht, hat sich nicht erholt., während die Sämlinge, die sich direkt an einem Gullideckel angesiedelt haben unbeschadet zur Blüte ansetzen.

Mittwoch, März 16, 2011

Blüht ein Blümlein, blüht ein Blümlein, blüht im Märzenwald....




Der Frühling ist da, und ich muss ihn vernachlässigen und muss aufpassen, dass er mir nicht davonläuft, wie es der wöchentliche Kalenderspruch beschreibt:
Crocus fleischeri
"Tut mir leid, Danglard. Ich hatte eine dringende Verabredung, die seit einem Jahr getroffen war." "Mit?" "Mit dem Frühling, der ist empfindlich. Wenn man ihn vernachlässigt, ist er imstande, davonzulaufen und vor sich hin zu schmollen. Und dann versuchen sie mal ihn zurückzuholen." (Fred Vargas in 'Die dritte Jungfrau')
Am WE pünktlich zu meinem Geburtstag schien die Sonne, die Bienen besuchten die endlich aufgeblühten Krokusse, wir konnten draußen sitzen und den Geburtstagskaffee trinken.  Seit gestern sieht es wieder so aus, als ob der Frühling sich wieder verabschieden will. Gegen den eingetroffenen Regen ist zwar gärtnerisch nichts einzuwenden, aber die Temperaturen sinken wieder. "
"Grund für die Abkühlung ist das Hoch LINDA über
Skandinavien, das mit östlichen Winden kalte Luft aus dem
Norden heran transportiert. Diese erfasst dann ab der zweiten
Wochenhälfte auch den Süden, so dass die Temperaturen nur noch
zwischen 5 Grad im Nordosten." (Deutscher Wetterdienst)

Also lieber Frühling, heute nach der Arbeit bin ich im Garten, vielleicht schenkst Du mir  doch noch einmal ein paar Sonnenstrahlen, und machst dich nicht wieder ganz vom Acker!
Märzenbecher
Nachtrag: Mein Geburtstagsgeschenk war ein nobles Handy mit allen möglichen Funktionen, bisher war ich ja Handy-Verweigerin. Aber dieses Handy überzeugt mich...es hat eine Kamera und anderen überflüssigen Schnickschnack. Allerdings müsste mir jemand dringend erklären, wie ich mobil bloggen kann. Fotos hier hochzuladen gelingt mir immerhin etwas umständlich über skydive:

Samstag, März 05, 2011

Ein Hauch von Frühling


Nach einem trüben Vormittag mit unter einem mit Wolken bedeckten Himmel und leichtem Nieselregen, klarte am Nachmittag der Himmel auf und ein Hauch von Frühling lag in der Luft.
Birkenzeisig

Erlenzeisig

 Nachdem ich vormittags die Vögel nur aus dem Fenster beobachtet hatte,wagte ich mich hinaus in den Garten und setzte die vor ein paar Wochen begonnenen Aufräum- und Schnittmaßnahmen fort. Über mich flogen diverse Flugformationen mit und ohne Kondensstreifen, und ich konnte das Eichhörnchen auf der Insel beim Eintragen von Nistmaterial für seinen Kobel beobachten.


Mittwoch, März 02, 2011

Unterkühlte Phase


Der Deutsche Wetterdienst schreibt: "In den nächsten 10 bis 14 Tagen sieht es aber noch nach einer längeren unterkühlten Phase aus."
Na schönen Dank, während ich in hier Krokusse und Märzenbecher bewundere,  oder mit Elke durch einen frühlingshaften Wiesbadener Park flanieren kann, mit der anderen Elke  sogar virtuell  Wintergemüse ausgrabe, scheint sich hier im tiefen Nordosten der Republik sibirischer Permafrost auf das Land zu legen. Wir haben seit Wochen nächtliche Minustemperaturen; morgens zeigt das Thermometer  immer um die -7°C. Die Sonne strahlt vom Himmel, so dass sich im Laufe des Tages die Temperaturen dann doch auf 5 bis 7 °C klettern. Der Boden bleibt dennoch bretthart gefroren, so dass ich meinen Kater bisher nicht beerdigen konnte.

Der deutsche Wetterdienst formuliert das Wettergeschehen so: "Grund für den Temperaturrückgang ist die noch immer negative Strahlungsbilanz. Das heißt, dass die Nächte noch immer länger
sind, als die Tage. Dadurch kann die Luft bei einer ruhigen Hochdrucklage Tag für Tag etwas abkühlen. Dies ist nicht mehr so intensiv wie im Hochwinter, aber eben noch immer spürbar.
Die Tageslänge zum heutigen meteorologischen Frühlingsanfang liegt beispielsweise in Dresden bei 10:56 h, in München bei 11: 02 h und in Hamburg bei 10:50 h. Jeden Tag nimmt nun die
Sonnenscheindauer um etwa 4 min zu.
"
Der morgendliche Raureif sieht sehr hübsch aus auf den Winterlingen, denen dieses Wetter  nichts auszumachen scheint.
Aber alles andere bereitet mir Sorgen. Kahlfröste wie diese sind eine Gefahr für alle Stauden, insbesondere in  Kombination mit der intensiven Sonneneinstrahlung, die wir haben. So sieht der bereits ausgetriebene Mohn schon recht vertrocknet aus. Wasser steht bei Bodenfrost dieser Art den bereits treibenden Blättern ja nicht zur Verfügung. Der Mohn steht an der Ostseite des Hauses, wo die Sonne regelrecht draufknallt. Ich sollte ihn dringendst abdecken, so dass er vielleicht weniger transpiriert und assimiliert. Aber auch Salbei und Thymian stehen dort, dieser merkwürdige Winter wird ein echter Härtetest für einige Stauden.

Helleborus niger
Die Christ- und Lenzrosen stehen zwar beschattet und können einiges aushalten. Aber so richtig gut sehen sie nicht aus.
Gespannt bin ich auch, wie Arum italicum diesen Winter überstehen wird. ich hatte bereits festgestellt, dass er sich versät hatte. Ringsherum um die Mutterpflanzen stehen etliche Sämlinge. Ich hoffe das Laub der Korkenzieherhasel schützt ein wenig.

Arum italicum und Helleborus x hybrid.
 Selbst die Schneeglöckchen sehen nicht sehr glücklich aus in diesem Wetter.

 Majorahns Kräuterbällchenrezept würde ich ja zu gerne ausprobieren....aber womit?

Freitag, Februar 25, 2011

Plötzlich und unerwartet

Grasgeflüster
Kater Dooley ist heute morgen gestorben. Er kam vom morgendlichen Spaziergang wieder, begrüßte mich noch lautstark. Ich gab ihm sein Fressen und ging dann mit Sammy spazieren. Als ich wieder kam, lag er tot neben seinem Napf. Ich kann es noch nicht fassen.

Mittwoch, Februar 23, 2011

Das beflügelt meine Genesung


Da hat's mich doch tatsächlich erwischt, und zwar so heftig, dass ich keuchend, mit glühendem Schädel und kalten Füßen mit einem heftigen Infekt das Bett gehütet habe. Und ein Blick in den Garten zeigte mir heute, meine Pflanzen fühlen mit mir: Die Helleboren sehen aus, als ob jemand den Stöpsel gezogen hat : der Turgor ist raus, sehr ähnlich meinem Zustand. Ist ja auch kein Wunder bei ständigen Minustemperaturen im zweistelligen Bereich , kalten Ostwinden und bretthart gefrorenem Boden. Meine Ärztin vermutete eine Influenza, aber da fehlte dann doch das heftige Fieber. Ansonsten stimmten alle Symptome.
  Als  sich zu meinem bellenden Reizhusten auch noch Übelkeit und Erbrechen gesellte, war das zu viel des Guten für meinen Sammy ; mit eingekniffenem Schwanz und Seehundohren verließ er die Krankenwache, die er bisher gehalten hatte.
Heute sitze ich zum ersten Mal wieder so richtig konzentriert wieder am Rechner, nachmittags habe ich mich zum ersten Mal wieder an die frische Luft getraut, zumal die Sonne vom Himmel strahlte. Und dieser Spaziergang mit Sammy verbesserte nachhaltig meine Laune. Zuerst sagten wir den Koniks und den Wasserbüffeln am Löwenzahnweg 'Guten Tag', die auch bei diesen Temperaturen anzutreffen sind.
Dann kamen mir beim Anblick dieser großen Haufen organischen Materials doch tatsächlich wieder gärtnerische Gedanken, die in den letzten Tagen so weit entfernt gewesen waren. Es wäre doch wunderbar ein paar Eimer dieser Büffelkacke auflesen zu können. Das Projekt habe ich dann aber doch erst einmal zurückgestellt, zumal ich dann zunächst einen 'Powerzaun' hätte überwinden müssen.

Wasserbüffel plus 1 Silberreiher !
Die dazugehörigen Büffel waren zunächst nicht in Sicht, da musste ich dann doch noch ein wenig laufen, bis ich sie antraf, und dann sah ich sie traben. Gleichzeitig flogen zwei, drei weiße Reiher hoch.
Ja, es gibt Silberreiher hier in dieser etwas öden Stadtrandlandschaft. Und ich durfte trotz Hundebegleitung noch mehr von diesen schönen Vögeln sehen. Allerdings habe ich sie dann wohl doch vertrieben, als ich versuchte eine bessere Position für ein paar Fotos zu finden. 


Und weil es jemand gut mit mir meinte, kamen just in dem Moment, wo die Silberreiher landeten, doch auch noch ein Schwanenpaar angeflogen, genau in Richtung rastender Reiher. Sie bemerkten dann aber ihren Irrtum und drehten dann doch kurz vor den Reihern ab, statt zu landen.
Schwäne
Und um noch einen drauf zu setzen, schwebten dann auch noch ein Pärchen Kraniche über mich und Sammy hinweg. Wie schön, wie schön, es geht bergauf, der Frühling ist nicht mehr weit!


Kraniche
Und den Heimweg begleitete uns trotz Kälte dann diese Brandenburgische Riesenschlange.

Dienstag, Februar 15, 2011

Noch ein Gast


Eichhörnchen gibt es einige hier, sie leben auf der Insel gegenüber, auf der reichlich alte Bäume wachsen, Hier haben sie ihre Kobel, von hier aus machen sie ihre Abstecher in die Gärten der Umgebung. In meinem Garten sind sie auch regelmäßige Besucher, und  von Jahr zu Jahr werden sie frecher.
Voller Vorfreude, ich finde , es lächelt!
Max ( mein vor zwei Jahren verstorbener Hund, der nur das Wort Eichhörnchen hören musste und zum wilden Wolf mutierte)...wenn Du wüsstest: Inzwischen marschieren sie seelenruhig unseren Gartenweg entlang und neuerdings lassen sie sich sogar an dem Futterangebot für die Piepmätze nieder. Und zu guter letzt finden wir es dann im Futterhäuschen sitzend, die anfliegenden Vögel machen entsetzt kehrt.
 
Ich hatte mich schon in der Vorwoche gewundert, wie schnell da alles leergefressen ist, das Eichhorn ist schuld. Und ich muss sagen, es sieht schon sehr gut genährt aus.






Sonntag, Februar 13, 2011

Lieblingsgartenbuch-Blogparade

Ulmers Gartenblog Garten2Null hat eine Gartenbuchblogparade ausgerufen, und ich mache mit.
Sehr schön finde ich das entworfene Bild des im Spätwinter unruhig herumtigernden Gartenliebhabers: 'Sie tigern in den eigenen vier Wänden umher und planen die nächsten Aktionen für das hoffentlich bald kommende Frühjahr. Ab und zu zieht man dann sein Lieblingsgartenbuch zu Rate.'


Allerdings ist es nicht nur ein Lieblingsbuch, was von der Hobbygärtnerin  zu Rate gezogen wird, sondern es sind viele. Im Laufe der Zeit hat meine Gartenbuchsammlung ziemliche Ausmaße angenommen, und da die unruhige Gärtnerin tatsächlich momentan etliche Ideen im Kopf bewegt, wird neben der Suche in den Untiefen des WWW immer noch old-schoolmäßig auf gute alte Bücher zurückgegriffen.
Auch ein Buch aus dem Ulmer Verlag wird von mir immer wieder gerne zu Rate gezogen, wenn es darum geht abzuchecken, welche Standortbedingungen eine Staude braucht, um sich in meinem Garten wohlfühlen zu können.  Allerdings hat in diesem Fall...ich wollte herausfinden, wie ich alteingewachsene Lenzrosen für einen Gartenfreund teilen kann....mit dem Hansen/Stahl nicht geklappt.
Mir ist bekannt, dass Helleborus X hybridus  ungestört wachsen will und von Jahr zu Jahr schöner wird, wenn man sie nicht stört. Aber man kann sie durchaus teilen, wenn man wirklich möchte.
Und wie, konnte ich dann in diesem Ulmer-Buch nachlesen. Ich weiß ,bei Ulmer gibt es jetzt ein aktuelleres über meine Lieblingsstauden, es steht auch schon auf meiner Wunschliste...



Ein anderes Buch, was von mir momentan konsultiert wird, ist dieses englische über 'Making more Plants', the Science, Art and Joy of Propagation. Das Buch ist nicht nur informativ, sondern einfach auch wunderschön fotografisch gestaltet, ein Augenschmaus!
Ein Buch, was ich aber unabhängig von konkreten Gartenfragen immer wieder gerne zur Hand nehme und darin lese, sind die Nachrichten aus dem Garten von Jürgen Dahl.  Ich bewundere seine genaue Beobachtungsgabe,und die Art  und Weise wie er humorvoll, aber auch ironisch und bissig Naturbetrachtungen anstellt, ist unnachahmlich.Ich glaube, ich würde dieses Buch tatsächlich als mein Lieblingsbuch bezeichnen.



And there is an english version of Juergen Dahl's book called 'The Curious gardener', and they even
sell it at Amazon , dear  Diana of Elephant's eye.

Durchzügler

Erlenzeisig, männlich

Der Zeisig

War einmal ein winz'ges Ding,
So ein kleines Zitscherling,
Sass vergnügt auf seinem Aste,
Sang sein Lied wie es ihm passte.
Sprach die Amsel aus dem Wipfel:
"Ei, du dummer kleiner Zipfel!
Wer nicht besser singen kann,
Der fang' lieber gar nicht an!"
Jener liess sich nicht bethören,
Sprach: "Es braucht nicht zuzuhören,
Wem mein Liedchen nicht gefällt ...
Gross genug ist diese Welt!
Darum lass' mich doch in Frieden!
Mir hat Gott nicht mehr beschieden,
und ich singe früh und spät
So wie mir der Schnabel steht,
Weil ich lustig bin und heiter ...
Wer's nicht hören mag, geh' weiter!" 
(Heinrich Seidel) 
Erlenzeisige 2
Keine Ahnung, wie ein Erlenzeisig singt: Dutzende von ihnen besuchen täglich meinen Garten, aber es herrscht gefräßige Stille. Sie sind schwer beschäftigt die Meisenringe und anderen Futterangebote  abzufressen. Die Balzzeit hat ja auch noch Zeit...
Erlenzeisige gehören zu den Teilziehern , während sie im Sommer zur Balz- und Brutzeit überwiegend in Nadel- und Mischwäldern leben. ' Für Brutvögel ist eine auffällige Bindung an Fichten charakteristisch....Im Unterschied dazu halten sich die Durchzügler und Wintergäste überwiegend in den Erlenbeständen und Birken an Gewässern auf, daneben in Parks, Siedlungen und in Unkrautbeständen.' ( aus Die Vogelwelt Brandenburgs, Hrsg. E. Ruschke)

Erlen und Birken gibt es hier reichlich, aber sie nehmen sehr gerne meine Futterangebote wahr.
Sie sind etwa so klein wie die Blaumeisen und allerliebst zu beobachten. Ich kann verstehen, dass Menschen auf die Idee gekommen sind sie in ihrer Nähe in Volieren zu halten. Und zu meinem Erstaunen, gibt es wohl immer noch Menschen, die das tun ,sie haben sich sogar im ' Bund der Waldvögelpfleger' organisiert, wie eine kurze Recherche im Netz ergab.

Zwei Weibchen
Im letzten Jahr hat es im Raum Süddeutschland hunderte von Todesfällen dieser Vögel gegeben, die sich mit Salmonellen in Vogelhäusern infiziert hatten. 'Erlenzeisige sind dafür bekannt, dass sie sehr anfällig für Salmonellen-Erkrankungen sind. Zudem dürfte das Immunsystem der Erlenzeisige durch den langen Zug von Nordosteuropa bis zu uns, die lang dauernde Kälteperiode und den Futtermangel im Winter weiter geschwächt sein.'
Meine Gartenzeisige sind putzmunter , was vielleicht daran liegt, dass sie an Meisenringen und dergleichen kaum mit Vogelkot in Berührung kommen können. Und im kleinen Vogelhäuschchen auf der Rückseite des Gartens habe ich sie noch nicht angetroffen.

Am Futterplatz sind sie lange nicht so aggressiv wie Blaumeisen untereinander, die keinen Artgenossen neben sich dulden. Sie hängen nebeneinander an der 'Futterwurst' und fressen, nur hin und wieder gibt es Gezänk, wie bei den beiden Weibchen auf den Fotos, die sich zunächst flügelschlagend beharkten, dann aber seelenruhig am Meisenring zusammen weiterpickten.



Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...