Sonntag, Mai 26, 2013

Ergiebiger Dauerregen



Während ich zu Pfingsten mit meinem Ehemann noch auf das gute Wetter mit meinem Geburtstagschampagner ( aus dem März) angestoßen hatte, aufgewertet mit in Waldmeister mariniertem Rhabarber (auf Moritz+Martinas Empfehlung via Fernsehen), ist der Sinn uns momentan mehr nach warmem Tee und Lamawolle-Plaid.


Während letztes Wochenende jede Menge Insekten unterwegs waren, sehe ich jetzt außer dem einen oder anderen Käfer  keinen Flugverkehr im Garten. Die Löwenzahnfläche, die ich schon längst hätte angehen müssen um Samenflug zu vermeiden, diente den Distelfinken als Futterstätte, die sie täglich aufsuchten.


 Pünktlich zu Pfingsten hatten auch die ersten Rockii-Hybriden angefangen zu blühen , man konnte allerdings zusehen, wie sie in  der Sonne regelrecht verschmorten.


Auch die Quitten standen in voller Blüte, das Bäumchen war so voll wie lange nicht mehr.


Alles dahin, es regnet und das in Strömen, die Regenlast wird zu schwer für die aufgeblühten Stauden und Gehölze, sie sinken langsam aber sicher zu Boden .

 

Der Blauregen trieft, die Blüten hängen schwer so tief, dass wir uns bücken müssen um nicht nass zu werden, wenn wir  durch die Pforte zur Haustür wollen.
.

Die Pfingstnelken haben sich zusammen mit dem Kakaskadenthymian als ideale Wegrandbepflanzung erwiesen, sind aber auch nicht begeistert von so viel Regen.


Syrina meyeri ist absolut nicht mehr zwergig, sondern ist mir über den Kopf gewachsen. Der Regen lässt die Blüten schwer werden, dass die Äste sich gen Boden neigen und die alte Strauchrose mit heruntergerissen haben .Sie versperrt den Weg...und ich werde wieder nass auf dem Weg zum Haus... Gekippt ist auch Clematis erecta, obwohl ich sie dieses Jahr sogar vorbeugend gestützt hatte. Also muss ich wohl raus und sie bei diesem Regen noch einmal aufrichten!


 Die große  P. Rockii aus dem BoGa Berlins, blüht auf, ich werde die Schönheit ihrer Blüten nächste Woche nicht erleben können...es soll weiter regnen.


Eine der Blüten gibt wenigstens ein wenig Einblick, sieht aber jetzt schon ziemlich zerzaust aus.
Auch 'High Noon' ist in voller Blüte, aber bei dieser Sorte haben die Blüten eh die Tendenz  ihre Blüten zu neigen.


Dieses Merkmal ist wohl auf ihr Elternteil P. dalavayi zurückzuführen, die ebenfalls hängende Blüten haben.   Der Strauch wächst im vorderen Teil des Gartens und ist mir ebenfalls über den Kopf gewachsen, so dass ich ihre Blüten von unten fotografieren kann.



Diesen wilden Schönen macht das Regenwetter nichts aus. Auch die Mispelblüten scheinen sich aus dem Regen nichts  zu
machen. Sie sehen perfekt aus und durch den Regen wie gelackt! 


 ... und Meconopsis cambrica sieht auch im Tegen patschnass noch nett aus ! Ein nettes 'Unkraut '!


Die Stauden und Rosen sehen prall und grün aus  und sind  bombastisch in die Breite gegangen. Bei einer meiner Staudenpfingsrosen fällt mir zum ersten Mal auf, dass sie vielblütig ist. Was wird das wohl ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Blüten aufgehen werden. Die sind doch vorherbestimmt abzustürzen. Wie stützte ich die denn nun noch ab??


Auch auf dem Hochbeet ist's grün. Die ersten Ernten haben schon stattgefunden: Bunte Radieschen und Salat und Kerbel. Wir haben uns dann trotz Regens noch durchgerungen das Beet neben dem Hochbeet zu 'entgierschen' , damit dort noch zwei Rosen gesetzt werden können, die schon lange darauf warten einen Platz zu finden.: 'Christine Helène', die kleine Kletterrose aus dem Garten meines verstorbenen Vaters und die Portlandrose 'Isphahan' vom Staudenmarkt. Schön nass sind wir geworden!

Zum Mittagessen gab's dann bunten
                                                             Radieschensalat!

Sonntag, Mai 19, 2013

Wisterienblüte

Nach langer Zeit endlich mal wieder eine volle Blüte. Die Pflanze ist über zehn Jahre alt, hat aber entweder gar nicht oder sehr verhalten geblüht. Dabei habe ich mich immer an die Schnittregeln gehalten:, auch wenn ich die schon immer anzweifelte. Schließlich sehe ich an Häusern blühende  Wisterien ranken, die nie geschnitten werden.


 Letztes Jahr habe ich nur nach der Blüte im Sommer gekürzt, vielleicht war das ja genau richtig für meine Wisteria floribunda. Sie blüht reichlich und verströmt einen intensiven Duft, der mich an frische Wäsche erinnert.


 Seit neuestem habe ich eine GardenWatchCamera. Ein Geburtstaggeschenk, mit dem ich allerdings noch umzugehen lernen muss. Eigentlich wollte ich die Entwicklung der Blüten als Zeitrafferaufnahme filmen, dabei habe ich allerdings nicht bedacht, dass es ein wenig stören würde, wenn ich die Kamera direkt in die Richtung aufbauen muss, wo die Sonne aufgeht.Das blendet natürlich ungemein. Außerdem kam ich auf die blöde Idee, zwischendurch noch einmal die Kameraeinstellung neu auszurichten. Naja, Übung macht den Meister....

Montag, Mai 13, 2013

Ausflug zu den Kolonisten



Für den Sonntag hatten wir uns einen Ausflug vorgenommen. Auslöser war eine Info gewesen, dass es am 13. Mai im Havelland einen Handwerker- und Bauernmarkt geben soll, der u.a. auch 'Historisches Gemüse' zeigen wird.
( Einen Bericht der Märkischen Zeitung über diese Veranstaltung findet man noch im Netz, während Großderschau  die Ankündigung schon aus dem Netz entfernt hat. Die sind aber hurtig ;-)


Großderschau hieß bis 1951 Friedrichdorf und ist dann nach dem preußischen Staatminister  Christoph Friedrich von Derschau umbenannt worden.
Wieso denn das?  Schließlich war es Friedrich II, der dieses als eines von vielen Kolonistendörfern in Preußen anlegen ließ. In diesem Fall sollte das Rhinluch durch die angesiedelten 'Emigranten' trockengelegt werden.


"In den Jahren 1773 bis 1775 wurden südwestlich von Neustadt/Dosse die Kolonie Friedrichdorf und sechs weitere Dörfer gegründet. Vor allem aus der Pfalz aber auch Mecklenburg, Polen und Holland kommen Menschen um das wilde Land urbar zu machen." 

Wer es genauer wissen will, klickt hier

Am Himmel zogen riesige Kumuluswolken, die vom bereits vorhergesagten Regen kündeten, deshalb hat die Gärtnerin ihren gierschüberwucherten Garten auch guten Gewissens verlassen können. Außerdem lockte das historische Gemüse.

Aber zunächst sahen wir das Gemüse gar nicht auf diesem sauber und übersichtlich aufgebauten  Ständen des Museumsfestes auf dem Freigelände. Es wurde Blasmusik gespielt, die eher an bayrisches als an preußisches Gloria erinnerte, Kuchen verkauft... und wenigstens der gab einen Hinweis auf das Thema' Bäuerliches altes Gemüse'.

... Brot gebacken...





... das Model (l )eines noch anzulegenden Kräutergartens gezeigt....


...bei dem meine Begleiter zunächst vermuteten, dass hier archäologische Ausgrabungen stattfinden, dann aber mit Blick auf das erklärende Schild überlegten, ob der Schriftenmaler einen Laufsteg für Kräuterfeen ankündigen will ;-)


Wir plauderten ganz nett mit einer Gruppe von Spinnerinnen und einem männlichen Spinner, der eine wunderschöne gewebte Weste anhatte, über der ein zarter rehbrauner Flaum schwebte. Ich durfte ein Foto machen, wo er bewies, dass er durchaus Model-Qualitäten hat.
Die Weste allerdings war unverkäuflich! Der alte Herr erzählte uns , dass dieser Flaum aus Haaren seines Golden Retrievers stammt, die zusammen mit Schafwolle von ihm versponnen worden war, und seine Frau dann die Weste gewebt hatte. Ein Meisterstück !
Als Muttertagsgeschenk durfte ich mir dann ein Plaid aus Lama- und Schafwolle ausssuchen, dass ich dann noch am selben Abend im Garten auf seine Isolierungsqualitäten testen konnte!


 Die Gemüsebeete fanden wir dann aber doch noch, allerdings war das Gemüse noch sehr winzig oder wurde gerade gesät...



Ich hatte gehofft, wenigstens ein paar Setzlinge erstehen zu können. Der ältere Herr auf dem Foto erklärte , dass wegen des Muttertags die eingeladenen Gärtnereien nicht erschienen sind.
Naja, vielleicht waren die ja auf der BraLa, die wir auf dem Rückweg dann auch noch aufsuchten und unsere Gemüsepflänzchen bekommen haben!
Sehenswert war auch die kleine Kirche am Ort, die 1776 auf 'untertänigste Bitte' an den König dann doch endlich gebaut worden war.



Eigentlich haben wir uns für den Besuch viel zu wenig Zeit genommen, da wir ja schon geplant hatten anschließend nach Paaren/Glein zur Brandenburg Landwirtschaftschau zu fahren. In das Kolonisten-Museum selbst haben wir gar nicht mehr hineingeschaut!

Auf dem Weg zur BraLa erlebten wir dann alle Stufen der Gewittervorbereitung und erreichten dann bei strömenden Regen das Ausstellungsgelände...und weil viele bereits den Abflug machten auch einnen hervorragneden Parkplatz in unmittelbarer Nähe.
Viele Fotos habe ich dort nicht mehr gemacht, aber diesen 'Sch...ß -Job will ich dann doch noch zeigen !



Freitag, Mai 10, 2013

Rätselhafte Insulinde



Es gibt ja Menschen, die behaupten alles Wissenswerte könne man heute im Netz finden ( und muss deshalb keine Bücher mehr lesen ...)
Ich teile diese Meinung nicht, aber wahrscheinlich liegt es daran, dass ich nicht richtig recherchieren kann.
Die aktuelle 'Insulinde' - als  'Historische Tulpensorte' oder 'Rembrandttulpe' im Handel-  gibt mir allerlei Rätsel auf, die ich mit Hilfe des WWW bisher noch nicht in der Lage war zu klären.
Meine erste Frage an die weltweiten Weisen war:
Wer war der Namensgeber dieser im Abendlicht herrlich schimmernden 'Insulinde' ?

Eine Antwort  des Netzes hier
'Insulinde' ist erst 1916 gezüchtet worden und nach einem legendären niederländischen Rettungsschiff getauft worden.
'Insulinde' ist demnach keine historische Sorte, als die sie mir verkauft worden ist. Zunächst changieren die Tulpen   zwischen gelb, weiß und purpur, wobei sich das Gelbliche mit der Zeit dann immer mehr ins Weiße wandelt.


Wieso man eine Tulpe nach einem Rettungsschiff benennt, bleibt unklar.
'Insulinde' könnte man mit Inselindien übersetzen, gemeint ist damit  der malaiische Archipel ( Indonesien, Malaysia, Philipinnen..) in Südostasien, nach dem offenbar das legendäre Rettungsschiff benannt worden ist.

Zweite Frage an die WWWeisen:

Überall ist zu lesen, dass die die Ursache für die flammende Zeichnung der Tulpen der Tulpenmosaikvirus war. Gilt das auch für die modernen Rembrandttulpen?


In diesem Link fand ich einige Infos, die mich aber noch nicht völlig zufrieden stellen.
Das Mosaikvirus als Grund für die außergewöhnliche Färbung der Rembrandttulpen ist erst 1928 festgestellt worden. Als Überträger dienen Blattläuse, die das Virus von Tulpe zu Tulpe geben.
( Ehrlich gesagt habe ich noch nie Blattläuse an Tulpen gesehen?)

"Die Tulpen, die wir heute Rembrandt-Tulpen nennen, sind allerdings gewissenhaft nach ihren gebrochenen Farben ausgewählte, nicht-kranke Züchtungen auf der Grundlage von Darwin-Tulpen, die nur noch wenig Ähnlichkeit mit den ehemaligen geflammten Tulpen haben. Gleichzeitig werden auch noch einige der ursprünglichen,infizierten Sorten wie ‘Columbine’, ‘Mabel’, ‘Silver Standaard’ en ‘Zomerschoon’ gezüchtet.' "

Aha...und irgendwie widersprüchlich: Die modernen Rembrandttulpen haben nichts mit den ursprünglichen zu tun zu tun, aber letztere werden dennoch gezüchtet???
Es klärt sich für mich aber immer noch nicht, wie die Züchter heute da vorgehen. Ich habe da meine Zweifel, dass diese Art der Färbung bei Tulpen allein durch Kreuzung und Selektion erfolgt.  





Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...