Freitag, Mai 10, 2013

Rätselhafte Insulinde



Es gibt ja Menschen, die behaupten alles Wissenswerte könne man heute im Netz finden ( und muss deshalb keine Bücher mehr lesen ...)
Ich teile diese Meinung nicht, aber wahrscheinlich liegt es daran, dass ich nicht richtig recherchieren kann.
Die aktuelle 'Insulinde' - als  'Historische Tulpensorte' oder 'Rembrandttulpe' im Handel-  gibt mir allerlei Rätsel auf, die ich mit Hilfe des WWW bisher noch nicht in der Lage war zu klären.
Meine erste Frage an die weltweiten Weisen war:
Wer war der Namensgeber dieser im Abendlicht herrlich schimmernden 'Insulinde' ?

Eine Antwort  des Netzes hier
'Insulinde' ist erst 1916 gezüchtet worden und nach einem legendären niederländischen Rettungsschiff getauft worden.
'Insulinde' ist demnach keine historische Sorte, als die sie mir verkauft worden ist. Zunächst changieren die Tulpen   zwischen gelb, weiß und purpur, wobei sich das Gelbliche mit der Zeit dann immer mehr ins Weiße wandelt.


Wieso man eine Tulpe nach einem Rettungsschiff benennt, bleibt unklar.
'Insulinde' könnte man mit Inselindien übersetzen, gemeint ist damit  der malaiische Archipel ( Indonesien, Malaysia, Philipinnen..) in Südostasien, nach dem offenbar das legendäre Rettungsschiff benannt worden ist.

Zweite Frage an die WWWeisen:

Überall ist zu lesen, dass die die Ursache für die flammende Zeichnung der Tulpen der Tulpenmosaikvirus war. Gilt das auch für die modernen Rembrandttulpen?


In diesem Link fand ich einige Infos, die mich aber noch nicht völlig zufrieden stellen.
Das Mosaikvirus als Grund für die außergewöhnliche Färbung der Rembrandttulpen ist erst 1928 festgestellt worden. Als Überträger dienen Blattläuse, die das Virus von Tulpe zu Tulpe geben.
( Ehrlich gesagt habe ich noch nie Blattläuse an Tulpen gesehen?)

"Die Tulpen, die wir heute Rembrandt-Tulpen nennen, sind allerdings gewissenhaft nach ihren gebrochenen Farben ausgewählte, nicht-kranke Züchtungen auf der Grundlage von Darwin-Tulpen, die nur noch wenig Ähnlichkeit mit den ehemaligen geflammten Tulpen haben. Gleichzeitig werden auch noch einige der ursprünglichen,infizierten Sorten wie ‘Columbine’, ‘Mabel’, ‘Silver Standaard’ en ‘Zomerschoon’ gezüchtet.' "

Aha...und irgendwie widersprüchlich: Die modernen Rembrandttulpen haben nichts mit den ursprünglichen zu tun zu tun, aber letztere werden dennoch gezüchtet???
Es klärt sich für mich aber immer noch nicht, wie die Züchter heute da vorgehen. Ich habe da meine Zweifel, dass diese Art der Färbung bei Tulpen allein durch Kreuzung und Selektion erfolgt.  





7 Kommentare:

  1. deine 'Insulinde' sind ja wunderschön, leider habe ich auch so gar keine Ahnung mit den Züchtungen, vielleicht bekommst du irgendwo noch eine Antwort dazu.

    LG Alex

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  2. Beautiful flowers, fantastic photographs:) I am greeting

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  3. Diese Tulpe gefällt mir. Mehr weiß ich nicht dazu. Aber eventuell können Züchter heute ihre Selektionen mit einem künstlichen Mosaikvirus impfen oder sowas. Jedenfalls finde ich diese Färbung sehr interessant, - und ich freue mich, dass du bei meinem Projekt mitmachst. Bin schon sehr gespannt auf das erste "Besondere Foto" aus dem Fliesstal.
    Herzliche Grüße
    Elke

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  4. Das finde ich wirklich spannend, was Du da im www herausgefunden hast. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass es zu Deinen Fragen jemals ein Buch geben wird - höchstens als book on demand. Selbst in einer Fachzeitschrift scheint mir zu so ein Spezialthema ein wahrer Glücksfall zu sein. Ich wünsche Dir, dass sich im www jemand findet, der diese Fragen irgendwann klären kann!
    Ich freue mich einfach an Deinen zauberhaften Blütenbildern. Und noch vor ein paar Tagen war ich in diesem Jahr mal wieder durch all' die Blogs in Versuchung geraten es mit Tulpen zu versuchen. Doch ich sollte lieber bei den 'Harten' wilden Pflanzen bleiben, die alle Wetter und reichlich Wildwuchs überstehen. So wie der Fieberklee, der zur Zeit üppig blüht. Aber ich komme im Moment nicht mit der Posterei hinterher ...
    LG Silke

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  5. Hihi... was für eine treffende Bezeichnung WWWeisen :o). Genial. Naja, Papier nimmt wohl ebenso vieles an wie der Bildschirm. Aber eines weiss ich mit Sicherheit, Deine Tulpen sind wunderschön!
    En liebe Gruess
    Alex

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  6. Das Internet ist doch nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich finde das Internet zwar sehr praktisch, aber ein Buch kann es trotzdem nicht ersetzen.

    lg kathrin

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  7. Anonym1:05 PM

    Aha...und irgendwie widersprüchlich ....

    Zu Insulinde: Ja, die Haltung der Zwiebelzüchter und -händler ist widersprüchlich. Die Händler haben sich eigentlich auf ein Handelsverbot geeinigt. Trotzdem zirkulieren einige echte virusinfizierte Sorten. Nach Auskunft des Hortus Bulborum, eines Museumsgartens mit einer Sammlung alter gebrochener Tulpen, hat auch Insulinde das Mosaikvirus, ist dafür aber noch immer sehr vital. Wer ein Auge dafür hat, kann die gebrochenen sehr gut von den so genannten Rembrandttulpen unterscheiden (übrigens ein Fantasiename zur besseren Vermarktung, Rembrandt hat keine Tulpen gemalt). Die Zeichnung der Gebrochenen ist viel subtiler.

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