Montag, Mai 13, 2013

Ausflug zu den Kolonisten



Für den Sonntag hatten wir uns einen Ausflug vorgenommen. Auslöser war eine Info gewesen, dass es am 13. Mai im Havelland einen Handwerker- und Bauernmarkt geben soll, der u.a. auch 'Historisches Gemüse' zeigen wird.
( Einen Bericht der Märkischen Zeitung über diese Veranstaltung findet man noch im Netz, während Großderschau  die Ankündigung schon aus dem Netz entfernt hat. Die sind aber hurtig ;-)


Großderschau hieß bis 1951 Friedrichdorf und ist dann nach dem preußischen Staatminister  Christoph Friedrich von Derschau umbenannt worden.
Wieso denn das?  Schließlich war es Friedrich II, der dieses als eines von vielen Kolonistendörfern in Preußen anlegen ließ. In diesem Fall sollte das Rhinluch durch die angesiedelten 'Emigranten' trockengelegt werden.


"In den Jahren 1773 bis 1775 wurden südwestlich von Neustadt/Dosse die Kolonie Friedrichdorf und sechs weitere Dörfer gegründet. Vor allem aus der Pfalz aber auch Mecklenburg, Polen und Holland kommen Menschen um das wilde Land urbar zu machen." 

Wer es genauer wissen will, klickt hier

Am Himmel zogen riesige Kumuluswolken, die vom bereits vorhergesagten Regen kündeten, deshalb hat die Gärtnerin ihren gierschüberwucherten Garten auch guten Gewissens verlassen können. Außerdem lockte das historische Gemüse.

Aber zunächst sahen wir das Gemüse gar nicht auf diesem sauber und übersichtlich aufgebauten  Ständen des Museumsfestes auf dem Freigelände. Es wurde Blasmusik gespielt, die eher an bayrisches als an preußisches Gloria erinnerte, Kuchen verkauft... und wenigstens der gab einen Hinweis auf das Thema' Bäuerliches altes Gemüse'.

... Brot gebacken...





... das Model (l )eines noch anzulegenden Kräutergartens gezeigt....


...bei dem meine Begleiter zunächst vermuteten, dass hier archäologische Ausgrabungen stattfinden, dann aber mit Blick auf das erklärende Schild überlegten, ob der Schriftenmaler einen Laufsteg für Kräuterfeen ankündigen will ;-)


Wir plauderten ganz nett mit einer Gruppe von Spinnerinnen und einem männlichen Spinner, der eine wunderschöne gewebte Weste anhatte, über der ein zarter rehbrauner Flaum schwebte. Ich durfte ein Foto machen, wo er bewies, dass er durchaus Model-Qualitäten hat.
Die Weste allerdings war unverkäuflich! Der alte Herr erzählte uns , dass dieser Flaum aus Haaren seines Golden Retrievers stammt, die zusammen mit Schafwolle von ihm versponnen worden war, und seine Frau dann die Weste gewebt hatte. Ein Meisterstück !
Als Muttertagsgeschenk durfte ich mir dann ein Plaid aus Lama- und Schafwolle ausssuchen, dass ich dann noch am selben Abend im Garten auf seine Isolierungsqualitäten testen konnte!


 Die Gemüsebeete fanden wir dann aber doch noch, allerdings war das Gemüse noch sehr winzig oder wurde gerade gesät...



Ich hatte gehofft, wenigstens ein paar Setzlinge erstehen zu können. Der ältere Herr auf dem Foto erklärte , dass wegen des Muttertags die eingeladenen Gärtnereien nicht erschienen sind.
Naja, vielleicht waren die ja auf der BraLa, die wir auf dem Rückweg dann auch noch aufsuchten und unsere Gemüsepflänzchen bekommen haben!
Sehenswert war auch die kleine Kirche am Ort, die 1776 auf 'untertänigste Bitte' an den König dann doch endlich gebaut worden war.



Eigentlich haben wir uns für den Besuch viel zu wenig Zeit genommen, da wir ja schon geplant hatten anschließend nach Paaren/Glein zur Brandenburg Landwirtschaftschau zu fahren. In das Kolonisten-Museum selbst haben wir gar nicht mehr hineingeschaut!

Auf dem Weg zur BraLa erlebten wir dann alle Stufen der Gewittervorbereitung und erreichten dann bei strömenden Regen das Ausstellungsgelände...und weil viele bereits den Abflug machten auch einnen hervorragneden Parkplatz in unmittelbarer Nähe.
Viele Fotos habe ich dort nicht mehr gemacht, aber diesen 'Sch...ß -Job will ich dann doch noch zeigen !



5 Kommentare:

  1. Oh, liebe Sisah, das sind ja jede Menge interessanter Informationen und Bilder - ich weiß gar nicht, wo ich zuerst kommentieren will/soll. Also ja - das mit den Umbenennungen finde ich manchmal auch arg daneben. Bei uns sind es meistens nur Straßen oder Plätze, aber auch das finde ich oft völlig überflüssig und teils an den Haaren herbeigezogen. Apropos Haare - das mit der Weste ist ja sehr originell. Aber ich habe das schon mehrfach gelesen, dass auch Hunde- und Katzenhaare versponnen werden. - Welches Kind hat dir denn das noble Muttertagsgeschenk gemacht? Ich gestehe, ich bin ein bisschen neidisch. - Die Kirche gefällt mir auch sehr gut . . . und nun fällt mir nichts mehr ein.
    Toller Beitrag - weiter so :-)
    Liebe Grüße
    Elke

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  2. Liebe Sisah, danke für den schönen Muttertagsausflug! Das sind alles sehr interessante Bilder.
    Die bedrohlichen Gewitterwolken über dem voll erblühten Raps sind wirklich beeindruckend.
    Friedrichdorf gefällt mir allemal besser als Groß... siehste, schon vergessen, Friedrichdorf kann man doch viel besser behalten. ;-)
    Die Gemüsetorte ist ja interessant anzusehen.Ob die auch geschmeckt hat?
    Auch die Kirche ist ungewöhnlich, aber schön. Nur, wie gut, dass wir auf diesen Bänken nicht sitzen müssen! Die Weste von dem alten Herren sieht echt kuschelig aus! Ich hoffe, Dein Plaid ist ebenso kuschelig! Hab viel Freude daran!
    Liebe Grüße
    Meggie

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  3. Liebe Sisah, solltest du noch mal nach Großderschau fahren wegen des Kolonistenmuseums, könntest du dir auch noch den Straußenhof ansehen. Der ist nur etwa vierhundert Meter entfernt.
    Ja, die Großderschauer mit ihren Spinnrädern und der Besenbinder sind auch immer im Optikpark bei entsprechenden Veranstaltungen. Und zur Buga in zwei Jahren wird man sie sicher auch sehen können.
    Liebe Grüße Helga

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  4. Das sieht ja alles spannend aus dort. Und deine Landschaftsfotos sind ganz toll.
    VG
    Elke

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  5. Liebe Sisah, das Bild mit dem Rapsfeld und den Gewitterwolken ist genial! Wirklich toll!

    lg kathrin

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