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Donnerstag, Mai 14, 2015

Kalte Finger und technische Hürden


Die Eisheiligen sind zwar auf dem Thermometer nicht eisig, aber meine Sensoren melden meinem Körper 'Kältezittern' anzuwerfen. Heute morgen waren es fünf Grad und es ging zusätzlich noch ein leichter Wind. Ich habe schnell wieder meine Vliesjacke angezogen, obwohl wir  gestern und vorgestern tagsüber noch in kurzärmligen Shirts schwitzen konnten.
Eigentlich hatte ich mich trotz der klammen Finger (nach dem Hundespaziergang) in den Garten  begeben, um den Frühlingsfortschritt im Garten zu fotografieren und dann schnell zu posten. Leider funktionierte die Datenübertragung nicht so wie ich das gewohnt war, mein Rechner zeigte mir immer an, dass ich den Chip zu formatieren hätte. Und jedesmal, wenn ich das machte, waren natürlich alle gespeicherten Daten verschwunden.

Da ich immer noch per Versuch und Irrtum arbeite, ohne der Sache wirklich auf den Grund zu gehen i.e. zu verstehen , hat das alles ziemlich lange gedauert, bis ich endlich mit Plan B und Ladekabel  direkt über die Kamera hochladen konnte.

Vorne frisiert...hinten unfrisiert
'High Noon'
Also noch einmal raus, um zu dokumentieren, dass die Mispeln blühen, dass der Flieder nicht so wächst, wie ich mir das wünsche, dass die Baumpäonien beginnen aufzublühen, dass die Quitte schon beim Verblühen,der Blauregen immer noch nicht in Vollblüte ist,  wieviel Buchse ich schon frisiert habe.....und...und..
Lunariablüten an Bauernjasminblättern
Und wieder kam mir die Technik in die Quere, die Batterie zeigte plötzlich Leerstand an. Und jetzt ist mir die Lust vergangen, ich beschränke mein Vorhaben auf eine Päonie und den Blauregen...und dann möchte ich wirklich mal Gartenerde in den Händen spüren. 
Achso, erwähnenswert ist auch meine Schattenecke, wo die ausdauernde Mondviole mal endlich nicht von Schnecken dezimiert wurde. Und der Nesselkönig wie immmer zuverlässig durch seinen wohlgeformten Habitus bei mir punktet!

Schattenecke



Sonntag, November 30, 2014

Verdufteter Sommer....sonniger Herbst...der Winter naht

So jetzt wird's aber Zeit sich mal wieder in meinen virtuellen Garten zu begeben. Der Duft des Sommers ist vergangen, der bisher sehr harmlos verlaufende November geht dem Ende zu und der Winter schleicht ins Land. Die Temperaturen sind zwar auch noch harmlos (-1°C), aber der recht kräftige Nordostwind vermiest mir meine Hundespaziergänge und die noch zu verrichtenden Arbeiten im Garten. Brrr...da genieße ich sogar die momentane Arbeit am Schreibtisch.
Ich  kann nur hoffen, dass dieser Winter sich nicht zu einem von diesen klirrend kalten Kahlfrostausgaben entwickeln wird.
Um ein paar aktuelle Fotos einzustellen, bin ich eben mal raus um zu fotografieren. Waren doch noch in den letzten Wochen dekorative Stimmungen zu entdecken, finde ich da jetzt gar nichts mehr, was mich 'erwärmen' könnte. Selbst die Schwarzäugige Susanne, die mich dieses Jahr mit einer nicht erwarteten Wuchs- und Blühfreude.....
...mehr als überrascht hatte, gibt auf.
Auf den Fotos, die ich noch zu Monatsbeginn aufnehmen konnte,wirkt sie leider nicht so samtig wie real. Aber diese Sorte gefiel mir so, dass ich sie nächstes Jahr wieder in einen Kübel setzen werde.
Jetzt sieht sie allerdings mehr als traurig aus, aber für eine tropische Sorte hat sie in den Brandenburger Gefilden tapfer ausgehalten!
Auch eine anderes tropisches Gewächs hat bis in den November ausgeharrt, nämlich Tagetes minuta, die Riesentagetes aus Mexiko. Rechtzeitig vor den Frostnächten habe ich noch ein paar Blätter abgenommen, um daraus ein Pesto zu machen. Das Kraut soll in Peru ein fester Bestandteil ihrer Küche zu sein. Auf dem Foto schien sogar noch die Sonne...und heute alles grau in grau, die Pflanze mit hängenden Blättern. Sie hat zwar geblüht, aber für den Samenansatz reichte es leider in dieser Vegetationsperiode nicht mehr.
Ja, es gibt sogar noch mehr zu ernten. Die letzten Früchte des Jahres sind die Mispeln, die jetzt infolge der frostigen Temperaturen die nötige Matschigkeit erreicht haben.Nur leider habe ich noch keine Muße und Zeit gehabt, sie durch die 'Flotte Lotte' zu jagen. Die Amseln lassen sie sich derweil schmecken.

Am 6. November sah sie noch so aus,
....um dann von einem Tag auf den anderen alle Blätter zu verlieren und jetzt nur noch ihre Weihnachtskugeln zu tragen, die bis in den Frühjahr an den Ästen haften bleiben.
Auch auf dem Hochbeet sah es zu Beginn des Monats sehr grün aus, die Rettiche sind erntereif und der sich selbst ausgesäte Borretsch blühte munter vor sich hin.....und ist jetzt dahin...
Keine Ahnung, wieso dieses kleine Vögelchen sich ausgerechnet den Monat November aussucht um in meiner Wisterie erschöpft zu landen: Das Wintergoldhähnchen soll-so habe ich jedenfalls nachgelesen- ein Teilzieher zu sein und aus Skandinavien auch in unsere Gefilde zu kommen. Woanders stand allerdings, dass sie durchaus heimisch sind, in Fichtenbestand den Sommer über leben und nur im Winter sich in unsere Gärten verirren.
Wie dem auch sehr...es blieb mehrer Minuten sitzen, ich konnte es gemütlich aus allen Positionen fotografieren...sogar mit Blitz
Auch die Wisterie hat selbst nach dem windigen Frosttag immer noch nicht alle Laubblätter verloren, sieht allerdings schon sehr erschöpft aus, und  wird zum zweiten Advent sicher keine Blätter mehr tragen.

Was war der Grund für meine lange Abwesenheit hier: DIY...ein wintergartenähnliches Gewächshaus im Selbstbau, d.h. mein GG baut, ich erfülle hausfrauliche Tätigkeiten wie Saubermachen und Bekochen der Familie. Und dann habe ich ja auch noch einen mich momentan sehr fordernden Beruf an der 'Schule für alle'.

Der Rohbau steht jetzt zum Advent, eigentlich sollte es ein 'Richtfest' geben, aber bei Frosttemperaturen können wir das den fleißigen Helfern nicht zumuten. Ob wir doch wohl noch einmal ein paar sonnige Wochenende vor Weihnachten bekommen werden?
Müde, erschöpfte Adventsgrüße allen GartenbloggerInnen, die sich doch mal wieder hier her verirren sollten!

PS. Bei Gelegenheit muss ich den Header auch der fortgeschrittenen Jahreszeit anpassen ;-)






Montag, November 25, 2013

Noch eine 'Essenz' des Herbstes


Bildunterschrift hinzufügen

Mir gefiel die Beschreibung der herbstlichen Früchte in D.H Lawrence Gedicht als.. ...essence of hell...und flux of autumn ... ausnehmend gut (  autumnal excrementa....für Mispeln sehr treffend *grins*).
Mein aktuelles Bastelwerk wird jedoch nicht die Essenz der Hölle sein, sondern des gerade vergehenden Herbstes. Und ' flux' beschreibt für mich den herbstlichen Wandel, der uns schnurstracks in den Winter führt und in meinem Adventskranz für ein paar Wochen angehalten werden soll.

Treibholz

Sammys Sammelwahn..
Wilde Ostsee an der Ostküste von Mön/ Dänemark

Meine diesjährige Adventskranzschöpfung ist ein Konzentrat meines Herbstes, reduziert aus den Erlebnissen des Herbsturlaubs auf der Insel Mön, wo ich meine Sammelsucht mangels Fossilien auf Treibholz und Co. richtete, denn davon gab es reichlich am steinigen Strand der Ostküste der Insel Mön .


Aber auch bei meinen Hundespaziergängen im Fließtal gibt es reichlich Sammelgut: So trugen die Bäume  der wunderbaren Landschaft am Stadtrandgebiet Berlins um die Schönerlinder Teiche sehr viele Früchte. Leider war ich dieses Jahr zu spät dran, die farbige Pracht direkt an den Bäumen zu erleben wie vor Jahren, siehe hier. Die großen rotwangigen sammelte ich alle vom Boden auf, sie hatten sich schon in den Vorjahren als haltbarer für herbstliche Deko erwiesen, als die kleinen knallroten, die noch an den Bäumen hingen.

An den Schönerlinder Teichen/ Brandenburg
Koniks als Landschaftsgestalter

 'Cool and his Gang'  mit den einzigartigen Rastafrisuren -verfilzt mit Hilfe der dort reichlich wachsenden Kletten -mögen die kleinen Äpfelchen übrigens auch sehr gerne...Ich weiß...man füttert Wildpferdchen nicht!


Misteln und Zieräpfel

Auch ein paar der Mispelzweige konnte ich mopsen, die allerdings meistens ganz oben in den Zierapfelbäumen hingen, wo sie keiner erreichen kann.


Wenn ich am kommenden Sonntag die erste Kerze anzünden werde, die übrigens aus einer Kerzenzieherei auf Mön stammen, werde ich mich bei einer guten Tasse Tee und Scones an die wunderschönen Tages des Herbstes erinnern können und mich dabei auf ebenso erlebnisreiche, aber etwas weniger stressreiche Adventstage als üblich freuen können.


Ein Wildfruchtmus aus den Schlehenfrüchten gemischt mit den Zierapfeln ist ebenfalls entstanden als Belag für die noch zu backenden Scones....mein GG hat schon probiert...the essence of hell...es ist ihm zu sauer.

 

 

 

Montag, November 18, 2013

Kernige Reife



Es ist wieder so weit, die Früchte der Mispeln sind erntereif, und zwar dieses Jahr bereits so überreif, dass sie schon bei der leisesten Berührung vom Baum abfallen. Der Baum ist inzwischen schon fast blattlos und seine Herbstfärbung war auch lange nicht so leuchtend wie in den letzten Vorjahren.
Dieses Jahr wollte ich mir wieder mal wieder die Mühe machen die  'Hundsarschfrüchte' ( siehe http://meingartenimfliesstal.blogspot.de/2012/11/cul-de-chien.html ) zu  verarbeiten - hatte  die Mühen in der Vorjahren wohl verdrängt. Wohl weil ich in der Marmeladenbibel der Christine Ferber ein viel versprechendes Rezept fand, allerdings nicht die im Link Konfitüre à la Christine Ferber dargestellte , sondern eine Konfitüre, die mit Birnen kombiniert wird.


Während ich in den ersten Jahren meiner Verarbeitungsexperimente, den Mispelbrei nach dem Kochen immer direkt durch die 'Flotte Lotte' quälte, wollte ich diesmal Mme Ferbers Rat befolgen, die Mispeln zunächst zu halbieren und dann die Kerne zu entfernen.
   ..und das stellte sich als ziemliche Manscherei heraus. Die durch Frost und Wetter sehr breiig gewordenen Früchte lassen sich kaum sauber in die Hälfte schneiden, und außerdem sind die fünf relativ großen Kerne so mit dem Fruchtfleisch verwachsen, dass sie sich
sich nur sehr unvornehm entfernen ließen. Die Kerne sollten zunächst in heißem Wasser ausgekocht werden, damit sich das Fruchtfleisch löst und das übrig bleibende Fruchtfleischsüppchen musste dann mit dem Rest der aufgeschnittenen Früchte nochmals 10 Minuten gekocht werden. Erst zum Schluss wurden dann die in 2 mm dünnen Birnenscheibchen hinzugefügt.



 Eigentlich sollte jetzt hier ein Foto der vom Fruchtfleisch präparierten Kerne eingestellt werden. Aber das wird noch nachgeliefert, da sich das Fruchtfleisch nicht so leicht wegoperieren lässt. Ich lasse die Kerne -ähnlich wie bei Tomatensamen.- erst mal gären... Manche werden jetzt sagen, die spinnt...völlig sinnfrei...


Immerhin ließen sich durch diese Prozedur der von den Kernen befreiten Mispeln mit ihren außerdem noch recht harten Schalen etwas einfacher durch die flotte Lotte schicken. Aber ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob ich irgendwann die restlichen Früchte der reichen Ernte meiner Mispeln so verarbeiten werde. 
Immerhin habe ich drei Gläser produzieren können. 


Und ich habe ein wunderbares Gedicht über diese 'herbstlichen Exkremente' von D:H.Lawrence im Netz gefunden.  

 Medlars And Sorb-apples By D. H. Lawrence

I LOVE you, rotten,
Delicious rottenness.
 
I love to suck you out from your skins
So brown and soft and coming suave,
So morbid, as the Italians say.
 
What a rare, powerful, reminiscent flavour
Comes out of your falling through the stages of decay:
Stream within stream.
 
Something of the same flavour as Syracusan muscat wine
Or vulgar Marsala.
 
Though even the word Marsala will smack of preciosity
Soon in the pussy-foot West.
 
What is it?
What is it, in the grape turning raisin,
In the medlar, in the sorb-apple.
Wineskins of brown morbidity,
Autumnal excrementa;
What is it that reminds us of white gods?
 
Gods nude as blanched nut-kernels.
Strangely, half-sinisterly flesh-fragrant
As if with sweat,
And drenched with mystery.
Sorb-apples, medlars with dead crowns.
 
I say, wonderful are the hellish experiences
Orphic, delicate
Dionysos of the Underworld.
 
A kiss, and a vivid spasm of farewell, a moment’s orgasm
of rupture.
Then along the damp road alone, till the next turning.
And there, a new partner, a new parting, a new unfusing
into twain,
A new gasp of further isolation,
A new intoxication of loneliness, among decaying, frost-cold
leaves.
 
Going down the strange lanes of hell, more and more
intensely alone,
The fibres of the heart parting one after the other
And yet the soul continuing, naked-footed, ever more vividly
embodied
Like a flame blown whiter and whiter
In a deeper and deeper darkness
Ever more exquisite, distilled in separation.
 
So, in the strange retorts of medlars and sorb-apples
The distilled essence of hell.
The exquisite odour of leave-taking.
        Jamque vale!
Orpheus, and the winding, leaf-clogged, silent lanes of hell.
 
Each soul departing with its own isolation.
Strangest of all strange companions,
And best.
 
Medlars, sorb-apples
More than sweet
Flux of autumn
Sucked out of your empty bladders
And sipped down, perhaps, with a sip of Marsala
So that the rambling, sky-dropped grape can add its
         Orphic farewell, and farewell, and farewell
And the ego sum of Dionysos
The sono io of perfect drunkenness
Intoxication of final loneliness.
 
From “Birds, Beasts, And Flowers: Poems By D. H. Lawrence.”
 

Sonntag, November 11, 2012

Cul de Chien

Vielleicht wusste  mein alter Brite von folgender Aussage über die Mispel und beobachtet sie deshalb zeit ihres Lebens in unserem Garten mit Argwohn *grins*

 “A fruit, vulgarly called an open arse; of which it is more truly than delicately said, that it is never ripe till it is as rotten as a turd, and then it is not worth a fart.”

Jump

Hundsarschl, dog's arse fruit, cul de chien.....Bei einer Suche geistert diese Bezeichnung für die Frucht der Mispel in allen mir geläufigen Sprachen  durch das Netz. Mal wird behauptet die Bezeichnung käme aus dem Mittelalter, andere Quellen geben an, dass das viktorianische Zeitalter den Namen erfunden hat. Wenn man im Netz der Sache genauer auf den Grund gehen will, ist man meist verloren. Einer schreibt vom anderen ab, Quellenangaben gibt es selten und es dauert Stunden bis ich einige mich zufriedenstellende Antworten finde. Ich habe es aufgegeben.
Das Zitat oben habe ich in diesem Blog gefunden, es soll aus dem 18. JH. stammen.
Ich weiß nicht...wurden die Hunde damals alle kupiert, oder wieso sah man bei der braunen Frucht mit der sternförmigen Vertiefung Ähnlichkeiten mit einem Hundepopo . Sammy verdeckt jedenfalls meistens sein Hinterteil mit seiner Rute!



Nach dem 'Formschnitt' durch meinen GG habe ich die an den abgeschnitteten Ästen noch anhängenden Früchte der Mispel abgenommen. Die sind noch steinhart trotz diverser Frostnächte, die wir hier bereits hatten.

Ich habe dann einen Teil für sechs Stunden in die Tiefkühtruhe gepackt, den anderen meiner Ernte ließ ich im Korb.



Und beide Teilmengen zeigten die gleichen Reifeprozesse, beide waren noch steinhart als ich sie vom Baum abnahm, erst nach einer Woche Lagerung bzw. Lagerung und Kurzfrosten ( ca. 6 Stunden) zeigte sich das in englischen Quellen so bezeichnete 'Bletting. Auf Einfrieren kann man also verzichten..aber vermutlich hatten die Frostnächte schon diesen Reifeprozess vorbereitet: '
Ideally, the fruit should be harvested from the tree immediately following a hard frost, which starts the bletting process by breaking down cell walls and speeding softening.'

Übersetzungen für das Wort 'bletting' gibt es offenbar nicht,   'nachreifen' trifft es wohl nicht so genau, 'to blet' heißt teigig werden.
Bildunterschrift hinzufügen
Mispeln sind schon einzigartig, die Genussreife stellt sich erst ein, wenn sie verrotten... Also in diesem überreifen, teigigen Zustand würde ich sie immer noch nicht direkt vom Baum essen wollen, aber in verfeinerter Form beginne ich zu erkennen, dass sie eine  Zimtnote haben: Ich habe zum ersten Mal Gelee davon gemacht, vorher hatte ich mal eine Tarte davon zubereitet, ohne besonders begeistert davon zu sein und daher eher oben zitierter Meinung zu sein.
Das nächste Experiment wird dann Hundsarschl-Likör sein!


Sonntag, November 04, 2012

Störfälle im Garten

Die Mispel als Formgehölz ?

Im Garten liegen Freude und Ärger häufig dicht nebeneinander, eben wie im echten Leben. Gestern musste habe ich über meinen mir teuersten Gartengefährten geärgert: meinen Ehemann. Wir hatten uns am Vorabend über die in die Breite wachsende Mispel unterhalten, die nach über zwanzig Jahren inzwischen ein Drittel des Vorgartens einnimmt.
Während ich die zunehmende chaotische Dschungelhaftigkeit unseres älter werdenden Gartens liebe, ist mein GG Anhänger der britischen Ordung und Übersichtlichkeit. Um nicht missverstanden zu werden, wir ergänzen uns sehr gut in unseren Vorstellungen über unseren Garten, es gibt immer jede Menge zu diskutieren.  Ein begrenztes Zeit- , Kraft- und Finanzbudget und gegenseitige Anerkennung für das individuelle KnowHow führen nie dazu, dass wir ernsthaft streiten müssen.
Aber diesmal ging GG zu weit: Während ich mit unserem Hund unterwegs war, harkte er auch artig die Wege, wie besprochen , aber meinte dann sofort die Idee umsetzen zu müssen, die wir mal kurz angedacht hatten: Er unternahm den Versuch unsere Mispel zu einer Art Formgehölz zu degradieren. Super!
Mispeln wachsen nun mal sparrig und eigenwillig, das macht ja mit den Reiz dieses Gehölzes aus, jedenfalls für mich. Für jemanden, der dressierte Gärten liebt, ist das Gehölz jedenfalls eigentlich nichts. Liebt mein GG etwa insgeheim solche Miniparks,und fängt jetzt (im Alter) meine wildnishaften Gartenideen zu sabotieren.? Noch fünf Jahre ist er in Rente, was dann?  Ist dieser Formschnittanfall als Sinnbild für einen Paradigmenwechsel in meinem Garten zu verstehen? Denn ich muss zugeben, dass auch mir allmählich der Garten anfängt über den Kopf zu wachsen. Das muss ich erst mal sacken lassen!
Und ich hoffe stark, dass die Mispel diesen gewaltsamen Eingriff überleben wird, schließlich haben wir Herbst, in der die Wundheilung, d.h. die Kallusbildung des Holzes eingeschränkt ist.
Mehrstämmige Linde
Ein anderer Störfall zeichnet sich an der anderen Seite des Fließes ab, das die nördliche Begrenzung des Gartens bildet. Dort wächst seit Jahrzehnten eine mehrstämmige Linde. Inzwischen hat sie alle Laubblätter abgeworfen, und ich meine zu sehen, dass einer der Stämme sich weiter in Richtung unseres Gartens neigt.



Seitlich fotografiert, ist das besser zu erkennen. Muss ich da jetzt etwas unternehmen, wen schreibe ich da an?


Auch auf meinem Hochbeet geschah Unerklärliches: Beim Abernten des ebenfalls völlig undogmatisch wachsenden Kürbisses erntete ich diese beiden Exemplare, deren merkwürdiges Wachstum ich mir überhaupt nicht erklären kann. Ihre Form ist fast ebenso eigenwillig, wie die der Mispel und der Linde ;-)
                                                

Samstag, März 03, 2012

Frostiger Wochenendstart


Letztes Wochenende konnte ich Fotos der endlich aufgeblühten Krokussen aufnehmen. Die ganze Woche wollte ich sie eigentlich einstellen, komme aber erst heute dazu, obwohl ja ein Gartentagebuch regelmäßig geführt werden sollte, um dann auch mal rückblickend über die Jahre vergleichen zu können. C. fleischeri  , der Taurus-Krokus, hat auch den dritten Winter hier überstanden, allerdings benimmt er sich etwas merkwürdig in diesem Vorfrühling, seine weißen Blütenblätter verfärben sich im Abblühen gelblich, was ich im letzten Jahr noch gar nicht bemerkt hatte.



Meine Lieblingskrokusse, C. tommasinianus, sind zuverlässig wie jedes Jahr zur Stelle und werden vermutlich durch Ameisen an unmögliche Stellen im Garten 'getragen'.
Oder ist das C. vernus, der dort vor den zerzausten Miscanthus wächst? Elfenkrokusse haben eine weiße lange Kronröhre ( Bezeichnung für den röhrig gebauten Teil der Blüte, der von den miteinander verwachsenen Blütenblattabschnitten gebildet wird), also müssen die drei vor der Grabgabel wohl welche sein.



Ich mag diesen Kontrast der verdorrten Pflanzen des Vorjahres mit den sich in die Frühlingssonne drängenden Krokussen.  Aber ein wenig jäten scheint inzwischen schon angebracht zu sein.


Heute beginnt das Wochenende mit einem frostigen Auftakt, ich habe nicht auf das Thermometer geschaut, aber Raureif überzog das Dach und den Garten. Dann sind die verwilderten Karden immer besonders schön, die stehen noch immer, weil ich mir inzwischen Zeit lasse beim Frühlingsputz im Garten. Auch die Mispeln hängen immer noch am Baum, beginnen aber abzufallen. Ich werde sie wohl heute noch im Laufe des Tages dem Kompost übergeben, mit den abgefallenen Früchten der Bitterorange und den Zierquitten ist das bereits geschehen. Zwischen den verdorrten Thymianpflanzen der Wegbegrenzung kommt auch wieder die Netziris' Katherine Hodgkin' hervor. Schade, es ist nur ein Exemplar, was kann ich tun, damit sie 'verwildern' und sich vermehren?

Die dunkelblaue Sorte wurde erst letztes Jahr gesetzt, alle Zwiebeln treiben zu meiner Freude Blüten.

Und auch die Märzenbecher blühen pünktlich zu Beginn des Monats März, momentan ist der Turgor aber raus, sie beugen sich dem Frost. ( Turgor: Das ist der Druck des Zellsaftes auf die Zellwand )



Auch die Drachenweide treibt an ihren bizarr gewundenen und teilweise verbänderten Ästen Kätzchen, nicht mehr lange und sie werden blühen.....die ersten Bienen werden Pollen suchen, die Tagpfauenaugen werden sich ihre erste Frühlingsnahrung holen können...




Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...