Da staune ich da doch, wie munter manche bei diesem heißen, heißen Sommer weiterbloggen, oder sogar Grabungsarbeiten im Garten durchführen....Ich bin da eher wie die Weinbergschnecke, die in Trockenzeiten eine Diapause einlegt, sich an einen kühlen Ort 'klettert', sich in ihr Häuschen zurückzieht und einen luftdurchlässigen Vorhang vor den Hauseingang zieht.
Manchmal -vor allem nachts- mutiere ich dann eher zum Regenwurm, den Sara bei Grabungsarbeiten gerade beobachtet hat, der sich in seine tiefer liegenden Gemächer der Wohnröhren( in den Kellerraum) zurückzieht und mit selbst produzierter Feuchtigkeit (bei mir sind es feuchte Handtücher ) Trockenheit und Hitze übersteht.
Und Susanne Wiborg beschreibt im August Heft von 'Kraut und Rüben' wie sie selbst mit Katerstimmung wegen der kürzer werdenden Tage voller Körper-Einsatz die Wuchsfreude ihrer Rambler in Angriff nimmt oder Hecken schneidet, Clematis mit Kompost versorgt und den Tag mit zerkratzten Unterarmen und Muskelkater beendet. Na schönen Dank, soll ich jetzt ein schlechtes Gewissen bekommen?
Ich gehöre eindeutig in die Kategorie 'Weichei', wenn es um unnötige tropische (heiß und hohe Luftfeuchtigkeit) Temperaturen geht....habe aber dennoch laut jammernd in der vorigen Woche
die fränkische Schweiz erwandert. Gut, dass es dort Höhlen gab...die dann auch häufig unser Wanderziel waren...für uns Wander-Grottenolme.
Hin und wieder habe ich es auch unseren Hund nachgemacht und habe per Kneippwanderung durchs Wasser für eine notwendige Erfrischung gesorgt.
Jetzt sind wir zurück und stellen fest, dass die Fränkische Schweiz noch regenärmer war als Brandenburg-selbst der Giersch darbte in Franken und lag am Boden- aber die Temperaturen waren sehr ähnlich. Auf der Jura-Höhe über Pottenstein waren es gefühlte 40 Grad, das Autothermometer zeigte 34 °. Und es hat kein Ende, es regnet weder in Franken noch hier.
Aber immerhin habe ich mich inzwischen aufgerafft ein paar Garten-Fotos zu machen und die anfallende Ernte meines Gartens sinnvoll zu verarbeiten. Nein, mit den emsig um den Staudenknöterich herumsurrenden Insekten habe ich nichts gemeinsam, die auf der Suche nach süß schmeckenden Nektar herumschwirren.
Die Kübelpflanzen zeigen mir aber sofort an, wenn sie gegossen werden müssen, das Hochbeet braucht ebenfalls täglich ein paar Gießkannen, der Lavendel wurde geschnitten...aber ansonsten vernachlässige ich meine Gartenarbeit sträflich. Immerhin hat mein Sohn während unserer Abwesenheit die Hecken geschnitten und den Rasen gemäht. Großes Lob.
Bevor wir los fuhren hatte ich noch schnell die Fenchelknollen geerntet, die teilweise bereits anfingen zu schießen. Ich wusste gar nicht, dass die so gut hier gedeihen. Aber vielleicht liegt es ja an den ungewöhnlichen Wetterbedingungen, die wir momentan haben.
Selbst die im Mai ausgesäten Möhren gedeihen prächtig, zumindest, was das Laub abgeht. Vor unserer Fahrt habe ich noch einmal ausgedünnt und ein paar ein paar große zu einem leckeren Salat zusammen mit den roten Beten verarbeitet.
Bei den Möhren handelt es sich um eine alte Schweizer Kultursorte namens 'Weiße Küttiger' . Laut Dreschflegel-Katlog soll sie ca.auf 20 cm wachsen. Na, davon sind meine aber meilenweit entfernt. Auch bei der Ernte nach dem Urlaub hatte sich da nicht viel verändert. Aber schmecken tun sie trotzdem schon.
Aber Sensation...ich konnte Tomaten ernten. Zum ersten Mal nach über einem Jahrzehnt hatte ich wieder krankheitsfreie Tomaten, und zwar nur, weil ich sie im Wintergarten gezogen habe. Ich bedaure, dass ich nicht mehr Kübel mit Tomaten kultiviert vorbereitet hatte. Was habe ich schon alles probiert, um zu verhindern, dass Phytophtera-Sporen den Weg zu den Pflanzen finden. ..alle Ratschläge, wie von unten gießen, unter einem Dachvorstand ziehen, angeblich resistente Sorten....
Auf das Hochbeet hatte ich zum ersten Mal selbst vorgezogene Gurken gesetzt, und zwar 'Heirloom Sorten' aus GB. Leider habe ich vergessen von welcher Firma, ich nehme an, es war Thompson und Morgan. Die Tüte landete im Müll. Es handelte sich um unterschiedliche Sorten, deshalb kann ich jetzt noch nicht einmal ihren Namen nennen.
Allerdings ist die Nachzucht bei den Möhren doch nicht so einfach, wie ich mir das gedacht hatte. Nicht nur, weil sie zweijährig sind., also erst im nächsten Jahr zur Blüte kommen werden, sondern weil sie als Fremdbefruchter sich gerne mit Wildmöhren kreuzen. Aber laut dem 'Handbuch der Samengärtnerei' soll das selbst bei Saatgut passieren, das im Handel ist...kommen Verkreuzungen mit der Wildform des Öfteren vor. "Diese sind an der faserigen, weißen Wurzel ....zu erkennen...". Wait and see.
Auch der Apfelbaum trägt gut, wenn auch viele kleine Früchte. Mein GG hatte im Juli die Wasserschosser entfernt, so dass besser als im letzten Jahr Licht und Luft an die Früchte kommt. Letztes Jahr sind viele Äpfel verfault abgefallen, weil das Blattwerk einfach zu dicht war.
Da ich auch in Franken wohne, kannst du dir vielleicht vorstellen wie es hier aussieht! Das Laub der Bäume ist schon total verfärbt, man könnte glauben es wäre schon Anfang Oktober. Insofern bin ich ganz froh dass wir kein Gemüse haben, denn da wir auch kein Grundwasser haben müssen wir alles aus der Wasserleitung gießen. Die Fässer sind schon ewig leer und das bisschen was ab und zu drin ist benötigen meine vielen Töpfe und die Tomaten. Vielleicht regnet es ja morgen, angekündigt wurde es uns....
AntwortenLöschenLG Lis
Oh weh, du Arme! Bei uns ist es ähnlich - das schlechte Gewissen angesichts der Unmengen Trinkwasser, das wir täglich auf die Beete donnern, habe ich inzwischen ausgeblendet. Vielleicht werden irgendwann die Phloxe aber doch den Königskerzen weichen müssen :-(
LöschenIch drücke die Daumen, dass es bald regnet!
Xenia
Doch Lis, ich habe es mit eigenen Augen gesehen. DIe Birken am Straßenrand sahen ganz schg
Löschenlimm aus, sämtliche Blätter gelb. An manchen Stellen hatten die Wälder wirklich einen herbstlichen Touch.
Wir wohnen in einer Gegend, wo das Grundwasser hochsteht, so dass Brunnenbohren kein Problem war. Ich gieße aber dennoch nicht regelmäßig, nur mein Hochbeet und die Kübel. Heute morgen habe ich allerdings den Rosen und einigen Sträuchern ein paar Liter gegönnt.
Wo bleibt der Regen? Auch hier im Osten gibt es noch nicht einmal ein Gewitter.
All the best
Sisah
Hui, da warst du aber doch fleißig, liebe Sisah :-)
AntwortenLöschenUnd ich bin drin vorm Computer, weil es mir jetzt im Garten wirklich zu heiß und schwül geworden ist. Also packe ich endlich mal die Urlaubsfotos auf den Server und fotografiere noch schnell meinen Goldrutenstrauß, von dem ich in seiner Schlichtheit so entzückt bin.
Herzlichen Glückwunsch zu deinen Tomaten und den Rüben - so schmeckt der Sommer!
Beste Grüße
Xenia
Ja, ich sitze auch mit verdunkelten Jalousien vor dem Computer und schaue endlich mal wieder durch die Blogs dieser Welt.
LöschenJa, Goldruten mag ich auch, ich habe sogar welche im Garten...es gibt wunderschöne Gartensorten...meine habe ich damals von Olaf Grabner gekauft. Aber auch die 'ördinären' würde ich auch in die Vase stellen. Gibt es Fotos? Ich werde ,auch noch etwas über die Sommerblüten in meinem Garten bloggen....die gibt es neben dem Gemüse durchaus auch.
LG
Ssiah
Trotz Wassermangel hast du eine bemerkenswerte Ernte Sisah!
AntwortenLöschenBei uns hat es endlich geregnet - ich hoffe bei Euch auch? Die Straßenbäume verlieren schon das Laub ...
Wir haben uns so richtig gefreut über den Regen und wollten gar nicht rein. Aber dann hat es ein wenig gehagelt und da sind wir doch geflüchtet.
Viele Grüße von Renate
...und hier ist die Regenfront wieder knapp an uns vorbeigegangen. Inzwischen ist mir egal in welcher Form das Wasser om Himmel kommt...und wenn's schneit ;-)
LöschenLG
Sisah
An unseren Apfelbäumen hängen auch viele leider kleine Äpfel. Auch unsere Birnbäume sind mit vielen Früchten bestückt.
AntwortenLöschenEine ordentliche Ernte hast Du.
Hier am Bogensee im kleinen Vorgarten musste ich schon einige Pflanzen auswechseln. Vom Phlox stehen (mehr hängend) noch drei Halme. Distel, Königskerze und Fetthenne haben Einzug gehalten hier.
In der Höhlenwert ward Ihr. Schön nicht wahr. Ward Ihr auch in der Sophien- und in der Binghöhle? Der Führer in der Binghöhle (ehrenamtlich) schwappte mit seiner Begeisterung so sehr über. Ich war davon so beeindruckt von dieser Begeisterung.
LG lykka
Phloxe sind in meinem Garten ziemlich widerstandsmäßig, sie verblühen zwar schnell, aber leiden nicht wirklich. Heute habe ich ihnen auch mal einen Guss gegönnt, weil sie am Nachmittag immer schlapp herunterhingen.
LöschenAn Binghöhle und Sophienhöhle sind wir nur vorbei gewandert, Hunde sind darin verboten. Am erlebnisreichsten war die Höhlenwanderung von Höhle zu Höhle bei Muggendorf. Das sind keine Schauhöhlen, man muss selbst eine Tachenlampe mitbringen und kann von Höhle zu Höhle oder auch durch Höhle zu Höhle wandern. Waren die schön kühl!
LG
Sisah
Wir haben uns beim Wandern durch marokkanische und fränkische Wüste auch manchmal gefragt, wieso wir uns das antun...und dann auch noch dafür bezahlen. Wäre es nicht netter gewesen zuhause zu bleiben und die Beine hochzulegen? Im Unterschied zum aktuellen deutschen Sommerklima, habe ich in Marokko übrigens viel besser geschlafen...und dann ist man tagsüber auch besser drauf als nach schlaflosen Nächten.
AntwortenLöschenAber du hast recht, vermutlich bin ich nur ein Teilzeitweichei...aber graben und umpflanzen muss ich momentan nicht haben, und auch jäten macht nicht wirklich Freude.
Liebe Grüße
Sisah
Liebe Sisal, die Hitzewelle ist bei uns offenbar vorbei und auch ich schaue endlich mal wieder in die Blogs… Bei dem Wetter habe ich außer Gießen und verblühte Taglilien abknipsen auch nichts zuwege gebracht. Allerdings kurz vor dem Regen noch den alten Kompost umgeschaufelt damit wieder Platz für Grünmasse ist. Nun freuen sich die Hortensien und die Phloxe über die Feuchtigkeit und wir sitzen drinnen und schauen ins Nass… selten habe ich mich so über Regen gefreut!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Barbara