Posts mit dem Label Gemüse werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gemüse werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, Juni 01, 2014

Von wegen zwanzig Prozent !

In jedem Samenkorn schlummert eine Pflanze -hoffentlich immer noch Alltagswissen eines jeden Kindes.  Aber wie man die schlummernde Pflanze zum Leben erweckt ist manchmal eine Kunst und für mich schon immer eine gärtnerische Herausforderung gewesen.
Ist doch langweilig, dass man sich inzwischen alles Gewünschte per Internet bestellen kann, wenn auch sehr bequem.
Samenstand und Laubblätter des Meerkohls
Im letzten Herbsturlaub in Dänemark hatte ich Samen von 'Crambe maritima' eingesackt, den Meerkohl, eine ausdauernde Pflanze, die an der Nordeeküste ( habe ich da noch nie gesehen) und Ostseeküste und am Schwarzen Meer ausdauernd wächst.

Lebensraum von Meerkohl
Nachdem ich in englischen Gartenbüchern oft über die kulinarische Verwendung als zartes Gemüse gelesen hatte, das ähnlich wie Rhabarber in sogenannten 'Forcern' vorgezogen und gebleicht wird,  war ich sehr motiviert, das mal auszuprobieren. Meerkohl ist eine mehrjährige, winterharte Pflanze und somit eigentlich problemlos zu kultivieren. Wieso die in 'Good Old Germany' keine Liebhaber findet, wie in GB, ist noch herauszufinden...
Im Handbuch der Samengärtnerei  (Ulmer Verlag) wird die Kultur, der Samenbau und die Vermehrung dieses wilden Kohls ausführlich behandelt. Erwähnt wird, dass er besser über Wurzelausläufer zu vermehren ist, weil die Samen nur eine geringe Keimfähigkeit haben...angegeben sind 20 % Ausbeute.
Nagut...dachte ich...Versuch macht kluch.. und propfte im zeitigen Frühjahr alle Samen, die ich hatte, in zwei kleine Pötte. Irgendwann im März keimten dann tatsächlich zwei Pflanzen, was der angebenen Keimrate in Etwa entsprach.
Die standen dann relativ unbeachtet, bis mir dann plötzlich im April auffiel, dass inzwischen alle Samen gekeimt waren. Offenbar hat das wechselhafte Wetter sie doch noch so stimuliert, dass die Pflänzchen ihre Keimruhe aufgaben.
Sämlinge Crambe maritima


Super, was mach ich jetzt damit? Schließlich sind sie mehrjährig und könnten mich überleben, wenn ich ihnen die richtigen Bedingungen biete.( in einer Quelle las ich etwas von zwanzigjähriger Lebenszeit)  Jedes Pflänzchen kann 75 cm hoch, und 60 cm in die Breite wachsen...ich brauch ca. 10m² Platz, den ich nicht habe.
Wer Pflänzchen habe möchte, möge sie sich bitte abholen ;-
Hier habe ich schon mal einen Video-Clip für ihre Kultur, und  die Schotten wissen auch, wie man den Kohl zubereiten könnte: http://www.scotsman.com/news/tom-kitchin-recipes-uncover-the-treasures-of-sea-kale-1-1545692





PS. Auf dem Foto der Sämlinge sieht man im Hintergrund die aus Samen gezogenen Wildlilien aus Italien, die jetzt bereits den zweiten brandenburgischen Winter überstanden haben.

Dienstag, Oktober 01, 2013

Herbst im Hochbeet

Ich staune über den Hokkaido-Kürbis auf meinem Hochbeet. Jetzt haben wir schon die dritte Nacht mit leichtem Nachtfrost, und die Laubblätter der Kürbispflanze halten noch wacker durch. Wahrscheinlich hat sie der Frost noch gar nicht erreicht.Auf dem Dachziegel sah es aber schon sehr bereift aus.
Während ich zu Beginn der Vegetationsphase des Kürbis annahm nur einen Hokkaido ernten zu können, hat die Mutterpflanze im August noch einmal  Fahrt aufgenommen und drei weitere Kürbisse produziert. Leider sind die noch nicht erntereif. Und Hokkaidos sollen angeblich nicht nachreifen, wenn man sie verfrüht abnimmt. Beim 'Butternut' funktionierte das vor Jahren hervorragend.


Beim schon  reifen Kürbis haben ich mich bei der Zubereitung von einem Laksa-SuppenRezept aus dem Internet inspirieren lassen, leider fehlte die Hälfte der angegebenen Zutaten, aber es schmeckte dann doch exotisch scharf. Eigentlich nimmt man zum Würzen  'Laksa-Kraut'  was als Vietnamesische Minze in den Rezepten angegeben wird...und als Beilage nicht unbedingt Kürbis.



Aber das Laksa-Suppenrezept scheint sowieso sehr variabel zu sein, die Zutatenangaben sind im Netz wurde geradezu verwirrend: In den ergoogelten Rezepten wurde die Laksa-Pflanze wissenschaftlich mal als 'Mentha gentilis' beschrieben, in anderen aber als 'Persicaria odorata' und in wieder anderen' Elsholtzia ciliata'. Na gut, ich habe mich beim Würzen erst einmal auf Ingwer, Chilis, Kokosmilch, Zitronengras beschränkt, weil ich das im Haus hatte. Wo kann man wohl Elsholtzia ciliata beziehen für spezielles Würzen?
Für die nächste Kürbissuppe malaiisch greife ich auf hauseigenen  'Persicaria hydropiper' zurück, der sich im alten Gewächshaus im Topf selbst ausgesät hat. Der ist schön pfeffrig.
Wasserpffer-Persicaria hydropiper
Im Hochbeet befinden sich noch etliche Riesenköpfe an Endivien, die ich dieses Jahr habe wachsen lassen, ohne sie zu bleichen. Und dank vielfältiger Rezepteauswahl für Endivien im Netz, hat sich diese Salatsorte als der Familienknüller erwiesen. Mein Lieblingsrezept mit diesem knackigen, leicht bitteren Salatblättern steht hier.
Endivien

 Heute gab es eine Variante mit in mit Senfkörnern eingelegten Möhrenstiften und Linsen.( ohne Hühnerfleisch)


Endiviensalat an The Who-Schallplatte..neu gekauft von meinem GG ;-)
Verwundert war ich über die noch im Juli ausgesäten Bohnen...von Vern als Schwarze Römische Bohne bestellt Als Buschbohne sollte sie eigentlich nicht ranken, aber im August legte sie plötzlich los und schwang sich in die Höhe.


Und als ich jetzt ans Ernten ging, überraschte sie dann durch variable Farbgestaltung, ich pflückte grüne und gelbe Bohnen. Ich bin mir aber ziemlich sicher kleine schwarze Bohnen gesteckt zu haben.
Eigentlich sind ja Bohnen selbstfertil, was issn da verkehrt gelaufen?
In einem Gartenmarkt in Britz hatte ich im September noch Wirsing- und Grünkohlsetzlinge gekauft, so etwas bietet ja nicht jeder Pflanzenmarkt hier an. Jedes Jahr vergesse ich den rechten Zeitpunkt um noch Pflanzen für's Hochbeet nachzuziehen und war recht froh darüber noch welche zu finden. Scheint aber etwas zu spät gewesen zu sein, ich kann kaum Zuwachs an den neuen Pflanzen erkennen.





Montag, Juli 08, 2013

Nachrichten aus dem Hochbeet

Mein ‘Sagra delle radici’ habe ich jetzt schon ( also mitten im Sommer) gefeiert,  allerdings als einzige in der Familie. Weder Sohn noch Ehemann fanden dieses Geschmacksexperiment zum Feiern.
Unser kleines nettes Hochbeet ist mein kleines nettes Versuchsfeld für besondere Gemüsearten. Zu denen gehörten letztes Jahr auch u.a. ' La scorzonera di Soncino',  die ich dann auch mit Hilfe eines Winterschutzes aus Mispellaub über den Winter gerettet habe.
Übersetzen könnte man den Gemüsenamen wohl mit  'Schwarzwurzeln aus Soncino'. Es handelt sich um eine regionale italienische Gemüsesorte aus der Familie der Zichoriengewächse:  'Cychorium intybus sativus', genau wie die bekannten Radicchios . Nur isst man bei der Sorte nicht die Blätter, sondern die Wurzeln. Diesen Wurzeln wird in Soncino ( in der Nähe von Cremona) sogar im Herbst ein Fest gewidmet. Nachzulesen hier  Die Wurzel gehört zwar zur selben Pflanzenfamilie ( Korbblütler) wie unsere Schwarzwurzeln, ist aber keine Scorzonera ((Scorzonera hispanica), sondern eben eine Zichorie.


Da ich in meinem Garten im Fließtal keine italienischen Winter habe, ist das Versuchsergebnis auch entsprechend. 
Die Pflanzen entwickelten prächtige Laubblätter, die man durchaus als Radicchioersatz nehmen kann, einige fingen allerdings schon an Blüten zu treiben. Es sind halt zweijährige Pflanzen... Egal, stellte ich für mich fest, und habe dann die Wurzeln der Pflanzen geerntet, die noch keine Blüten trieben. Und natürlich sahen die nicht so aus, wie die auf den Fotos im Link. Sie waren viel zu dünn. In Italien wird erst im Herbst geerntet, ich weiß...und ein Fest gefeiert!


Meine Rübchen wurden abgeschrubbt, in Stückchen geschnitten und in Olivenöl mit Knoblauch gedünstet. Im Geschmack ähnelten durchaus ein wenig meinen geliebten Schwarzwurzeln , ergänzt durch einen leichten bitteren Beigeschmack.  Ich mag das. Allerdings hatte ich dann die Idee, den Rest am nächsten Tag als Salat mit ein paar Cocktailtomaten meinen Männern zu servieren.  Das kam nicht an, mir schmeckten sie übrigens auch nicht als Salat.
Auch ein weiteres Gemüse durfte ich ganz alleine essen: Meine Mini-Saubohnen der Sorte 'Robin Hood'.  Wie versprochen blieb diese Sorte niedrig, hatte auch nicht den schon fast für Puffbohnen typischen Blattlausbefall.

Die Puffbohnenkerne hatte ich diesmal als Salat angerichtet, zusammen mit kleinen Käsestückchen. Aber auch den durfte ich alleine essen. Na, dann müssen meine  Männer warten bis die von ihnen bevorzugten Zuckererbsen, dieses Jahr als  Sorte' Vierzigtägige' so weit sind.


So , und jetzt gehe ich raus und säe als nächstes Experiment 'Schwarze Römische', eine Buschbohne mit schwarzen Kernen., ebenfalls wie die Zuckerbse von Vern.
Außerdem Nagelkerbel ( auch Venuskamm genannt), den ich auch noch nicht kenne. Scandix pecten ist eine alte Gewürzpflanze, die vom Habitus an Kerbel erinnert, aber einen petersilienähnlichen Geschmack haben soll.

Dienstag, April 16, 2013

Nachrichten aus dem Hochbeet

Rosmarin
Das Hochbeet wird im Winter mit Mispellaub oder den Kiefernnadeln abgedeckt. Im Herbst des Vorjahres hatte ich noch Variegata di Castelfranco und Cicoria Da Radice Di Soncino ausgesät, die auch gekeimt waren, aber sich leider nicht mehr erntereif entwickeln konnten. Zu meiner Überraschung sind etliche tatsächlich über den Winter gekommen, ebenso eine Rosmarinpflanze im Topf, die ich einfach mit einer Kunststoffcloche abgedeckt hatte. Der 'Deutsche Knoblauch' und der Meerkohl haben es ebenso geschafft, wie der ziemlich ramponiert aussehende Spazierstockkohl. Auch die nachlässig auf das Beet deponierte Sämlingspalette mit Verbascum blattaria hat überlebt.

Raddicchio
Am Wochenende wurde das Hochbeet dann 'bestellt', d.h. ich habe die Nadeln und Laubblätter entfernt, Kompost aufgeschüttet und eingearbeitet. Jedes Jahr sackt es ein wenig weiter ab, und inzwischen bin ich mit dem Beet- wenn ich richtig rechne- im fünften Jahr.



Puffbohnen, die man bei günstigen Wetterverhältnissen ja schon im Februarsäen könnte, hatte ich im Haus vorgezogen, ein paar Tage draußen abgehärtet, und jetzt einfach mutig ausgepflanzt. Es handelt sich um eine kleinwüchsige Sorte namens 'Robin Hood' von Thompson and Morgan.


Von Kiepenkerl gibt's eine lustige Farbmischung an violetten ( Viola), weißen (Albena), gelben 
( Zlata) roten Radieschen, die ich gesät habe. Außerdem hatte ich von Kölle vorgezogenen Romanasalat mitgenommen. Gießen konnte ich mir heute sparen, es regnete hin und wieder. Jetzt kann es keimen.
Falls sich das Wetter doch wieder einfallen lässt frostig zu werden, habe ich ein paar Weckgläser als Abdeckung parat.

Sonntag, August 26, 2012

UFO Invasion , Aliens landen auf....

...Pizza


Es darf wieder geerntet werden. Den Kürbisgewächsen auf dem Hochbeet haben die tropisch-feuchten Temperaturen besonders gut getan, meine Ufos sind endlich gelandet. Ich hatte schon angenommen, dass es ihnen hier im nördlichen Berlin zu kalt ist.


Die Ufos sind F1 Hybriden, heißen Starship, sind wie Patissons geformt, Farbe und Konsistenz sind aber wie bei den bekannten Zucchinis.Wenn man die Früchte länger an der Pflanze lässt, werden sie auch so dunkel wie auf den Fotos der Firma Jensen. Dann sind sie sicher auch zwei Monate haltbar, wie im Link angegeben. Ich bevorzuge Cucurbita pepo- egal ob als UFO oder Glühbirne- eher zart und jung, wie auf dem Foto, daher habe ich sie eher abgenommen.


Auch in anderen Gärten scheint die Zucchinischwemme ausgebrochen, so auch in Dagmars Parzelle. Hier gab man den 'summer squashes' den Namen Mädchengemüse, , wieso....;-), ich vermute wegen des zarten Geschmackes.
Dagmar hat die Zucchini lecker gefüllt, aber da bei uns kein Hackfleisch vorhanden ist, muss ich mit den Angeboten meines Kühlschrankes etwas anderes komponieren. Und ich wurde in Jamie Olivers 'Natürlich Oliver' fündig und ließ mich inspirieren.


Die UFOs landeten heute auf einer Pizza, aus Jamies Pizza Quatro Gusti wurde eine Pizza Due Gusti.  Also bereitete ich einen Hefeteig, eine schnelle Pizzasauce aus Tomaten a la Jamie, leider mit Hilfe von Dosentomaten. In diesem Jahr habe ich mich wirklich nicht mehr darauf eingelassen in meinen mit Phytophterasporen verseuchten Garten Tomaten zu pflanzen.  Immerhin kamen die Kräuter aus eigener Kultur. Dieses Jahr stehen Basilikum und Petersilie vor der Eingangstür des Hauses in Töpfen , da sie dort erstens besser unter Kontrolle sind, und der Weg aus der Küche kurz ist.


Als Belag für die Pizza 2 Gusti gabs's auf der einen Seite ein paar Löffel des eingekochten Tomatensugos, UFOs in sehr dünnen Streifen, Zucchiniblüten, Panchettascheiben , etwas Taleggio-Käse und für die Schärfe in feine Scheiben geschnittene Chilis aus eigner Ernte.
Auf die andere Seite natürlich auch Tomatensugo, darauf Salami , ein wenig Mozzarella und Petersilie.
Und ab in den Ofen mit den Aliens....
Pizza 2 Gusti vorher


...hier nur nicht ausreicnend gebräunt, ich musste sie noch einmal in den Ofen schieben für meinen GG
Viele Patissons braucht man allerdings nicht für den Belag, meine Ernte veringerte sich gerade mal um einen. So werde ich mir wohl noch etwas anderes einfallen lassen müssen.
Gartenblogger zeigt uns eure besten Zucchinirezepte!!
Wie Jamie's Pizza der vier Geschmacksrichtungen vorbereitet wird zeigt er bei youtube:

Sonntag, Juli 29, 2012

Nachrichten vom Gemüse/ Hochbeet



Das Hochbeet geht dieses Jahr bereits in die sechste Vegetationsperiode. Die Erde ist schon sehr abgesackt, dieses Jahr bin ich einfach nicht dazu gekommen, es wieder mit Kompost aufzufüllen.
Aber offenbar hat das für die Ernte keine Bedeutung. Als erste Ernte gab es die verschiedenen Salatsorten, die als Jungpflanzen gesetzt wurden, die Ernte der ebenfalls gesetzten Kohlrabi war ein Reinfall. Als nächsten Schub gab es dann zwei Mahlzeiten Zuckererbsen und fünf wundervolle Köpfe von Broccoli.


Dann begann der 'Rote Meier' sein Unwesen, er keimte in Massen, und in der Erde des Hochbeets scheinen auch noch Massen seiner Nachkommen von in den Startlöchern zu liegen ....

Auf dem Hochbeet habe ich mich bisher nie an die auf den Saattüten vorgegebenen Sä- und Pflanzabstände gehalten, und teste, was geht und was nicht. Momentan ist der Mangold vom eigentlich nicht 'geplanten' Meier untergebuttert worden. Aber ich habe den jetzt radikal ausgedünnt, auch um Platz zu schaffen  für meine zweite (!) Julisaat von zwei verschiedenen Radicchios und einem Romanasalat. Der erste Versuch war bereits vor vierzehn Tagen, die Saat war auch  bereits aufgegangen, da haben mir die Schnecken in einer Nacht sämtliche Keimlinge eliminiert!



Die Zweitsaat ist dann auch sehr schnell aufgegangen, jetzt muss ich nur noch verhindern, dass die Schnecken in das Beet wieder einwandern.Sie lauern schon...


Und wer immer noch behauptet, dass die unter Naturschutz stehenden Weinbergschnecken nur abgestorbene Laubblätter vernichten oder von der Schneckenbrut anderer Schnecken leben, der hat noch nie Weinbergschnecken im Garten gehabt.

Patisson Starship hat schon Kürbisgröße
Auf der anderen Seite des Hochbeets kommen endlich die beiden Kürbisgewächse in Fahrt, bisher hatten sie immer nur vor sich her gemickert. Das lag aber nicht, wie ich dachte, an der veränderten Tageslänge, sondern wohl doch eher an den einsetzenden tropischen Temperaturen. Kürbisse und Melonen ist die Tageslänge bei der Blütenbildung egal.

Die Tabelle stammt hier her

Patisson Starship
Melone und Kürbis werden sich wohl irgendwann ins Gehege kommen, so dass ich jetzt irgendwann ein paar Triebe kappen werde.. Beim Kürbis handelt es sich um den Patisson Starship.  Ob die Melone überhaupt Früchte tragen wird wie vor zwei Jahren, wage ich zu bezweifeln. Immerhin zeigt sie schon Blüten.

Außerdem gibt es da noch drei Exemplare eines Spazierstockkohl (Brassica oleracea longata), dessen Blätter auch schon ziemlich zerfressen aussehen, ohne dass ich weiß, wer der Übeltäter ist. Angeblich soll der bis zu 2 m hoch werden, zumal, wenn es mir gelingen sollte ihn zu überwintern. Heiner, von 'Wir sind im Garten' hat darüber schon einmal sehr informativ berichtet.

Spazierstockkohl
Zum Schluss noch eine Lektüre- Empfehlung für alle Gemüsefreunde. Es ist von der 'Queen of Vegetables' der GärtnerInsel Joy Larkom geschreiben und ganz frisch auf dem Markt.
Das Buch ist momentan meine Bettlektüre: Die Britin schreibt hier ihre Erinnerungen der 'Grand Vegetable Tour' durch Europa im Jahr 1976. Sie begab sich damals auf Tour in Campingbus plus Caravan samt  zwei schulpflichtigen Kindern und Ehemann  um seltene Gemüsesorten aufzustöbern , und um etwas über die verschiedenen Anbaumethoden in den einzelnen Ländern zu erfahren. Wie sie das meisterten ist schon bemerkenswert, ebenso wie ihre  Entdeckungen zum Gemüseanbau.

Ihre Tour ging durch Holland, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien,Sardinien , die Schweiz  und sogar durch das damals noch sozialistische Ungarn und Jugoslawien,  Deutschland hat sie ausgelassen. Das Buch beinhaltet aber nicht nur Erinnerungen, sondern nimmt durchaus Bezug zum heute.


Donnerstag, Juli 12, 2012

Curry-Meier


Auf der Suche nach dem etwas anderen für meinen 'Roten Meier' bin ich im englischsprachigen Raum bei 'How to Cook Amaranth Leaves' fündig geworden. Die Zutaten für einen fruchtigen Salat sind ungewöhnlich, und das machte mich neugierig . Ob das wohl schmecken würde?

 6 Unzen Amaranth- Blätter, in kleine Stücke gerissen
 1 Tasse voll in Scheiben geschnittener Erdbeeren
 1 Tasse voll Blaubeeren
 1 Tasse in Blättchen geschnittene Mandeln
 1 kleine rote Zwiebel, in dünne Scheibchen geschnitten
  Vinaigrette aus:
 2 Teelöffel Balsamico
 2 Teelöffel Reisessig ( ich habe Apfelessig genommen)
 1 Teelöffel Curry-Pulver
 2 Teelöffel Dijon Senf
4 Teelöffel Honig ( ich nahm nur zwei)
 Pfeffer und Salz

Um Unzen ( amerikanische) in Gramm umzurechnen , muss man mit 28 multipliieren, habe ich hier gelesen, d.h. ich hätte 168 g Roten Meiers vom Hochbeet ernten müssen. Ich habe  statt  dessen lieber π × Daumen gerechnet ;-)


Fazit des geschmacklichen Experiments: Es war lecker, sogar meinem Mann schmeckte dieser fruchtige Salat. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals rohe Zwiebeln mit Blaubeeren und Erdbeeren kombinieren würde...Der Geschmack des Roten Meiesr ging allerdings etwas unter, erinnerte mich aber entfernt ein wenig an den von Roten  Beten.

Dienstag, Juli 10, 2012

Opfer des Spinats


In der Familie der Fuchsschwanzgewächse finden sich jede Menge Pflanzenarten, die wir Menschen als gartenkulturwürdig einstufen. Angefangen bei den verschiedenen Kulturformen der Rübe wie z. B der Roten Bete, der Futterrübe und der Zuckerrübe bis zu den Zierformen des Fuchsschwanzes. (Iresine, Brandschopf und Garten-Fuchsschwanz)
Vor Urzeiten gehörte der 'Rote Meier' auch dazu; wissenschaftlich heißt er Amaranthus lividus und stand dank Dreschflegel im letzten Jahr auf meinem Hochbeet, wo er auch zur Blüte  und zur Frucht kam. Da ich keine Ahnung hatte, was ich mit den Amaranthfrüchten anfangen sollte, habe ich ihn einfach stehen lassen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, es scheint so als ob jedes Samenkorn in diesem Frühjahr zur Keimung kam. Ich bin beeindruckt.  Massen von jungen Meierpflanzen besiedeln die eine Hälfte des Hochbeetes.
Morgen werde ich sie dann endlich mal ernten und als Blattgemüse verwerten, wie Menschen vor mir das in Mitteleuropa bis in das 17. Jahrhundert getan haben, bis er dann von anderen Kulturpflanzen abgelöst wurde, speziell dem Spinat, ebenfalls ein Amaranthgewächs.
Roter Meier

Eines meiner alten Bücher  aus dem Urania Verlag ' Unkraut oder Wildpflanze' ( Joachim Pötsch, 1991) formuliert  treffend : " So gab es eine ganze Reihe von Pflanzen, die dem Spinat zum Opfer fielen.' " Wieso sich die Essgewohnheiten änderten, und man sich entschloss den Spinat dem Meier  vorzuziehen, beibt ein Geheimnis. Ich hätte es gerne gewusst, aber vielleicht kann ich morgen besser urteilen, wenn ich statt Spinat den 'Roten Meier' als Blattgemüse verarbeite.
Hier entdeckte ich gerade eine hervorragende Zusammenstellung über alte Gemüsesorten,in dieser Power-Point Präsentation finde ich auch Gründe, die eine Rolle spielten bei der Ablösung altbewährter Gemüsepflanzen von neuen Arten und Sorten.



AMARANTHUS LIVIDUS scheint weltweit immer noch genutzt  zu werden, hier scheint der Spinat ihm noch nicht den Rang abgelaufen zu haben:
"This widely distributed species (also known as A. blitum) is well adapted to temperate climates and has a number of weedy forms that come with either red or green leaves. It promises to allow the development of highly palatable crossbred vegetable amaranths. In Madhya Pradesh, India, the edible forms, known as norpa, are especially liked for their tender stems. This is the species widely eaten in Greece under the name vleeta. It is also grown in Taiwan, where it is known as horsetooth amaranth.
 Seed is not the only nutritious product from the versatile amaranth.
The leaves also are rich in protein as well as in vitamins and minerals. They have a mild flavor, and in much of the world young leaves and stems of amaranth are boiled as greens."

Sonntag, Januar 29, 2012

Eindrücke aus der Bio-Halle

Noch ein Nachtrag zur BioHalle der Grünen Woche, wo ein paar Dinge Gnade vor meinen Augen fanden: Da war zunächst mal unser Mittagessen in Demeter Qualität: Rote Beete Suppe mit Meerrettich bzw. Maultaschen mit Schwäbischem Kartoffelsalat. Rote Bete Suppe durch die Menge zu transportieren , diese an einem weiß behemdeten Redner vorbei zu balancieren, erforderte höchste Konzentration, die Suppe schwappte gefährlich nah an den Suppentellerrand...man sieht's.
Die Beiträge des sogenannten Bundesprogramm BÖLN ( Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft ) des Bundesverbraucherministeriums unter dem Motto BIO – Vielfalt erleben – Genießen ließen uns zunächst dekorativ ausgestellte Möhrensortenhäppchen durchprobieren. Da wurden dann solche ungewöhnlichen Sorten wie 'Küttiger Rübli' als Häppchen zum Verzehr angeboten. Diese alte Schweizer Sorte, die früher als Viehfutter verwendet wurde, ist wieder kulinarisch neu entdeckt worden und wird inzwischen auch Menschen als feiner Rüeblisalat mit einer Rösti serviert.
Bei 'Dreschflegel' , wo ich meine Gemüsesamen beziehe, gibt es diese alte Sorte leider nicht mehr. Laut der bereits genannten Quelle scheint es sowieso selbst im Mutterland Schweiz schwer zu sein sie im Handel zu ergattern . Während meine Gartenfreundin im neuen Gartenjahr keine Rüben mehr anpflanzen möchte- es gab Ärger mit der Möhrenfliege- überlege ich nach positiven Erfahrungen auf meinem Hochbeet dieses Jahr das Beet mit weiteren Rübensorten auszuprobieren.
Passende Rezepte für Möhren gab's dann auch dort abzugreifen.
Mehltaubefallene Gurken
Interessant war auch die Präsentation des Bundes-Forschungsvorhabens aus Süßholzwurzeln Mittel gegen Gurkenmehltau zu gewinnen, wobei wohl noch nicht ganz klar ist, ob die Extrakte der Pflanze eher als Stärkungsmittel wirken oder ob sie in der Lage sind, den Pilz ganz einzudämmen. Witzig fand ich das unten abgebildete Modell eines im Laubblatt lebenden Mehltaupilzes, das zeigt, wie seine Sporangienträger nach außen dringen...dargestellt als Styroporkügelchen an weißen Stricken.




Mehltaupilz als Styropormodell
Vermutlich hätten wir uns länger in der Biohalle aufhalten sollen, im Netz kann man nachlesen, was wir alles nicht gesehen haben.

Der Fernsehturm hat auch seine 'Grüne Woche'



Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...