Bachstelze ist aus dem Norden Afrikas zurück |
Als ich gestern mit der U-Bahn fuhr, musste ich zwangsläufig mehreren sehr alten Damen ( alt bin ich auch) lauschen, die sich über Handtaschenraub im Berliner U-Bahnen mit denselben einschlägig vorurteilsbehafteten Worten ausließen wie über den momentan sehr kalten Ostwind . Ich wiederhole die genaue Wortwahl lieber nicht.
Das war ganz und gar nicht die rechte Einstimmung für einen froh gestimmten Frühlingsanfang im eigenen Garten. Leider hielt der kalte Wind bis heute an und lässt bei strahlender Sonne 'die Wimpel flattern' (Zitat Wettervorhersage) und mich frösteln.....
Trotz Ostwindes bewundere ich beim Morgenspaziergang die in meinem bundesdeutschen Garten voll integrierten Schönheiten aus dem Kaukasus, Türkei und den Gefilden um das Schwarze Meer in meinem Garten:
Helleborus x hybridus.
Tja, irgendwo hat mich auf meine alten Tage und ausgerechnet zu Frühlingsbeginn das schlechte Gewissen gepackt. Alte Rentnerinnen müssen quer durch die Stadt fahren um etwas Schönes zu erleben, tun sie aber nicht, weil die U- und S-Bahnen nicht mehr sicher sind.
Und ich sitze hier im Grünen und fotografiere Blümchen.... und hurra die erste Bachstelze aus dem Süden ist wieder da!
Ich tröste mich mit den Sätzen dieses Tagespiegelartikels, die unser eskapistisches Verlangen nach einem privaten Stückchen 'Natur' als Psychohygiene erklärt. Genau! Schließlich arbeite ich seit neununddreißig Jahren fünf Tage die Woche mit pubertierenden Großstadtpflänzchen, die mich teilweise bis in den Schlaf beschäftigen.