Weit und schön ist die Welt, doch o wie dank ich dem Himmel daß ein Gärtchen beschränkt, zierlich, mein eigen gehört. Bringet mich wieder nach Hause! Was hat ein Gärtner zu reisen? Ehre bringt's ihm und Glück, wenn er sein Gärtchen versorgt.(Johann Wolfgang von Goethe)Ein Kurzurlaub in Baden-Würtemberg hat mir ein paar wunderschöne, sonnen- und auch botanikreiche Tage verschafft, ließ mich aber ein rasantes Wachstum meiner Pflanzen versäumen. Es ist kaum zu glauben, dass Pflanzen innerhalb von vier Tagen dermaßen ins Kraut schießen können, man hätte sie beim Wachsen beobachten können.
Wie dem auch sein, demnächst stehen ja weitere freie Tage an, da werde ich mich dann auf die Lauer legen *grins*
Aber was habe ich alles in diesen Tagen dank einer lieben Freundin, die bei Karlsruhe wohnt, sehen können:
Den großen Dom zu Speyer
Das Kloster Maulbronn
Die Landesgartenschau von BW in Bad Rappenau
Baden-Baden (Gedächtnistour)
Es würde ein paar Seiten füllen, hier davon zu berichten. Ich beschränke mich jetzt einfach mal auf den Ausflug ins Kloster Maulbronn, weil der Besuch dort durchaus auch gärtnerische Aspekte hatte, die ich zunächst gar nicht vermutet hätte.
Bei Wikipedia liest man folgendes über die zum Weltkulturerbe der Unseco gehörenden Klosteranlage: "Das Kloster Maulbronn ist eine ehemalige Zisterzienserabtei am Ortsrand von Maulbronn an der südwestlichen Seite des Strombergs, der sich zwischen Schwarzwald und Odenwald erhebt. Nahe liegt die Stadt Pforzheim in Baden-Württemberg. Es gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen. Hier sind alle Stilrichtungen und Entwicklungsstufen von der Romanik bis zur Spätgotik vertreten.
Die Anlage, die von einer geschlossenen Mauer umgeben ist, beherbergt heute unter anderem mehrere Restaurants, das Rathaus von Maulbronn, die Polizei und andere Verwaltungsämter. Außerdem ist sie der Standort eines evangelischen Gymnasiums.
Das Kloster Maulbronn ist seit Dezember 1993 Weltkulturerbe der UNESCO. "
Hermann Hesse( neben anderen berühmten Persönlichkeiten) war dort von 1891-1892 Seminarist in Maulbronn und ist wohl nach einem Jahr dem ach so wunderschön wirkendem Kloster entflohen. Seine Eindrücke hat er u.a. in seiner Erzählung "Unterm Rad" http://de.wikipedia.org/wiki/Unterm_Rad
festgehalten.
Ebenso hat er in seinem Gedicht die traumatischen Erlebnisse seiner Jugend in Maulbronn festgehalten:
Verzaubert in der Jugend grünem Tale
Steh ich am moosigen Säulenschaft gelehnt
Und horche, wie in seiner grünen Schale
Der Brunnen klingend die Gewölbe dehnt.
Und alles ist so schön und still geblieben.
Nur ich ward älter, und die Leidenschaft,
Der Seele dunkler Quell in Haß und Lieben,
Strömt nicht mehr in der alten wilden Kraft.
Hier ward mein erster Jugendtraum zunichte.
An schlecht verheilter Wunde litt ich lang.
Nun liegt er fern und ward zum Traumgesichte
Und wird in guter Stunde zum Gesang.
Die Seele, die nach Ewigkeit begehrte,
Trägt nun Vergänglichkeit als liebe Last
Und ist auf der erspürten Jugendfährte
Noch einmal still und ohne Groll zu Gast.
Nun singet, Wasser, tief in eurer Schale.
Mir ward das Leben längst ein flüchtig Kleid.
Nun tummle, Jugend, dich in meinem Tale
Und labe Dich am Traum der Ewigkeit!
Gleich hinter dem Eingangstor liegt ein keines Hexenhäuschen
wunderschön berankt mit Kletterpflanzen, am angrenzendem Gebäude blühte gerade
eine Clematis macropetala.
Ganz klar für mich, in diesem Klosterladen musste ganz sicher ein hortophiles Wesen arbeiten.
Im Hexenhaus gab es dann alle möglichen kräuterlichen Ingredienzien, die der Hexe Herz begehrt. Beim Herumschauen, sah ich dann plötzlich in ein Gesicht, das mir bekannt vorkam, ich aber absolut nicht wusste woher. Meine Begleitung kannte die Ladeninhaberin-Kräuterhexe dann aber, da diese vorher in Durlach ihr Geschäft gehabt hatte und sie dort bereits gewesen
war.
war
Mir fiel dann plötzlich auch ein: Vor Jahren (1995) hatte ich mal
ein Buch von Gabriele Bickel erstanden, wusste aber als Nordlicht gar nicht, dass diese Kräuterhexe ein Geschäft im Süden des Landes hat. Das Geschäft in Durlach hat sie aufgegeben, jetzt residiert sie also in
diesem hübschen Fachwerkbau des Klosters Maulbronns.
Natürlich habe ich wieder ein Buch erstanden, diesmal mit inseitigem Autogramm von Frau Bickel samt Autogrammkarte. Der Kräutersommer kann kommen, ich bin gerüstet mit jeder Menge an Rezepten!