Sonntag, Dezember 14, 2008

Motivation



Sich bei diesem grauen Wetter zu motivieren nach draußen zu gehen und sich zu bewegen fiel mir sehr schwer, aber ich hab´s geschafft. Erst bin ich auf Entdeckungen in meinem wintergrauen Garten gegangen, dann habe ich mich sogar auf das Fahrrad geschwungen und bin planlos in der Gegend herumgegondelt. Im Garten gibt es keine Winterruhe, sowohl die skelettierte Samenhülsen am Helleborus foetidus als auch die an derselben Staude treibenden Blütenknospen beweisen es. Acanthus mollis

Und hurra, die Bitterorange hat tatsächlich ihre erste Frucht, nachdem ich im Frühjahr vereinzelt Blüten entdeckt hatte! Darauf musste ich über sechs Jahre warten. Poncirus trifoliata ist die einzige Zitrusgewächsart, die in unseren Breiten winterhart ist. Vielleicht hätte sie eher geblüht, aber sie steht an der geschützten Westseite unseres Anbaus und bekommt wahrscheinlich nicht ausreichend Licht . Dieses Jahr ist sie aber senkrecht in die Höhe geschossen, so dass sie in den nächsten Jahren hoffentlich blütenreicher ist. Und allein ihre dorniger Habitus ist so eindrucksvoll, dass sie mir auch ohne Blüten gefällt!

Die Zistrose, ebenso ein Exot für meinen brandenburgischen Garten, aus Samen gezogen, leidet. Aber wie mir das Berliner Pflanzenschutzamt in Berlin mitteilte, das ich auf dem Treptower Herbstmarkt befragte, muss ich mir keine Sorgen machen über diesen Rostpilz, der auf der Unterseite der Blätter siedelt. Momentan scheint der Pilz sich sehr wohl zu fühlen, mal sehen was der Strauch in der nächsten Vegetationsperiode dazu sagen wird.......... Der Pilz ist ein weiterer Hinweis darauf, dass ein Garten auch im Winter keine Ruhephase hat, Pilze gedeihen auch bei geringen Außentemperaturen, geringe Lichtzufuhr ist auch kein Wachstumshindernis und Feuchtigkeit lieben sie und davon gibt es ja momentan reichlich.Meine kleine Radtour führte mich anschließend an meine Gartenbesichtigung in Richtung Tonstich, . Hier wurde - soviel ich als Zugezogene weiß- einmal Ton abgebaut...durch Mühlenbeck zieht sich die sogenannte Deutsche Tonstraße.
Der kleine See steht unter Naurschutz, hier ist alles verboten....dennoch findet man reichlich Spuren seiner Nutzung durch die Eingeborenen.
Baden ist verboten. Aber wie feststellte, wird hier immer noch nach Ton gegraben, um den Gartenrosen der Einheimischen beste Anwachsbedingungen zu bieten. Das hatte man mir schon damals als Geheimtipp empfohlen.
Das sind Hinterlassenschaften aus DDR Zeiten, ob da wohl mal Licht montiert war? Jedenfalls hingen aus dieser recht gesund aussehenden Birke noch abgeschnittene Kabel heraus.



Angler waren ebenfalls aktiv, ich fand Feuerreste , Laubhütten, Zigarettenschachteln und Angelschnüre dieser "Naturschützer".



Freitag, Dezember 05, 2008

Bodenbewusstsein


Heute ist der Internationale Tag des Bodens.( Titel anklicken, da gibt es diverse Links) Das Ziel dieses Tages ist es " der Öffentlichkeit die Bedeutung und Schutzbedürftigkeit der Ressource "Boden" näher zu bringen und das Bewusstsein für dieses Umweltmedium zu stärken."
Dann will ich mal meinen Teil dazu beitragen und mein Bewusstsein heute auf dieses Thema fokussieren. Warum ausgerechnet ein Tag im Dezember ausgewählt wurde, um den Boden "hochleben" zu lassen, vermag ich nicht zu sagen.
Als Hobbygärtnerin habe ich ihn in den letzten Wochen an empfindlichen Stauden abgedeckt,die Blätter meiner Obstbäume als Mulchmaterial auf noch offene Bodenstellen verteilt, die Kiefer nadelt den gesamten Vorgarten zu: der Boden hat sich in Winterruhe begeben. Aber stimmt das wirklich, hält der Boden Winterschlaf, Winterruhe, stellt er seine Aktivität jetzt ein?
"Der Begriff Bodenaktivität wird synonym zu den Begriffen (TROLLDENIER 1971), biologische Bodenaktivität,bodenbiologische Aktivität (GISI et al. 1997) bzw. biotische Aktivität (SCHROEDER 1992) benutzt und bezeichnet "... die Gesamtheit aller durch das Edaphon bewirkten Stoffumsetzungen" (TROLLDENIER 1971, S. 57) im Boden. Dazu gehören u.a. Atmungs- und Stoffwechselprozesse (s. Bodenatmung), Zersetzungs- (s. Zersetzung) oder Umlagerungsprozesse, die in ihrer Gesamtheit Ausdruck der Lebensaktivität von Organismen im Boden sind. " (aus Hypersoil )
Mit Bodenatmung ist der Gasaustausch, bzw. die CO² Freisetzung gemeint, verursacht durch die Mikrorganismen(70%) und die Wurzelatmung(30%) . Diese Aktivität kann man sogar messen, aber meine Recherche nach Messungen eines jahresbedingten Aktivitätswechsel des Bodens war bisher ergebnislos.
Wenn ich so überlege, wäre mal wieder eine Bodenanalyse fällig, der Dezember wird bei Bio-Gärtner auch dafür empfohlen. Bloß wo? Als ich anfing hier zu gärtnern war das recht einfach, damals bekam ich eine einfache Analyse sogar kostenlos im Pflanzenschutzamt um die Ecke. Keine Ahnung mehr, warum das so war, aber das war noch zur wilden Nachwendezeit..
Welche Labore sind empfehlenswert? Hier habe ich eine Adresse (ebenfalls beim Biogärtner) gefunden, die sogar die biologische Bodenaktivität beurteilt. Allerdings finde ich trotz allem Hin- und Hergeklickes keine Preisangaben.
Gibt es irgendwo in den Weiten des Netzes eine hübsche Linkliste für Bodenanalytik bzw. -labors des Gartenbodens? Ich werde mich mal auf die Suche machen, damit ich dann vergleichen kann, ob sich inzwischen der pH-Wert, Nährsalzzusammensetzung und der Humusgehalt in unserem Gartenboden verändert haben. Vor fünfzehn Jahren war der Boden als zu kalkhaltig eingestuft worden, hatte einen geringen Humusgehalt und außerdem waren die Kalium-Werte zu niedrig.

Samstag, November 29, 2008

Novemberwetter wie aus dem Bilderbuch


Grau,nebelig, kalt, ungemütlich, deprimierend, Regen wechselte in Schneeschauer über....so fing der Tag an und endete ebenso. Wir hatten uns trotz allem auf den Weg ins Brandenburger Land gemacht, um uns den Liebenberger Weihnachtsmarkt anzuschauen. Unterwegs konnte ich durch die Autoscheibe die Adventsdampflok zum Bauernmarkt in Schmachtenhagen ,eine Gruppe rastender Kraniche auf einem Feld direkt neben der Landstraße fotografieren, bei einem kurzen Abstecher in einen Seitenweg Misteln aus einem Baum räubern und Barbarazweige von einem dort wachsenedn Kirschbaum schneiden.
Schloss Liebenberg liegt in einer landschaftlich wunderschönen Gegend,die historische Anlage mit einem von Peter von Lenné gestalteten Schlosspark ist ein stimmungsvoller Ort für einen Weihnachtsmarkt. Als wir zur Mittagszeit dort ankamen,war das wohl viel zu früh und deshalb auch noch nichts los. Mich störte das nicht, sicherlich aber die Verkäufer in ihren liebevoll dekorierten Hütten.
Sogar an unseren besten Freund den Hund war auf diesen Weihnachtsmakt gedacht worden, selbst gebackene Hundekuchen wurden verkauft.


Zu Mittag versorgten wir uns dort mit Grünkohl mit Knackern, ökologisch korrekt serviert auf Papierteller mit aus Holz gepressten Besteck.

In einem der großen Lagerräume auf dem Gelände war eine Ausstellung von Oldtimern und historisch dekorierten Weihnachtsbäumen zu bewundern, mein GG war ganz hin und weg von diesem alten Jaguar.

Der Bastelraum wartete auf den Ansturm von Kindern, aber nur ein einziges hatte sich bisher hierhin verirrt.
Danach ging es zum einige Kilometer entfernten Himmelpfort, der Ort, wo die Wunschzettel der Kinder an den Weihnachtsmann versandt werden. Zunächst überraschte das Örtchen mit einem Hang zum Kitsch, der sich nicht nur in der Weihnachtsdekoration in den Vorgärten niederschlug, sondern auch in der künstlerischen Gestaltung einiger Häuserfassaden.


Im Weihnachtspostamt konnte man den emsigen Einwohnerinnen des Ortes beim Arbeiten durch ein Fenster zuschauen.

....und draußen war ein kleiner Markt aufgebaut, es wurde gesungen, Glühwein ausgeschenkt und man konnte seine klammen Finger an einem Lagerfeuer wieder aufwärmen. Das letzte Mal war ich in diesem Ort vor zwei, drei Jahren und erinnerte mich, dort mal einen Kräutergarten besichtigt zu haben.... und hatte eigentlich gehofft die Produkte des Kräutergartens dort kaufen zu können, davon war leider nichts zu finden. Schade.

Sonntag, November 23, 2008

Schnee im Garten


Wieder ein sonntäglicher Blick aus dem Fenster heute morgen: zunnächst ist der Himmel noch relativ klar, aber die Wolken formieren sich ; Schnee bedeckt die Dächer und die Gärten.
Es scheint als ob der Besuch des Wissenschaftspark in Potsdam Spuren hinterlassen hat, denn die Idee sonntägliche Betrachtungen des Himmels regelmäßig mit Fotos zu dokumentieren hatte ich bisher nicht.

Wenn eine Schneedecke den Garten bedeckt, kommen die Strukturen im Garten erst richtig zur Geltung, und meine gärtnerischen Missgriffe ebenso. Als wir eingezogen sind hatte ich einige Beete mit Buchsbaum eingefasst, ohne Kenntnis der unterschiedlichen Wüchsigkeit einzelner Buchsbaumsorten. Ich habe einfach die erste beste genommen, die hier in den ehemaligen DDR-Gärtnerein angeboten wurde. Ich habe keine Ahnung, welche es sein könnte, sie ist jedenfalls sehr vital. Sie wächst für meine kleinen Beete im hinteren Teil des Gartens viel zu sehr in die Breite, wie man auf den Fotos oben sehen kann. Vielleicht muss ich aber auch nur einfach mutiger schneiden, denn wie ich bereits feststellen konnte, ist die Sorte enorm regenerationsfreudig!

Auf den Fotos sieht man vor der meinen Garten teilenden Pergola ebenfalls eine ehemals kleine winzige Buchshecke, die zu dicken Büschen herangewachsen ist. Nächstes Jahr werde ich rigoroser schneiden. Problem ist für mich jedes Jahr nur immer wieder den richtigen Zeitpunkt dafür zu finden. Buchsbäume werden laut schlauer Ratgeber immer im Mai/Juni geschnitten. Nur ist dann hier im Fließtal immer eine Schönwetterperiode meistens mit extremer Sonneneinstrahlung. Vorletztes Jahr hatte ich einen meiner Büsche radikal geschnitten mit dem Ergebnis, dass er einen Sonnenbrand bekam. Ich kenne die Hinweise Buchsbäume nach dem Schnitt vor Sonneneinstrahlung zu schützen, aber das ist etwas schwierig, wenn man etliche Buchsbäume hat...und die Sonnenscheindauer über längere Zeit anhält.
Bei den Wühlarbeiten im Garten sind wir auf einen zerbrochenen Mühlstein gestoßen, den ich dann als Zentrum meines Buchsparterregartens gelegt hatte. Die Idee war ursprünglich, die fehlende Hälfte des Steins durch eine Buchsbaumfläche mit eng an eng gepflanzten Buchsen zu ergänzen. Leider ist inzwischen der Buchs vier Mal so hoch wie der Buchsbaum. Bisher hatte ich noch nicht die rechte Erleuchtung, wie ich diese Beete umgestalten könnte. Zumal seit der Pflanzung nicht nur der Buchs gewachsen ist, sondern auch ein Neubau die halbe Anlage beschattet.

Freitag, November 21, 2008

Wissenschaften in Potsdam

Den ersten Schnee durfte ich in der Mittagspause einer Fortbildungsveranstaltung auf dem Potsdamer Telegrafenberg erleben, wo sich nach der Wende der sogenannte Wissenschaftspark Albert Einstein entwickelt hat. Wissenschaften haben eine lange Geschichte dort oben, es wird hier schon seit Kaiser Wilhelm II geforscht.
Auf der 93 m hohen Erhebung ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs steht heute ein wissenschaftliches Zentrum neben dem anderen: Die Astrophysikalische Gesellschaft residiert im Einsteinturm , der oben in der Abbildung zu sehen ist. Des weiteren finden sich in den historischen und Neubauten dort:
Das GeoForschungszentrum Potsdam, das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK), das Alfred-Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung, die Deutsche Meteorologische Gesellschaft.
Zur Erinnerung: Der Friedensnobelpreis ging neben Al Gore auch an den Weltklimarat IPCC und an dessen jüngstem Bericht haben zahlreiche Potsdamer PIK-Forscher mitgeschrieben. Der Chef des PIK Prof. Schellnhuber ist auch Klimaberater von unserer Bundeskanzlerin.
Und alle diese Einrichtungen haben uns Lehrern in einer sogenannten Herbstschule Informationen zu ihre neuesten Forschungen geboten: 12 namhafte Wissenschaftler- nicht nur aus Potsdam- hielten Vorträge z. B. über "Klimawandel 2100 und danach-was passiert mit den Emissionen bei einem Rückgang der Treibhausgas-Emissionen" "Klima und Windenergie" "Mikrobielles Leben im tiefen Untergrund der Erde", "Methane on The Move" , "CO² Sink-geologische Speicherung von Kohlenstoffdioxid" "Ausbau geothermischer Energiebereitstellung ".

Paläomagnetisches Labor

(Das Paläomagnetische Labor (Paläomagnetismus = das erdmagnetische Feld in verschiedenen geologischen Zeitabschnitten) des GFZ, in dem sich früher das magnetische Variationshaus, ein Spezialgebäude zur Messung der Variation des Erdmagnetfeldes, befand. Bei seinem Bau musste auf eisenhaltige Baustoffe wie Nägel, Ziegelsteine und Zement verzichtet werden.)
Während der Vorträge fiel der erste Schnee und der die Veranstaltung moderierende Meteorologe freute sich über die prognostizierte Genauigkeit der Wettervorhersage .
Ich war zum ersten Mal bei dieser interessanten Veranstaltung, die bereits das siebente Mal stattfand, leider war viel zu wenig Zeit sich die historischen Gebäude auf dem Gelände anzuschauen und etwas darüber zu erfahren.
Wetterwiese
Wetterwiese der DMG
Es gibt einen ausgeschilderten Weg über das Gelände mit einzelen Stationen und Informationstafeln.

Sonntag, November 16, 2008

Morgens um sieben....

Morgenleuchten
...ist die Welt noch in Ordnung?
Ich wache auch am Wochenende morgens immer ziemlich früh auf, meistens lese ich dann oder gehe an den Rechner.Nach dem Zurückziehen der Gardinen, ist es ja eigentlich immer derselbe Blick aus dem Fenster, den man hat. Verändern tun sich Jahreszeit und Wetter, heute morgen war´s der Himmel der mich länger aus dem Fenster schauen ließ: ein spektakulärer Sonnenaufgang in glühenden roten Farben,durchzogen von kalt-grünlichen Streifen. Die Sonne selbst war noch gar nicht am Himmel zu sehen, sie war noch verdeckt von dem stetig anwachsenden Schotterberg in Arkenberge. Aber ich entdeckte etwas Neues: Irgendwann im Sommer müssen da weitere Windräder aufgebaut worden sein, jetzt nach dem Laubfall bemerkte ich es nämlich zum ersten Mal. Auf dem Foto muss man schon sehr genau hinsehen, um es zu entdecken.
Mir fiel auch der passende Filmtitel für diese Fensterperformance,der dann die Überschrift für dieses Posting ist. Wieso ich an den Film selbst überhaupt keine Erinnerung hatte, wurde mir bewusst als ich in youtube mal nachschaute: Roy Black spielte in ihm mit, damals die Personifizierung von Kitsch für mich...Heute muss ich darüber lächeln.

Samstag, November 15, 2008

Ordnungssinn (Titel anklicken)


Nadel-und Laubfegen ist wieder angesagt. Im November rieseln in meinem Garten die Nadeln der Kiefer, vermischen sich mit den Blättern der Sträucher des Gartens und bilden eine schützende Schicht für den Boden im Winter.
Auf dem Weg zum Hauseingang wird sie weggefegt, gesammelt und anschließend als dicke Packung um einige zu schützende Stauden ausgebracht. Dieses ökologisch korrekte und sinnvolle Recycling von Biomasse hat sich leider immer noch nicht herumgesprochen: Unser neu hinzugezogene Nachbar meuchelte seine im Vorgarten stehende Eiche, während ich harkte. Ihn stört wohl das abfallende Laub der Eiche in seinem Vorgarten.

Grimmig dachte ich darüber nach, ob ich jetzt Unfrieden produziere und ihn anspreche, oder ob ich ihn machen lasse. Das Ansprechen hat mir dann unserer linksseitiger Nachbar abgenommen, der von der Kettensäge geweckt auf die Terrasse kam,und wir beide dann kopfschüttelnd laut darüber räsonierten, was wohl des neuen Nachbarns Beweggründe sein mögen. Immerhin überschwemmt das von der gegenüberliegenden Seite der Straße ablaufende Regen- und Schichtenwasser regelmäßig des Nachbarn Haus, da es nicht drainiert ist. Wieso er dann so eine Eiche niedermacht, die Wasser verbraucht, ist mir schleierhaft. Oder auch nicht: als Ordnung liebender Mensch, stören ihn sicherlich die Laubblätter der Eiche, die auch in meinen Garten herüberwehen.

Samstag, November 08, 2008

Novemberrosen

Meilland Rose
Aus meinem "Blogger"zimmerfenster fällt mein Blick auf 'Rose de Resht', die bis vor kurzem noch eine tapfere Blüte in den Himmel streckte. Sie sieht jetzt auch so aus wie eine Rosenblüte im November normalerweise aussieht: bräunlich mumifiziert. Andere Rosen in meinem Garten, die Ergebnisse der Meilland Rosenzüchtung sind, trotzen dem miesen Wetter und treiben dagegen unermüdlich Blüten, die sogar noch hübsch anzusehen sind.'Marie Curie'



Der französische Züchter wusste ganz offensichtlich, was er tat; denn man kann an der Côte d'Azur aufgrund hervorragender Lichtverhältnisse und Bedingungen sicher wunderbar Rosen züchten, die Selektion der Sorten muss jedoch vor Ort im jeweiligen Land erfolgen .Wie ich hier las, übernahm das in Deutschland die Baumschule Strobel & Co. aus Pinneberg. Das Ergebnis sind meine strapazierfähigen Rosen, die immer noch ihr grünes Laub tragen im Gegensatz zu den noch in meinem Garten übrig gebliebenen Austin-Rosen, gar kein ( Marie Curie und die andere unbekannte) Sternrusstau (geschweige denn Mehltau) oder nur wenig haben.

Sonntag, November 02, 2008

Aussaat sofort



Nerinen scheinen (frost)härter zu sein als ich dachte. Bei meiner Recherche im Netz stieß ich auf eine Aussage zu Nerine bowedii, nämlich dass sie ausgepflanzt Temperaturen bis minus 15°C aushielten, wenn man ihnen die richtigen Standortbedingungen schafft. " There are about 30 species, but only a couple are reliably hardy outdoors in the Britain — N. bowdenii and N. undulata.The former can withstand freezing temperatures, as low as -15C. N. bowdenii bulbs were first brought to Britain from South Africa by Cornish Bowden in 1903, hence the name."

Meine Topfnerine habe ich aus Furcht vor den ersten Frösten reingeholt, da sie noch nicht ausgeblüht hatte. In den Vorjahren war die Blüte ja immer spärlich, so dass sie schon frühzeitig in unser Gewächshaus. eingepackt wurde Völlig unnötige Befürchtung also, andererseits.... Pflanzenwurzeln im Topf sind sicherlich anfälliger für Frosttemperaturen.Eine Empfehlung für das Freilassen der Pflanzen in den Garten lautet:"The foot of a south-facing wall is ideal". aber auch meine Entscheidung für Kübelbepflanzung war sicher okay:"... though they also do well in containers, as the bulbs benefit from a degree of congestion." Also je enger sie dort stehen um so besser!
Ein Teil der Blütenstände hat Samen angesetzt. Sie stehen von pergamentähnlichen Häutchen überzogen ähnlich wie bei Allium am Ende der Blütenstiele. Etwas irritiert bin ich über den Aufbau der Samen. Wenn man ihn durchschneidet erkenne ich weder einenPflanzenembryo, noch haben sie so eine harte Samenschale wie die am Schnittlauchknoblauch, deren Samenstände ich auf den Fotos zum Vergleich zeige.
Man soll sie sofort in eine sehr sandige Subtratmischung ausäen, sie sollen ebenfalls sehr schnell keimen, allerdings erst in vier bis fünf Jahren zur Blüte kommen.
Von Nerine Collage

Samstag, November 01, 2008

Exotisch


Meine Gemüseflächen im Garten sind ja relativ klein,doch mit dem Hochbeet, das vor zwei Jahren angelegt wurde,haben sich die Anbaumöglichkeiten erweitert. Neben dem beschriebenen Kohl hatte ich auch eine Auberginenjungpflanze gesetzt, die anfangs überhaupt nicht in Fahrt kam. Sie steht immer noch im Hochbeet, hält sich trotz des sehr kühlen, regnerischen Wetters wacker. Die Laubblätter zeigen zwar braune Flecken, die Früchte trotzten bisher der Kälte. Ja, "Thai-Long Green" hat tatsächlich mehr als eine Frucht angesetzt, allerdings hat nur eine von ihnen eine Größe erlangt, die es lohnt zu verarbeiten.Früchte werden nur gebildet bei hohen Temperaturen und niedriger Luftfeuchte, wie ich gelesen habe.Für thailändische Auberginen waren die Temperaturen hier offenbar nicht hoch genug. Gelesen habe ich auch, dass man die Pflanze hätte austopfen und die Früchte an der Pflanze im Hause nachreifen lassen.Zu spät, jetzt habe ich sie abgenommen. Fazit meines Versuchs mit dieser exotischen Pflanze: Sie ist nichts für draußen. Immerhin hatte sie aber mit ihren wunderschönen Blüten Zierwert.
Das subtropische Gemüse gibt es in einer Vielfalt an Formen und Farben, hier habe ich einen Link, der sich damit beschäftigt.Auberginenblüte (mutierte Blüte)

Ein andere exotische Pflanze , die ich im Kübel gezogen hatte, wird in meinem Garten auch gerade einem Härtetest unterzogen.)
Obwohl die Temperaturen ja häufig schon gegen Null gehen, hat sie noch keine fauligen Blätter. Sie ist ebenfalls ein Nachtschattengewächs wie die Aubergine, hat ähnlich dekorative Blüten, auch Früchte,die schauderhaft schmecken...mir jedenfalls. Ich würde sagen, wie bittere Tomaten. Dabei werden sie auch "Samtpfirsiche" genannt. Eigentlich kann man sie ja mehrjährig ziehen, aber will ich das wirklich? Sie ist schnellwüchsig und hat sich innerhalb eines Sommers zu einer mannshohen Kübelpflanze entwickelt. Korrekt botanisch heißt sie 'Cyphomandra abutiloides' , in Deutsch auch Zwergbaumtomate.

Freitag, Oktober 31, 2008

Organoleptik


Organoleptik (anklicken, dann wird´s erklärt)
Corinnas Kommentar zum Geschmack des Palmkohls machte mich auf einen interessanten Zusammenhang zwischen dem Angriff der Kohlweißlinge auf meinen Palmkohl und den Folgen für seinen Geschmack aufmerksam. Es ist bekannt, dass Pflanzen sich gegen Parasiten zu wehren versuchen, indem sie ihren Geschmack verändern , bestimmte Stoffe über die Spaltöffnungen der Blätter ausdünsten.Bezogen auf meinen Kohl stelle ich mir folgende Fragen:
  • Auf dem Hochbeet stehen ca. Palmbäumchen des Kohls, der Abstand der einzelnen Pflanzen ist gering, sie berühren sich teilweise gegenseitig. Eine Pflanze ist besiedelt von einer ganzen Armada der fressenden Raupen. Wenn diese Pflanze als Fraßschutz Duftstoffe absondert, welchen Einfluss hat das das auf die angrenzenden Pflanzen ?
  • Corinna schreibt, ihr Broccoli wurde bitter nach einem ähnlichen Befall von Kohlweißlingsraupen. Der Palmkohl, den ich erntete war nicht bitter, sondern einfach nur flach und fad. Wie soll Palmkohl eigentlich schmecken?

Im Netz wird der Geschmack des Palmkohl sehr unterschiedlich beschrieben: ....wie Wirsing....milder als Grünkohl....leicht bitter...sehr lecker.....
oder die Engländer finden ihn...it's remarkably flavorful- meatier than Swiss chard, sweeter than collards and more mellow than peppery mustard greens.
So viele Geschmacksbeschreibungen wie Namen hat dieser Kohl. Naja, die Schönfärberei und manipulativer Sprachgerauch ist in allen Bereichen unserer Mediengesellschaft inzwischen normal. Der Kohl ist sehr dekorativ und ungewöhnlich, wie könnte der Geschmack da aus der Rolle fallen?
Wenn man sich die Rezepte für diesen Kohl durchliest, fällt allerdings auf, dass er so gut wie nie als reine Beilage wie beispielsweise Wirsing oder Butterkohl verwendet wird.Bei meinem Raviolirezept wird er in der Farce mit Petersilie und Parmesan vermischt. In der toskanischen Ribolllito ist er Beiwerk im Eintopf aus Bohnen und anderem Gemüse und auch im portugiesischem Nationalgericht CALDO VERDE wird er mit Chorizo+Muscheln, gewürzt mit Speck und Lobeerblättern serviert. Er braucht also immer einen Geschmacksverstärker,was darauf hindeutet, dass er offenbar wenig Eigengeschmack hat, und mir außerdem irgendwie abgestanden schmeckt. Ein treffendes Wort finde ich ( noch)nicht.

Die andere Frage bleibt allerdings, ob sich der Geschmack einer einzelnen Kohlpflanze nur durch Nachbarschaft einer mit Raupen befallenen Pflanze negativ verändert?
Zufälligerweise ist mir da gestern nämlich eine Nachricht im idw-Newsletter zugeflattert, in der es genau um "Pflanzenschweiß" und seine Auswirkungen auf die Nachbarn geht. In einer wissenschaftlichen Untersuchung geht es um Funktionen pflanzlicher Ausdünstungen, nämlich einmal darum, dass bestimmte Pflanzen bei Hitzestress Isoprene abgeben, um ihr Fotosynthese- System zu schützen, diese Ausdünstungen aber andere Schutzmechanismen benachbarter Pflanzen beeinträchtigen können. So schützen sich Pflanzen vor Fraßinsekten, indem sie über gasige Lockstoffe Schutzinsekten, etwa bestimmte Wespenarten, zu Hilfe rufen," Diese geflügelten Leibwächter beseitigen Raupen dadurch, dass sie ihre Eier in ihnen ablegen oder sie fressen. " Wissenschaftler haben nun transgene Pflanzen entwickelt, denen das Gen für die Produktion von Isopren eingepflanzt wird, so dass die Schutzinsekten von Isopren abgestoßen werden. Es sollte bewiesen werden, dass "für Pflanzen die Zusammensetzung der Umgebungsluft im Pflanzenbestand eine weit wichtigere Rolle als bisher angenommen spielt, wenn sie sich vor Schädlingen schützen wollen”.
Was hat das mit meinem Kohl zu tun? In meinem Garten gibt es momentan definitiv keinen Hitzestress, sondern nur Frassfeinde des Kohls, die leider von keinem Isopren vertrieben wurden *grins*...aber diese wissenschaftliche Untersuchung zeigt mir, wie fein Pflanzen miteinander kommunizieren. Vielleicht sollte ich nächstes Jahr auf der einen Seite des Hochbeetes Grünkohl anpflanzen, auf der anderen Palmkohl und alles mit Netzen vor den Angriffen der Kohlweißlinge schützen, um dann einwandfreie organoleptische Vergleiche anstellen zu können.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...