Mittwoch, August 19, 2009

Da kann unser Design doch glatt mithalten


Wenn ich mir die Fotos des Fenland Alchemist' Garden auf der Website der britischen Chelsea Flower Show ansehe, stelle ich fest, dass das aktuelle Ambiente des Fließtal- Eklektiker-Courtyards-Gartens ähnlich charmant ausschaut....Dieser Garten hat eine Medaille gewonnen für den Best Courtyard Garden.
Ich praktiziere zwar keine alchemistischen Künste, aber die Idee, die der Gestaltung dieses Gartens zugrunde liegt, entspricht durchaus meinen Vorstellungen eines Gartens. Ich zitiere mal:"The planting includes species that have been used throughout the ages in plant alchemy along with many native and wild plants with cultivars and hybrids from the same genus to demonstrate human intervention and our quest for ever more perfect plants." Zwar gibt/gab es in meinem Garten sicher einige Kräuter, die in der Alchemistenküche eine Rolle spielten - meine Versuche Bilsenkraut hier anzusiedeln haben leider nicht funktioniert, aber Stechapfel gab´s schon und in spagyrischen Tinkturen habe ich mich auch schon versucht- mit dem Nebensatz kann ich mich viel mehr identifizieren: Neben einheimischen und wilden Pflanzen, sind Hybriden und Kultivare der selben Gattung gesetzt, um die menschlichen Eingriffe ( in die Natur) zu demonstrieren und unserem Streben nach immer perfekterenPflanzen. Das gibt es in meinem Garten ebenso: Wildpäonien neben Zuchtformen, Wildobst, neben Zuchtformen...allerdings will ich nichts demonstrieren...ich war schon immer ein Freund von Wildpflanzen und Zuchtformen, letztere sehe ich als einzigartige Kulturleistungen des Menschen.
Und auch diese Idee findet sich in unserem Garten wieder:"This garden has been created using only reclaimed, recycled and discarded materials so demonstrating a garden that is not only cost effective but environmentally sound, while promoting the use of native plants in domestic gardens." . So werden die alten Wegeplatten zusammen mit den Granitsteinen, die hier vom Vorbesitzer herumlagen, neu in einer Terasse verlegt, das alte Gewächshaus mit alten Backsteinen repariert. Allerdings muss das Dach mit neuen Dachziegeln Marke 'Frankfurter Pfanne' gedeckt werden, weil die schönen alten Biberschwänze brüchig und wasserdurchlässig waren. Neue Biberschwänze waren einfach nicht drin in unserem Etat. ( Anregungen zur Wiederverwendung alter brüchiger Biberschwänze nehme ich gerne entgegen!)
Der Zustand vor unserem Anbau erinnert ein wenig an das Foto des prämierten Chelsea Gartens....naja...fast. Ich müsste noch ein altes Fahrrad davor stellen.....Unsere gigantisch groß gewordene 'Bobby James' musste dran glauben und wurde stark zurückgeschnitten, sie soll jetzt disziplinierter wachsen, mit einem Gerüst werden wir ihr Wachstum in die gewünschten Wege leiten.


Die Designer des Fenland Gartens haben sich wohl-wenn ich das richtig verstanden habe- vom "The Fenland Tiger" inspirieren lassen. Ist das nun eine Person aus diesem Buch hier oder oder ist das eine bestimmte Person aus den Mythen und Sagen des Fenlands? Fen steht für Sumpfland und die Fenlands sind eine Gegend im Osten Englands.
Allerdings ist unser Garten nicht nur ein Abbild eines Sumpfgartens wie der in Chelsea, sondern tatsächlich auf Sumpfland angelegt, das durch Drainage des Grundstückes und Regulierung des Tegeler Fließes irgendwann mal Bauland und Garten wurde....

Samstag, August 15, 2009

LaGa Oranienburg

Luise Henriette
Mein Weihnachtsgeschenk war eine Dauerkarte für die Landesgartenschau, die dieses Mal in Oranienburg stattfindet. Berichtet habe ich noch gar nicht darüber, obwohl ich schon etliche Male dort war. Jetzt will ich endlich mal ein paar Bilder zeigen, zumal es mir beim aktuellen Besuch mit meiner ebenfalls pflanzenverrückten Schwester bisher am besten gefallen hat. Besonders schön fand ich die kreative Farbgestaltung einiger Beete.. Da hat jemand ein Händchen für ausgefallene Farbkombinationen und das dazugehörige Wissen um bestimmte Sorten. Außerdem begeisterten mich die Potagers, wo u.a. auch gezeigt wird, was für ausgefallene Gemüsesorten man in Töpfen heranziehen kann, und dass die Kombination aus Gemüse und Blumen sehr reizvoll sein kann.

Farbspektakel
Die Landesgartenschau in Oranienburg soll an Louise Henriette, die Frau des Großen Kurfürsten erinnern. Louise Henriette war eine geborene Gräfin von Oranien-Nassau, die älteste Tochter des niederländischen Prinzen Friedrich-Heinrich von Oranien, die neunzehnjährig den Kurfürsten heiratete. Wikipedia schreibt:"
1650 hatte Friedrich Wilhelm seiner Gemahlin das Amt Bötzow nördlich von Berlin geschenkt. Dort ließ Luise Henriette an die Stelle eines vorhandenen alten askanischen Jagdschlosses des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. „Hektor“ durch den Architekten Johann Gregor Memhardt ein neues Schloss im holländischen Stil erbauen und gab ihm 1652 den Namen Oranienburg. Kurz darauf schloss sich ganz Bützow der neuen Namensgebung an und nannte sich fortan Oranienburg."
Schloss Oranienburg samt Louise
So wurden dann als Reminiszenz an Louise Henriette "Traumlandschaften einer Kurfürstin" gestaltet und als Landesgartenschau im April 2009 eröffnet.. Was die Planer sich ausgedacht und umgesetzt haben, kann man am besten hier nachlesen. Ich kenne das Gelände noch aus der Nachwendezeit, wo der Schlosspark an wildes Dickicht war, das Schloss unansehnlich und vernachlässigt war, die Orangerie im Park verlotterte. Schloss und Gelände , hatten -wie die Stadt auch- nach der Kurfürstin eine wechselvolle Geschichte: Baumwollmanufaktur, Schwefelsäurefabrik, Lehrerseminar, SS-Kaserne und Polizeischule, zuletzt diente das immer wieder umgebaute Barockschloß bis 1990 als Kaserne der Grenztruppen der DDR.
Oranienburger Silhouette

Hier ein paar Eindrücke aus den verscheidenen Gartenräumen des Geländes. Natürlich haben wir dieses Riesenbett genutzt, um eine paar neckische Fotos zu machen, wie die vielen Besucher vor uns.
Gemachtes Bett
Für Unterhaltung wird dort ebenfalls gesorgt, letztes Mal hatte ich mich über die köstliche Schauspieler- und Artistengruppe amüsiert, die regelmäßig über das Gelände zieht, diesmal waren es die Sandskulpturenkünstler, die meine Interesse weckten.

Sandskulpturen

Der Gartenschaubesucher von heute ist ja anspruchsvoll und will nicht nur Blumen gucken...Oberschwester

...obwohl gerade die Zinnienbeete eine Pracht sind. Und wie ich beobachten konnte, Zinnien Schmetterlingsmagneten waren.

Distelfalter an Zinnie

Wieso heißen die eigentlich Zinnien? Sie sind nach dem Göttinger Professor der Medizin Johann Gottlieb Zinn benannt worden.Dieser Mediziner war aber auch gleichzeitig Botaniker

Znnienparade

Carl von Linné hat dann ihm zu Ehren eine aus Mexiko stammende Gattung der Korbblütler (Asteraceae, früher Compositae) „Zinnia“ benannt.

Zinnienparade

Nächstes Jahr werde ich wieder mal Zinnien vorziehen müssen, unbedingt auch um Schmetterlingen eine weitere Nahrungsquelle zu bieten!

Zinnie
Aber nicht nur bei den Zinnien gibt es eine große Vielfalt an Sorten, auch die Rudbeckien bieten ein breites Spektrum an Zuchtformen, auch auf der LaGa zu bewundern!


Rudbeckia

Und Rudbeckien sind ja Stauden, vielleicht sollte ich da mal gezielt auf dem Berliner Staudenmarkt im September nach neuen Sorten Ausschau halten.
Fortsetzung folgt

Sonntag, August 09, 2009

Arachnophil

SpinnenzeitZentriert
Wenn der Sommer fortschreitet, fallen im Garten auch zunehmend die Spinnen wieder ins Auge, die jetzt reichlich Insektennahrung finden. Allerorten sitzen sie in den Winkeln des Gartens spinnen ihre Netze, lauern auf Blüten und rennen an den Wänden des Hause entlang oder ziehen gleich ins Haus ein, wo ich dann regelmäßig ihre Spinnweben aus den Zimmerecken wegfegen darf. Zitterspinnen haben sich als ursprüngliche Höhlenbewohner hervorragend an das Zusammenleben mit Menschen angepasst. Bei mir sind sie jedenfalls schon fast 'Haustiere' *grins*.....
Als wir noch in Berlin wohnten, habe ich nie eine dieser Spinnen in der Wohnung entdeckt, vermutlich, weil es dort auch keine Nahrung für sie gab. Die Zitterspinnen leben von Mücken, Fliegen und Asseln. Eigentlich sind sie wie alle Spinnen das natürlichste Insektenbekämpfungsmittel der Welt, aber da ich mit meiner Gelassenheit gegenüber Spinnen relativ alleine dastehe...füge ich mich dem sozialen Druck und fege regelmäßig meine Zimmerecken....und wehre mich gegen die eindringenden Fliegen und Mücken selbstverständlich nur mit Mückengaze an den Fenstern, Fliegenvorhängen an der im Sommer immer offenstehenden Haustür.
Um mich herum bemerke ich aber auch zunehmend, wie insbesondere meine jungen Mitmenschen ( Schüler) auf alles 'Krabbelgetier' regelrecht hysterisch reagieren, da wird gekreischt, um sich geschlagen und Unterricht ist nicht mehr möglich, weil sie gerade mit einer eingedrungenen Wespe oder Spinne zu tun haben. Eine Nachbarin hatte immer eine Dose Insektenspray parat, mit der sie sofort herumnebelte, wenn ein Insekt in ihren wunderschönen Wintergarten eindrang, so dass ich gleich mit vertrieben wurde.....meine englische Schwägerin, wollte nicht in einen Wald mit uns gehen, weil dort zu viele Insekten herumflogen. Mir fällt die Naturentfremdung mancher meiner Mitmenschen zunehmend auf, und ich bin immer ganz ratlos, wie man dem begegnet.
Auf der Suche
Ich freu mich jedenfalls an den noch relativ kleinen Gartenkreuzspinnen, deren Netze ich morgens in einigen Gartenwinkeln vorfinde, die dabei helfen, dass sie Mücken in meiner wasserreichen Umgebung nicht überhand nehmen. Die Kreuzspinne oben halte ich für ein Männchen, das auf meiner Fensterbank auf Weibchensuche ging. Allerdings irritiert mich etwas der dicke Hinterleib, den eigentlich nur Weibchen haben.Männlich sind jedoch die "Boxhandschuhe" die er erträgt, Begattungsorgane, die Pedipalpen genannt werden.


Krabbenspinne
Oder die hübschen Krabbenspinnen, die auf den Blüten sitzen und auf anfliegende Insekten warten. Die dezimieren allerdings nicht unbedingt die Mücken, sondern wagen sich sogar an Schmetterlinge als Beute heran, die sich auf Blüten niederlassen.'Misumena vatia' auf dem Foto ist ein unser größten heimischen Krabbenspinnen, das Foto zeigt ein weibliches Tier, das bis über 10 mm groß werden kann, während das Männchen meist unscheinbar braun nur 4 mm groß wird.
Auf der Hauswand entdeckte ich dann dieses Exemplar
Spinne
ebenfalls noch ziemlich klein, aber im Macro doch dann ziemlich bedrohlich aussehend.Es fiel mir auf, weil es auf der Mauer merkwürdig ruckartig lief, kurze Strecken regelrecht langraste um dann ganz plötzlich wieder abzustoppen. Als ich die Spinne durch das Macro beäugte, richtete sie sich sogar auf und starrte mich an...jedenfalls war das mein Gefühl. Leider verwackelte ich das Foto ...vermutlich vor Schreck. " Hat die Spinne , meist mit den Seitenaugen, eine Bewegung wahrgenommen, dreht sie sich frontal ihrem Opfer zu und fixiert es." Genau wie in meinem Bestimmungsbuch (Welche Spinne ist das?)beschrieben verhielt sie sich...in diesem Fall war ich das vermeintliche Opfer: " Ist die Distanz noch zu groß, schleicht sie sich näher heran und erbeutet es dann mit einem weiten Sprung" Nun in diesem Fall war ich ihr wohl zu groß, als ich einmal vor ihr mit den Fingern auftippte, machte sie einen großen Satz und landete auf dem Boden und entschwand: Das war eindeutig eine Springspinne 'Sitticus pubescens'. Sie leben vorzugsweise an Mauern, Zäunen und auch an Hauswänden und in Gärten.

Samstag, August 08, 2009

Neuer Blog

Hier geht´s zum neuen Hundeblog:
Es wird spannend, gelingt es uns einen Hund...,..den sanften Schäferhundriesen... aus dem Bernauer Tierheim zu lotsen. Sind wir vertrauenswürdig, welche Prüfungen müssen wir noch auf uns nehmen, um einem Tier dieses Heims gerecht zu werden? Wer wissen möchte, wie es weitergehen wird, muss hier schauen.

Freitag, August 07, 2009

Ein neues Familienmitglied


Er nimmt Konturen an: der "neue" Hund, der in unsere Familie aufgenommen werden soll. Die Trauer über unsere geliebten Zweibeiner Max und Dina ist nicht mehr ganz so extrem, so dass wir uns seit geraumer Zeit damit befassen, wieder einen neuen Hund aufzunehmen. Und da im Tierheim so viele Hunde auf ein neues Heim warten, bin ich schon mehrmals in das benachbarte Tierbheim bei Bernau gefahren, um mich mal umzusehen. Eigentlich wollten wir einen älteren Hund aufnehmen, aber der achtjährige Hund, den wir uns zuerst angeschaut hatten, wäre zu problematisch gewesen. Gespräche mit dem Hundetrainer vor Ort ließen uns von ihm abrücken, so dass GöGa und ich eine neue Wahl treffen mussten. Heute sind wir noch einmal gemeinsam hingefahren und haben einen weiteren Hund kennengelernt, sind mit ihm im anliegenden Waldstück spazierengegangen und waren beide sehr angetan von seinem Wesen.
Mich in einem Tierheim umzusehen ging mir schon extrem an die Nieren. Man geht an den vergitterten Zwingern entlang, Gestank der gestressten Tiere wabert überall, einige der Hunde bellen sich die Seele aus dem Hals , anderen Tieren sieht man an, dass sie nach Zuwendung hungern. Wie soll man da eine vernünftige Wahl treffen? Die Gespräche mit den Mitarbeitern, die wir geführt haben, waren ebenfalls gewöhnungsbedürftig. Bei einigen hatte ich den Eindruck, dass sie uns als Klienten (wie nennt man die Bewerber um einen Hund?) grundsätzlich erst mal jede Hunde-Kompetenz abgesprechen. Gesprächsführung war nicht unbedingt die Sache einiger der Mitarbeiter, andere dagegen sehr kompetent und ein wenig sehr sendungsbewusst um es höflich zu formulieren..
Morgen fahren wir noch einmal hin, und gehen mit unserem Auserwählten noch einmal eine Runde und werden ihn dann ziemlich sicher anschließend mitnehmen, wenn nicht doch noch sein Herrchen auftauchen sollte. Dieser stolze Schäferhundmischling wurde nämlich vor vierzehn Tagen ausgesetzt vor einem Gasthaus gefunden....

Montag, August 03, 2009

Nährgehölz Apfelbeere

Wacholderdrossel
Den Abhang zum Fließ haben wir vor Jahren mit verschiedenen Gehölzen bepflanzt. Dabei war nicht nur Tierschutz eines unser Anliegen, sondern die gepflanzten Sträucher sollten das Erdreich festhalten, so dass der ziemlich steile Abhang, der von den Vorbesitzern des Hauses durch Anschüttung unseres Grundstückes geschaffen worden war, nicht abrutscht. Außerdem wählte ich damals durchaus auch Gehölze, die mir ästhetisch gefielen und zu jeder Jahreszeit für Mensch und Tier etwas bieten sollten.
Also wachsen dort nun von West nach Ost:
  • Corylus maxima 'Purpurea' ( Haselnuss, purpurblättrig)
  • Salix sachalinensis 'Sekka' ( Drachenweide)
  • Rosa pendulina (Alpenrose)
  • Euonymus europaea (Pfaffenhütchen)
  • Sambucus racemosa 'Guincho Purple' ( rotblättriger Schwarzer Holunder)
  • Aronia melanocarpa ( Apfelbeere)
  • Syringa vulgaris 'Charles Joli' ( Flieder)
  • Salix matsudana (Korkenzieherweide)
Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass ich eventuell mal ein paar Holunderbeeren oder Aroniabeeren ernten könnte, bisher hatte das nie geklappt, die Vögel waren immer schneller als ich. Dieses Jahr war ich über den reichen Beerenbehang meiner Apfelbeere überrascht und hatte mir vorgenommen, endlich mal etwas für den Eigenbedarf zu ernten, um dem Geschmack dieser Beeren genauer zu bewerten. Natürlich hatte ich sie schon vorher probiert und fand ihn -zurückhaltend formuliert- etwas sehr herb. Diesen Strauch hatte ich mir für damals drei DM in irgendeiner der sich auflösenden Gärtenereien im Berliner Umland gekauft, weil ich ihn noch nicht kannte, er in westdeutschen Gefilden damals noch unbekannt war.
Wie ich nachgelesen habe, liegt das an der ungewöhnlichen Geschichte dieser Beere:
"Denn der Weg der Aronia ist äußerst interessant: Er startet in Nordamerika, führt über Deutschland nach Russland und zurück. Diese “Wanderung” fand um 1900 statt. Ab 1946 wurde die Aronia dann in der damaligen UDSSR zur anerkannten Kulturpflanze. Aber erst in den 1970ern setzte sich die Apfelbeere als “Heilpflanze unter den Obstarten” durch - und kam 1972 wieder zurück nach (Ost)Deutschland." Nachzulesen ist das auf dieser Seite in einer Buchrezension über die Beere.
"2006 hat die Uni in Potsdam sogar ein Forschungsprojekt gestartet: "Das Gesamtziel des Projektes ist es, die physiologische Wirkung von Procyanidinen zu verstehen und auf dieser Grundlage funktionelle Lebensmittel mit einem optimierten Gehalt an Procyanidinen zu entwickeln."
Proanthocyanidine
sind Flavonoide ,ihnen wird neben den Anthocyanen, die ebenfalls in den Beeren enthalten sind, antioxidative Wirkung nachgesagt. Aroniabeeren enthalten im Vergleich zu anderen Früchten sehr viel davon, mehr als rote Weintrauben und Johannisbeeren, diese Substanz ist verantwortlich für den von mir bemerkten sehr herben Geschmack.
Hier gibt es einen Blogger der die raffinierte Werbestrategie für eine Vermarktung dieser Beere beleuchtet, denn die in vielen Links beschworene Heilwirkung dieser unscheinbaren und nicht eben geschmackvollen Frucht hatte mich schon ein wenig misstrauisch gemacht, da ich u.a. keine Hinweise zu den Ergebnissen der Studie und auch auch nichts zu irgendwelchen wissenschaftlichen Ergebnissen aus den USA, wo die Beere ja schon viel länger bekannt ist.
Die Reife der Beeren an den Sträuchern in unserem Garten ist schlecht abzuschätzen. Aber wenn die Drosseln sie heimzusuchen beginnen, ist das für mich ein gutes Zeichen um sie zu ernten! Die wussten auch schon an meiner leider aus unerfindlichen Gründen eingegangenen Felsenbirne, wann die Früchte am besten schmecken. (Hat eigentlich jemand an denen schon einmal den Anthocyan- und Proanthocyanidingehalt gemessen, die sind nämlich viel leckerer als Aroniabeeren !

Aroniadrink

Wie dem auch sei, ich habe die Beeren zusammen mit einigen Klaräpfeln dampfentsaftet und trinke das jetzt zusammen mit Mineralwasser als sehr erfischendes Sommergetränk. Die Farbe ist bemerkenswert, wie man sieht, der Farbstoff wirkt sehr intensiv....ich habe beim Entsaften den Küchenboden betropft und musste feststellen, dass Wasser allein die Flecke nicht entfernte.....

Samstag, August 01, 2009

Schon wieder Besuch

Heute morgen machte mein Sohn mich darauf aufmerksam, dass im "Unterholz" des Ostbeetes ein Igel säße und ziemlich asthmatisch klänge. Ich guckte mir die Sache an, soweit ich das im dichten Blattwerk aus Ziermandel, Pfeifenputzergras und Hemerocallis konnte. Es klang wirklich sehr ungesund und mir kam in den Sinn, dass Igel häufig von Innenparasiten , beispielsweise Lungenwürmern ,betroffen sind , die ihn dann durchaus auch husten lassen. Wir haben ihn dann einfach in Ruhe gelassen.
.Fugenkratzen
Am Nachmittag machte ich mich dann ans Fugenkratzen und Fegen des Weges. Als ich in die Höhe des morgendlichen Zusammentreffens kam, war das Schnaufen wieder nicht zu überhören, genau an der selben Stelle wie ein paar Stunden vorher. Jetzt wollte ich es genau wissen, ob der Igel nicht doch vielleicht verletzt wäre und kroch ins Beet.
Wildes Beet
Ich traute meinen Augen nicht: Statt eines asthmatischen Igels traf ich zwei wohlgenährt aussehende Igel an, die sofort erstarrten als sie mich (samt Kamera, die ich im Garten immer dabei habe) bemerkten. Mir wurde aber klar, dass ich die beiden wohl beim Techtelmechtel gestört hatte.

Igel zwie


Eigentlich hatte ich angenommen, dass die Paarungszeit von Igeln bereits vorüber ist, es gibt Quellen im Netz, die diese Zeit zwischen April und Juli angeben. Ein paar Nachzügler, die sich jetzt erst gefunden haben?

Igel eins


Andere Quellen geben aber auch die Zeit zwischen Mai und Ende August an, wie in diesem Link hier. Dort wird beschrieben, wie so eine Paarungszeremonie unter Igeln abläuft: Das Männchen umkreist die Igelin stundenlang, bis das Weibchen endlich nachgibt. Man nennt das "Igelkarussell" und dabei sollen laut schnaufende Geräusche durchaus dazu gehören.
Da hatte die beiden Liebenden ja ziemlich unsanft in ihrem Liebesrausch gestört, ganz schnell habe ich mich wieder aus dem Beet zurückgezogen und mich dem Fugenkratzen gewidmet.

Freitag, Juli 31, 2009

Der Gang zum Postkasten

Morgens um sieben
In den Ferien gönne ich mir den Luxus morgens die Zeitung im Bett zu lesen.Der Gang zum Postkasten beträgt immerhin ca. 30 m, da unser Haupteingang an der Rückseite des Hauses liegt. So ist der erste Gang auch immer eine kurze Inspektion, bei der man hin und wieder auch Unerwartetes antrifft, wie Eichhörnchen, die sich an den Nüssen oder Kiefernzapfen gütlich tun und den Weg mit ihren Essensabfällen zumüllen, oder wie heute :aufgerissene gelbe Müllsäcke, die für die Abholung bereitgelegt wurden, oder von den in der Kiefer nistenden Vögeln vollgekotete Bänke und Wege, oder Unkraut zwischen den Steinfugen, das so schnell wächst, dass man dabei zusehen kann, oder....fällt mir noch irgendetwas Ärgerliches ein?
Aber was ist das alles gegen die morgendlichen ersten Sonnenstrahlen, die es schaffen durch die Bäume in den Garten zu fallen, ein so wundervolles Licht, das die aufkommende Missstimmung aufwiegt und ich mich wieder entspannen kann und mich nicht gleich in den Garten stürze, um den Müll wegzuräumen, den die Elstern?,Katzen? , Waschbären? nicht das erste Mal gleichmäig auf dem Grünstreifen vor dem Haus verteilt haben.

Donnerstag, Juli 30, 2009

Geschichtchen vom Spargelsalat

In Margit's unendlicher Gemüsevielfalt bin ich letztes Jahr auf ihn aufmerksam geworden und habe dann den "Roten Stern" von Dreschflegel bestellt und in meinem Hochbeet ausgesät. Wenn die Blütenknospenbildung beginnt, soll er erntereif sein. Das ist jetzt der Fall. Bisher hatte ich angenommen, dass Dreschflegel mir die falschen Samen in die Tüte gepackt hatte *grins*, denn der Stern blieb hartnäckig grün, erst jetzt bilden sich die rot-braunfärbenden Pigmente in den Laubblättern aus.
Celtuce
Zwischendurch hatte ich mir immer mal ein paar Blätter für den abendlichen Salat abgepflückt, wie Margit schon beschrieben hatte, sind die wirklich wunderbar , weil fast so knackig wie Eisbergsalat und einfach zu waschen.Das hat aber wohl die Pflanze angeregt Nebentriebe zu bilden, so dass einige Exemplare inzwischen aussehen wie kleine Bäumchen. Vom Aroma her hat die Pflanze überhaupt nichts mit Spargel zu tun, eher in ihrer leichten Bitterkeit mit dem Geschmack von Zichorien und Co. zu vergleichen. Den Namen Stängelsalat finde ich viel passender.
Recherche im Internet zeigte mir, dass dieser "Salat" offenbar eine sehr lange Geschichte hat, wissenschaftlich wird er Lactuca sativa var. angustana bezeichnet . Der Schwerpunkt seiner Kultivierung liegt im asiatischen Raum und das wohl schon seit ewigen Zeiten... seit über 1000 Jahren in Kultur und dort aus dem Kompass-Lattich (Lactuca serriola) entwickelt.
Da mich interessierte, wie lange er in Deutschland bekannt ist, habe ich ein wenig herumgesucht ohne Genaues herauszufinden. Das Netz gab dazu nichts her, bzw. ich hab nichts gefunden. In meinem Buch" Nutzpflanzen in Deutschland" (Ausgabe 1995) fand ich immerhin die Aussage, dass diese Kulturvarietät in den Katalogen der Samenzüchtereien nicht angeführt wird.
Wie sieht das heute aus? Wie gesagt bei Dreschflegel, wird man fündig, aber bei den "unbiologisch" arbeitenden war ich dann beispielsweise bei Kiepenkerl etwas irritiert, dass dort Romana Salat (R. lactuca sativa var. longifolia) als Spargelsalat aufgeführt wird. Bei Dreschflegel gibt es die zwar auch als 'Kasseler Strünkchen", aber da wird genau beschrieben, dass die Stängel dieses Salats wie bei Spargelsalat zubereitet werden können, diese Sorte aber zu den Römersalaten zählt.
In meinem Nutzpflanzenbuch fand ich dann noch eine weitere interessante Aussage,nämlich dass am Anfang unseres Jahrhunderts dieser Salat durchaus hier angebaut wurde " Becker-Dillingen gab 1929 dessen Kultur für Hessen und Niedersachsen an. Geerntet werden konnte von Sommer bis Herbst."...... und besonders interessant: " die Sprosse wurden auch im Winter gegessen, und zwar in Salz eingelegt, wie bei Salzbohnen und Sauerkraut" . Ich muss direkt mal die alten Niedersachsen, die ich kenne, dazu befragen.


Auch in meinem alten antiquarischen französischem Buch "Plantes Potagères'" aus dem Jahre 1891 wird dieser Salat schon erwähnt und beschreiben. Hier taucht er als "Romaine asperge" auf, also als römischer Spargel. Die Namensgebung für einige Pflanzen ist manchmal sehr kryptisch...wieso nannten ihn die Franzosen so? Wird er heute auch noch so genannt?
Vielleicht weiß ja von meinen Mitlesern mehr.
Jetzt muss ich mir nur noch ein Rezept für die Zubereitung ergoogeln....

Dienstag, Juli 28, 2009

Arctic Glow

Busy Bumblebees
Die Kugeldisteln sind jedes Jahr die Attraktion für Hummeln und Co. und enorm widerstandsfähige Stauden. Das blaue Exemplar, das ich in meinem Garten habe, wurde schon zwei Mal umgesetzt; dabei habe ich wohl versehentlich jedes Mal ein Stückchen Wurzel im Boden zurückgelassen. Jetzt habe ich drei Exemplare im Garten...Nunja... Wurzelschnittlinge zu nehmen ist neben Aussaat auch eine empfohlene Vermehrungsart für diese Stauden.
Irgendwann habe ich dann mal eine weiße Kugeldistel auf einem Foto gesehen und war fasziniert. Es war jedoch nicht so einfach einen Gärtner zu finden, der diese Variante führte.
Wenn ich mich nicht irre, gehören sowohl die blaue als auch die weiße Variante zur Kugeldistelart Echinops sphaerocephalus, bei der blauen bin ich mir allerdings nicht so sicher., vielleicht ist es ja auch E. ritro. Wie ich feststellen konnte gibt es ja reichlich Arten dieser Distel, hier nachzulesen. Bei der weißen bin ich mir sicher, dass es sich um E.sphaerocephalus 'Arctic Glow' handelt.
Bläuling

Alle drei Stauden stehen auf meinem "Osthangbeet" in schottrigem, sandigen Boden , und sind dieses Jahr besonders hoch geschossen. Sie kamen in den Vorjahren zwar durchaus gut mit diesem relativ kargen und häufig auch trocknen Bedingungen aus, aber die Entwicklung in diesem Jahr zeigt, dass sie es eigentlich doch ganz gerne etwas feuchter mögen. Mein alten Stauden-Hansen sieht sie als Stauden (mit Solitärchrakter) , die durchlässigen und nährstoffreichen Boden bevorzugen, der mäßig trocken bis frisch ist.
Kugelig

'Arctic Glow' ist wesentlich standfester und auch höher als die blaue Kugeldistel, die jedes Jahr umkippt und aufgebunden werden muss.Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich sie schon einmal umgesetzt hatte. Da hatte ich vermutet, dass es am halbschattigen Standort lag, um dann festzustellen, dass sie auch in voller Sonne kippt.
Biorestaurant Echinops

Wie man sieht, sind die Blüten sehr nachgefragt, sie enthalten sehr viel Nektar, der offenbar sehr nachgefragt ist; sie ist eine Muss-Staude für alle naturnahe Gärten.
Als es vor ein paar Tage vom Himmel schüttete, erwischte es die armen Hummeln wohl völlig unvorbereitet. Sie saßen pitschnaß noch am nächsten Morgen in den Blüten bis die Sonne ihren Pelz wieder trocknete.
Rain, rain go away...

Sonntag, Juli 26, 2009

Aus dem Garten in die Küche

Weiße Bete
Es geht nichts über frisches Gemüse aus dem eigenen Garten, hin und wieder gibt unser Hochbeet ja etwas her. Diesmal waren die weißen Bete so weit, noch nie gezogen und ich war gespannt auf ihren Geschmack. Das Rezept , dass die Beete als gratinierte Gemüsebeilage in diesem Link beschreibt , gefiel mir, also bereitete ich sie als Beilage zu Putenschnitzel vor.

Geschälte weiße Bete

Die Bete wurden zunächst vorgekocht und anschließend im Ofen mit Butter und Semmelbröseln gratiniert. So hatte ich Bete noch nie zubereitet, meistens essen wir sie als Salat mit einer Vinaigrette angemacht. Die weißen Bete sind etwas zurückhaltender im Geschmack und sehr lecker. Die werde ich bestimmt noch einmal säen ...und zubereiten.


Gratiniert nah

Vor Tagen hatte Heiner vom Wir-sind-im-Garten-Blog über industriell gefertigtes Vanille-Speiseeis und seine Bewertung durch die Stiftung Warentest berichtet. Ich gehöre zu den berufstätigen Menschen, und um Zeit zu sparen greife ich durchaus auch auf Fertignahrung zurück, also auch hin und wieder auch auf Fertigeis, im vollen Bewusstsein, dass in der Lebensmittelindustrie geschummelt und betrogen wird, zumal es ja immer extrem billig sein soll. Ich bin nicht unbedingt ein Fan vom getesteten Vanilleeis, ich mag's eher fruchtig, aber beim Lesen fiel mir ein, wie meine Mutter damals für unsere fünfköpfige Familie Eis zubereitet hat, ohne Eismaschine...anfangs noch im Kühlfach des Kühlschranks. Wir Kinder fanden das immer sehr lecker, wenn das Eis natürlich nie die cremige Konsistenz industriell gefertigten Eises hatte, aber es schmeckte natürlich und nicht nach irgendwelchen künstlichen oder naturidentischen Aromen.
In der Tiefkühltruhe hatte ich noch eingefrorene Johannisbeeren, die ich dann zum Nachtisch in Frucht-Milch/Sahne/Joghurtspeiseeis wie bei Muttern zubereitet habe.
Das Rezept:
500 g Johannisbeeren rot
80 g Zucker
400 g Sahnejoghurt - Natur
200 g Naturjoghurt
1 Vanilleschote
Die Johannisbeeren pürieren.
Sahne schlagen,Zucker/Vanille hinzufügen,ebenso den Joghurt unterrührenEigentlich ist das ein Rezept für die Eismaschine, gefroren habe ich es dann wie früher, nämlich erst in den Eisbehälter gefüllt, in die Tiefkühltruhe gepackt und später dann halbgefroren mit ein paar aufgetauten Johannisbeeren serviert.
Johannisbeereis zwie

Samstag, Juli 25, 2009

Magenfüßer

Schnecken gehören zur Klasse der Gastropoda: dieser wissenschaftliche Name bedeutet „Bauchfüßer” (griechisch gaster: Magen; podes: Füße).

Klimmzug

Angeregt durch den witzigen Film zu einem Experiment zum Thema 'Schneckenbekämpfung' im Wir-sind-imGarten-Blog und die momentan lebhafte Tätigkeit der Schnecken in meinem Garten , widme ich den Biestern auch mal wieder ein Posting. Sie begleiten mich so lange ich zurückdenken kann: Als Kind haben wir Hainschnirkelschnecken gesammelt und dann Wettrennen mit ihnen veranstaltet, bei einem Frankreichurlaub in jungen Jahren habe ich mich sogar mal überwunden Weinbergschnecken zu essen und in der Ausbildung hatte ich vor über fünfundreißig Jahre keine Probleme sie zu sezieren. Und bei einer meereskundlichen Exkursion durfte ich die Schönheit von Nacktschnecken im Atlantik bewundern, damals gab es leider noch keine Digi-Kameras...
Magenfüßer....
Sezierte Weinbergschnecke (aus Kükenthal/Leitfaden für das Zoologische Praktikum)

Als Mutter erlebte ich dann meinen Sohn ebenfalls als Schneckensammler, der mit seinem Freund zusammen einen Eimer Weinbergschnecken bei strömenden Regen in der Umgebung sammelte und mit nach Hause brachte. Solche großen Schnecken hatten die zehnjährigen im eingemauerten West-Berlin aufgewachsenen Jungs noch nie gesehen...
Obwohl die Jungs sie wieder in die Natur tragen mussten, sind wohl einige davon in unserem Garten heimisch geworden, haben sich munter vermehrt und werden in Maßen geduldet. Gewonnnen
Aber dass diese Schneckenart sich anders verhalten soll, wie immer noch im Netz nachzulesen, da sie "nur" totes Pflanzenmaterial bevorzugt,oder gar die Gelege anderer Schneckenarten frisst, kann ich nicht bestätigen. Heute habe ich gleich zwei Weinbergschnecken auf frischer Tat ertappt, wie sie die wunderschöne Centaurea macrocephala, die gerade zur zweiten Blüte ansetzt, zerpflücken. Bei der ersten Blüte habe ich noch aufgepasst wie ein Schießhund, diesmal war ich zu spät dran, um sie abzusammeln und an das Fließ zu setzen. Schließlich stehen Weinbergschnecken unter Naturschutz.....
Wasabi
Wer dieses Desaster an meinem im Frühjahr gut beaufsichtigten Wasabi im Topf veranstaltet hat, weiß ich nicht. Ich habe keinen auf frischer Tat ertappt. Irgendwann im Vegetationsjahr gelingt es den Schneckenbiestern immer wieder über Nacht große Mengen an Blättern zu durchlöchern. Ich bin wohl nicht konsequent genug am Aufpassen, eigentlich müsste ich nach jedem Regentag sofort auf die Suche begeben und Schnecken absammeln. Dabei hatte ich beim Wasabi , den ich erst in diesem Frühjahr gekauft hatte, sofort bemerkt, dass Schnecken den genauso gern mögen wie auch den ganz ordinären Meerrrettich und hatte den Topf an eine Stelle gesetzt , an der keine Schnecken zu erwarten waren. Das stellt sich ja nun als Irrtum heraus.
IMO ist konsequentes Absammeln und Vernichten die einzige Methode, die erfolgreich ist.
Auch die gebetsmühlenhaft wiederholte Forderung vieler Naturschützer Nützlinge zu fördern ist eher nur ein frommer Wunsch, als wirksam. In unserem Garten gibt es Kröten, Amseln, Stare, Elstern, Spitzmäuse, Ringelnattern , Igel, Laufkäfer, Hundertfüßer..sie leben in friedlicher Koexistenz mit Hainschnirkelschnecken, Weinbergschnecken, Ackerschnecken, Wegschnecken und den hübschen kleinen Bernsteinschnecken, die es ebenfalls hier gibt.
Bernsteinschnecke

Da das Tegeler Fließ an unserem Garten entlangfließt, finden auch diese Schnecken sich bevorzugt an manchen Pflanzen des Ufersaums ein. Sie werden übrigens hin und wieder von einem Saugwurm (Leucochloridium pardoxum) befallen, der über Eier im Vogelkot aufgenommen wird. auf. Er vermehrt sich in der Schnecke, die als Zwischenwirt dient ungeschlechtlich und verursacht sogenannte„Fühlermaden“. Vögel werden auf diese madenähnlichen Fühler aufmerksam und fressen dann die Schnecken. Im Endwirt (Vogel) vermehrt sich der Saugwurm geschlechtlich und seine Eier werden dann mit dem Vogelkot ausgeschieden. Bisher habe ich allerdings noch keine derart befallene Schnecke entdecken können.
Obwohl kein Hostafan, habe ich vor Jahrzehnten einige aus dem Garten meines Vaters übernommen, die ja eigentlich auch völlig anspruchslose Pflanzen sind mit hohem Blattschmuckwert...wenn da nicht doch immer wieder Schnecken ihre Blätter als Nahrungsquelle beanspruchten.
Hosta

Tröstlich ist, dass es soo viele Pflanzen gibt, die Schnecken nicht mögen. Selbst bestimmte Gemüsepflanzen werden verschmäht.
Kassler Strünkchen
So wundert mich, dass der Spargelsalat auf meinem Hochbeet keine Löcher ausweist, wöhrend der Russische Kohl fast völlig niedergemetzelt wurde. Vielleicht ist das ja nur dem Zufall zu verdanken, weil ich rechtzeitig eingegriffen habe und die Weinbergschnecke, die am Kohl fraß, rechtzeitig entfernt hatte. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Lactuca sativa var. angustana bittere Milchkanäle enthält, die sogar von Schnecken verschmäht werden. Was zu beweisen wäre...
Fraßschäden

Freitag, Juli 24, 2009

Starkregen


So, jetzt ist er also auch hier angelangt, der Starkregen. Gegen Abend öffnete sich der Himmel und schüttete, gleichzeitig zog ein Gewitter vorbei. Es blitzte und donnerte ein wenig.


Und die Temperatur hat sich auch abgekühlt, so dass ich heute nacht bestimmt ruhig schlafen kann...es sei denn, es wird wieder gewittern. Aber momentan ist alles wieder still draußen, der Regen hat aufgehört.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...