Sonntag, März 22, 2015

...lässt Wimpel flattern ....


Bachstelze ist aus dem Norden Afrikas zurück
Als ich gestern mit der U-Bahn fuhr, musste ich zwangsläufig  mehreren sehr alten Damen ( alt bin ich auch) lauschen, die sich über Handtaschenraub im Berliner U-Bahnen mit denselben einschlägig vorurteilsbehafteten Worten ausließen wie über den momentan sehr kalten Ostwind . Ich wiederhole die genaue Wortwahl lieber nicht.


Das war ganz und gar nicht die rechte Einstimmung für einen froh gestimmten Frühlingsanfang im eigenen Garten. Leider hielt der kalte Wind  bis heute an und lässt bei strahlender Sonne 'die Wimpel flattern' (Zitat Wettervorhersage) und mich frösteln.....

Trotz Ostwindes bewundere ich beim Morgenspaziergang die in meinem bundesdeutschen Garten voll integrierten Schönheiten aus dem Kaukasus, Türkei und den Gefilden um das Schwarze Meer in meinem Garten: 
Helleborus x hybridus. 
Tja, irgendwo hat mich auf meine alten Tage und ausgerechnet zu Frühlingsbeginn das schlechte Gewissen gepackt. Alte Rentnerinnen müssen quer durch die Stadt fahren um etwas Schönes zu erleben, tun sie aber nicht, weil die U- und S-Bahnen nicht mehr sicher sind. 
Und ich sitze hier im Grünen und fotografiere Blümchen.... und hurra die erste Bachstelze aus dem Süden ist wieder da!

Ich tröste mich mit den Sätzen dieses Tagespiegelartikels, die unser eskapistisches Verlangen nach einem privaten Stückchen 'Natur' als Psychohygiene erklärt. Genau! Schließlich arbeite ich seit neununddreißig Jahren fünf Tage die Woche mit pubertierenden Großstadtpflänzchen, die mich teilweise bis in den Schlaf beschäftigen.


Freitag, März 13, 2015

Finkenkönige

Das sind schon ganz schöne Brummer, die Kernbeißer. Inzwischen kommen sie schon zu zweit oder zu dritt. Sie gehören übrigens zu den Finkenvögeln, und sind mit immerhin 18 cm auch die größten der verschiedenen  Finkenarten. Daher auch der Name Finkenkönig.Bei NABU kann man einen Steckbrief über ihn nachlesen.
Sie fliegen selten an den aufgehängten Futterspender, sondern sitzen lieber zusammen am Boden mit den anderen Finkenvögeln und fressen die Reste, die besonders die Meisen gerne aus dem Spender aussortieren...diese 'Dreckfinkchen' ;-)

Sie verhalten sich aber nicht unbedingt königlich, sondern vertreiben sich besonders gerne innerartlich, wie ich beobachten konnte. Auch die anderen am Boden verteilten Mitfresser dürfen ihnen nicht zu nahe kommen. Heute gesellte sich -auch selten hier zu sehen- ein Gimpel-Pärchen dazu.


Donnerstag, März 12, 2015

Einfach mal die Augen aufmachen....


Da hatte ich schon bei meinen Kommentaren in anderen Blogs über die Unzuverlässigkeit von Iris reticulata lamentiert, und völlig übersehen, dass sie ja da sind.  Und zwar auch die, die ich bereits in den Vorjahren gesetzt hatte: 'Katherine Hodgkin' steht in voller Pracht direkt neben der Eingangstreppe. Ich meine sogar, dass sie sich vermehrt hat. Habe ich endlich den richtigen Standort für diese Frühblüher gefunden, oder hat das der Geist meines verstorbenen Vaters in Form des Uhu-Ornaments* bewirkt, das ich mir aus seinem alten Garten als Andenken mitgenommen hatte?

Auch die Iris, die ich in der KGA in Dahlem bei Gabriella Pape mitgenommen habe, sind 'zwusch' plötzlich aufgetaucht an einer Stelle, an der ich jeden Tag mehrmals vorbeigehen muss. Sind die Blüten so schnell ?  Die Namen dieser himmelblau-dunkelblau Variation sind mir natürlich entfallen, irgendwo muss ich noch die Tüten mit der Aufschrift haben.................

* Es setzt schon Moos und Algen an ....;-)

Mittwoch, März 11, 2015

Ein Tag für die Krokusse


Am Sonntag war auch der Tag für die Krokusblüte. Crocus tommasianus ist wirklich ein Knaller in meinem vom Winter etwas mitgenommen ausehenden braunfahlen Garten .
Die Sonne strahlte vom Himmel, und endlich konnte ich die Blüten  wieder weit geöffnet erleben. Sie sind wirklich überall. An den Stellen, wo ich sie gesetzt hatte inzwischen in üppigen Tuffs, an anderer Stelle als Werk der Ameisen nur einzeln stehend.  Sogar zwischen den Pflasterritzen der Auffahrtsteine tauchte einer auf oder auf dem Gehweg vor Nachbars Haus, wie er mir berichtete.
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Irgendwann werden das hoffentlich auch solche Tuffs...zumindest, wenn ich sie nicht beim Jäten nach der Blüte versehentlich eliminiere.

Und  da die Temperaturen wirklich auf angenehme 12° C steigen waren auch Insekten unterwegs. Auffällig war die Menge der Honibienen, die inzwischen hier unterwegs sind.
Seit ein paar Jahren gibt es hier eine Imkerin in der Straße. Das macht sich wirklich bemerkbar. Anfangs waren es in meinem Garten hauptsächlich Hummeln und Schwebflieeigen, die ich im Frühjahr als erste bemerkte.
Die Tauruskrokusse sind schon fast verblüht, dafür sind weiße und gelbe Frühlingskrokusse  
C. vernus jetzt auch so weit.

Sonntag, März 08, 2015

Morgenspaziergang

Aus einem Fenster eines dieser Häuser konnte ich seit unserem Einzug 1991 verfolgen, wie ein Berg von Jahr zu Jahr immer höher wuchs. Ein Berg, der wächst? Ja, von  Großstadtmenschen geschaffen, die den Berliner Schutt auf diese Weise entsorgen. Der Teufelsberg ist so entstanden, die Lübarser Höhe und , und ..... Hier gibt es eine Zusammenstellung aller natürlichen und unnatürlicher Erhebungen Berlins.
Der Schuttberg Arkenberge soll inzwischen mit 122m die höchste Erhebung Berlins sein, wird aber in den nächsten Jahren als Schuttdeponie geschlossen und soll dann dem Volk übergeben werden...Es gibt bereits ehrgeizige Pläne, die auch schon in sämtlichen regionalen Medien verbreitet werden, z. B. hier


Die Deponie liegt direkt neben einem Naturgeschutzgebiet, das für niemand zugänglich ist und am Fuß befindet sich ebenfalls eine Dauer-Kleingartenkolonie und ein Landschaftsschutzgebiet mit Teichen, an denen regelmäßig Wildgänse und andere Wasservögel brüten.



Wir waren heute oben drauf, an einigen Zäunen gibt es Löcher und an den Wochenenden sieht man inzwischen Völkerwanderungen zum Berg hinauf, also wollten wir auch mal von oben heruntergucken. Das Wetter war ja bestens, noch schöner wäre es sicherlich bei Sonnenaufgang gewesen, aber das war mir dann doch ein bißchen früh.


Und wir hatten wirklich eine brilliante Fernsicht, im Dunst des Morgens konnte man im Norden das Märkische Viertel erkennen, im Osten den Fernsehturm, in Richtung Westen sah man auf das Naturschutzgebiet Tegeler Tuffsteingelände herunter und auf unsere Wohnstraße ,
im Süden auf die Schönfließer Teiche mit seinen Koniks. 





Märkisches Viertel

Schönerlinder Teiche
Koniks an den Schönerlinder Teichen
Der Berg ist fast schon ein Gebirge ;-), er hat zwei Gipfel . Während der erste noch sehr roh aussieht und  man noch sieht, dass hier noch gearbeitet wird, ist der zweite schon begrünt und wird im Sommer auch schon von Schafen beweidet.


Auf dem höheren Gipfel hat man oben bereits auf einem Feldstein verewigt, dass es sich bei ihm mit 122 m um den höchsten Punkt Berlins handelt.



Samstag, März 07, 2015

Es hat geklappt...


An anderer Stelle hatte ich schon berichtet, dass ich mich trotz spätwinterlichen Wetters nicht zurückhalten konnte und bei Kölle Pflänzchen für meine Balkonkastenbepflanzung am Treppenaufgang kaufen musste.

Meine Absicht war den Frühling herbeizuzwingen.;-)..........und es scheint gelungen zu sein.:
Heute sollen die Temperaturen in den zweistelligen Bereich steigen, die Sonne scheint auch schon, und meine Balkonpflänzchen habe ich auch bereits von ihrer nächtlichen Vliesdecke befreit. Sie haben bisher überlebt !


Eigentlich sind es Hornveilchen, die ich in diesen Vorfrühlingstagen des Gärtnerinnenjahres immer kaufe.... und zwar nur! 
Aber diesmal fiel mein Frühlingseinkauf etwas umfangreicher aus, denn Kölles Angebot wird von Jahr zu Jahr arten- und sortenreicher, so dass ich ganz erstaunt war, Jungpflanzen von Erysimum vorzufinden.  Keine Ahnung welche Sorte das ist, ich benenne sie jetzt einfach mal  'Winter Sorbet', beim Vergleich der Fotos im Netz, kamen sie aber sie  dieser am nächsten, außerdem war der Sortenname passend...und mir war einfach nach einem Wintersorbet!



Ich liebe Goldlack und Schotendotter, so heißen sie in deutscher Sprache, meine Sorte geht wohl mehr in die Richtung Schotendotter. In England heißen sie 'Wallflower'. In Italien durfte ich letzten Frühling sehen, weshalb. Sie blüten dort entweder direkt an den Mauern in den Dörfern der Garfagnana, umflattert von Schmetterlingen oder auf Ruinen.
Auf der Webseite der Staudengärtnerei Gaissmeyer gibt es einen interessanten Artikel zu diesen Duftblühern der  Familie der Kreuzblütler,zu der ja auch die ordinären Kohlgewächse gehören, deren Blüten aber durchaus duften.


Leider sind sie nicht ganz winterhart hier, aber da die Winter der letzten Zeit offenbar nur alle paar Jahrzehnte 'kontinental' zu werden scheinen, besteht ja Hoffnung, dass sie vielleicht mal länger leben. 
Letztes Jahr hatte ich schon einige in den Garten ausgepflanzt , die überlebt und sich ausgesät haben.  Der Standort meines Winter Sorbets im Balkonkasten ist sicher nicht angemessen, ich werde sie anschließend an die Hauswand auspflanzen, in der Hoffnung, dass sie auf kargem Boden im Schutz des Hauses überleben.


Mittwoch, März 04, 2015

Spinnennetz-Effekt


Kalt ist's und Graupelregen macht den Tag heute auch nicht besser. Am Futterplatz haben sich noch mehr Zeisige aus der Umgebung eingefunden und  fressen um die Wette, und auch die Meisenknödel sind regelmäßig besetzt. Diese Vögel sind alle sehr schreckhaft und auf der Hut. Der Futterplatz liegt ca. 10 m von den Küchenfenstern entfernt, die Scheiben sind schmutzig, es gibt  Fensterschmuck, Aufkleber, allerdings keine Gardinen.  Und leider wird diese Tatsache häufiger zum Schicksal einiger der Vögel. Sie fliegen gegen die Scheiben. 

Bergfink( männl.vorne, weibl. dahinter) und Birkenzeisig ( männlich)
Dabei hatte ich angenommen, ausreichend dagegen zu tun. Und unsere Fensterflächen sind eigentlich eher klein im Vergleich zu den Fenstern der Nachbarn. Die schützen ihre Scheiben mit Hilfe von Windspielzeug in Massen. Muss mal nachfragen, ob das hilft.
 
Birkenzeisig( weibl.)

Das Problem ist bekannt ...auch  Wissenschaftler beschäftigen sich damit. Firmen ( z.B.Ornilux) entwickeln das passende, für Vogelaugen sichtbare Fensterglas.
Das klingt sehr gut, aber ich werde jetzt sicher nicht mein Fensterglas austauschen. Mir war auch der Tipp mit den ungewaschenen Fensterscheiben bekannt, aber offenbar reicht das nicht. Auf dem Foto ist deutlich zu sehen, dass unsere Scheiben schmutzig sind.  Der Aufkleber haftet allerdings von innen, das müsste ich dann wohl ändern. Vielleicht besprühe ich den dann zusätzlich mit dem Haarspray mit UV-Schutz, dass die Haare so schön fettig macht *grins* .
Nabu gibt entsprechende Tipps https: //www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/01079.html , einer davon: 'Erfahrungen haben gezeigt, dass ein Einsprühen der Aufkleber mit wasserunlöslichem Sonnenschutzmittel, das einen hohen Lichtschutzfaktor aufweist, die Sichtbarkeit der Silhouetten und damit deren Wirkung stark erhöht. Durch das Sonnenschutzmittel werden kurzwellige Sonnenstrahlen reflektiert, die von Vögeln sehr gut wahrgenommen werden. So erkennen die Vögel das Hindernis. Dies funktioniert auch bei bewölkten Tagen. 
 

Interessant finde ich die Lösung, die hier beschreiben wird, der sogenannte Spinnennetzeffekt.
Spinnen schützen ihre Netze, und zwar nur die Radnetzspinnen,vor Vogelkollisionen , indem sie ihre Spinnennetze durch UV-Reflexion schützen.Vögel haben eine höher entwickelte Sehphysiologie als wir Menschen, weil sie einen vierten Zapfentyp in der Netzhaut haben, der sie UV-Licht wahrnehmen lässt. 
Es wurde also von dieser Fa. hier ein sogenannter 'Birdpen' entwickelt mit dem man den Spinnennetz-Effekt auf den Fensterscheiben nachahmen kann. Den werde ich mir mal besorgen. 

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...