Freitag, November 20, 2009

Stöckchen gefangen

Mein Stöckchen musste ich jetzt nicht aus dem Wasser holen, das gab´s in Claudias wildem Garten ganz ohne Anstrengungen. Iris hatte es ihr zugeworfen.
Wir Fänger dürfen nun über unsere Lieblingspflanzen berichten, eine nette Idee um mal innezuhalten und sich zu fragen, ob ich überhaupt Lieblingszierpflanzen habe in meinem Gartenreich.
  • Frühlingszwiebelblüher:
    Hier kann ich ganz spontan Wildtulpen ( hier Tulipa biflora)benennen, diese kleinen Tulpen, die in der Frühlingssonne weit ihre Blüten aufreißen und dann wie kleine Sternchen aussehen!
  • Wildtulpen
  • Staude: Jetzt wird´s schon schwerer, denn bei den Stauden hätte ich etliche Lieblinge: im Frühjahr ist es die Lenzrose, im Sommer die Pfingstrose, im Herbst sind es die verschiedenen Astern .Hier stellvertretend mal eine Staudenpfingstrose namens ´Bowl of Beauty´:
Bowl of Beauty

  • Bodendecker: Ist zwar eine Wildpflanze, aber ich mag den dichten Teppich des Waldmeisters unter meinen Sträuchern am Fließ- er ziert ungemein, besonders zur Blüte!
  • Blütenstrauch: Die weiße Zistrose (Cistus laurifolium) in meinem Garten finde ich im Frühsommer immer besonders schön. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich sie mal vor Jahren selbst aus Samen der Gesellschaft für Staudenfreunde gezogen habe.
  • Zistrose
  • Rosen: Eindeutig die gewaltige Ramblerrose `Bobby James´, die auf dem Dach unseres Anbaus so wild geworden ist, dass wir sie dieses Jahr komplett heruntergeschnitten haben.
First we take Manhattan...

  • Kletterpflanze: Der Spätherbstblüher Clematis maximowicziana blüht ab September bis in den späten Oktober hinein und die Blüten duften sogar! Es hat lange gedauert bis sie so richtig in Fahrt kam, immerhin steht sie schon über zehn Jahre in meinem Garten, anders als andere Clematis, die es nicht so lange in meinem Garten ausgehalten haben.
SternchenMein Herbstgarten

  • Baum: Da gibt es zwei Parkbäume, die ich sehr mag. Das ist einmal der Tulpenbaum
  • ( Liriodendron tulipifera) und der Kuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum), ein besonders schönes Exemplar steht im Hannoveraner Berggarten. Eigentlich müsste ich in den Tiefen meines Rechners auch noch ein Fotos von ihm haben, momentan ist es allerdings nicht aufzufinden.
  • Baden-Baden Tulpenbaum

  • Immergrüne: Was meint Iris damit? Es gibt immergrüne Bäume, immergüne Kletterpflanzen, immergrüne Stauden?
  • Einjährige: Die schöne alte Bauerngartenpflanze Calendula officinalis, von der es inzwischen auch nicht mehr ganz so grellapfelsinenfarbige Zuchtsorten gibt.
Calendula officinalis
Und wohin werfe ich mein Stöckchen ? Einmal soll er in Silkes Wildwuchs fallen, da ich gespannt bin, ob sie bei dieser Üppgkeit und Fülle Lieblinge benennen kann! Das andere Stöckchen geht weit über den Teich namens Atlantik, weil ich neugierig bin, was Barbara in Virginia an Zierpflanzenlieblingen benennen wird. Und das dritte Stöckchen werfe ich einer weiteren Barbara zu, die als Amerikanerin in Mannheim einen Garten pflegt.

Sonntag, November 15, 2009

Gelegenheit

Freundschaftsinsel
Letzte Woche hatte ich eine Fortbildung in Potsdam, die sogenannte Herbstschule für Lehrer u. interessierte Gäste im Wissenschaftspark auf dem Telegrafenberg. Dieses Jahr ging es um Fernerkundung vom Erdkern bis ins All. Wissenschaftler tragen neueste Erkenntnisse ihres Faches zum Thema vor; wenn auch manches davon mein Fassungsvermögen überschritt, bin ich doch jedesmal ganz begeistert über den Einblick, der dort gewährt wird. Wen es interessiert, kann hier ein paar Dossiers zu den dort gebotenen Themen nachlesen und u.a. erfahren,dass Geowissenschaftler Kartoffeln kultivieren und als "Potsdamer Kartoffel" in den "Handel" bringen.
Vom Berliner Hauptbahnhof ist man innerhalb von weniger als einer halben Stunde in Potsdam/Hauptbahnhof., Regionalzüge machen es möglich. Am Freitag war der Zug tatsächlich pünktlich um 8.06 Uhr dort, viel zu früh um zur Verstaltung zu gehen. Also habe ich als Staudengartenbegeisterte die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und bin rüber zur Freundschaftsinsel, die in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof liegt. Den Fotoapparat hatte ich dabei, um in der Mittagspause der Fortbildung sowieso ein paar Fotos vom Telegrafenberggelände und seiner (wissenschafts-)historisch interessanten Gebäuden machen zu können.


Auch noch im November ist der Garten auf der Insel sehenswert, zumal die Pflanzungen sicherlich den Titel eines Foerster-Buches »Es wird durchgeblüht« als Prämisse hatten. Glücklicherweise kam auch für kurze Zeit die Sonne heraus, als ich nach einer halben Stunde wieder ging, setzte allerdings ein unangenehmer Nieselregen ein, Novemberwetter halt.
Verdeckt
Nicht nur die Stauden sind sehenswert, auch der Baumbestand ist beeindruckend, wie auf dem Foto oben der herbstlich verfärbte Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides).

Freundschaftsinsel

Chrysanthemen sind für mich der Inbegriff des späten Herbstes, meine Mutter hatte immer Riesenbüsche von diesen einfachblühenden Herbst-Chrysanthemen (Dendranthema-Hybriden) im Garten, wie auch auf der Freundschaftsinsel zu sehen. Leider hatte ich nicht die Zeit mir die Sortennamen anzusehen oder aufzuschreiben. Und ich weiß auch nicht, ob sie in unserem Garten überleben würden, sie sind nicht unbedingt winterhart, und ich vergesse sie jedesmal abzudecken. Gepflanzt werden sie sowieso besser im Frühjahr, hier habe ich ein paar hübsche gefunden, und mir vorgenommen sie im Frühjahr zu bestellen.
Chrysanthemen
Freundschaftsinsel

In den Anlagen stehen über 20 Skulpturen von Künstlern wie Christian Roehl, Walter Arnold und Jürgen von Woyski .In der Mitte der Insel ließ die Stadt Potsdam anlässlich des 100. Geburtstages von Ehrenbürger Karl Foerster 1974 eine Metallplastik von Christian Roehl aufstellen. Sie trägt das Foerster-Zitat: "Wer Träume verwirklichen will, muss wacher sein und tiefer träumen als andere". (Quelle:http://www.potsdam-wiki.de/index.p/Freundschaftsinsel)

Auf großem Fuß

Hübsch waren die Früchte eines chinesischen Riesen-Spindelstrauches anzusehen mit dem schönen wissenschaftlichen Namen Euonymus kiatschovicus.
Spindelstrauch

Oder auch die des Ginkgo bilobas, einem weiblichen Exemplar ,das voller buttersäureartig stinkender Früchte hing.
Ginkgo biloba

Seit 2003 gibt es einen Verein der Freunde der Freundschaftsinsel e.V. Dieser Verein" betrachtet die Freundschaftsinsel als wichtiges Dokument europäischer Gartenkunstgeschichte, als erhaltenswertes kulturelles und gartenkulturelles Erbe Potsdams und der Region Berlin-Brandenburg und als bedeutendes Zeugnis vom Lebenswerk Karl Foersters, des Bornimer Staudenzüchters und Gartenphilosophen. "



Igitt

Nachdem ich diese Woche einiges um die Ohren hatte, bin ich erst jetzt dazu gekommen meine Japanische Bitterorangen auf ihre Verwertbarkeit persönlich zu testen.



Immerhin hatte ich ja eine ganze Schüssel dieser kleinen gelben Bällchen ernten können. Aufgeschnitten zeigen sie jede Menge an Kernen und die Saftausbeute ist äußerst gering.

Kernig

Ich habe also den Eierbecher voll Saft , den ich aus sechs solchen Bällchen gewonnen habe mit Zitronensaft verlängert, die Schale dünn geschält und daraus dann ein Probegläschen Marmelade auf die übliche Weise gekocht. Beim Kochen bemerkte ich schon, dass das harzige Aroma meinem Geruchssinn nicht unbedingt behagte. Gelesen hatte ich bereits, dass dieser Harz aus der Schale sehr klebrig sein sollte, er ließ sich aber völlig problemlos mit Wasser und Seife abwaschen.Zu Lösungsmittel musste ich nicht greifen.

Marmelade
Die Marmelade sieht auch aus wie typische englische Bitterorangenmarmelade, aber essen werde ich sie garantiert nicht. Mein Geschmackssinn rebellierte bei der ersten organoleptischen Probe, und ich kann nur der Aussage von Mr. Texas zustimmen, am besten man stellt den Topf in das hinterste Regal und vergisst es. Ekelhaft...brrr
Selbst als Deko werde ich diese Früchtchen nicht verarbeiten: Ich hatte zunächst überlegt sie in einem Kranz zu verarbeiten, es gibt jedoch manchmal Gerüche, die beim ersten Kontakt als recht angenehm erscheinen sich aber auf die Dauer dann als penetrant erweisen.


Samstag, November 07, 2009

Bittere Orangen

Bitterorange
Poncirus trifoliata - die Japanische Bitterorange oder auch Dreiblättrige Bitterorange- gehört zu den Rautengewächsen, einer sehr umfangreichen Pflanzenfamilie, wie man hier sehen kann.Die Zitruspflanzen sind mit ihnen eng verwandt, Poncirus bildet jedoch eine eigene Gattung. Der Strauch ist so stark bedornt, dass ich heute bei der ersten Ernte der Früchte gar nicht erst versuchte die tief im Strauchinneren hängenden abzupflücken. Vor ca. acht Jahren habe ich Ponicirus als kleinen stacheligen Ast in eine geschützte Ecke an der Hauswand gesetzt, inzwischen ist er in die Höhe und Breite geschossen, so dass ich ihn schon beschneiden musste, um nicht beim Vorbeigehen von den Dornen aufgeschlitzt zu werden.
Nach reicher Blüte im Frühjahr trägt er nun das erste Jahr viele kleine gelbe Früchte . Offenbar übernehmen auch einheimische Insekten die Bestäubung ohne Probleme, obwohl das Gehölz ursprünglich aus den Bergwäldern Koreas kommt.

Auffahrt
Und was mache ich jetzt mit den kleinen gelben aromatisch duftenden Bällchen? Man könnte da wieder bei J. Dahl fündig werden, der sich auch schon an diesen Früchtchen versucht hat. Ich meine mich zu erinnern, dass er sie getrocknet hat und sie als "saure Drops" gelutscht hat.
Meine anderen Bücher gaben auch nicht viel zu diesem Thema her, aber beim Herumgoogeln findet man ja meistens etwas:
Was mich besonders verblüfft hat, sind die breiten medizinischen Anwendungsmöglichkeiten, wo sogar die Dornen als Mittel gegen Zahnschmerzen Verwendung finden! Wie man das macht, wird leider nicht beschrieben.
Nun könnte man annehmen, dass man englische Marmelade kochen könnte, aber dafür wird eigentlich Citrus aurantium verwendet, wie ich hier nachgelesen habe, obwohl es Menschen gibt, die es auch mit Ponicirus ausprobieren. In einigen Quellen wird die Jap. Bitterorange sogar als "giftig" angesehen , oder man findet originelle Rezepte :
Marmelade
100 pounds sugar
5 gallons of water
juice of one trifoliate fruit
rind of one trifoliate fruit
Boil until jelly coats the back of a spoon.
Put in jelly jars and store in a place you will forget
about them. Keeps indefinetely

Morgen werde ich dann mal von meinen eigenen Versuchen berichten.

Sonntag, November 01, 2009

Prunus, Sorbus oder Malus ???

Herbstfeuer
...oder vielleicht sogar Pyrus? Da wir ja inzwischen wieder einen Hund haben, komme ich natürlich wieder viel mehr raus und radele, laufe, nordischwalke durch die Gegend. In unserem Ort ist ein Berufsförderungswerk mit einem gepflegten weiträumigen Gelände, das wohl ein Gärtner mit Pfiff angelegt hat.Hier bin ich in letzter Zeit häufiger unterwegs, weil man von dort direkt in die Feldmark marschieren kann.Unter anderem sind dort einige interessante Bäume gepflanzt worden, die jetzt glutvoll in der Herbstsonne leuchten. Ich würde gerne wissen, um welche Art es sich dabei handelt. Vielleicht liest der Thomas ja mit und weiß eine Antwort.
Äpfelchen
Die Früchtchen sehen eigentlich aus wie kleine Äfelchen, aber die Laubblätter sehen nicht aus wie Apfelbaumblätter, eher wie Kirschblätter.
image

Wer weiß Bescheid?

Samstag, Oktober 31, 2009

rbb besucht Garten im Fließtal


Da dachte ich als ich dem Aufruf einer rbb-Journalistin im Wilden Gartenblog folgte.... na gut...da kommt dann eine Fernsehjournalistin samt Kamerateam vorbei, interviewt mich, macht ein paar Aufnahmen und alles ist in einer Stunde vorbei. Großer Irrtum, sie blieben sage und schreibe dreieinhalb Stunden . Mein nächster Irrtum war anzunehmen, dass sie neben mir noch ein paar weitere Bloggerinnen vor die Linse gelockt hätten. Noch nicht einmal die interneterfahrene Claudia, die immerhin schon zehn Jahre ein Digital-Diary führt, ist dabei. Nach diesem zeitaufwändigem Prozedere erfuhr ich dann auch noch , dass der Beitrag wohl in zibb erscheinen wird, einem Vorabendprogramm des rbb, und nicht nur für 2 Minuten in der Gartenzeit, wie die Journalistin in einem vorangegangenen Telefongespräch erzählt hatte. Ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht, ob ich das so gut finde dort einem weitaus breiterem Publikum ausgesetzt zu sein als nur der zahlenmäßig sicherlich kleineren Interessengruppe der Hobbygärtner und -gärtnerinnen.
Dennoch bin ich sehr neugierig, was Frau Olderdissen aus der Menge an Filmeinstellungen komponieren wird, so dass ich wirklich nur für 2 Minuten durch das Programm husche, und ob ich mich wenigstens darauf verlassen kann.Es war trotz dieser Überraschungen spannend für mich zu erleben, wie so ein Fernsehteam arbeitet, etwas über die komplizierte Technik und die zeitaufwändige Arbeit für einen kleinen Beitrag.
In dem zibb-Beitrag wird es um das Gartenbloggen gehen, und ich armes Würstchen soll nun stellvertretend für uns Gartenblogger in der Region Brandenburg/Berlin stehen.
Haben meine 'Followers' sich eigentlich schon mal die Frage gestellt, wieso sie bloggen? Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, was für einen Allgemeinplatz ich da als Antwort gegeben habe...
Der Kameramann ( oder war´s doch die Journalistin) meinte irgendwann beiläufig, ob Bloggen und Gartenarbeit sich nicht eigentlich gegenseitig ausschließen? Wie würdet Ihr denn das beantworten?
Da ich bei den Filmaufnahmen meistens meine Kamera mit mir führen und auf Kommando fotografieren musste, habe ich jetzt ein paar wunderbare Fotos vom rbb-Team, wie man sieht. Obwohl ich die Herrschaften gefragt hatte, ob ich das Fotomaterial für meinen Blog benutzen dürfe, wurde mir von keinem eine klare Antwort gegeben.Ich habe es jetzt einfach mal ein paar gepixelte Fotos eingestellt in der Hoffnung keinen Unmut damit zu erregen.

Montag, Oktober 26, 2009

Sonniges Intermezzo

Herbstkrokusse
Juchuu, gestern am späten Nachmittag zeigte doch tatsächlich auch hier mal wieder die Sonne, so dass die wenigen Herbstkrokusse in meinem Garten doch noch einmal die Gelegenheit hatten ihre Blüten zu öffnen.Etwas verregnet kamen sie zum Leuchten!
Leuchten

Von den blauen, die ich vor Jahren mal gepflanzt habe, sind nur noch zwei übrig, eigentlich muss ich mal wieder Zwiebeln nachlegen.Aber Crocus speciosus muss man im August pflanzen, jetzt ist es zu spät...und im August denke ich meistens nicht dran!
Herbstkrokus von oben
Heute morgen war dann der Himmel immer noch klar und die Sonne strahlte. Das Hochbeet mit seinen beiden Rotkohlköpfen dampfte in der Sonne. Der Tau auf der schwarzen Innenplane verdunstete. Man könnte das Foto auch mit 'Kohldampf' betiteln.

Besonders schön glitzerten die Tautropfen auf den graublauen Laubblättern der Baptisia australis,die aber schon beginnt, diese abzuwerfen, um im Winter dann oberirdisch ganz abzusterben. "It is native to much of the central and eastern North America and is particularly common in the Midwest, but it has also been introduced well beyond its natural range"Morning Dew

Der Name lässt vermuten, dass der Falsche Indigo, wie die Pflanze auch genannt wird, aus Australien kommt, aber sie stammt aus Nordamerika.
In meinem Garten steht sie jetzt auch schon Jahre und treibt jeden Frühling zuverlässig neu aus. Die Blüten haben ein wundervolles Blau, das Foto zeigt sie Ende Mai .Leider ist die Blüte nicht sehr lange anhaltend, aber für trockene sonnige Stellen ist die Staude im Garten völlig problemlos .

Es wurde so warm, dass sogar einige Insekten aus ihrer Kältestarre erwachten; gesehen habe ich Libellen; fotografieren ließen sich nur eine Spinne, eine Schwebfliege und eine Wespe.

Spinne

Leider zogen am Nachmittag wieder Regenwolken auf, inzwischen regnet es auch schon wieder.
Morgenglitzern

Sonntag, Oktober 25, 2009

Sprachwächterin im Garten der Wörter

Bei Herumwandern im Netz bin ich auf den Garten der Wörter 'The Garden of Words` getroffen, bin eingetreten und fand dort eine amerikanische Sprachwächterin, die in einer Gartensendung die Gartenbloggergemeinde über den sinnvollen Gebrauch des Aktivs und Passivs aufklärt : 'Be a better Garden Blogger' Katie hilft!
Nette Idee, sollte ich mal der RBB-Redakteurin vorschlagen, die mich demnächst beim Bloggen filmen will, da in der RBB- Gartenzeit eine Sequenz den Gartenbloggern aus Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und/oder Thüringen gewidmet werden soll. ( siehe auch den Aufruf im 'Wilden Gartenblog' )
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Freitag, Oktober 23, 2009

....und kam die goldene Herbsteszeit



Dieses Jahr fällt sie wohl aus. Nichts ist golden, alles ist grau und gräulich ....wobei die neue Rechtschreibung hier wohl nicht als Wortherkunft die Farbe 'Grau' annimmt, sondern das Grauen. Und mir graust's auch bei diesem Wetter. Erst hatten wir mehrere Nächte mit frostigen Temperaturen mit denen ich in der Form noch gar nicht gerechnet hatte, jetzt will sich die dichte Wolkendecke nicht verziehen und lässt Novemberstimmung aufkommen.
Auch die Herbstfärbung im Garten lässt zu wünschen übrig. Der Zwergflieder (Syringa palibin) vor meinem Fenster ( siehe Foto) zeigt zwar eine hübsche Laubfärbung, die aber durch die fehlende Herbstsonne gar nicht zum Leuchten kommt. Auch der Baumwürger (Celastrus scandens), der neben einem Efeu zusammen unsere Kiefer würgt hat sein Laub eigentlich hübsch und botanisch ordnungsgemäß in ein gelbliches Grün verwandelt, könnte aber besseres Licht für seinen Auftritt bekommen.

Und einen ganz miesen Herbstauftritt hat dieses Jahr die Scharlachrebe (Vitis coignetia). In jedem Baumschulkatalog wird die wunderschöne Herbstfärbung dieser aus Korea stammenden Kletterpflanze angepriesen. Verschwiegen wird dabei, dass sie dazu wie viele andere Pflanzen auch, viel Sonne plus kühle, aber keine frostigen Nachtemperaturen braucht. Sonst denkt sie gar nicht daran scharlachrot zu werden, sondern schmeißt einfach beleidigt ihre Laubblätter ab, wie in diesem Jahr.
So schön sah sie im Herbst 2008 aus:

Herbst 2008
Herbst 2008
Das Ergebnis der letzten Tage in diesem Jahr:
Herbst 2009

Jedes Jahr bietet neue Überraschungen im Garten. Letztes Jahr war dieser klein und kugelig wachsende Schneeball Viburnum opulus 'Nana' völlig kahlgefressen worden von irgendwelchen nicht bestimmbaren Insektenlarven, dieses Jahr blieb er völlig unbeschadet und seine Blätter haben diesen Herbst eine wunderschöne rötliche Farbtönung eingenommen, die sich sicher noch stärker ausprägen würde, wenn denn die Sonne mal herauskäme.

Ein anderer Lichtblick ist das Japan-Waldgras Hakonechloa macra 'Aureola' in meiner wildgewordenen Vorgartenecke. Allerdings ist das das ganze Jahr so *grins*, weil eine Zuchtform.
Die Päonienblätter -im Hintergrund des Fotos links- färben sich an manchen Stellen des Gartens, wohl ebenfalls abhängig von der Lichteinstrahlung, auch wunderschön rötlich, deshalb habe ich sie dort auch noch nicht abgeschnitten, was ich dann aber sicherlich noch tun werde.

Was tut die Gärtnerin mit ihrem pyromanisch veranlagten Sohn bei so viel trüben Eindrücken im Garten? genau, ein Feuerchen wird entfacht und verrottetes Holz eines Zaunes und eines alten Tisches dazu verwendet ein wenig Lcht und Wärme in den Gärtneralltag zu bringen.


Außerdem amüsierten wir uns über Hund und Katze im Garten, die sich warm spielten. ( siehe Hundeblog)

Mittwoch, Oktober 21, 2009

Gärtnern ist immer sinnvoll

Der von naturnahen Gärtnern "gedisste" Thujafremdling
Claudias Beitrag im wilden Gartenblog lässt mich mal wieder nachdenken, ob ich ein Konzept für meinen Garten brauche oder habe,einen Langzeitplan um bestimmte gestalterische Ideen umzusetzen. Sie hat jedenfalls ein Konzept und beschreibt es aktuell ausführlich in ihrem Blog. Ein Denkanstoß für mich es ihr nachzutun und einen Moment zu überlegen, ob ich ein Konzept für meinen Garten will, brauche, habe.

Konzept (v. lateinisch: concipere = erfassen, in sich aufnehmen, conceptus = das Erfasste, das Verfasste) bezeichnet

Spontan würde ich sagen, ich habe keinen Plan, ich will kein Konzept, dass ich mit mir herumtrage und herzeige.
Wahrscheinlich habe ich aber doch ein Konzept, auch wenn ich mich eher für eine kleine Chaotin halte, die intuitiv und dilettantisch bestimmte Dinge in ihrem Garten tut oder lässt. Wenn ich mir den Ursprung des Begriffes 'Konzept' ansehe, habe ich in den letzten zwanzig Jahren eine Menge Ideen und Konzepte bestimmter ökologisch orientierter Menschen ' ( M. L. Kreuter, R. Witt, J. Dahl.....) 'in mich aufgenommen' ...wahrscheinlich spielten dabei bereits meine wilden Kindheitserfahrungen in der Natur eine Rolle, so dass bestimmte Konzepte anderer Gartenmenschen , die ihren Garten als erweitertes stets frisch gesaugtes Wohnzimmer ansehen,negativ besetzt sind und (unbewusst) abgelehnt werden und wurden.


Naturnahes Wildobst und naturnaher Wildkrautrasen

Ich kann mich gut mit der in Claudias Link zum Greenpeace Magazin Artikel von A. Rigo beschriebenen 'dynamischen' Gärtnerin Beatrix Stoepel hineinversetzen, ihr 'Konzept' gefällt mir, wenn meine Affinität zu Mäusen und Ratten auch nicht ganz so ausgeprägt ist.
In A. Rigos Beitrag im Greenpeace Magazin vermisse ich die Erwähnung unseres 'einheimischen' Jürgen Dahl. Da braucht man -wie so häufig unter Hobbygärtnern- nicht in das Mutterland der Gartenkunst hinüberzuspähen und den Direktor des 'Ryton Organic Gardens' zu bemühen, die Bücher von Jürgen Dahl sind eine reiche Quelle für Anregungen seinen Garten ' ökologisch balanciert zu gestalten, so dass er schön und auch nutzbringend ist.
Und sogar beim alten deutschen Staudenpapst Karl Foerster kann man beispielsweise in seinen lebenden Gartentabellen ' Hilfsmittel' finden, 'um die beherrschende Ordnung in das riesige halbdämmerdunkle Schatzhaus zu bringen und den Pflanzen zu gesammelten Wirkungen im Garten zu verhelfen, bei denen das Gleichgewicht ihrer Lebensbedingungen wie die Entfaltungsmöglichkeit feinster Reize bedacht' ist. Diese ziemlich verschraubte Formulierung deutet daraufhin, dass auch schon in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt war, dass eine bestimmte Pflanze -einheimisch oder nicht- an den richtigen Platz gehört. Aber schon in der Bibel kann man ja lesen, dass der Prophet nirgends weniger gilt als in seinem Hause oder Vaterland...vielleicht werden ja mit Hilfe der englischen Propheten Deutschlands Hobbygärtner endlich verstehen, dass Dogma und ideologische Kleinkrämerei im Garten nichts zu suchen haben.
Die englischen organischen Gärtner sind sogar organisiert, lese ich, haben 32 000 Mitglieder mit dem englischen Prinzen als Schirmherren. In Deutschland geht´s offenbar sektiererisch zu, oder gibt es einen Dachverband für alle naturnah Gärtnernden?
Claudia gärtnert also konzeptionell naturnah, die Greenpeacer wollen sinnvoll gärtnern. Offenbar braucht es immer ein Etikett oder ein Gütesiegel um seine Art des Gärtnerns zu darzustellen. Ist mein Gärtnern sinnlos, wenn ich Regeln des naturnahen Gärtnerns nicht immer einhalte? Bin ich naturfern, wenn ich meine Thujahecken ( die mein Vorgänger vor zwanzig Jahren pflanzte) nicht rode, sondern sie sogar schätzen gelernt habe?
IMO ist jede Art des Gärtnerns sinnvoll, selbst ein Garten mit Rasen und Rhododendron hat einen Sinn und ist 'naturnah', wenn ich daran denke, dass dort auch Betonflächen den Boden versiegeln könnten. 'Letztlich geht es um Gesundheit-die des Menschen, des Bodens, der Landschaft und der Tier-und Pflanzenwelt'. Diesen Satz der Organic Gardeners Sherman kann ich voll und ganz unterstreichen.
Ein Konzept im Sinn von Struktur und Plan , den ich systematisch verfolge, will ich nicht, aber eine ethische Grundhaltung für meinen Garten habe ich schon und die deckt sich mit vielem, was im naturnahen Gartenkonzept Claudias erwähnt wird.



Dienstag, Oktober 20, 2009

Grabrede für einen Maulwurf



Der Maulwurf
Der Maulwurf ist nicht blind, gegeben hat ihm nur

ein kleines Auge, wie ers brauchet, die Natur;
mit welchem er wird sehn so weit er es bedarf
im unterirdischen Palast, den er entwarf;
und Staub ins Auge wird ihm desto minder fallen,
wenn wühlend er emporwirft die gewölbten Hallen.

Den Regenwurm, den er mit anderen Sinnen sucht,
braucht er nicht zu erspähn,
nicht schnell ist dessen Flucht.

Und wird in warmer Nacht
er aus dem Boden steigen,
auch seinem Augenstern
wird sich der Himmel zeigen,
und ohne daß ers weiß, nimmt er mit sich hernieder
auch einen Strahl und wühlt i
m Dunkeln wieder.

(Friedrich Rückert)


Kater Dooley hat unserem Gartenmaulwurf ein Ende gesetzt. Stolz trug er mir seine Beute heute in die Küche, so als ob er mir klar machen wollte, dass er trotz des neuen Hundes im Haus immer noch eine wichtige Rolle spielt und den Garten verantwortungsvoll überwacht.Ich frage mich wirklich, wie es diesem alten etwas dicklich gewordenem Katerkerl gelungen ist einen doch meist unterirdisch lebenden Maulwurf am helllichten Tag zu erledigen.
Herr Grabowski , der hier so schnöde auf einer Küchenkehrschaufel liegt, wurde natürlich anschließend zu Füßen meines Komposthaufens würdevoll begraben.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...