Freitag, August 01, 2008
Sie sind wieder da
Er ist hier seit Jahren seltener Gast, legt seine Eier in manchen Jahren an den Fenchel, den ich ebenfalls seit Jahren im Garten habe. Raupen habe ich dort mehrfach beobachten können, so dass ich fast vermute, dass der Falter an der Hauswand vielleicht gerade der Puppe entschlüpft sein könnte.
Aber wo überwintert die Puppe, wenn ich doch den Fenchel letztes Jahr heruntergeschnitten hatte ?
Laut Buch verpuppen sie sich als sogenannte Gürtelpuppe an ihren Futterpflanzen. Das wird hier wunderbar beschrieben und gezeigt.
Wenn sie sich also an der Wirtspflanze verpuppen, kann das kein in meinem Garten "geborener" Falter sein. Glücklicherweise gib es hier in der Umgebung aber noch jede Menge Ruderalflächen mit jeder Menge Wilden Möhren, so dass der schöne Schwalbenschwanz vermutlich dort schlüpfte und dann die weiße Hausfläche unseres Hauses nutzte um sich zu sonnen..
Über die Raupenfutterpflanzen dieses Falters lese ich, dass sowohl Speisemöhre als auch wilde Möhre dazu gehören....das wusste ich bereits.
Weitere sind aber: Liebstöckel ( aha, daher ist vorletzte Woche ein vagabundierender Falter auf ihm gelandet), Gartenpetersilie, Wald-Engelwurz, Wiesensilge, Dill, Pastinak, ... alles Doldenblüter (Apiacea). Und ich erfahre, dass bevorzugt Pflanzen zur Eiablage gewählt werden, die noch Jungpflanzen sind (wie stellen die Falter das fest??) und auf vegetationsfreien oder zumindest lückigen Stellen wachsen.
Sonntag, Juli 27, 2008
Hochzeitstag und Liebesleben
Vor Monaten hatte ich in der Zeitung gelesen, dass die Potsdamer Urania im Foerster Garten in Potsdam Bornim eine Lesung anbietet, einen Tag vor unserem 31. Hochzeitstag, passenderweise sollte aus Wilhelm Bölsches "Liebesleben in der Natur" gelesen werden, Musik sollte es auch geben:
Potsdam-Bornim, Am Raubfang 6,
Hausgarten von Marianne Foerster
„Das Liebesleben in der Natur“, Harald Arnold liest
amüsante Naturbetrachtungen von Wilhelm Bölsche
Musik: Karin Liersch, Violoncello und Brigitte Breitkreuz, Gitarre ( so war´s angekündigt, es gesellte sich aber am Abend noch ein Flötist zu den Damen)
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie erinnerte mich Bölsches Art der Naturbetrachtung an die ironischen Natursendungen des Horst Stern, denen ich so gerne in den Achtziger Jahren im Fernsehen folgte. Was ist eigentlich aus dem geworden...
Über Bölsche wusste ich bisher gar nichts, außer dass eine Straße in Berlin nach ihm benannt wurde und ich genau zwei Bände seines "Liebeslebens" mal auf dem Flohmarkt mit nach Hause gebracht habe, allerdings damals kaum darin gelesen habe, weil ich zu so viel Weitschweifigkeit einfach nicht genügend geduldig bin. Wenn jemand vorliest, ist das dann doch anders.
Es gibt jedoch eine informative Seite über Wilhelm Bölsche hier.
Ich zitiere:"Als Verfasser von "Das Liebesleben in der Natur" (1898) gilt Bölsche als der "Schöpfer des modernen Sachbuches"; außerdem war er der Initiator von Deutschlands erster vorbildlicher Volkshochschule. Bölsche und Wille galten als die "Hauptgötter des Kreises", als "Seele und Geist von Friedrichshagen"."
Der lesende Schauspieler H. Arnold charakterisierte ihn kurz als Darwinisten, er war ein Mensch seiner Zeit und so sollte auch nicht verschwiegen werden , wie ich bei Wikipedia las, dass er " seit Beginn im Jahr 1905 Mitglied der Gesellschaft für Rassenhygiene." war.
Natürlich hatte ich auch meinen Fotoapparat dabei, aber blöderweise hatte ich vergessen die Makrolinse abzunehmen, mit der man zwar auch "normale" Fotos schießen kann, aber leider nur mit einem geringen Bildausschnitt.
Die Haus- und Gartenbesitzerin Frau Foerster war ebenfalls anwesend , und hurra, es gelang mir sie zu fotografieren.
Das Licht war leider nicht mehr ideal, so dass nicht allzu viele Bilder gelungen sind, hier ist noch ein schönes Sommersonnenbrautfoto:
Samstag, Juli 19, 2008
Was tut sich auf meinem Hochbeet?
Bergsport 4000/ Italienische Samen
Peter Stochay
Kuenstrasse 41
50733 Köln (Nippes)
Tel.0221-720 0951
peter(at)bergsport4000.de "
Das nenne ich Kundenbetreuung, dachte ich sogleich , antwortete und bekam dann tatsächlich diverse Rezepte gemailt! Besonders interessierten mich die"Agretti" als eine mir nicht bekannte italienische Gemüseart, zu dem mir Herr Stochey ebenfalls ein Rezept sandte, das ich dann hier auch gleich mal veröffentliche:
MÖNCHSBART ( Agretti) GEKOCHT
Ca. 500 Gramm Mönchsbart, frisch gemahlener Pfeffer, Salz, Saft einer ½ Zitrone, fünf Zitronenscheiben,
5 EL Olivenöl.
Alle Wurzeln abschneiden und alle unschönen und gelben Halme entfernen.
Den Mönchsbart im Topf nur knapp mit Wasser bedecken, dann zum Kochen bringen und salzen. Das Gemüse zugeben und 10 Minuten leicht kochen lassen. Danach in einem Sieb abgießen.
In eine vorgewärmte Schüssel geben oder direkt auf Tellern mit den Zitronenscheiben servieren, leicht mit Pfeffer abschmecken. Zum Abschluss mit Zitronensaft und Olivenöl beträufeln.
Dazu frisches italienisches Brot reichen.
Guten Appetit!
Allerdings...nachdem ich die Samen dieses ungewöhnlichen Krautes dreimal erfolglos aussäte, habe ich es aufgegeben, es noch einmal zu versuchen. Alle anderen Gemüse keimten willig und erfolgreich, der Mönchsbart streikte. Falls Herr Stochay dies hier mitlesen sollte oder wer je dieses Gemüse angebaut hat, möge er/sie mir das Geheimnis dieses italienischen Gemüses verraten!
Was ist im Beet zu sehen? Hinten stehen Löwenzahn und Zichorien, Cima Di Rapa ( Broccoli) ist bereits abgeerntet. Vorne sieht ma Cavolo Laciniato ( Palmkohl) undFagiolo Nano 'Anellino Di Trento' (Buschbohnen); letztere habe heute bereits in einer Gemüsesuppe verwendet. Diese Buschbohenen, die ich wegen ihrer gebogenen Form so attaktiv fand, sind sehr zu empfehlen, die Pflanzen tragen reichlich. Allerdings habe ich die erste Reihe im Hochbeet entschieden zu früh gesät, die Pflanzen gingen ob der kühlen Temperaturen sehr lückenhaft auf. Die zweite Aussaat war wesentlich erfolgreicher.
Neben der italienischen Gemüsesorten habe ich dann oben abgebildeten Exoten dazu gesetzt, unschwer als Nachtschattengewächs zu erkennen. Es handelt sich um eine thailändische Auberginenart. Mal sehen, wie sich die entwickeln wird.
Sonntag, Juli 13, 2008
Hummeln
Mir kam es dieses Frühjahr so vor, als ob Hummeln und andere Hymenoptera dieses Frühjahr bzw. diesen Frühsommer sehr spärlich in meinem Garten vertreten waren. Vielleicht kommt es mir ja nur so vor, aber unser Apfelbaum hat dieses Jahr nicht besonders "angesetzt", obwohl er eigentlich dieses Jahr wieder dran wäre mit vollem Fruchtbehang. IMO fehlten da wohl die Bestäuber im Frühjahr. Inzwischen tut sich aber wieder einiges an Hummelleben, emsig fliegen sie und sind viel zu flink, um sie vernünftig fotografieren zu können.
Zu den sogenannten Pollenblumen gehört beispielsweise der Mohn, der reichlich Pollen produziert. Auf meinem Foto sieht es allerdings eher so aus, als ob die Hummel innehält, um selbst davon zu fressen.
Samstag, Juli 12, 2008
Auch Mauerblümchen bekommen Preise
Endlich, es ist fast vorbei und ich kann mich wieder voller Hingabe meinem Garten und natürlich der Gartenbloggerszene widmen. Die letzten Wochen waren extrem anstrengend, mein "Beamtenjob" ist auch nicht das, was man so im Allgemeinen annimmt.
Hin und wieder schaute ich mich in diesen anstrengenden Wochen zur Ablenkung auf ein paar Bloggerseiten um, und da war dann meine Überraschung groß als ich beim Anklicken von Claudias Seiten feststellte tatsächlich einen (ersten) Preis gewonnen zu haben.
Die wilde Gartenbloggerin Claudia hatte vor Wochen einen Kreativitätswettbewerb in den Gartenbloggerorbit gebracht , an dem ich mit meinen mickrigen Mauerblümchen teilgenommen hatte. Ich hätte nie gedacht, dass ich gegenüber meinen Konkurrenten eine Chance gehabt hätte.
Und ich freu mich dann im gewonnenen Buch in meinen wohl verdienten Ferien Anregungen über kreative Sitzmöglichkeiten zu bekommen.
Danke Claudia!
Dienstag, Juni 24, 2008
Olympische Kerze
Verbascum olympicum ist eine der Pflanzen, die seit Jahren in meinem Garten vagabundiert und inzwischen sogar schon in den Nachbargarten eingedrungen ist. Von meinem Ehemann verfolgt und eliminiert, gelingt es mir aber dennoch immer wieder eine oder die andere zu verteidigen, die dann stehen bleiben darf. Königskerzen versäen sich gerne, und in unserem Garten besonders, da sie ja sowieso mageren, kalkhaltigen , sandigen Boden bevorzugen, den sie hier reichlich finden. Angeblich wurde die Pflanze nach dem griechischen Olymp benannt, wo sie heimisch sein soll,in diesem Link erfährt man aber, dass der bithynische Olymp das natürliche Habitat sein soll....und der soll dann aber in Griechenland liegen ...sagt jedenfalls die erste Quelle, die andere zeigt ihn ganz deutlich in der Türkei. Manchmal habe ich das Gefühl das Internet ist eine einzige Desinformationsquelle...
Eigentlich ist ja der deutsche Name 'Kandelaberkönigskerze' auch viel treffender.
Momentan lese ich als morgendliche Reiselektüre auf dem Weg mit der S-Bahn zur Arbeit 'Pinnegars Garten', einen amüsanter Wachmacher. Pinnegar berichtet in diesem Buch seinen Werdegang vom einfachen Dorfjungen zum Headgardener in einem britischen Herrenhaus. Auch in seinem Herrenhausgarten säten sich Verbascum "wie Unkraut" aus und wurden 'mit allen Mitteln" bekämpft. "Aber Mr. Pinnegar, der Sinn für zufällige starke Effekte hatte bemerkte, daß sich die Königskerzen gern an spektakulären Plätzen niederließen." Ich muss sagen, an dieser Beobachtung ist wirklich etwas dran, wie man ja auch am Exemplar in unserem Garten erkennen kann. Spektakulär ist der Ort, den es sich ausgewählt hat, zumindest in der Hinsicht, dass sie dort garantiert nicht zu übersehen ist!
Verbascum ist übrigens auch die Entwicklungsstätte des 'Späten Königskerzen-Mönchs', einer Schmetterlingsart, die zu den seltenen gehört. Ein paar winzige Raupen habe ich schon entdeckt, vielleicht ist es ja auch nur der"normale" Mönch.
Sonntag, Juni 22, 2008
California dreamin
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The sky is blue, it is the beginning of summer and the californian dream in my garden is flowering.I mean 'Romneya coulteri' or 'Matilija Poppy' ,native in Mexiko and california.
I was young in the seventies and in 1971 of the last century I made my Abitur ( high school diploma) and the hippie-sound of the Mammas and Papas was on my wave-length in those days... Meanwhile after nearly three centuries I turned into a sort of gardening-hippie: at the moment I am humming this old song and take photos of the beautiful flowers of Romneya!
Samstag, Juni 14, 2008
Bobby blüht
Bisher wusste ich nicht, dass es ein "Rosen-Wikipedia" gibt?Dort kann man etwas über die Herkunft dieser Sorte nachlesen.
Samstag, Juni 07, 2008
Sommers Fülle
Ein Pinselkäfer ist dort unterwegs und frisst sich mit Pollen voll.
Ich liebe diese fast einfachen schalenförmigen Pfingstrosen!
während eine andere Sorte dort dieses Jahr gar keine Blüten hat.
Die werde ich wohl umpflanzen müssen.
Was haben wir noch zu bieten...rosa Mohn, mal wieder namenlos.....
Mittwoch, Mai 28, 2008
Teufelsglocken , Elfenschuh und Narrenkappen
...oder doch mehr "Granny´s Bonnets", wie sie im Englischen auch genannt werden ? Die meinen gleichen eher gerüschten Röcken oder Wischmops.Wovon ist die Rede? Von den Akeleipflanzen in meinem Garten, die dieses Jahr wilde Kreuzungsergebnisse zeigen, mit dem Resultat, dass manche Blüten gar nicht mehr aussehen wie die einer Akelei.
Dieser Wischmopp sieht ein wenig wie die englische Sorte "Nora Barlow" aus, die ich ursprünglich mal im Garten hatte, sich aber dann in einer der nächsten Generation durch wilde Kreuzungen etwas in ihren Merkmalen, nämlich den deutlich helleren Blütenblattspitzen, verändert hat.Aber wie ich gerade herausgefunden habe, hat auch diese Form bereits einen englischen Namen :'Flore Pleno Burgundy' oder 'Ruby Port', ebenso wie die oben abgebildete Sorte, die 'Warwick' genannt wird.
Na, unter diesen Namen habe ich die Samen aber ursprünglich nicht bekommen. Ich würde gerne etwas über die Gesetzmäßigkeiten (Mendel lässt grüßen) erfahren nach denen diese Varianten der A. vulgaris ihre Merkmale weitergeben.
Über diese die nach ihr benannte Akelei lese ich in meinem Aquilegia-Buch, dass Herr Lloyd (2000, ein einflussreicher Britischer Author und Gärtner/Great Dixter!) über sie sagte, sie sei " an ugly flower but different". Der Author des Buches (Robert Nold) schreibt, dass sie aussäe, als ob sie ihre Finger versehentlich in die elektrische Steckdose gefasst hätte.
Und er meint auch, dass man A. vulgaris als "open-ended set" ansehen sollte, an dessen Anfang die einfachste und reine Form der A. vulgaris steht, die sich am anderen Ende ( der Möglichkeiten ?) bis in die Unendlichkeit ausstreckt. Damit hat er gar nicht so unrecht, denn vor ein paar Tagen habe ich dann in meinem Garten eine weitere recht putzige Form mit Sternchenblüten entdeckt in rosa, einmalig und noch nie gesehen!
Ein neuer Stern am Akeleihimmel *grins*...jetzt fehlt nur noch ein passender Name, ich bitte um Vorschläge!
Hier noch ein kleine Auswahl meiner weiteren Akeleivariationen:
Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?
Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...
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Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...
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Minzblattkäfer bei der Arbeit Mintbeetles at work Mint beetles Meine eigenen Untersuchungen haben bisher zu nichts geführt, außer einer Men...