Dabei gibt es inzwischen auch bei Calendula officinalis wunderschöne Züchtungen, die auch letztere Gärtnerspezies zufriedenstellen dürfte. Bei Thompson&Morgan gibt es reichlich Auswahl, wie man beim Anklicken sehen kann. "Sherbet Fizz" hatte ich bereits letztes Jahr und stellte fest, dass sie ganz furchtbar fotogen ist und kostbarer auf dem Foto wirkt als im echten Leben. Inzwischen hat sie sich mit den anderen Ringelblumen meines Kräuterbeetes hübsch vermendelt, wie man auf den Fotos sehen kann.
Dass die Ringelblume so heißt wegen ihrer geringelten Samen, dürfte sich schon herumgesprochen haben. Vielleicht aber auch, weil Hymenoptera sich (k)ringeln beim Nektarsammeln, wie auf dem Foto unten zu sehen??
Der wissenschaftliche Namen ist vom lateinischen Wort calendae abgeleitet, wie die alten Römer den ersten Tag jedes Monats nannten. Sinngemäß auf die Pflanze bezogen heißt das wohl, dass sie an jedem Ersten des Monats, also das ganze Jahr hindurch blühen. Naja, für den Mittelmeerraum mag das stimmen, und da stammen sie ja auch ursprünglich her. Hier sind sie Blumen des Hochsommers. Die Gattung soll 20 Arten umfassen, mir sind nur zwei bekannt, nämlich C. officinalis und C. arvensis.
Interessant ist auch ihre Verwendung zum Beispiel als Zusatz in Seifen siedender Gärtnerinnen oder in einer Handcreme für geschundene Gärtnerhände, wie sie hier von einer Gärtnerin empfohlen wird.
Völlig abgefahren finde ich dieses Rezept hier, dass ich gerade vorbereite, allerdings müssen die Blütenknospen noch im zubereiteten Sud ziehen, bis ich loslegen kann und Popcorn herstellen kann.
Als Heilpflanze ist Calendula schon seit Jahrhunderten bekannt, im Lexikon der Arzneipflanzen
werden die Calendulae flos ( also die Blüten) als antimikrobiell, antiphlogistisch, immunstimulierend, sedativ , hypotensiv und östrogenartig beschrieben. Und auch Calendulae herba, also das ganze Kraut soll bei Hauteiterungen, schlecht heilenden Wunden, Erfrierungen und Verbrennungen durch seine Inhaltsstoffe Heilwirkung entfalten können.
Die Hausapotheke steht also direkt vor meiner Nase im Garten. Aber außer sie als in Heilsalbe gegen wunde, aufgerissene Haut habe ich sie bisher noch nie verwendet. Vielleicht sollte ich doch mal einen Tee vor dem Einschlafen nehmen, andererseits falle ich momentan sowieso abends wie ein Stein ins Bett und schlafe...
Auf dieser Seite gibt es eine Zusammenfassung der volksheil- und naturheilkundlichen Wirkungen und Anwendungen dieser erstaunlichen Pflanze. And last but not least, ist sie Heilpflanze des Jahres 2009, was ich erst beim Herumgoogeln festgestellt habe!