Was liebe ich im Frühling Gärten zu sehen, deren Beete mit gelben oder noch schöner mit weißen Narzissen überborden. In meinem Garten habe ich es noch nicht fertiggebracht, Narzissen egal welcher Sorte, länger als einen Frühling tanzen zu lassen. Inzwischen habe ich es aufgegeben und beschränke mich auf die Tulpen, die sich je nach Sorte und nach Standort nachhaltiger verhalten. Was beneidete ich immer meine Schwägerin, in deren lehmigen schleswig-holsteinischem Gartenboden pünktlich jedes Frühjahr Osterglockentrupps erschienen, ohne dass sie einen Finger dafür rühren musste. Dort fand ich sogar Osterglocken verwildert in der Feldflur. Was ist das Gärtnerdasein doch ungerecht, da kann ich meinen brandenburgischen Sand mit dazu recht kontinentalem Klima noch so mit Kompost pflegen, manches geht eben nicht. Vielleicht hat ja der eine oder andere Leser doch noch eine Idee, wie ich Narzissen überzeugen könnte, etwas länger zu verharren.
Okay, vielleicht sollte ich doch wieder mal Karl Foersters Erkenntnisse beherzigen, der im Zusammenhang mit Narzissen schreibt" Enttäuschungen sind dazu da, um enttäuscht zu werden, also uns von einer Täuschung zu befreien.'" Er mahnt aber doch zu überlegen, wozu diese Enttäuschungen gut sind! (K. Foerster : Freude und Ärger im Garten)
Ich habe mich nicht 'im Negativen verkapselt', sondern statt dessen in den letzten Jahren vorwiegend Tulpen für einen leuchtenden Frühlingsgarten gesetzt.
Besonders die Wildtulpen verhalten sich vorbildlich nachhaltig. Ich finde es gelinde gesagt auch nicht gerade ressourcenschonend, wenn man jedes Jahr kiloweise Narzissenzwiebeln versenkt, die sich dann regelmäßig nach der Blüte ins Nirwana verabschieden.
T. polychroma , T. kaufmannia, T. humilis sind immer die ersten blühenden Tulpen, gefolgt von den knallroten T. praestans Van Tubergen's Variety, die zur selben Zeit wie meine ebenso roten Zierquitte blühen.
Alle diese Tulpen sind bereits verblüht und stehen jetzt schon seit 2006 im Garten. Die weißen T. polychroma schon länger.
Meine treuesten Tulpen sind fünf Exemplare von Papageitulpen der Sorte 'Apricot Parrot', die seit 2005 auf der gleichen Stelle stehen und natürlich regelmäßig mit Kompost versehen werden. Allerdings zeigen die Tulpen in diesem Jahr eine besondere Ausfallerscheinung: zwar sind alle fünf Tulpen noch präsent ( Nummer 5 wollte nicht mit auf das Foto und ist weggekippt), eine von ihnen ist allerdings wieder in eine weiße Färbung 'zurückgeschlagen' und aprikosenfarbig sehen die restlichen auch nicht mehr aus. Offenbar ist das Merkmal Farbe keine stabile Mutation. Wie ich gelesen habe, sollen Papageitulpen so genannte 'Sports' von Darwintulpen sein, so bezeichnet man botanisch/gärtnerisch Spross (Knospen)mutationen in einer einzelnen Zelle des Wachstumsgewebes einer Pflanze. Es ist somit (weil die Keimzellen nicht mutiert sind) nicht möglich die typischen Papageieigenschaften der Tulpe durch Kreuzungen auf andere Tulpen zu übertragen.Dr. E.W. Mol, ein holländischer Spezialist für Blumenzwiebelforschung nennt Papagei-Tulpen 'Kappen-Chimären'.
Und..... 'Fukoshima ist überall': Durch Einwirkung ionsierender Strahlung ist es möglich gezielt Papageitulpen zu 'züchten'. Aber das ist ein anderes Thema...
Ich werde dieses Langzeitexperiment weiter beobachten, mal sehen, wie lange es dauert, bis meine Papageitulpen alle weiß sind....hier kommt bei mir mal wieder die Biologielehrerin durch, die ihren Garten nicht unbedingt nur nach gestalterischen Gesichtspunkten pflegt.
Welche Rolle auch der Standort für Tulpen spielt, erkenne ich auch an der Tatsache, dass von drei an anderer Stelle gepflanzten 'Apricot Parrot' nur eine wiedergekommen ist. Was denen allerdings am vorgesehenen Ort nicht passte, kann ich mir nicht erklären.
'Tulipa acuminata' , die Horntulpe, muss erst noch beweisen, ob sie in meinem Garten dauernd bleiben wird. Immerhin erscheint sie jetzt zum zweiten Mal am selben Ort. Genauso wie die Papageitulpen, die schon seit 1630 bekannt sind, ist die Horntulpe schon sehr lange in Kultur, soll sie doch schon in den Gärten der Osmanen gestanden haben.
Vom gestalterischen Gesichtspunkt gefallen mir allerdings diese weißen mehrblütigen Tulpen am besten, von denen ich noch nicht einmal den Namen weiß.
Und noch eine sehr hübsche feine Tulpe ist die T. clusiana, die ich ja bereits bei Späths Tulpenshow bewundert hatte. Meine sind allerdings viel zarter und kürzer und beginnen gerade erst zu blühen.
Okay, vielleicht sollte ich doch wieder mal Karl Foersters Erkenntnisse beherzigen, der im Zusammenhang mit Narzissen schreibt" Enttäuschungen sind dazu da, um enttäuscht zu werden, also uns von einer Täuschung zu befreien.'" Er mahnt aber doch zu überlegen, wozu diese Enttäuschungen gut sind! (K. Foerster : Freude und Ärger im Garten)
Ich habe mich nicht 'im Negativen verkapselt', sondern statt dessen in den letzten Jahren vorwiegend Tulpen für einen leuchtenden Frühlingsgarten gesetzt.
Besonders die Wildtulpen verhalten sich vorbildlich nachhaltig. Ich finde es gelinde gesagt auch nicht gerade ressourcenschonend, wenn man jedes Jahr kiloweise Narzissenzwiebeln versenkt, die sich dann regelmäßig nach der Blüte ins Nirwana verabschieden.
Tulipa humilis (zur Zeit dieses Postings bereits verblüht) |
Alle diese Tulpen sind bereits verblüht und stehen jetzt schon seit 2006 im Garten. Die weißen T. polychroma schon länger.
Meine treuesten Tulpen sind fünf Exemplare von Papageitulpen der Sorte 'Apricot Parrot', die seit 2005 auf der gleichen Stelle stehen und natürlich regelmäßig mit Kompost versehen werden. Allerdings zeigen die Tulpen in diesem Jahr eine besondere Ausfallerscheinung: zwar sind alle fünf Tulpen noch präsent ( Nummer 5 wollte nicht mit auf das Foto und ist weggekippt), eine von ihnen ist allerdings wieder in eine weiße Färbung 'zurückgeschlagen' und aprikosenfarbig sehen die restlichen auch nicht mehr aus. Offenbar ist das Merkmal Farbe keine stabile Mutation. Wie ich gelesen habe, sollen Papageitulpen so genannte 'Sports' von Darwintulpen sein, so bezeichnet man botanisch/gärtnerisch Spross (Knospen)mutationen in einer einzelnen Zelle des Wachstumsgewebes einer Pflanze. Es ist somit (weil die Keimzellen nicht mutiert sind) nicht möglich die typischen Papageieigenschaften der Tulpe durch Kreuzungen auf andere Tulpen zu übertragen.Dr. E.W. Mol, ein holländischer Spezialist für Blumenzwiebelforschung nennt Papagei-Tulpen 'Kappen-Chimären'.
Und..... 'Fukoshima ist überall': Durch Einwirkung ionsierender Strahlung ist es möglich gezielt Papageitulpen zu 'züchten'. Aber das ist ein anderes Thema...
Ich werde dieses Langzeitexperiment weiter beobachten, mal sehen, wie lange es dauert, bis meine Papageitulpen alle weiß sind....hier kommt bei mir mal wieder die Biologielehrerin durch, die ihren Garten nicht unbedingt nur nach gestalterischen Gesichtspunkten pflegt.
Welche Rolle auch der Standort für Tulpen spielt, erkenne ich auch an der Tatsache, dass von drei an anderer Stelle gepflanzten 'Apricot Parrot' nur eine wiedergekommen ist. Was denen allerdings am vorgesehenen Ort nicht passte, kann ich mir nicht erklären.
'Tulipa acuminata' , die Horntulpe, muss erst noch beweisen, ob sie in meinem Garten dauernd bleiben wird. Immerhin erscheint sie jetzt zum zweiten Mal am selben Ort. Genauso wie die Papageitulpen, die schon seit 1630 bekannt sind, ist die Horntulpe schon sehr lange in Kultur, soll sie doch schon in den Gärten der Osmanen gestanden haben.
Vom gestalterischen Gesichtspunkt gefallen mir allerdings diese weißen mehrblütigen Tulpen am besten, von denen ich noch nicht einmal den Namen weiß.
Und noch eine sehr hübsche feine Tulpe ist die T. clusiana, die ich ja bereits bei Späths Tulpenshow bewundert hatte. Meine sind allerdings viel zarter und kürzer und beginnen gerade erst zu blühen.
Liebe Sisah,
AntwortenLöschenversuch es doch mal mit den Dichternarzissen, die vermehren sich und sind langlebig. Bei mir kommen alle Narzissen zuverlässig wieder, hmmm... man soll die Blätter einziehen lassen, die verblühten Blüten abschneiden und nach der Blüte Hornspäne drauf geben... aber das machst du ja bestimmt. Dafür sind bei mir die Tulpen nicht zuverlässig. Sie werden von Jahr zu Jahr kleiner bzw. sind auch schon mal ganz weg. Die aus der letzten Herbstaktion werde ich nach der Blüte raus nehmen,mit Hornspänen bestreuen und einschlagen bis das Laub eingezogen ist, mal sehen ob sie so verlässlicher sind. Ich habe gelesen, dass die Darwintulpen die Langlebigsten sein sollen.
LG Annette
Auch in meinem Garten verschwinden die Narzissen so langsam aber sicher...trotz wie ich finde guter Pflege.
AntwortenLöschenWünsch dir eine schöne Zeit
LG Faraday
Das ist schon interessant. Wir haben ja auch diesen schweren lehmigen Boden, auf dem Narzissen wunderbar gedeihen, ich dafür mit Tulpen nicht zurecht komme. Auch Kaiserkronen kann ich vergessen. Und genau das mache ich jetzt auch. Es gibt soviel Schönes, was man pflanzen kann. Da muss ich mich und die Pflanze, der es bei mir nicht behagt, nicht verbiegen.
AntwortenLöschenIch guck mir schöne Tulpen halt lieber bei dir an.
Herzlichen Gruß
Elke
Endlich kann ich wieder deine Seite öffnen. Seit der Apfelblühte war es mir nicht mehr gelungen.Und da hätte ich wirklich was verpasst. Die eifrigen Insekten, die schöne Stimmung. Bin ja echt froh das ich wieder reinschauen kann, es hat mir doch gefehlt.
AntwortenLöschenWahnsinn, Du hast viele verschiedene Tulpensorten!!
AntwortenLöschenlg kathrin
BTW enttauscht, sorry no Umlauts, disappointed. In German you can play with the positive and negative, but in English disappointed remains determinedly negative ;~)
AntwortenLöschenIt is weird, how gardeners keep planting ... in the hope that this one will survive. Been there, done that.
Hallo
AntwortenLöschenSeit Jahren versuche ich Gemswurz in meinem Garten anzusiedeln.....ohne Erfolg....beim Nachbarn breitet er sich ohne Ende aus.....grummel....
Deine Tulpen sind Klasse .
Grüne Grüße Sandra
@ Annette :Dichternarzissen hatte ich ebenfalls schon...erfolglos. Vielleicht liegt es ja auch einfach daran, dass ich sie für unsere Winter nicht tief genug setze. Habe gerade noch einmal zu dem Thema recherchiert, an meiner Düngung und Nachpflege kann es jedenfalls nicht liegen.
AntwortenLöschen@Elephant's eye:Yes that's the idea of gardening, isn't it ...at least it is for me: to gain experience and knowledge in what you do in your special piece of land you are gardening in.
@Sandra: Ähä..., Gemswurz ist auch so ein Fall, geht in meinem Garten auch nicht... liegt aber am kalkhaltigen Boden, den wir hier haben.
Vielen Dank allen anderen für ihre Kommentare!
LG
Sisah
Hallo Sisah,
AntwortenLöschenbei mir ist es genau umgekehrt.Narzissen vermehren sich und wachsen im ganzen Garten. Tulpen setze ich jeden Herbst neu. Die meisten Tulpen verschwinden nach einigen Jahren. Da kann man nichts machen.
LG Anette
Liebe Sisah, es tröstet mich, dass es anderen auch noch so ergeht. Ich hatte in meinem vorigen Garten hier in Rathenow sooo viele Osterglocken und jetzt kommen ein paar Mickerlinge im nächsten Jahr wieder, um im übernächsten mit Sicherheit nicht mehr da zu sein. Die Tulpen und Hyazinthen halten sich gut, Osterglocken und Narzissen sind futsch. Aber wir lassen uns ja nicht entmutigen. Vielleicht bringen wir zum Herbst wirklich mal einen PKW-Anhänger voll Lehm aus der Uckermark mit.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Helga