1985 fand in Buckow ( das Gelände erstreckt sich bis in den Bezirk Mariendorf) die Bundesgartenschau statt, woraus sich dann anschließend heute sogenannte Britzer Park entwickelte, eine sehr gepflegte sehenswerte Parklandschaft, die 2002 sogar zu den zehn schönsten deutschen Gartenanlagen gewählt wurde.
Während das Straßenbegleitgrün in Neukölln- wie manches andere auch- tatsächlich vor sich hinlottert, ist der Park tiptop gepflegt. Momentan gibt es dort eine Tulpenshow, inzwischen zum fünften Mal, was darauf hindeutet, das sie zukünftig wohl jedes Jahr stattfinden wird. Eintrittspreis (mit Tulipanshow) angenehme 3 €.
Meine Arbeitspause nutzte ich am Freitag um mir bei strahlendem Sonnenschein die Tulipane anzuschauen und mein Mittagessen in einem der Restaurants einzunehmen.
Obwohl soldatisch aufgereihte Tulpen nicht unbedingt mein Fall sind, war das von der Sonne angestrahlte Farbmeer ein Augenschmaus. Das hatte sich wohl herumgesprochen und gegen nachmittag wurde es dann auch ziemlich voll.
Schön fand ich vor allem die tulpigen Wiesen...oder besser den Tulpenrasen, ab zu auch mit eingestreuten Narzissen und einer dekorativ dazu gestellten Bänken, die später sämtlichst besetzt waren.
...oder auch mit Liegestühlen, die mit sinnigen Gedichtchen beschriftet waren, also nicht zum Liegen dort standen, sondern zum Lesen....sie standen übrigens schon auf der Show vor zwei Jahren dort, Neues hat man sich nicht einfallen lassen, wie ich feststellen konnte.
Bewundert habe ich mal wieder die gigantischen Kaiserkronen, mit denen ich es doch noch einmal versuchen sollte: In meinem Garten wollte sie bisher nie so recht, mickerten nach der ersten Blüte in den Folgejahren so vor sich hin, um dann ganz zu verschwinden.
Wovon ich unbedingt abraten würde, ist das Mittagessen im Italo"restaurant" direkt an der Tulpenshow einzunehmen, so einen lieblos hingedonnerten Salat habe ich lange nicht gegessen...
Zum Trost bin ich anschließend noch in den ebenfalls auf dem Gelände angelegten Foerster- Staudengarten gegangen, dort gibt es im Foersterpavillon ein "Lesecafé",in dem ich mir dann noch einen Milchcafé gegönnt habe.
Ich saß direkt unter einer Foerster-Büste und schaute zu ihm hoch *grins*
Im Strandgartenbeet mit Strandhafer, Meerkohl und Krüppelkiefern vergesellschaftet traf ich dann die T. clusiana aus meinem Garten wieder...ja... so macht man´s richtig, lieber Karl Foerster...
..oder sie kamen aus Thymianrasen heraus, der Thymian noch ganz verdorrt und braun, ein IMO toller Kontrast!
Im Hintergrund sieht man ein weitere hübsche Wildtulpenart. Leider konnten die dort arbeitenden geschäftigen Gärtnerinnen keine Auskunft geben über den Namen.
Diese Art wurde auch in einem anderen mit Lavasteinen abgemulchten Beet verwendet ( Beth Chatto war nicht die erste, die Gravel-Gardens angelegt hat,), wie man auf diesem Foto erkennen kann.
Ich vermute mal, dass es T. haageri ist, die Karl Foerster auch für solche Naturgärten in seinem Buch"Lebende Gartentabellen" aus empfohlen hat.
Hier noch einmal die Variante T. clusiana var. chrysantha im Lavabeet zusammen mit kleinen Narzissen , Lavendel und Euphorbien.