Donnerstag, April 16, 2009

Bärlauchzeit

Mickrige Kultur
Da es mir bisher trotz einiger Versuche noch nicht gelungen ist eine ernsthafte Bärlauchkultur anzulegen, habe ich mich auf Bärlauchsuche in das Umland begeben.Es gibt ja Gärtner, die das schaffen. Hier zeigt Heiner seine sehr dekorativ angelegte Bärlauchkultur und beschreibt sein Bärlauchpesto.
Im Umland Berlins habe ich ein wunderschönes Wäldchen gefunden, in dem nicht nur Bärlauch wächst, sondern sich eine wundersame Artenvielfalt an Frühblühern erhalten hat und ein weiteres Wäldchen, wo Bärlauch in einem Auenwald hauptsächlich mit Efeu vergesellschaftet lebt. Dazu musste ich ein paar Kilometer fahren, es hat sich aber gelohnt.Gelbe Windröschen
Wald eins war ein herrlicher Mischwald aus Hainbuchen, Rotbuchen, Eichen mit einem Teppich von weißen und gelben Buschwindröschen.
Buschwindröschenwald
Dazischen wuchsen Leberblümchen, Veilchen , Lungenkraut. Auch diese merkwürdige chlorophyllfreie Schmarotzerpflanze namens Schuppenwurz fand ich hier am Fuße einer Hainbuche.
Schuppenwurz

Die Maiglöckchen und der Salomonssiegel schoben ihre Triebe aus dem Boden, beides sehr giftige Pflanzen. Die Verwechslungsmöglichkeit mit den Bärlauchblättern ist mit den Maiglöckchenblättern durchaus gegeben, aber hier in diesem Wald waren diese noch tütig eingerollt und standen glücklicherweise auch nicht mit dem Bärlauch vergesellschaftet, der stand mehr am Rand des Waldes ....und dort dann in Massen:
Waldrand


Zum Vergleich das andere Wäldchen, dass ich ein paar Tage vorher aufgesucht hatte und den Besitzer (?) um Erlaubnis zur Ernte gefragt habe...der den Bärlauchteppich als Unkraut bezeichnete und mir empfahl,so viel mitzunehmen, wie ich wollte

  • Bärlauchwäldchen

Ich habe dann auch reichlich geerntet, wir haben mehrere kulinarische Rezeptvariationen ausprobiert. Am besten hat mir bisher Bärlauch frisch geschnitten auf Butterbrot geschmeckt, oder auch in einem frischen Frühlingskräutersalat.
Aber ich hatte ja nun viel zu viel von dem Kraut als dass ich alles so schnell verbrauchen hätte können. Also habe ich meine Kräuterbücher durchforstet auf der Suche nach anderen Varianten der Konservierung als das obligatorische Bärlauchpesto. Meine Bärlauchkonservierungsvariationen sind:
  • Bärlauchpesto mit Kürbiskernen und Kürbiskernöl
  • Bärlauchknospen in Essig
  • Bärlauch in Olivenöl
  • Bärlauchessig

Bärlauch satt

Eines der Rezepte werde ich hier mal wiedergeben, da alle anderen für jedermann im Netz leicht selbst zu finden sind. Ich habe es aus einem Buch, dass ich mir letztes Jahr aus dem Laden der Kräuterhexe in Maulbronn mitgenommen hatte. Ich finde es sehr ungewöhnlich, mal sehen, ob ich mit einer Vinaigrette aus diesem Essig bei meinen beiden Salatessern punkten kann.

Bärlauchessig mit Orangen
Zutaten:
  • 15 frische Bärlauchblätter
  • 1Esslöffel Orangeat
  • 1 Teelöffel Akazienhonig
  • 1,5 l Weißweinessig
Angeblich soll dieser Essig nicht süß schmecken, sondern durch die Orangenschale und den Honig nur" harmonisch abgerundet werden." Ich bin gespannt!

6 Kommentare:

  1. ...mmm...leckaaaa sisah... so ging es mir durch den Kopf, als ich deine Bärlauchvariationen las und es dir einfach nur nachmache...pflücken, konservieren...sich freuen, wenns ans Essen geht...lG Geli

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  2. Mal als kleine Variante erwähnt:
    Wir nehmen statt Kürbiskernen Walnüsse. Das gibt dem Pesto noch eine besondere Note.

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  3. Hier habe ich noch keinen Bärlauch gefunden.
    Deine Ausbeute ist ja riesig und über einen Vorrat köstlicher Dinge freut man sich doch immer.
    LG Bella.

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  4. Bääääääääääääärrrrrrrrrrrrrrrrrlauch ist schon was Feines! Vor allem auch zu Pasta und Gemüse. Beste grüne Grüße aus Darmstadt. Svea, die Tulpe

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  5. Ich würde das Lob für die dekorativ angelegte Bärlauchkultur ja gerne in Anspruch nehmen, muss aber zugeben, dass die dort ganz von selbst gewachsen ist. Wir haben versucht Bärlauch und auch Waldmeister an allen möglichen Stellen im Garten anzusiedeln, an vielen Stellen wachsen beide überhaupt nicht, letztlich haben sie sich selbst passende Standorte unter einer alten Haselnusshecke ausgesucht. Beide mögen es offenbar "dunkel", dem Bärlauch gefallen die etwas feuchteren Standorte besser als dem Waldmeister.

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  6. Dieser Waldteppich ist ja einfach traumhaft! Da koennte ich wohl Stunden dort verbringen und einfach nur die Fruehlingsluft und -duft geniessen.
    LG, Bek

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