Samstag, Dezember 01, 2007

Ein Moment Dezembersomme


Eben kam nach einem reichlich verregnetem Samstagmorgen nun doch noch ein wenig die Sonne heraus, so dass ich die Gelegenheit nutze, um noch einige Winterschutzmaßnahmen zu vollenden. So habe ich endlich den Mönchspfeffer verhüllt, der jetzt im zweiten Jahr einenWinter draußen verbringen wird. Im Topf war er inzwischen zu groß geworden.
Die Buchskugeln stehen direkt unter der großen Kiefer in meinem Garten und werden regelmäßig von ihren Nadeln eingestreuselt, ebenso wie der Weg zur Haustür, der dort verläuft. Inzwischen ärgere ich mich nicht mehr, fege die Nadeln zusammen und verwende sie ebenfalls als Winterabdeckung rundherum um einige etwas empfindlichere Stauden.





Die Glycine muss noch einmal beschnitten werden, damit sie im Frühjahr wieder so schön blüht wie im diesjährigen. Wenn man da nicht aufpasst , wird das ein wirres Geranke.


Die Palmwedelsegge -als 'Silberstreif' gekauft- wächst streifenlos auf dem feuchten Stück Garten vor unserem Vorbau, ebenso wie das Gras Japan-Goldbandgras. Denen gefällt´s dort ganz offensichtlich. Mir aber die Pflanzzusammenstellung dort noch überhaupt nicht. Ich habe da noch keine rechten Ideen, alles sieht reichlich zusammengewürfelt aus.
Neben mein ca. zehnjähriges Arum italicum 'marmoratum' (oder ist es 'Pictum' ?) hatte ich letztes Jahr 'Spotted Jack´ gepflanzt, letztere mit wesentlich kleineren Blättern als 'Marmoratum`. Jedes Jahr verpasse ich die Blüte dieser Pflanze, da im Sommer dort an der Korkenzieherhasel immer alles sehr zugewachsen ist. Aber blühen tut sie, da ich im Herbst dann immer die Samenstände entdecke.

Sonntag, November 25, 2007

Aussaatexperimente

Potsdam Sanssouci
Wenn ich spazierengehe, habe ich immer den Jäger- und Sammlerinnenblick, ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht.Wenn ich recht überlege , ist das wohl ein Relikt aus meiner Kinderzeit, in der ich ausgiebig durch Wald und Felder streifen durfte , Pflanzen sammelte, tote Tiere zum Entsetzen meiner Eltern anschleppte und Höhlen baute. Wir hatten viel Freiheit...ich erinnere mich gern an mein Indianderinnendasein.
Gestern war ich allerdings nicht in Wald und Flur unterwegs, sondern in der Kulturlandschaft der Potsdamer Gärten und Parks, die einen überaus reichen, alten Baumbestand vorweist, und dort recht ungewöhnliche Bäume zeigt. Inzwischen ist dort leider fast wie zu DDR-Zeiten eigentlich alles verboten : Rad fahren, Eis laufen, Baden, Hunde ohne Leine, Wege verlassen, Musik machen.......Sheriffs sind unterwegs , die ihrem wohl schon in früher Kindheit aufgeprägten Kontrollzwang nachgehen dürfen und gehorsam ihrem Land dienen, indem sie in blauer Uniform mit Schäferhund palavernd auf und ab gehen. Ich gestehe,ich habe ein paar heruntergefallene Nüsse und Früchte aufgesammelt habe und in der Jackentasche verschwinden lassen. Hoffentlich liest keiner mit...
Potsdamer Nuss
So habe ich diese Nüsse als 'Carya cordiformis' gesammelt und bestimmt bestimmt, bin mir allerdings nicht sicher.
Außerdem habe ich Früchte dieses wunderschönen Baumes gefunden:
Davidia involucrataDavidia involucrata

Das ist ein Taschentuchbaum, 'Davidia involucrata', (die Fotos stammen noch aus Baden-Baden, wo ich das Glück hatte, ihn mal in voller Blüte zu erleben). Jetzt habe ich also auch ein paar Früchte dieses legendären Baumes gefunden und will eines meiner Aussaatexperimente starten, die manchmal klappen oder häufig aber eben auch nicht. Die Früchte/Samen dieses Baumes scheinen zur eher schwierigen Keimfraktion zu gehören: ich habe mich durch ein paar Seiten des Netzes gegoogelt, aber auch Bücher zu Rate gezogen:Davidia

Im englischenBuch fand ich die Aussage, dass Davidia zur Sorte der Pflanzen gehört, deren Samen in "double dormancy" ( doppelte Keimruhe) fallen und "two-step germinators " ( Zwei-Stufen-Keimer) sind. Ich versuch´s mal verkürzt zu erklären: Das bedeutet, dass es eine Ruhephase zwischen dem Erscheinen der Keimwurzel und der Entwicklung der Keimblätter gibt. Die Fachbezeichnung dafür ist "hypogäische Keimung". Wer mehr dazu wissen will, muss hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Keimung
Laut diesem Buch sollte man den frisch gereinigten Samen etwa 90 Tage also erst feucht-warm
aufbewahren ( also in Erde ?) bis die Keimwurzel erscheint und dann 90 Tage eingetopft kühlen.
Wie man auf meinen Fotos sieht sieht, habe ich mich daran gemacht das mürbe Fruchtfleisch abzuschälen. Den harten Kern habe ich dann in Aussaaterde gelegt und den Topf in die Nähe der Heizung gestellt. Jetzt muss ich also bis Ende Februar warten, dann geht´s weiter.

Sonntag, November 18, 2007

Châteaux de la Loire inmitten Brandenburgs?

A French Castle in Brandenburg??

Green Thumb Sunday



Join Green Thumb Sunday
Join



Despite of the dull and foggy weather we set off for a sunday walk today, and ended up in a little village north of Berlin. Between plenty of trees we saw this old Castle Lanke, which really looks similar to some of the castles I saw once at the river Loire in France. And reading the explanation on the board standing in the village I was not far from my guess.
Schloss

It´s rebuilt in the 19th century in the french renaissance style and has a
tumultuous history. It was first built in the 17th century as a manor house, in 1858 Freiherr von Redken took over and built this type of castle with the architect H.E. von Knoblauch....and as I was reading he lost it again by gambling. The City of Berlin took over and in the roaring twenties it was a place for Berlin´s High Society. When GDR was in government it was a hospital for lung´s diseases and changed to become one for psychiatry. 1990 after the wall fell old people moved in , later on they moved out again and now it´s a place for different events , I am not sure if Berlin is still the owner. Anyway, when we visited it today it was empty and fenced in. But we found a hole in the walls sorrounding and had a closer look.
Dieses Schloss sieht aus wie eins der Loire-Schlösser in Frankreich, liegt aber etwa 30 km nördlich von Berlin in Lanke. Es steht leer, der Eingang ist abgezäunt, also verboten. Aber die Schlossmauer aus alten Feldsteinen ist demoliert und so haben wir uns verbotenerweise zum Schloss geschlichen, um es mal von Nahem zu begutachten. An einer Stelltafel im Ort konnte man dann ein wenig über die wechselvolle Geschichte dieses Schlosses erfahren. Hier: http://www.schloss-lanke.de/schloss-lanke.html kann man einiges nachlesen über seinen Bauherrn und auch über den renommierten Architekten H.E. von Knoblauch. Es war zu DDR Zeiten eine Lungenheilanstalt, dann ein psychiatrisches Krankenhaus ( wann und wie lange, darüber gab es im Netz keine Auskunft) und nach der Wende zogen dann alte Menschen ein, aber auch wieder aus ( warum, steht auch nirgends), um heute irgendwelchen Eventmanagern zur Verfügung zu stehen, für Transenparties beispielsweise.http://www.fritz.de/_/aktuell/detail_jsp/key=52080.html
Behind the castle there is a wonderful landscape with plenty of picturesque lakes. Walking through the forests sorrounding the village I discovered trees which had a very peculiar growth .

Gruppenkuscheln

Hinter dem Schloss liegt der Hellsee, der allerdings ziemlich trübe aussah, ich nehme mal an wegen des Laubeintrags des umgebenden Buchenwalds. Auffällig sind die vielen bizarr wachsenden Bäume, von denen ich hier ein paar hier zeige. Was veranlasst Bäume wohl so kurios zu wachsen? Man kann dort wunderbar laufen, ein wirklich empfehlenswertes Wandergebiet.

Samstag, November 17, 2007

Bombax neglected

So sah mein Rasierpinselbäumchen im Sommer aus:
Bombax ellipticum
zufrieden in voller Belaubung, der tönnchnförmige Stamm in frischem Grün:BombaxFuß

Wie fünfjährige Erfahrung zeigte, kommt er mit niedrigen Temperasturen gut zurecht, er steht jedes Jahr bis der Winter ernst macht im Gewächshaus und bereitet sich dort auf seine Ruhephase vor, d.h. er wirft die Blätter ab und wird trocken gehalten. So wollte ich auch dieses Jahr verfahren, so habe ich das Bäumchen in mein altes Gewächshaus gestellt und mich einige Wochen nicht gekümmert.
Heute bei einem Kontrollgang musste ich dann entdecken, dass die Blätter von einer Schimmelpilzkultur überzogen sind und der Stamm sieht auch nicht sehr gesund aus.
Bombax neglected

Mir ist schon im Sommer aufgefallen, dass mein Gewächshaus mit Pilzsporen verseucht sein muss, viele meiner Stecklinge sind verfault, Sämlinge umgekippt. Was macht man in einem solchen Fall?
Tröstlich war als ich entdeckte, dass Bombax Seitentriebe ausbilden will, dennoch habe ich meine Zweifel, ob das sinnvoll ist. Wie kann ich ihn überzeugen, dass jetzt nicht die geeignete Jahreszeit ist, um Neutriebe zu bilden?
Bombax neues Leben

Freitag, November 16, 2007

Samenernte


Da hat doch tatsächlich die Maurandie (Asarina scandens 'Pink Ice' ), die zufällig in einem meiner Blumentöpfe herangewachsen ist, jede Menge Samenkapseln entwickelt. Anscheinend scheint der Pflanze das lufttrockne Dasein in meinem Wohnzimmer zu gefallen, die Samenernte ist reichlich. Bestäuber habe ich nicht gesehen, somit ist sie wohl selbstfertil.
Kapsel einer Maurandie

Die Kapseln reißen und der Samen fällt heraus, wobei er wohl auch ganz gute Flugeigenschaften haben muss, an den einzelnen Samen sind ringsherum tragenflächenähnliche Verlängerungen.
Maurandiensamen

Sonntag, November 11, 2007

Der erste Schnee

Green Thumb Sunday or White Thumb Sunday ?

Green Thumb Sunday



Join Green Thumb Sunday
Join




I never expected the snow to come that early this year, the medlars are carrying a hood from mashy snow and I can´t collect them now as I intended to do. They had a few frosty nights the weeks before, but I was reading you should store them in a cool cellar so that the tannic acid can be decomposed. Now that they all wet I don´t think this would work as they ´ll become mouldy. Is there any hope we will a have a few more dry days?

Das Wetter hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eigentlich sollten ja die Mispeln geernetet werden, um im Keller nachzureifen. Das geht nun leider nicht, die Früchte tragen alle eine Matschhaube und sind viel zu nass. Habe ich schon den rechten Moment für die Ernte versäumt?
Auch wenn es nicht so aussieht, als ob der Schnee liegenbleiben wird,hätte ich nicht vermutet, dass der Winter dieses Jahr schon im November Einzug halten würde.
Unser Kater zieht es inzwischen auch vor einen wärmenden Platz aufzusuchen und auf Mäusejagd zu verzichten.

Katzencamping
Our cat Dooley prefers to stay at home and cuddling up in his indoor tent in front of the heater.


....schon wieder Blitzlicht

Samstag, November 10, 2007

Meine Mispel

Mispel
Mehrfach erwähnt im Blog, die Mispel in meinem Garten, ist ein ziemlich in die Breite gehender Baum, der einer der ersten war, den ich hier bei Übernahme des Grundstückes gepflanzt habe.Er steht genau auf der Südseite des Hauses auf sehr armen, mit Schutt durchsetzem Boden ...und gedeiht. Dieses Jahr ist er wieder voller Früchte, für die ich immer noch nicht die rechte Verwendung gefunden habe, obwohl ich schon einiges ausprobiert habe.
Mispel im Fruchtschmuck


Inzwischen sind alle Blätter abgefallen, aufgeharkt und werden als Wintermulch für empfindliche Pflanzen verwendet, da sie relativ locker abdecken und merkwürdigerweise nicht so schnell verpappen. Nur noch die Früchte hängen wie lauter kleine Kugeln an den kahlen Ästen und kündigen Weihnachten an ? Bisher bin ich mit den Früchten meistens auch dementsprechend umgegangen: sie waren zusammen mit einer Lichterkette die weihnachtliche Deko vor unserem Haus und im Spätwinter, wenn sie richtig vom Frost weich und breiig geworden sind, Nahrung für die brandenburgischen Amseln hier. Die mussten das übrigens erst lernen, dass die Früchte genießbar sind, in den ersten Jahren blieben sie unangerührt, mittlerweile ist es schon so weit, dass sich die Amseln streiten, wer das Nahrungsrevier besetzen darf!
Mispel

Der Frost war hier schon mehrere Nächte unterwegs, so dass sie beginnen weich zu werden. Es ist also Zeit für die Ernte, wenn ich sie diesmal verarbeiten will.Der Zufall ließ mich in einem von mir gerne gelesenem Hochglanzmagazin (Landlust) einen Artikel mit Rezepten zur Mispel (übrigens auch zur Safrankrokuskultur in der Schweiz) lesen, dass die Früchte erst nach einer kühlen Lagerung ihre Gerbsäure richtig abbauen und ihr volles Aroma entwickeln, d.h. der Frost allein bringt gar nichts. Was ich auch schon selbst festgestellt hatte: wenn man die breiigen Früchte roh aß, zog sich das Zahnfleisch immer noch zusammen und der Saft hinterließ einen pelzigen Geschmack im Mund.
Also werde ich wohl heute und morgen die Früchte mal abnehmen (keine Naturweihnachtskugeln mehr..) und im Keller kühl in Kisten lagern. Falls jemand noch Rezepte findet, immer her damit, ich freue mich,denn der Baum trägt reichlich.
Mispel
Bei Ipernity hat mir eine Kanadierin ein vielversprechendes Rezept eingestellt, das werde ich dann mal als erstes ausprobieren:


Bcanna sagt: (vor 7 Stunden)
Apparently the fruit first has to have winter frost to soften it.

Medlar Pie or tarts
Filling:
2 cups medlar pulp, skin and seeds removed
12 oz. (1.5 c.) evaporated milk
1/2 cup sugar
1/2 teaspoon Ginger
1 teaspoon Cinnamon
1/2 teaspoon salt
3 eggs, beaten

If you don't have a full 2 cups of medlar pulp, you can use unsweetened applesauce to make up the difference.

Place everything -but the eggs- in a saucepan and simmer over low heat until slightly thick. Don't let it boil, or the milk will curdle. If needed, run the mix through a food mill or sieve to remove seeds and lumps. Let it cool slightly, then whisk in the eggs. Pour into an unbaked pie shell and bake for 15 minutes at 425°, then at 350° until done.

In Landlust gibt es ebenfalls ein lecker klingendes Rezept für Asperl- Fruchtaufstrich, für das die Ernte ebenfalls reichen wird!

Dienstag, November 06, 2007

...und er blüht doch in Brandenburg !

Safrankrokus

Da hatte ich mir im Frühherbst Safrankrokusknollen aus einer großen bekannten Gartencenterkette mitgenommen, schön in einem sonnigen Beet mit magerem Boden versenkt und auf die Blüte gewartet. Ziemlich enttäuscht bemerkte ich dann, dass nur die Laubblätter durch den Boden brachen, zwar von tatsächlich allen gesetzten Knollen, aber eben ohne Blüte. Am Sonntag mache ich meinen obligatorischen Gang durch meinen Garten und entdecke voller Freude leider inzwischen schon fast völlig vom Regen zermatschte Blüten. Das ist mir doch in der Arbeitswoche völlig entgangen, morgens gehe ich ja in der Dunkelheit aus dem Haus und leider kam ich auch in der betreffenden Woche auch fast immer bei Dunkelheit wieder zurück.
Ich hatte einfach angenommen, dass der Herbstkrokus genauso wie die anderen erst die Blüten herausschiebt und danach erst die Blätter, bei Crocus sativus ist es offensichtlich anders.
Botanische Feinheiten in der Terminologie, die ich früher mal draufhatte (s.u.) geraten in Vergessenheit, wenn man sie nicht immer mal wieder auffrischt. Nachdem ich zum Safrankrokus etwas herumgegoogelt hatte, wunderte mich über die recht häufige Verwendung vom Begriff der Zwiebel im Zusammenhang mit der Pflanze. Sie hat aber Knollen ... was sind Zwiebeln, was sind Knollen..unwichtig für die Praktiker?? Das kann ja jeder für sich beantworten. Ich habe es dann noch mal nachgeschlagen:
"Knollen sind für sich betrachtet reine zwei- oder mehrjährige Speicherorgane...das Innere der Knollen ist nicht in Schalen gegliedert wie bei den Zwiebeln. Sie enthalten vielmehr eine nahezu einheitliche, anfangs weiche , später fester werdende Masse von Parenchymzellen mit Nährstoffen. Die oberirdischen Teile sitzen außen als Augen oder wie bei Crocus oberhalb der Vorratspartien als vorgebildeter Trieb..." ( aus Christian Grunert, Das große Blumenzwiebelbuch)

Sonntag, November 04, 2007

Aktivitätswechsel pflanzlicher Knospen

Green Thumb Sunday



Join Green Thumb Sunday
Join





Activity of Buds


This is about bud dormancy of blossoms caused by genetic factors,phytohormones, light and temperature.

I wonder why the apple tree is showing a few blossoms though it is supposed to be dormant. Other plants like Viburnum bodnantense and Clematis terniflora are in full bloom since some weeks and Helleborus foetidus and H. niger are preparing to bloom, it happens all in November, not really the best time for plants to start blooming.


Als ich die Überschrift wählte, musste ich grinsen. Genauso war der Titel meiner ersten Arbeit zum ersten Staatsexamen (Lehrer) vor nunmehr dreiunddreißg Jahren. Was ist davon haften geblieben, wenn ich jetzt bei dem vorzeitig blühenden Apfelast keine Antwort auf die Frage habe, weshalb die eine Knospe aufgeht, während die meisten anderen sich im sogenannten Stadium der Dormanz befinden. Immerhin erinnere ich mich noch an den Fachbegriff. Es handelt sich hier um eine Entwicklungsverzögerung , die es bei Pflanzen und Tieren gibt, um ungünstige Außenbedingungen zu überstehen. Geregelt wird diese Ruhephase durch Außenfaktoren wie Tageslänge und Temperatur, Pflanzenhormone und natürlich auch Gene.

Hätte es damals doch das Netz gegeben, was wäre es einfach gewesen, bestimmte Informationen zusammenzusammeln. ..

So habe ich jetzt in kürzester Zeit mein Gedächtnis wieder auffrischen können und lese zum Thema Knospenruhe und Wirkung der pflanzlichen Hormone:

"Die Abscisinsäure (ABA) ( eines der wirksamen Hormone) ist mit einer Substanz identisch, die in verholzten mehrjährigen Pflanzen Knospenruhe bewirkt und daher zunächst als Dormin beschrieben wurde. In Ahorn- und Birkenknospen führt ein Wechsel von Langtag- zu Kurztagbedingungen zu einem merklichen Anstieg der Dormin- (=ABA)-Aktivität, mit der Folge, daß das Knospenwachstum zur Ruhe kommt."

Bei der Brechung der Knospenruhe fand ich die Aussage, dass das Verhältnis der Pflanzenhormone Abscisinsäure zu den Gibberellinen eine Rolle spielt

"Während des Winters herrscht die hemmende Wirkung der in höheren Konzentrationen vorhandenen Abscisinsäure vor
und bewirkt somit die Knospenruhe. Zu Beginn des Frühjahrs sinkt jedoch der Abscisinsäuretiter
gegenüber den Gibberellinen, so dass ab einem bestimmten Konzentrationsverhältnis die
physiologisch fördernde Wirkung der Gibberelline den Austrieb der Knospen induziert."

Das beantwortet aber immer noch nicht, wieso jetzt beim Apfelbaum die Gibberelline bei drei Blütenknospen Oberhand gewonnen haben. Wenn wie Silke als Kommentar des letzten Beitrags diese Knospen als Vortester beschreibt, würde das Phänomen ja regelmäßig im Frühjahr auftreten , induziert durch immer wieder vorkommende Temperaturwechsel. Hin und wieder passiert das zwar, aber einen biologischen Vorteil hat das für den Obstbaum nicht. Wie oft gibt es Spätfrost und trotz vorwitziger Einzelgänger sind dann alle Blüten sind hin.
Als einzigen Hinweis, der eine Erklärung für meine meine vorschnellen Blüten bietet, fand ich, dass ein zu früher Gehölzschnitt im Herbst dafür verantwortlich sein könnte. Das mag zutreffen, denn die Blüten befanden sich genau über zwei Schnittstellen. Den Apfelbaum habe ich am 20. August geschnitten, das ist doch kein Herbst???? Und wieso verändert ein einfacher Schnitt das Mengenverhältnis der Phytohormone??

Es blüht ja aber noch mehr in meinem Garten, einige Pflanzen beginnen ebenfalls ihre Knospenruhe aufzuheben, ohne dass unnatürliche Eingriffe von mir eine Rolle spielen, wohl aber ein genetisches Programm diese Pflanzen trotz unwirtlicher Außenbedingungen die Dormanz beenden lässt. So erfreut mich wieder blühende Viburnum bodnantense mit duftenden Blüten, der völlig selbstlos immer Ende Oktober blüht, wenn weit und breit kein bestäubendes Insekt unterwegs ist. Was hat der davon, nichts...
Die Clematis maximowiczina blüht seit Wochen, ist bisher von mir noch gar nicht gebührend gewürdigt worden. Leider war dieses Jahr ein sehr unfreundliches Herbstwetter, so dass diese Oktoberrebe dieses Jahr leider keinen Schmetterlings- oder kaum Insektenbesuch bekommen hat! Also auch nichts mit Samenbildung, Bestäubung, Fortpflanzung....
Was sind wir Gärtner eigentlich doch für hartherzige, eigenwillige nur auf unseren eigenen Vorteil bedachteWesen, allein die Prämisse "es wird durchgeblüht" zählt, lässt uns solche fremdländischen oder gezüchteten Gewächse in unseren Garten pflanzen. Viburnum X bodnatense ist eine Züchtung aus V. farreri, der einheimisch sein soll und V. grandiflorum aus dem Himalaya.
Die Oktoberrebe C. maximowiczina ( syn. terniflora) stammt aus Japan.Die Christrosen haben ebenfalls in der Zwischenzeit Blütenknospen angelegt, bei H. niger liegen sie gut versteckt unter dem Laub und auch H. foetidus hat eine Schutzhülle drum herum.


Helleborus niger


Helleborus foetidus

Samstag, November 03, 2007

Knospenruhe abgebrochen

Apfelblüte im Herbst

Heute habe ich endlich mal wieder Muße durch den Garten zu schlendern und zu gucken, was sich so alles getan hat nach vieltägiger Gartenabstinenz. Und siehe da, auch in den ersten Novembertagen blüht etwas: Unser Apfelbaum fängt an seine inzwischen bräunlich-gelb gefärbten Laubblätter herabrieseln zu lassen und gleichzeitig haben einige Knospen an zwei Ästen beschlossen ihre Blütenknospenruhe zu unterbrechen. Das Phänomen ist ja nicht unbekannt, dass nach ein paar frostigen Nächten und anschließenden wärmeren Tagen, Bäume vorzeitig anfangen zu blühen . Verwundert bin ich allerdings darüber, dass das nur einige Blütenknospen eines Baumes reagieren und nicht alle. Wieso eigentlich?

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...