Wikipedia beschreibt Maigrün so: "Er ist heller als Blattgrün, Laubgrün oder Pflanzengrün." Was ist für eine bekloppte Feststellung ! Wer legt denn fest, was Laubgrün ist ? Stammt das Grün des Laubs nicht von einer Pflanze und ist somit auch Pflanzengrün?
Es ist schon erstaunlich, dass Mensch versucht alles zu systematisieren und dann auch noch zu normen. ...und alles was nicht in die Norm passt, wird entweder passend gemacht bzw. wenn das nicht geht ausgegrenzt, aussortiert....
Vielleicht sollte ich mal mit der Farbskala durch den Garten laufen, um festzustellen welches Pflanze in meinem Maigarten kein Maigrün hat, sondern einer anderen RAL-Grünnummer zuzuordnen ist.
Nein, Blödsinn...ich gehöre sowieso mehr zur Kategorie der wilden Gärtnerinnen. ( auch eine Art von Normierung)
Das zarte Maigrün der meisten meiner Buchsbäume habe ich bereits eliminiert, obwohl sie sicherlich sehr gut in die Ral-Norm gepasst hätten... Aber das trübe Wetter mit reichlich Regen war ideal, um Buchs in Form zu bringen. Außerdem entspricht es der Gärtnerregel dass man den Schnitt im Mai durchführen sollte., möglichst bei bedecktem Himmel, damit keine Sonne den frisch frisierten Buchs verbrennen kann. Ich habe allerdings Freestyle-Kugelschneiden gemacht, also ohne Schablone, wie im Video ( Gärtnerregel anklicken) gezeigt wird.
Entsprechend ist das Ergebnis nicht kugelrund, entspricht keiner DIN-Norm, und ich habe es auch nicht das vorgeschriebene Werkzeug dazu verwendet, sondern meine Second-Hand gekaufte Schafschneideschere.Diese Buchse sind alle selber gezogen und teilweise so alt wie der von uns angelegte Garten, also inzwischen auch schon siebzehn Jahre. Die Buchssorte habe ich aus einer der sich damals in Auflösung befindenden DDR-Gärtnerein für wenig Geld gekauft. Er hat sich als eine enorm wüchsige Sorte herausgestellt, die ein mehrmaliges Hin- und Herpflanzen bereits ausgehalten hat und ebenfalls ein scharfes Zurückschneiden. Gerne wüsste ich, wie diese Art/Sorte heißt.
Diese Hecke ist gewaltig geworden, und müsste unbedingt geschnitten werden. Aber das ist mir dann doch zuviel, um es mit einer antiquarischen Schere zu erledigen. Eigentlich sollte mein Sohn elektrisch schneiden, aber er ist leider momentan ausbildungsmäßig zu sehr eingespannt. Bisher hat er alljährlich auch unsere 15 m lange Thuja- Hecke geschnitten, ich weiß gar nicht, wer das erledigen wird, wenn er mal das Haus verlässt. Meinen GG lass ich an die Hecken nicht mehr ran, der hat die Thuja-Hecke schon auf dem Gewissen...die wir irgendwann ersetzen müssen. Aber das ist ein anderes Thema.
Vor Jahren entstand mal die Idee ein mit kleinen Buchshecken geometrisch umsäumtes Quartier für Gemüse und Kräuter zu schaffen. Es hat auch Jahre gedauert, um Buchse nachzuziehen und die gesamte Flächen damit einzugrenzen. Inzwischen ist das gelungen, allerdings ist das Doppelgrundstück nebenan halbiert und verkauft worden und ein Neubau darauf entstanden, der wie man auf dem Foto schön erkennen kann die Hälfte der Beete beschattet.
Das Zentrum des Paterres bildet ein halber Mühkstein, den wir mal aus dem Schutt des Gartens ausgebuddelt hatten. Ursprünglich war gedacht, Buchs als Ergänzung des fehlenden Stücks dort wachsen zu lassen.
Aber unserer Buchs war einfach zu wild für uns, bzw. wir zu langsam beim Schnitt. Dieses Frühjahr haben wir das Mittelstück deshalb herausgenommen und an anderer Stelle als Hecke wieder eingepflanzt.
Die Heckchen dieses Parterre sind übrigens von mir per Hand geschitten. Mir macht's Spaß!
Mit Helga haben zwei Gärtnerinnen ( eine war ich) über die Zweckmäßigkeit solcher Buchsbaumhecken diskutiert. Aber über die Zweckmäßigkeit einiger meiner gärtnerischen Anwandlungen mache ich mir erst Gedanken, wenn es notwendig sein wird.
Aber wie Helga habe ich festgestellt, dass je älter so eine Hecke wird, desto stärker wird auch der Wurzelfilz, der von den Buchsen ausgeht. Die Kräuter, die auf der sonnigen Seite des Paterres stehen, hindert es jedoch nicht, durch die Hecke durchzuwachsen, der Estragon macht das gerne, ebenso die ausdauernde Kresse und Pfefferminze sowieso. Und auch der Rhabarber, den ich auf der Schattenseite der Beete angepflanzt habe hat sich bisher nicht beklagt.
Wie ich auf diesen wunderbaren Seiten erfahren konnte, darf man sich sogar nicht scheuen die Wurzeln hin und wieder einfach mit einem Spaten zu kappen. Buchsbaum ist wirklich hart im Nehmen.
"Die Besitzer älterer Buchshecken
beklagen sich manchmal, dass das
Wurzelwerk des Buchses bis weit in die
angrenzenden Beete hineinreicht. Es stört
bei der Bearbeitung des Bodens und
entzieht Wasser und Nährstoffe, die anderen
Pflanzen dann fehlen. Darum muss
das Wurzelwerk zum Beet hin ab und zu
mit dem Spaten abgestochen werden. Das
spezielle Wurzelwerk des Buchses hat aber
auch einen Vorteil: Da es sehr kompakt
ist und sich herzförmig ausbildet, lässt
sich der Buchs selbst als alte Pflanze noch
problemlos ausgraben und verpflanzen."
beklagen sich manchmal, dass das
Wurzelwerk des Buchses bis weit in die
angrenzenden Beete hineinreicht. Es stört
bei der Bearbeitung des Bodens und
entzieht Wasser und Nährstoffe, die anderen
Pflanzen dann fehlen. Darum muss
das Wurzelwerk zum Beet hin ab und zu
mit dem Spaten abgestochen werden. Das
spezielle Wurzelwerk des Buchses hat aber
auch einen Vorteil: Da es sehr kompakt
ist und sich herzförmig ausbildet, lässt
sich der Buchs selbst als alte Pflanze noch
problemlos ausgraben und verpflanzen."
Meine Beete habe ich als zwar geometrischen Regeln unterworfen, der Rhabarber darf darauf aber darauf gärtnerisch völlig unorthodox blühen...
Maigrün und RAL Farben, ich habe geschmunzelt. Und Normen, na ja, auch das ist eigentlich für mich unkonforme Gärtnerin kein Thema ;-). Dafür habe ich über deine Buchse gestaunt, die du alle selbst gezogen hast. Die sehen prächtig aus. Ich fürchte immer noch um meinen grossen Buchsbestand, nachdem mir doch einige Pflanzen ganz plötzlich eingegangen sind. Es ist nicht ganz sicher ob es sich um die berüchtigte und seit kurzem aufgetretene Buchskrankheit handelt, denn zwei Kugeln haben sich anscheinend erholt und treiben neu aus. Mal sehen. Einige Kugeln habe ich auch schon mehrmals verpflanzt und sie haben es überlebt, was deinen Hinweis auf das Kappen von Wurzeln bestätigt. Ich habe diesen Post mit grossem Interesse und ebensolchem Vergnügen gelesen. Liebe Sonntagsgrüsse,
AntwortenLöschenBarbara
I like the structure of your parterre. The tall growing trees certainly provide a challenge as they shade parts of the garden. I smiled when I saw your adapted clippers for the garden. You have nice green backdrop for your garden.
AntwortenLöschenSuper Post, Sisah! Danke dafür. Habe jetzt sehr viel über meine Buchshecken gelernt. Ehrlich gesagt, haben mich die ausschweifenden Wurzeln auch schon genervt. Am Wochenende gehts mit dem Spaten ran.
AntwortenLöschenLG Birgit
Haaaha, Sisah, ich lach mich schlapp. RAL-grüner Garten, ist ja irre!
AntwortenLöschenLasst das Mühlrad bloss, wie es jetzt ist. Mit vorgepflanztem Buchs käme er gar nicht so gut zur Geltung. Sowas tolles würde ich auch gerne ausbuddeln. Ich finde nur Schiefer. Immerhin - ich bin steinreich ;-))
VLG Gudi
Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber es gibt Gärtnerinnen, die wirklich mit der RAL-Kartei durch den Garten laufen.
AntwortenLöschenLG Bella
@Barbara: Gelesen habe ich auch schon Etliches über die "neue" Buchskrankheit, was auch einer der Gründe ist, weshalb ich keine neuen Pflänzchen zur Vervollständigung meiner Hecke dazukaufe....ein paar Pflanzen fehlen noch. Ich wünsche dir, dass deine Buchse kein Cylindrocladium buxicola haben, aber die Regeneration deiner Buchskugeln spricht eigentlich dagegen, die Krankheit soll ja in kürzester Zeit zum Tod der Pflanzen führen!
AntwortenLöschenEs freut mich, wenn mein Beitrag dich zum Schmunzeln gebracht hat, außerdem bin ich froh , dass du anscheinend auch zu den nonkormistischen Gärtnerinnen gehörst;-)
Einen schönen Feiertag wünscht dir Sisah
@Birgit: Stören tun mich die Wurzeln nur beim Jäten, die genannten Beetpflanzen leiden bisher nicht, aber ich werde jetzt auch anfangen abzustechen...
@Nothern Shade:
I am afraid these big trees in the background of my photos don´t belong to our garden , my garden is quite small: Behind the willow tree you see on one of the photos there is a small stream of water called "Tegeler Fließ" and on the other side there is area which is under nature protection, therefore at this end of the garden we have no neighbours. While on the right side of this geometrical garden beds a new house was built and therefore all my plans of a small geometrical garden with vegetable were in vain as this part gets too much shade now...
@Gudi, naja...es ist nur ein halbes Mühlrad, aber immerhin. Auf der anderen Seite der Mühlradhälfte steht jetzt eine Rose...solange bis diese auch wieder zu groß wird!
@Bella. Ich weiß, ich weiß, dass es solche Gärtner gibt... hat man aus meinem Beitrag den leichten Spott nicht herausgelesen? Ich glaube, ich sollte doch mal deutlicher werden...
Ich habe herzhaft gelacht! Oh je, wenn ich all' unsere Grüntöne im Garten nach RAL-Farben kategorisieren wollte ...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Silke