Sonntag, Januar 31, 2016

Die Gartenrunde



Die von den Meteorologen versprochene Sonne kam zwar heraus, aber bei 6 °C und starkem Wind war es wieder deutlich kälter als in den Vortagen. Die Chinesische Winterblüte öffnet gerade ihre Knospen, der Wind machte es aber nicht gerade leicht sie zu fotografieren. Die Blütenmenge ist ziemlich verhalten, ich erinnere mich noch an einen Busch im Botanischen Garten, an dem die Blüten dicht an dicht saßen. Sollte ich den mal schneiden, um die Blütenbildung anzuregen? Er wächst auch etwas gakelig und viel zu sehr in die Höhe.


Ich nehme aber eher an, dass der Strauch im letzten Sommer nicht genügend Licht bekam. Er steht unter der Kiefer, die ja inzwischen aufgeastet wurde, so dass in diesem Jahr der Lichteinfall  sicherlich besser werden wird, und somit Blüteninduktion und Wuchs positiv beeinflusst werden.
Früchte hat er im letzten Jahr reichlich angesetzt. Eine nmittelbare Aussaat im letzten Sommer war leider nicht erfolgreich. Aber es hängen ja immer noch Samenkaspeln am Strauch.Vielleicht wiederhole ich meinen Versuch noch einmal.



Der Strauch ist inzwischen größer als ich, so dass ich das Innenleben einer der voll geöffneten Blüten von unten aufnehmen konnte.

Schneeglöckchen und Winterlinge kommen ebenfalls zur Blüte. Die früh blühenden Helleborusexemplare sehen gar nicht gut aus, da hat sicher irgendein Pilz zugeschlagen. Und wie ich las, gibt es da einige, die sich an den Hybriden austoben, wenn die Standortbedingungen nicht optimal sind. Die zwei, die nicht so gesund aussehen, stehen sicherlich zu feucht. Ich hoffe, es ist nicht die Schwarzfleckenkrankheit Coniothyrium hellebori, die wie der Name schon sagt, häufig vom Blattrand ausgehende schwarze Flecken entwickelt. Diese Flecken sehe ich eher nicht, sondern bräunliche Streifen besonders auf den Blütenblättern und Stängeln.
Aber es gibt ja auch andere Pilze, die Helleborus befallen, wie Pythium, Phytophthora oder Rhizoctonia. Auffällig ist auch, dass nur die früh blühenden Hybriden diese Krankheitszeichen aufweisen. Die meisten anderen sind immer noch im Knospenstadium und sehen gesund wie immer aus.


Helleborus foetidus blüht ebenfalls, aber der ist ja sowieso seit Jahren unverwüstlich und wandert munter herum.

13 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Wunderschöne Bilder! Meine Christrose zeigt auch die ersten Knospen. Ich bin gespannt, wann sie dann wirklich ihre Blüten öffnet. Schneeglöckchen blühen leider auch erst recht verhalten.

    Sicher klappt das auch mit eingefrorenem Mus.

    lg kathrin

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  3. Deine Winterblüte ist wirklich bezaubernd. Bisher habe ich sie nur bei Dir gesehen. Ich würde vermutlich einige wenige Zweige mal testweise einkürzen - auch um sie auf Dauer im Wuchs etwas kompakter zu bekommen. Obwohl sie so zart aussieht, dass ich es kaum wagen würde viel an ihr herumzuschneiden.

    Solche Flecken an den Blüten und Streifen an den Stielen haben meine teilweise auch noch zu bieten. Ich werde mir wohl angewöhnen solche Exemplare häufiger für die Vase zu schneiden, die neuen Blätter auch noch nach dem ersten Schnitt zu kontrollieren und notfalls danach noch einige weitere Blätter zu entfernen. Denn bisher habe ich festgestellt, dass solche Probleme idealerweise im Laufe des Frühjahrs fast verschwinden. Es scheint wohl wirklich mit zu hoher Luftfeuchtigkeit im Januar/Februar zusammenzuhängen und Tauwetter bringt anscheinend ähnliche Probleme mit sich.
    Ich hatte früher die ganz nackigen Lenzrosen im Topf mit Buchsbaum umsteckt, da es optisch netter aussah. Das war aber auch keine gute Idee - das Gießwasser sorgte zwischen den Zweigen zu lange für Feuchtigkeit - da gab es sogar häufiger mal Stengelgrundfäule.
    Und ähnliche Probleme gab es dann beim teilweise später noch erforderlich werdenden Winterschutz nach dem Entfernen der alten Blätter. Vermutlich ist auch ein Mulchgemisch mit zu viel Blattanteilen ungünstig, da es vermatscht und nicht schnell genug abtrocknet. An feuchteren Stellen werde ich daher wohl das alte Mulchmaterial entfernen, mit Hornspänen düngen und die Flächen lieber mit Holz-/Koniferenhächseln abdecken. Zu feucht können die meisten meiner Hellebori eigentlich nicht stehen, da dort der alte Wirtschaftsweg aus gegossenen Betonplatten verlief. Das ist überwiegend Lehm-/Sandgemisch.

    Foetidus macht sich bei mir inzwischen rar. Die möchte auch einen freien, aber nicht zu sonnigen Platz. An ihr habe ich übrigens auch schon häufiger schwarze Flecken und andere Schwachstellen entdeckt und häufiger entfernt - aber nicht alle befallen Blätter. Ebenso argutifolius. Im Moment, wenn die Flächen noch kahl sind, sieht das zwar nicht doll aus, aber unten herum sind sie ja bald mit Schneeglanz, Lungenkraut, Waldmeister etc. begrünt …

    VG Silke

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    1. Du bringst es auf den Punkt, das Frühjahr kann sehr feucht und nass sein hier, und das mögen sie vielleicht nicht. Außerdem liegt dann zusätzlich auch noch Laub, das ich als Bodenabdeckung hatte liegen gelassen. Ich bin mir allerdings nicht unbedingt sicher, ob das alleine die Ursache für den Pilzbefall ist, denn die natürlichen Habitate der H. orientalis sind ähnlich strukturiert."This and the other two subspecies grow in similar habitats, their ease of cultivation in gardens being a reflection of the variety of habitats in which they grow. They are found in both deciduous and coniferous woods, hazel coppice, scrub, rhododendron thickets, clearings and on roadsides. At higher altitudes they grow in open grassy places."http://www.grahamrice.com/hellebore/species/orientalis/
      Ich habe eher den verdacht, dass die früh blühenden Hybriden durch die frühe Blüte geschwächt werden und dann eher Angriffsfläche für Pilze bieten. Zusätzlich gab es auch keine richtige Abhärtungszeit in der milden Zeit um Weihnachten für die Pflanzen, der Wintereinbruch kam relativ plötzlich...und da blühten meine Exemplare bereits.
      Danke für deine Hinweise und Beschreibungen, die ich immer sehr hilfreich finde.
      Bei der Winterblüte werde ich mal abwarten, was das Aufasten bringt.Übrigens war die Winterblüte, die ich im BoGa Berlin gesehen habe schneeweiß, mit wächsern aussehenden Blüten ...sehr ungewöhnlich. Das wäre auch etwas für deinen Garten gewesen. Es gibt offenbar Varietäten der Art.
      Beste Grüße
      Sisah

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    2. Ich denke mir auch, dass es bei den frühblühenden Sorten zeitweilig wirklich Anpassungsschwierigkeiten beim Wetter gibt. Aber auch zu viel feuchtes Baumlaub scheint das Problem zu begünstigen. Denn in dem spät-eisigen Frühjahr, wo mal viele Pflanzen extrem gelitten hatten, hatte meine Mutter die Blätter noch an ihren Orientalis belassen, sie etwas aufgebunden und noch zusätzlich die Blüten mit Baumlaub gedämmt. Obenauf noch ein Mauerkübel als Kälteschutz und schon waren die Bedingungen perfekt für die Pilzentwicklung. Seitdem hat sie mehr Befall an den Blättern. Aber jedes Jahr ist eben anders und man sollte wohl von Fall zu Fall entscheiden was das kleinere Übel für die jeweilige Staude sein könnte. Das Buch von Graham Rice hatte ich mir im letzten Jahr übrigens auch besorgt. Aber die Seite habe ich wohl doch noch nicht verlinkt!

      Mit wässrig-weißen Blüten hört sich spannend an. Leider habe ich mich noch nicht weiter damit beschäftigt. Aber auch wenn sie sehr schön ist, unser Garten bietet ihr sicherlich nicht mehr den passenden Standort. Für den Garten meiner Mutter habe ich gerade schon anderen Sträucher gekauft, um ein Beet unter einer Birke nachzuverdichten. Und außerdem möchte ich demnächst wieder einen Perlschweif im Kübel am Haus beherbergen - der passte so wunderschön im Frühjahr …
      VG Silke

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    3. Alos das hat mich jetzt doch noch interessiert, aber im Buch 'Sträucher' Phillips & Rix im Droemer Knaur Verlag ist zusätzlich nur 'Lutea' abgebildet - innere Blütenblätter gelb, Blüten etwas größer als die Normalform.
      Aber vielleicht ist das hilfreich für Dich: '… Nach kühlen Sommern oft spärliche Blüte. Wird häufig an Mauern gepflanzt, weil er durch die zusätzliche Wärme in den Blattachseln der neuen Triebe bessere Knospen entwickelt. Sollte sofort nach der Blüte geschnitten werden …' Also wirklich nix für unseren Schattengarten!

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    4. Dann schau mal hier: http://au.pegaad.com/home-exterior-jac-rare-plants-chimonanthus-yunnanensis-rare-wintersweet.51936.html
      Es handelt sich um eine Art und keine Varietät. Den Strauch im BoGa gibt es in der Form auch nicht mehr, und leider habe ich auch keine Fotos mehr von ihr. Mein Icon bei Gartenpur zeigte immer dieses Foto von der wunderschönen Winterblüte.
      LG Sisah

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    5. Oh ja, die ist wirklich schön und könnte mir gleich am Wiesenrand vor der Hedi Grimn zusammen mit dem weißen Seidelbast und der Helleborus Hochzeitskleid gefallen. Nur, ob ihr der doch recht schattige Platz behagen würde? Und zur Zeit ist sie wohl auch noch nicht so leicht zu bekommen. Na ja, aber nun steht sie doch auf der etwas entfernteren Haben-wollen-Liste für die kommenden Jahre. Und Du bist daran schuld!!! …;-)

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    6. Du bist schuld, wenn ich heute nicht rechtzeitig den Jahresabschluss fertig bekomme ;-)
      Ich habe eben mal mit dem botanischen Namen die Bildersuche bemüht und bin zumindest etwas fündig geworden:
      http://treeflower.la.coocan.jp/Calycanthaceae/Chimonanthus%20yunnanensis/Chimonanthus%20yunnanensis.htm
      http://www.st-andrews.ac.uk/~gdk/stabg_new/poms/2006/jan06pom.html
      http://flickrhivemind.net/Tags/calycanthaceae,jard%C3%ADnbotánicodeiturraran/Interesting
      http://www.esveld.nl/htmldia/c/chyunn.htm
      Eventuell würde ich sie dann ja später einmal sogar in den Niederlanden bekommen …
      So, nun muss ich aber endlich arbeiten, denn ich war vorhin schon viel zu lange im Matschgarten Lenzrosenschauen ;-)
      VG Silke

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  4. Schöne Gartenbilder! Die chin. Winterblüte ist richtig apart und war mir bislang gar nicht bekannt. Der Nieswurz stand einige Jahre in meinem Garten bis er irgendwann verschwand und auch ein neues Exemplar wollte nicht so wirklich, dafür blühen die Helleborus orientalis jetzt wunderschön.
    Vielen Dank noch für den netten Kommentar auf meinem Blog.
    Einen netten Abend, Marita

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  5. Ich danke dir, Marita. Dein Exemplar von H. foetidus hatte vielleicht einfach nicht den rechten Standort, einfach noch einmal an anderer Stelle versuchen, dann versät es sich vielleicht. Der ist sowieso nicht langlebig an einer Stelle, wie gesagt, er verschwindet an einer Stelle, hat sich dann aber schon wieder ausgesät.
    LG Sisah

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  6. Hallo Sisah, die Schwarzfleckenkrankheit sieht anders aus. Dann wären deine Pflanzen unwiederbringlich verloren, würden sterben. Ich habe die teilweise schwärzlich verkümmerten, weichen Blüten und Stängel an allen meiner zig Helleborus Hybriden schon gehabt. Mal mehr oder weniger stark. Egal, ob früh oder spät blühend. Und alle stehen richtig trocken. Auch bemühe ich mich um peinliche Reinlichkeit und desinfiziere die Schere nach jeder Pflanze und schmeiße prinzipiell alle Helleborus-Teile in den Müll: dennoch tritt das Symptom auf. Aber da keine Staude bisher eingegangen ist, bleibe ich locker.

    Sehr hübsch, deine Winterblüte. Ich würde sie auf jeden Fall im Frühjahr beschneiden. Ist aber nicht empirisch erwiesen, dass das sinnvoll ist, sondern reines Gefühl/allgemeine Gehölzschnitterfahrung. Was soll Negatives passieren?

    Lg
    Xenia

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    1. Die Schwarzfleckenkrankheit kann man laut Buch durchaus bekämpfen.Die Pilze bilden allerdings im Gewebe Fruchtkörper , die dann im Winter nicht absterben und dann für Neuinfektionen sorgen. Aber wenn sich bestimmte Standortbedingungen nicht ändern, erfolgt das leichter als wenn man darauf achtet, dass der pH des Bodens nicht zu gering wird und die Pflanzen zu viel Stickstoffdüngung gegeben wird (z.B. Hornspäne).
      Reinlichkeit halte ich sinnvoll, also die Blätter nicht über den Kompost zu entsorgen, aber Desinfektion für völlig überflüssig. Wenn das Gewebe der Helleborusblätter durch Düngung zu weich wird, können Pilzsporen besser auskeimen. Das gilt für alle Pilzkrankheiten....
      Aber es gibt ja durchaus auch noch andere Pflanzenkrankheiten beim Helleborus, beispielsweise den'Schwarzen Tod' Hellebore net necrosis virus und der führt tatsächlich zum Tod der Pflanze, weil Pflanzenviren sich nicht behandeln lassen.
      Ich suche gerade im Netz, ob der überhaupt schon in Deutschland vorkommt, ich lese über den 'Black Death' immer nur auf englischen Seiten.
      LG
      Sigrun

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