Mehrfach erwähnt im Blog, die Mispel in meinem Garten, ist ein ziemlich in die Breite gehender Baum, der einer der ersten war, den ich hier bei Übernahme des Grundstückes gepflanzt habe.Er steht genau auf der Südseite des Hauses auf sehr armen, mit Schutt durchsetzem Boden ...und gedeiht. Dieses Jahr ist er wieder voller Früchte, für die ich immer noch nicht die rechte Verwendung gefunden habe, obwohl ich schon einiges ausprobiert habe.
Inzwischen sind alle Blätter abgefallen, aufgeharkt und werden als Wintermulch für empfindliche Pflanzen verwendet, da sie relativ locker abdecken und merkwürdigerweise nicht so schnell verpappen. Nur noch die Früchte hängen wie lauter kleine Kugeln an den kahlen Ästen und kündigen Weihnachten an ? Bisher bin ich mit den Früchten meistens auch dementsprechend umgegangen: sie waren zusammen mit einer Lichterkette die weihnachtliche Deko vor unserem Haus und im Spätwinter, wenn sie richtig vom Frost weich und breiig geworden sind, Nahrung für die brandenburgischen Amseln hier. Die mussten das übrigens erst lernen, dass die Früchte genießbar sind, in den ersten Jahren blieben sie unangerührt, mittlerweile ist es schon so weit, dass sich die Amseln streiten, wer das Nahrungsrevier besetzen darf!
Der Frost war hier schon mehrere Nächte unterwegs, so dass sie beginnen weich zu werden. Es ist also Zeit für die Ernte, wenn ich sie diesmal verarbeiten will.Der Zufall ließ mich in einem von mir gerne gelesenem Hochglanzmagazin (Landlust) einen Artikel mit Rezepten zur Mispel (übrigens auch zur Safrankrokuskultur in der Schweiz) lesen, dass die Früchte erst nach einer kühlen Lagerung ihre Gerbsäure richtig abbauen und ihr volles Aroma entwickeln, d.h. der Frost allein bringt gar nichts. Was ich auch schon selbst festgestellt hatte: wenn man die breiigen Früchte roh aß, zog sich das Zahnfleisch immer noch zusammen und der Saft hinterließ einen pelzigen Geschmack im Mund.
Also werde ich wohl heute und morgen die Früchte mal abnehmen (keine Naturweihnachtskugeln mehr..) und im Keller kühl in Kisten lagern. Falls jemand noch Rezepte findet, immer her damit, ich freue mich,denn der Baum trägt reichlich.
Bei Ipernity hat mir eine Kanadierin ein vielversprechendes Rezept eingestellt, das werde ich dann mal als erstes ausprobieren:
Bcanna sagt: (vor 7 Stunden)
Apparently the fruit first has to have winter frost to soften it.
Medlar Pie or tarts
Filling:
2 cups medlar pulp, skin and seeds removed
12 oz. (1.5 c.) evaporated milk
1/2 cup sugar
1/2 teaspoon Ginger
1 teaspoon Cinnamon
1/2 teaspoon salt
3 eggs, beaten
If you don't have a full 2 cups of medlar pulp, you can use unsweetened applesauce to make up the difference.
Place everything -but the eggs- in a saucepan and simmer over low heat until slightly thick. Don't let it boil, or the milk will curdle. If needed, run the mix through a food mill or sieve to remove seeds and lumps. Let it cool slightly, then whisk in the eggs. Pour into an unbaked pie shell and bake for 15 minutes at 425°, then at 350° until done.
In Landlust gibt es ebenfalls ein lecker klingendes Rezept für Asperl- Fruchtaufstrich, für das die Ernte ebenfalls reichen wird!